M31 Erwartung vs. Realität

  • Gestern war nach langer Zeit der Himmel offen genug um mein neues ES 30mm 82° Okular auszuprobieren. Also hab ich es auf die Andromeda Galaxie gehalten.


    Gemäss Astronomy Tools habe ich folgendes Bild im Kopf gehabt:



    gesehen hab ich dann folgendes:



    10" f5, 30mm 82°, 2020.07.07 0:40 Lokalzeit


    Der Mond war gerade über den Horizont und relativ hell. Ich nehm an, das was der Störfaktor.


    in 2 Wochen ist Leermond, vielleicht gibt es dann mehr zu sehen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Hallo Konrad,


    sorry, aber ich bezweifle, dass Du beide Staubbänder bei den Bedingungen gesehen hast.


    Bei solchen Gegenüberstellungen dann bitte genau erläutern was du davon gesehen hast und was nicht.


    Schöne Grüße
    Norman
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab da an einem Foto an Konrast und Helligkeit soweit gespielt, bis ich in etwa den Eindruck hatte, es sehe so aus, wie im Okular.


    Mit Staubband meist du die dunkle Stelle über dem Zentrum?
    Nein, da war kein Streifen im Nebel.

  • Hi,


    Normalerweise erkennt man die Sachen, die auf dem hellgrauen Foto sind unter gutem Landhimmel bei Neumond mit einem 8" Teleskop bei dieser Vergrößerung. Insbesondere die beiden dunklen Streifen. Natürlich ist der Gesamthintergrund dunkler, die Leuchtkraft der Galaxie auch zarter. Aber an Details, genau das ...


    Aber egal. Grundsatz ist: Man schaut sich keine Galaxien bei Vollmond, oder auch nur 1/4 Mond an. Sondern bei abwesendem Mond und möglichst in ländlicher Region. Klar, den kern von Andromeda bekommst Du immer hin, aber für den "Teller" braucht's besseren Himmel.


    Naja in zwei Wochen halt. Du hast an einem Früh-Morgen Himmel beobachtet, oder? Wo ist Andromeda überhaupt um diese Jahreszeit ...? Für mich ist das ein Objekt für "Ab August".


    CS,
    Walter

  • Das war so um 0:40 Ortszeit etwa im NO. Etwa auf gleicher Höhe der Jupiter um diese Zeit.
    Bevor ich die ganze Ausrüstung auf einen dunklen Berg schleppe, möchte ich das Handling auf dem heimischen Balkon üben.


    Beim nächsten Leermond steht Andromenda von meinem Balkon aus günstig für die Beobachtung. Ich werd es einfach immer wieder probieren.....

  • Was ich in der kurzen Zeit in der ich Galaxien beobachte gelernt habe. Dunkler Himmel ist das wichtigste. Schon die geringste Aufhellung macht alles kaputt. Als ich letztens auf meinem Balkon nach Galaxien ausschau gehalten habe, konnte ich zwar einige wenige sehen aber gerade eben nur im Ansatz.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Gestern war nach langer Zeit der Himmel offen genug um mein neues ES 30mm 82° Okular auszuprobieren. Also hab ich es auf die Andromeda Galaxie gehalten.


    Gemäss Astronomy Tools habe ich folgendes Bild im Kopf gehabt:



    gesehen hab ich dann folgendes:



    10" f5, 30mm 82°, 2020.07.07 0:40 Lokalzeit


    Der Mond war gerade über den Horizont und relativ hell. Ich nehm an, das was der Störfaktor.


    in 2 Wochen ist Leermond, vielleicht gibt es dann mehr zu sehen


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Mal ehrlich?
    Andromeda ist visuell immer für eine Enttäuschung gut.
    Wir haben in der Eifel einen brauchbaren Himmel, und gute Optiken bis 16".
    Visuell war Andromeda bis auf ein zwei Ausnahmen immer eine Enttäuschung.
    Fotografisch geht da da schon mehr.
    Mach Dir keine großen Hoffnungen, oder genieße 25 Gläser Tempranillo.
    Dann siehst Du Andromeda wie Du es möchtest.


    Viele Grüße
    Thomas Stelzmann

  • Hallo "fastride", Hallo Thomas (Wir kennen uns doch noch über den Richard Bünder, dem ich ne´ Selbstbau-Monti abgekauft hatte),


    also M31 schaue ich, wenn ich wirklich alles sehen will, nur bei 24X in einem 150x750er Richfield von Medebach aus und habe den Eindruck, dass er noch wirklich größer ist, als auf den (zugegeben datenreduzierten) JPG´s, die unsere Astrofotografen hier posten, denn durch die kontrastverstärkende Bildbearbeitung säuft dann die schwache Koma um die Galaxie im Schwarz ab. Nur mit 24x im 150x750er Richfielder mit 82° Gesichtsfeld ist man in der Lage, die ganze Galaxie zu überblicken, denn sie füllt dann das gesamte Gesichtsfeld von 82° aus.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo Konrad,


    Thomas hat schon den Klassiker gebracht: „M31 ist immer für einen Enttäuschung gut.“
    So wie Du sie laut Astronomy-Tools dargestellt hast, wirst Du sie niemals zu sehen bekommen. Deine bearbeitete Version gibt den Anblick unter exzellenten Bedingungen wieder, wenn Du sehr gut dunkeladaptiert bist.
    M31 ist so groß, dass sie auch bei kleinen Vergrößerungen das Gesichtsfeld meist sprengt. 20x bis 30x ist das Maximum für Übersichtsbeobachtung, je nach Okular. Mit höheren Vergrößerungen kann man sich dann auf die Jagd nach den wenigen Details machen, die die Galaxie zu bieten hat. NGC206 beispielsweise.


