Instabiler Winkel am Dobson?

  • Hallo Stefan,


    stimmt: in senkrechter Position ist die Anpresskraft und somit das Haltemoment reduziert. Dort wird es aber auch nicht benötigt und ist u.U. bei zenithnahem Nachführen sogar hinderlich.


    stimmt: bei waagerechter Stellung wäre die Federktaft in etwa genauso hoch, wie im originalen Setup. Das Haltemoment durch Reibung an den Teflon-Pads ist also auch im Wesentlichen unverändert.
    aber: Die Federkraft zielt nun an der Drehachse vorbei und erzeugt zusätzlich ein Drehmoment, das dem Absinken des OAZ entgegen wirkt.


    stimmt: durch die exzentrisch angreifende Kraft ändert sich die Anpresskraft an den Pads geringfügig.


    Der wichtigste Punkt: Du kennst die Konstruktion aus 1ter Hand. Wenn das Höhenrad es von der Machart nicht hergibt, den Anschlagpunkt wie vorgeschlagen stabil genug zu realisieren, fällt dies Möglichkeit (ohne zusätzliche Umbauten) aus.


    vG
    Harold

  • Irgendwie komme ich mit dem Rechnen durcheinander.


    Das Verhältnis der Hebel zwischen Auflage und Okularauszug ist in etwa 1:8.
    Der Haftreibungskoeffizient der Teflonauflage zum Lager ist etwa 0.1


    Das Kraftverhältnis zwischen Okulargewicht und Federkraft ist demzufolge 1:80


    Also um 1kg Gewicht zusätzlich nur über Reibung zu halten, brauche ich 800N Kraft auf der Feder? Das ist schon eine Hausnummer!
    Bei Teflon sollte man über längere Zeit nicht über 10 N/mm2 gehen.


    Die 4 Pads sind je 18x18 mm2 = 324mm2


    das gäbe einen Druck von << 1N/mm2, also hab ich einen Faktor 10 Reserve auf die 1% Fliessgrenze.
    Tellrad und Sucher würd ich über Gegengewicht ausbalancieren.


    Wenn ich noch einen Faktor 2 für zukünftiges Spielzeug einrechne, müsste ich zwei Federn mit je 800N Spannkraft haben, um alle Kräfte im Gleichgewicht zu halten.
    Das ist mit einer 100N - 200N Feder relativ hoffnungslos, auch wenn ich sie um 30mm mehr spannen könnte.

  • Hi Konrad,


    kannst du so nicht rechnen. Durch die schräg anliegende Lage der Teflonpads kommt ja eine zusätzliche Kraft ins Spiel, die Höhenräder werden sozusagen etwas eingeklemmt. Zur Spannkraft der Federn musst du auch das Eigengewicht des Tubus hinzunehmen


    Daher ändert sich ja das Verhalten, wenn man die Pads höher oder tiefer anbringt. Wobei noch viel höher, um die Klemmwirkung zu erhöhen, ist bei dir nach Ansicht des Bildes fast nicht mehr möglich.


    Hast du Telrad + Sucher zusammen dran? Das bringt ja schon deutlich Gewicht nach vorne. Die schnelle Abhilfe wäre- Sucher abnehmen bzw. das durch Nutzung von beiden auf Dauer mit einem fix angebrachten Gegengewicht hinten an der HS-Halterung auszugleichen.


    Das sollte dann so gewählt sein, dass sich mit einem mittelschweren Okular (also zwischen dem leichtesten und dem schwersten) der Tubus in beide Richtungen gleich schwer/leicht zu bewegen lässt.


    Probier trotzdem erst mal aus- welche Kraft ist nötig, um deine Feder(n) bis zum Bolzen zu spannen und wieviel mehr würden die 30mm tiefer bringen.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Mit Hantelgewichten folgendes bestimmt.


