Hallo Astrofreunde,
Irgendwie komisch die letzte Zeit. So kam es, das ich die letzte Nacht für eine Beobachtung in der Heimat genutzt habe. Und das im Juni ! Das tat ich zuletzt vor 6 Jahren. Die Jahre danach hatte ich dann chronisches Südhimmelfieber.[;)]
Hier mal ein recht abgehackter Bericht von mir, den ich heute früh, nach der Tour, in die Tasten gehauen habe und dem Oliver geschickt habe. Ist also eher ein Blitzbericht ohne Zeichnungen. Aber dafür mit Fotos, die meinen Lieblingsplatz zeigen. Nur mit dem Ipad, deswegen war mit der Knipserei auch kurz nach Sonnenuntergang Schluss.
<b>Bild 1</b>
Gegen 20:30 Uhr bin ich auf der Hohen Geba angekommen und hab dann erst mal auf der Aussichtsplattform ein Foto gemacht (siehe Bild 1). Das ist nur ein paar Meter von meinem Standplatz aus entfernt (siehe Bild 2). Links auf dem Bild mein Auto, da steht dann immer mein Teleskop. Die Hütte im Bild ist nie besetzt und stört Nachts auch nicht, die hat man glaub ich nur zur Dekoration dort aufgestellt.[:D]
<b>Bild 2</b>
Anschließend bin ich etwas um den Berg gewandert und den ein oder anderen Schnappschuss gemacht (siehe Bild 3) , aber nicht weit, denn ich wollte zurück sein, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen. Hat dann auch gut geklappt (siehe Bild 4). Mein erster Sonnenuntergang seit auf einer Düne in Namibia im letztes Jahr, dieses mal eben auf einer grünen Wiese[8D]. Anschließend die ewige Dämmerung, und für mich eine längere Wanderung in die Nacht, hatte ja noch gute 2 Stunden bis es langsam dunkler wird. Begleitet hatte mich die schmale Mondsichel und die Dämmerungsfarben am Horizont, traumhaftes Farbspiel.
<b>Bild 3</b>
<b>Bild 4</b>
Gegen 23:00 Uhr dann zurück am Platz und ich baute mein 10 Zöller auf. Eine halbe Stunde später wunderte ich mich immer noch wie hell das war. Aber dann gegen Mitternacht ging es auf einmal ganz schnell, der Himmel sah jetzt schon ziemlich toll aus und ich fing mit Standards an. M11 der Wildentenhaufen, was für ein Kracher ! Dann ging es Richtung Süden (nach Namibia [:D]) M17, schön mit zerrissenen Körper. Dann weiter runter zum Lagunennebel, nicht so schön wie in Namibia, aber immer noch eine beeindruckende Erscheinung. Danach den Trifidnebel, die Dreiteilung konnte ich sehr gut sehen. Den hab ich früher immer probiert doch die Teilung nie so deutlich gesehen, klasse Horizontsicht. Alle Gasnebel natürlich mit Filter, das half sehr gut gegen die Resthelligkeit am Himmel. Bevor es los ging nochmal den schönen M5 Kugelsternhaufen.
Dann war es auch schon 0:45 Uhr, mein Startpunkt für die ernsthaften Beobachtungen. Ich staunte erst mal über den wirklich mehr als brauchbaren Himmel, eigentlich fast wie im Frühling, nur im Westen noch ein aufgehellter Horizont. So dunkel hatte ich das nicht in Erinnerung, das lag wohl auch an der sehr guten Transparenz. Für die Objekte zum Zeichnen habe ich mich für zwei neue Objekte entschieden. Das erste war NGC 7235, eine netter Sternhaufen, recht schnell gezeichnet. Bevor ich das zweite Objekt begonnen habe, hab ich mir erstmal den Cirruskomplex mit Filter angeschaut, ja, genial wie immer. Das zweite Objekt zum zeichnen war der PN NGC 6891, ein wunderschönes Objekt. Da zahlte sich das wieder einmal gute Seeing aus, was ich hier hatte, da ist meistens verlass auf den Berg, aber vielleicht auch normal hier im Sommer. Bei hoher Vergrößerung sah ich eine ovale innere Schale mit Zentral Stern, umgeben von einer deutlich schwächeren runden Schale, echt toll, komisch das ich den noch nicht hatte.
Gegen 2:15 Uhr wurde es dann langsam heller. Galaxien hatte ich noch nicht, also hielt ich auf M 102 und sah eine knall helle Linse. Und etwas darunter NGC 5907, extrem langgestreckt. Ich wechselte immer zwischen den beiden hin und her. Das Abschlußobjekt sollte M 52 sein, ein ziemlich heller Sternhaufen. Es war 2:30 Uhr und ich wollte zusammen packen. Doch die zwei Planeten strahlten mir noch entgegen. Erst Saturn, mit 130-fach wie ausgestanzt und mit Cassini Teilung. Dann Jupiter. Bohaaa was für ein Glück, sogar mit Großem Roten Fleck im Vordergrund, dazu einige Wolkenbänder, klasse Seeing. Diesen Anblicke der Planeten konnte ich mich kaum entziehen. Auch hier wechselte ich immer zwischen beiden hin und her. 3:00 Uhr hab ich mich dann doch von trennen können und packte mehr als zufrieden zusammen und machte mich Richtung Heimat.
Das hat also mehr als gelohnt für mich, ein besonderes Naturerlebnis, mit sehr Abwechslungsreichen Objekten, eigentlich war alles dabei. Sogar ein Doppelstern, am Anfang hatte ich mein Telrad anhand von Alberio eingestellt, toller Farbkontrast.
Ich muss früher immer die falschen Nächte erwischt haben."Weiße Nächte" ? Nicht in der Rhön bei diesen Bedingungen ! Aber nächstes Jahr dann doch wieder Namibia.[8D]
Liebe Grüße
Mathias