8 Zoll NoName Spiegel

  • Hallo zusammen!


    Nach längerer Zeit will ich mir ein drittes Teleskop bauen. Dazu habe ich einen alten 8 Zoll Spiegel sehr günstig gebraucht gekauft Hier die Daten: 20 cm, ROC 1756mm, ca 19mm dick. Habe meinen Tester ausgemottet, drei Meßreihen gemittelt und in FigureXP ausgewertet.Dazu noch paar Foucault Bilder gemacht und bitte Euch um Euere Einschätzungen.


    Ich befürchte, das kann ich keinesfalls so lassen. Möchte mit dem Teleskop fotografieren.


    Nun meine Überlegungen:


    Hab ich wirklich einen Berg und kein Loch in der Mitte?
    - Spiegelschicht entfernen und neu polieren?
    - oder müsste ich noch früher einsteigen?


    Ich hätte noch ein 5 Zoll Tool mit Pechhaut (über 10 Jahre alt) und genügend Material zum Polieren und ggf. schleifen, das von meinem 10 Zöller noch übrig ist. Dazu ein paar Minitools vom 10er, die könnte ich auch verwenden.


    Bin mir in der Beurteilung nicht (mehr) sicher genug, weil der letzte Schliff schon so lange her ist (wie schnell doch 10 Jahre vergehen).


    Anbei der Reihe nach die Foucault-Bilder mit jeweils 0.3mm Differenz und die Messung.


    Grüße und Danke
    Werner














  • Ich gehe davon aus, dass die Lichtquelle links ist, die Messerschneide kommt von rechts. Stimmts?


    Bezogen auf die Sphäre ist in der Mitte ein Loch (kürzerer Krümmungsradius). Die Auswertung von Figure XP zeigt jedoch die Fehler bezogen auf die Parabel ( du hast ja desired conic constant =-1 gesetzt). Der Spiegel ist insgesamt unterkorrigiert, daher zeigt die Kurve bei cc=-1 einen Zentralberg.


    Die Unterkorrektur ist jedoch nicht gleichmäßig, man sieht eine deutliche Stufe (Zone) bei ca. 70% Spiegelradius. Das wäre gut zu sehen wenn du auf Best fit conic constant klickst.
    Außerdem sehe ich einen abgesunkenen Rand, der in deiner FXP Auswertung nicht gezeigt ist, da du so weit außen nicht gemessen hast.


    In der Mitte sehe ich auch eine etwas unruhige Oberfläche.


    Insgesamt wird daher der Strehl etwas niedriger sein als in FXP ausgewiesen. Ob sas für Deep Sky Fotografie trotzdem reicht, kann ich nicht beurteilen.


    Alle Fehler könnte man auspolieren, kein Grund zum Feinschliff zurück zu kehren.

  • Hallo Stathis, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!


    Ich hatte am Rand schon gemessen, die Zone war aber so schmal, dass zwar ein Wert rauskam, war aber nicht sicher, ob er was taugt. Ich hab trotzdem den gemittelten Wert eingetragen. Werde versuchen noch eine andere Maske, evtl mit einer Zone weniger, anzufertigen und noch mal messen. Dann wirds aussen nicht so eng und schwierig zu sehen.


    In der Tat möchte ich DS-Fotografie damit machen und ich denke, besser als er jetzt ist, werde ich ihn schon hinkriegen (müssen).:-).
    Habe gelesen, dass es für die Fotografie schöne glatte und exakte Spiegel braucht. Besonders wenn flächige schwache Objekte das Ziel sind.


    Werde also meine Werkstatt wieder möglichst rein machen und zum Polieren herrichten. Die Verspieglung muss ich dann vorher loswerden, oder packt das Ceri das?


    Grüße, Werner

  • Hallo Werner


    Mit Ceri Alu und Schutzschicht abpolieren geht .
    Ich habe dazu bei einem 8" Spiegel ca. 15 Min. heftig poliert .
    Am Anfang war nicht viel zu sehen , vermutlich war das die Schutzschicht , am Ende ging es dann ziemlich schnell .
    Die Oberfäche war danach leider sehr rau .
    Die Methode macht nur Sinn wenn man den Spiegel gründlich überarbeiten will .


    Gruß Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: WernerK</i>
    <br />... dass es für die Fotografie schöne glatte und exakte Spiegel braucht. Besonders wenn flächige schwache Objekte das Ziel sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, großflächige diffuse Objekte werden auch von einer relativ unscharfen Optik hinreichend gut abgebildet (Stichwort low spatial frequency an der MTF-Kurve)


    Den äußersten Rand kann man mit der Couder Maske nur schwer quantitativ erfassen. Das geht z.B. mit fotografischem Foucault. Also gilt es erst mal, den Rand zu korrigieren, ohne Rücksicht auf die übrige Kurve.


    Alu ablaugen geht mit Natronlauge, wie sie z.B in Rohrreiniger drin ist. Schutzmaßnahmen beim Hantieren beachten!

  • Hallo,


    habe heute morgen erstmals eine fotografische Auswertung probiert.


    Dazu habe ich ein Frage:


    Soll nach der Schnittweitenkorrektur der Schatten nachgestellt werden? Zum Schluss der Messungen sind mir, glaub ich, die Bilder zu hell geworden, so dass die Grauwerte in Foucault XL grenzwertig wurden.


    Habe dennoch die Werte in FigureXP eingetragen und tendenziell kam ja eine ähnliche Abweichung zum Vorschein wie bei der Maskenmessung.

  • Habe die oben verwendeten Fotos noch mal in Foucault XL angesehen. Einige davon waren viel zu hell. Die Graustufen waren fast nicht vorhanden. Darum hab ich nochmal eine Aufnahmenserie ohne Überbelichtungen gemacht und auch die Messerschneide mit benutzt um ein ordentliches Foucault Bild zu bekommen. Macht man bei der Maskenmessung ja auch. Das kam dabei heraus:


    Vielleicht verwende ich den Spiegel erst mal so wie er ist, und schaue, wie er sich schlägt?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!