    Feder entspannt 9cm
    Feder gespannt 14cm ca. 50N
    Feder gespannt 17cm (+30mm) ca. 80N


    Scheint mir nicht gerade sehr viel?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nö, das ist ziemlich schlaff. Die von mir gemessenen ca. 130N sind nötig, um meine Feder um 60mm auszuziehen.


    Gruß
    Stefan

  • Ja, sehe ich auch so.


    Kollege hätte 2 700N Federn, die von der Grösse passen würden. auf die bestehenden Schrauben gespannt hätten die etwa 350N pro Feder. Das Teflon würde das noch locker wegstecken.
    Frage ist, ob das sie Schrauben halten?

  • Hi Konrad,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Ja, sehe ich auch so.


    Kollege hätte 2 700N Federn, die von der Grösse passen würden. auf die bestehenden Schrauben gespannt hätten die etwa 350N pro Feder. Das Teflon würde das noch locker wegstecken.
    Frage ist, ob das sie Schrauben halten?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dürfte deutlich zu viel sein. Bedenke, du musst die Federn mit einer Hand spannen und 350N nach unten ziehen- das geht auch auf den Rücken. [B)] Die Schrauben dürften das wohl noch aushalten, aber vermutlich nicht die im Höhenrad eingesetzte Gewindebuchse bzw. der Kunststoff, der diese hält


    Hast du einen metallverarbeitenden Handwerksbetrieb in der Nähe? Deine vorhandenen Feder kürzen und das neue Ende passend wieder umbiegen wäre da wohl schnell erledigt.


    Um wieviel kürzen könntest du vorher schon ausprobieren. Eine Schlaufe in der Feder so bei ca. dreiviertel der Länge einhängen und dann die nötige Kraft ausmessen, die zum Erreichen des Einhängebolzens nötig ist


    gruß
    stefan

  • Hi,
    bei meinem 8"-Galaxy konnte ich den Dobson mit eingehängten Federn einfach durch eine Schlaufe um den Tubus anheben und die Federn hielten meine Rockerbox. Die wog ca. 11 kg. Das heißt, bei meinem 8er war die Federspannung je Feder so 60N. Das hat schön in den Zeigerfinger geschnitten, wenn ich die Feder einhängen wollte. (Vergangenheitsform, weil ich nach über 12 Jahren die Rockerbox neu gezimmert hatte und jetzt selbstgebaute Höhenräder habe.)


    Der 8er ist vergleichbar mit dem 10er, da er 1200mm Brennweite hat, der 10er 1250 (glaub ich). Die Hebel sind vergleichbar.


    Ich täte die Einhängschraube ungefähr 40mm nach unten versetzen, und in die Feder einen ein kleines Kettenglied/Ring 25mm einfädeln. Dann kannst du
    a) beide Federn +40mm spannen
    b) beide Federn +40 - 25 = 15mm spannen
    oder eine Feder hoch eine niedrig spannen: Durchschnitt aus 40 und 15 = 27mm


    Um auszutesten, wie viel zusätzliche Reibung du überhaupt brauchst, hängst du an den Dobson zum Test ein leere Plastikflasche an den OAZ und befüllst die sukzessive mit Wasser. Das Gleiche dann hinten am "Heck". Dann kennst du die Lastgrenzen bzw. die Lastspanne, in der die Haftreibung greift (Richtig wirds gerechnet, wenn man das Hebelmoment nimmt, denn das Heck hat einen kürzeren Hebel zum Drehpunkt). Die Lastspanne muss größer als das schwerste Okular sein. Die Verteilung (nach unten vs. nach oben) macht man mit Gegengewichte; ohne Okular soll der Tubus kurz vorm nach "oben" ausbrechen liegen, mit kurz vorm nach "unten", Telrad oder was dran gehört muss natürlich montiert sein)


    Dann kommt folgende Überlegung: Lastspanne am OAZ aktuell z.B. 800g, nötig sind aber 1000g ... 20% mehr Reibung.
    Die Reibung ist direkt proportional (bei unveränderten Pads) zum Tubusgewicht+Federzug (natürlich beide Federn). Das Tubusgewicht änderst du ja nicht, also müssen die +20% Reibung via Federzug realisiert werden. War der Federzug anfangs so = Tubusgewicht und soll der Federzug die Summe aus Gewicht und Zug um 20% erhöhen, heißt das dass die Federn 40% mehr gespannt werden müssen.

