Bislang schnellster Stern entdeckt

  • <b>Dr. Florian Peißker und Professor Dr. Andreas Eckart vom I. Physikalischen Institut der Universität zu Köln haben mit dem „Very Large Telescope“ in Chile den bislang schnellsten Stern S4711 – in Anlehnung an das Echt Kölnisch Wasser – identifiziert. Dieser kreist mit einer Geschwindigkeit von 24.000 Kilometer pro Sekunde (etwa 86 Millionen km/h) um das Schwarze Loch Sagittarius A*. </b>


    Einige Hochgeschwindigkeitssterne, die als S-Sterne bekannt sind, kreisen um das Schwarze Loch. Da diese superschnellen Sterne so nah an seinem Zentrum liegen, waren sie in der Vergangenheit schwer zu entdecken. Mit der Entwicklung größerer Teleskope und fortgeschrittener Analysetechniken wurden jedoch immer mehr dieser ungewöhnlichen Sterne gefunden.


    Einer der hellsten Mitglieder dieses Sternhaufens, S2, galt bislang mit einer Umlaufdauer von 15,9 Jahren als der schnellste. Doch Postdoktorand Florian Peißker und Kollegen haben jetzt sogar zwei Sterne entdeckt, die noch schneller sind: Der erste, S62, benötigt 9,9 Jahre – und der allerschnellste, S4711, nur 7,6 Jahre.


    Peißker spekuliert außerdem, dass der superschnelle Stern der erste bekannte „Squeezar“-Kandidat sein könnte. Squeezars werden als eine Klasse von heiß-kalten Sternen auf einer hochgradig exzentrischen Umlaufbahn (eher länglich als kreisförmig) um ein supermassives Schwarzes Loch beschrieben. Der Temperaturunterschied ergibt sich aus der Reaktion der Sterne auf Gezeitenwechselwirkungen mit dem supermassereichen Schwarzen Loch, das sie umkreisen. Peißker: „Squeezer können sehr hell sein und sich temporär um mehrere tausend Grad erhitzen. Wir schätzen unseren S4711 auf eine stellare Höchstemperatur von 10.000 Kelvin – die der Sonne ist zum Vergleich übrigens nur 5.778 Kelvin heiß!“


    Peißker geht davon aus, dass diese Entdeckungen wahrscheinlich nicht die letzten sein werden: „Wir werden sicher noch mehr superschnelle Sterne finden. Insbesondere mit dem ‚Extremely Large Telescope‘, das derzeit auch mit Beteiligung der Uni Köln in der Atacama-Wüste auf 5.000 Metern Höhe gebaut wird.“


    Nach seiner Fertigstellung wird das Extremely Large Telescope das größte optische bzw. Nahinfrarot-Teleskop der Welt sein und 13-mal mehr Licht sammeln als die größten heute existierenden optischen Teleskope. Es soll 2025 in Betrieb gehen.


    Weitere Infos auf den Seiten der Uni Köln unter https://portal.uni-koeln.de/un…oelner-physikern-entdeckt

  • Auch wenn es sehr sehr selten ist daß sich zwei Sterne treffen.
    Trotzdem wäre es schon mal interessant so einen "Unfall" mit zwei kollidierenden Sternen von sagen wir mal einer Sonnenmasse und 24000 km/sec Relativgeschwindigkeit durchzurechnen.
    Da müsste ja auch der meiste Wasserstoff fusionieren. Ich hab da leider zu wenig Ahnung als Physiklaie.
    Gruß
    Felix

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: bachmaier</i>
    <br />Auch wenn es sehr sehr selten ist daß sich zwei Sterne treffen.
    Trotzdem wäre es schon mal interessant so einen "Unfall" mit zwei kollidierenden Sternen von sagen wir mal einer Sonnenmasse und 24000 km/sec Relativgeschwindigkeit durchzurechnen.
    Da müsste ja auch der meiste Wasserstoff fusionieren. Ich hab da leider zu wenig Ahnung als Physiklaie.
    Gruß
    Felix


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier kann man etwas darüber nachlesen


    https://de.wikipedia.org/wiki/Sternkollision

  • Hi,


    das Science Alert liefert ja eine Menge detaillierter Informationen. Sehr spannend, da scheint es ja zuzugehen wie an der Laterne mit den Motten. Wieviele "S" Sterne es wohl gibt, die sich da rum tummeln, und ob es mal knallt? Die Orbit Parameter sind ja teilweise extrem, Exzentrizität von 0,985 , Aaalter...!


    Und Re:Stathis - Ich würde ja gerne die Beschleunigungswerte wissen, die Dynamik des Swing-By's. Welche Geschwindigkeit hat er denn im Ap... (äääh-wie -nennt-man-das-beim-schwarzen-Loch(?) und dann hatte er ja 3,8 Jahre Zeit um auf 8%c zu kommen und wie wir von Kometen wissen, die Beschleunigung ist erst nahe des Peri-äääh so richtig am wachsen.


    Yippiyeaaah, was für ein Ritt, das würde Douglas Adams gefallen.


    CS,
    Walter

  • Danke, Konrad, das war schon sehr aufschlussreich.
    Schaumermal, vielleicht kracht es ja doch mal vor unseren Augen - Wobei bei Sagittarius A müsste das Ding schon sehr hell werden damit man das durch den Staub hindurch sieht.
    Felix

  • Hey Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Das ist 8% der Lichtgeschwindigkeit! Wird den S4711-sienaern nicht schwindelig? ...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bevor denen schwindlig wird werden sie von der Röntgenstrahlung der Akkretionsscheibe gegrillt.


    Bei 1.9Mrd km (Periapse) hat das SL einen (nicht relativistischen) Winkeldurchmesser von 2.5arcmin. Also etwa 3x Jupiter von der Erde. Aber beim Hingucken den Blei-Filter nicht vergessen!


    Clear Skies,
    Gert

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