    Den schönsten Anblick der Andromedagalaxie hatte ich vor ein paar Jahren auf einem Teleskoptreffen unter guten Bedingungen mit einem (ich glaube) 15x70-Fernglas auf einem Stativ. Das war toll.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Wenn du wirklich bei Vollmond so gut die Staubbänder sehen könntest, wie dein unteres Bild es zeigt, kannst du mehr als happy sein. Trotz 16" unter einigermassen brauchbarem Landhimmel seh ich bei Vollmond meist weniger...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Konrad,
    die anderen Kollegen haben es ja schon gesagt. M31 braucht für die Staubbänder und für ihre wahre sichtbare Größe/Ausdehnung am Himmel einen dunklen Himmel. Bei mondloser Nacht ist M31 auch in den Vororten um München herum mit blosen Augen als länglicher "elliptischer" Fleck zu sehen. Mit Fernglas ist sie natürlich noch größer und je nach Austrittspuppille der Kontrast zum Himmelshintergrund besser. Im 114/900 ist sie nochmals größer. Allerdings wird es mit den Staubbändern schwierig.
    Da braucht es schon guten Himmel und idealerweise ohne Mond am Himmel. Umso mehr Dunst am Himmel ist und je schlechter die klare Durchsicht ist, umso mehr stört der Mond oder auch das am Dunst rückreflecktierte Licht von den Städten ...
    Mit dem 30 mm Okular bekommst Du 6 mm Austrittspupille. Das ist für aufgehellten Himmel meines Erachtens eher zu viel. Ich würde da eher in Richtung 4 mm bis maximal 5 mm Austrittspupille gehen. (Das wären Okulare mit 20 mm oder 25 mm Brennweite).
    Alternativ kannst Du mal M31 im 112/900 mit dem 32 mm Plössl anschauen. Ist bestimmt ein interessanter Vergleich.
    Servus,
    Roland

  • Gestern hatte ich zwischen Abschalten der Strassenbeleuchtung und Mondaufgang ca.20 Minuten Zeit. Aber selbst da war es nicht "dunkel".


    Mit dem 30mm Okular waren da keine Staubbänder zu sehen.
    Das mit dem 114/900 und dem Plössel werd ich mal ausprobieren.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Thomas hat schon den Klassiker gebracht: „M31 ist immer für einen Enttäuschung gut.“ <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Enttäuschung kann man etwas verringern, wenn man den Anblick im Okular dadurch "aufpäppelt", dass man <b>die Fantasie bemüht</b> und sich den 6-fachen Mond-Durchmesser des M31 <b><i>vorstellt und dorthin denkt.</i></b>
    Man hat doch die Erfahrung, "wieviel Mond ins Blickfeld passen würde".


    es grüßt Lutz

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2020.07.07 0:40 Lokalzeit<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Galaxie war zu dieser Zeit nicht sehr hoch am Osthorizont, noch dazu war der Mond schon über dem Horizont.
    Das dass sehr abträglich für eine Beobachtung ist wurde schon geschrieben.


    Ich beobachte diese Galaxie mit verschiedenen Vergrößerungen, niedrigen und auch höheren Vergrößerungen.


    Mit 12"/f4 habe ich die Galaxie so gesehen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vergrößerung 40x:
    Die Galaxie füllt das gesamte Feld vom Okular aus (2°).
    Der zentrale Bulge ist sehr hell und groß. Er hat eine ovale Form. In diesem Bulge ist ein heller und kleiner Kern.
    Westlich am zentralen Bulge erkenne ich ein deutliches Staubband, das den Halo schräg von Süd-West nach Nord-Ost schneidet. Etwas weiter westlich davon ist ein zweites Band, das aber nicht so sehr ausgeprägt ist.


    Vergrößerung 109x:
    Beide Staubbänder sind jetzt sehr deutlich ausgeprägt und sehr dunkel. Zwischen den Staubbändern kann ich den hellen Halo sehen, dieser ist auch im Anschluss an das äußere Staubband zu sehen.
    Im 80mm Refraktor ist die Galaxie unübersehbar. Sehr deutlich ist sie auch mit den freien Augen zu sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich würde zunächst bis zum Herbst warten, wenn die Galaxie in einer mondlosen Nacht hoch am Himmel steht und mir auch einen dunklen Ort suchen.
    Ich würde auch nicht nur eine Vergrößerung einsetzen, sondern diese Galaxie mit verschiedenen Vergrößerungen beobachten.


    Viele Grüße
    Gerd

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