  • Hi, ich würde für eine längerfristige dynamische Lösung nicht die Federn tauschen, sondern mittels "Friktionsbremse" Marke Eigenbau (1) das Problem lösen. Alternativ falls nicht bereits erwähnt gibt es magnetische Gewichte (2), die man einfach hinten auf den Tubus klatscht als Ausgleichsgewicht quasi. Aber sicherlich führen viele Wege nach Rom und jeder bevorzugt bekanntlich dann auch noch ein anderes Reisemittel ;)


    Zu 1)
    Vereinfacht ausgedrückt machst du 2 stabile Halterungen/Ösen an die Rockerbox ran, am besten auf beiden Seiten und gehst dann oben quasi über das Höhenrad mit einem Spanngurt (Druck/Reibung auch erhöht, aber dynamisch anpassbar durch Verstellung des Spanngurtes)


    http://www.astrotreff.de/topic…88828&SearchTerms=114/900


    Zu 2)
    https://www.google.com/search?…&biw=412&bih=723&dpr=2.63

  • Hab etwas in den Onlinekatalogen der Federhersteller gegoogelt.


    Die eingebaute Feder hat eine Drahtstärke von 1.75mm einen Aussendurchmesser von 16mm (und eine Packetlänge von 90mm ohne Ösen).
    Gemäss Katalog hat so eine Feder eine Federkonstante von 0.6 N/mm und eine Maximallast von ca 80N.
    (gemessen hab ich ca. 1 N/mm). Mit der Feder komme ich also schon rein rechnerisch nie auf über 100N, werde es also auch gar nicht erst versuchen.


    Um bei 5cm Federweg auf 150 N zu kommen, also 3N/mm , müsste die Feder, wie folgt ausgelegt sein:


    Draht 2.5mm , Aussendurchmesser 20mm (Packetlänge 90mm ohne Ösen, damit es auf die Bestehenden Schrauben passt)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Bei mir habe ich gerade mit einer Federwaage gemessen, das geht deutlich über die 100N der Federwaage raus, also geschätzt 130-140N, alternativ um 13kp.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    (==&gt;)Stefan, wie ist die Drahtstärke und der Aussendurchmesser bei dir?

  • Außendurchmesser ist 19,2mm und Drahtdurchmesser 2,3mm- kommt also deiner Berechnung für 150N nahe, ich schätze ja bei meiner Feder ca. 130N (die 100N Federwaage über die Skala ausgezogen)


    Eine Bremse am Höhenrad anbauen geht natürlich auch, siehe https://www.astrozoom.de/index…d-praxis/47-newtons-out-o hier im unteren Bereich der Seite. Ich habe sowas auch mal für einen Meade Dobson gebaut, der senkte mit Streulichtschutz schon ohne Okular das Köpfchen und mit ein paar Kilo Bleiblech am Hintern angeklebt war das nicht völlig zu beseitigen. Der Nachteil einer solchen Bremse ist, man muss diese nach Einhängen des Tubus anlegen und einstellen.




    Auch möglich- eine Bremse, die seitlich auf das Höhenrad wirkt, also nicht auf die Lauffläche. Hat aber etwas weniger Wirkung, da der Abstand Auflagefläche-Achse kleiner ist.


    Gruß
    Stefan

  • Anscheinend wurden die Federn im Vergleich zu früheren Versionen "optimiert".


    Ich hab mir auf Verdacht 2.5x17.5x100 mm Federn in 1.4310 rostfrei bestellt. Damit sollte ich im Bereich 130 bis 150 N landen.
    Werde berichten, wenn sie da sind.
    Wenn das nicht reicht, kann ich durch versetzen der Schraube weitere 50 bis 100 N drauf legen.

  • Die neuen Zugfedern sind gekommen. Halten nun mit etwa doppelter Kraft.


    Habe gleich mein schwerstes Okular montiert. geht kein bisschen nach unten.


    ABER


    Beim Herausnehmen geht er wenige Millimeter hoch!


    Bin dem Phänomen etwas tiefer auf den Grund. Beim Hochgehen bewegen sich die Höhenräder nicht. Zwischen Höhenräder und Tubus hat es ein Spiel! Mit den schwachen Zugfedern ist das gar nicht aufgefallen, da hat sich alles zusammen bewegt.


    Wenn ich aber ein Höhenrad festhalte, kann ich den Tubus trotzdem wenige Grad hin und her bewegen. Die Höhenräder sitzen "locker".


    Die Plastikräder sind mit 2 Schrauben am Tubus befestigt. Im Tubus sitzen 2 Muttern.


    Darf ich die Schrauben soweit nachziehen, bis da nichts wackelt, oder verbiege ich dabei schon das Blech?

  • Ja, die zwei Schräubchen sind m.E. das schwächste Glied in der Kette bei dieser Bauart.


    Anziehen kannst du die nur handfest**, weil die gegen Plastik angezogen werden. Was auch hilft, wäre, wenn du unter den Höhenrädern, wo das Plastik zum Tubus "Rippen" hat, doppelseitiges Klebeband (oder was ähnliches) anbringst, so dass das Plastikteil rutschgehemmt gegen den Tubus drückt.

    ... oder das Höhenrad zusätzlich mit Silikon ankleben. Klebstoff hat aber was "Endgültiges" an sich, weil das Zeugs kriegst du nicht mehr rückstandsfrei weg, ohne den Tubus gleich mit zu "entlacken".
    Vorm Kleben die Flächen gründlich reinigen. Wenn Wasser auf den Flächen nicht mehr "perlt", sondern flächig zerfließt, ist es "sauber". Geht am besten mit Scheuerpulver, a la ATA.



    **handfest = als ob man einen Schraubendreher in der Hand hält und nicht den Schraubenschlüssel.


    Und wenn du eh den Tubus "pimpst", dann kannst du auch gleich Verlours-Folie innen einkleben (Baumarkt DC-Fix "Verlours" ist eine probate Folie) Das verbessert den Bildkontrast. Die Folie muss nur gründlich "entfuselt" werden (Einweg-Kleider-Fuselrollen + Bürstenstaubsauger). Auch hier: Achte auf eine frische Rolle (wegen Klebeschicht) und reinige die Flächen vorab gründlich.

  • Hab die Schrauben jetzt "Handfest" nachgezogen. Das Spiel ist vorerst weg. Mechanisch ist die Lösung aber nicht befriedigend!


    Mit den neuen Federn steht das Ding nun ganz stramm. Okular rein und raus, keine Bewegung. Die stärkere Feder bringts!


    Sollte man die Feder nach dem Beobachten immer aushängen? Da muss man jetzt schon jedes mal ordentlich ziehen. Ich musste die Schraubenköpfe etwas nacharbeiten, dass es überhaupt geht.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Konrad, der Feder ist das egal ... ob die gespannt bleibt oder nicht. Du bockst Dein Auto ja auch nicht in der Garage auf, um die Federn zu entlasten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab mehr an das Teflon gedacht. Das sollte aber der geringen Flächenpressung ja auch nicht davon kriechen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiss jemand, was das für eine Schraube ist, welche unten die Feder hält?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Darüber bin ich vor Jahren auch schon mal gestolpert, könnte ein Zollgewinde sein, in dem Fall die Ausnahme, der Rest am Teleskop ist metrisch.

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