Beobachtungs-Hinweis: Der Mond bedeckt die Venus

  • Hi,


    ich hoffe das sind keine Fake News, weil ich Calsky nicht bedienen kann (z.B. Ort):


    Morgen, Freitag, 19. Juni, schon nach Sonnenaufgang, soll laut Kalkulation der Mond die Venus bedecken.


    Ich muss da leider zur Arbeit, aber wer frei hat, oder sich frei nehmen kann, oder Home Office Arbeiter ist:


    Also für meinen Standort, ca. Frankfurt habe ich folgende Zeiten:


    Bedeckungsanfang: 9h52.3m (ich hoffe MESZ, kein UTC, oder Neu Delhi Zeit [B)]) Heller Rand
    Austritt: 10h44.9m, Dunkler Rand.


    Das sollte tagsüber bequem gehen, obwohl der Mond eine schmale Sichel ist und somit schon dichter an der Sonne.


    Monatelang habe ich Home Office Pflicht, aber morgen muss ich zur Firma. Wahrscheinlich gibt es dann große Wolkenlücken [B)][xx(][:(] Murphy...


    CS,
    Walter

  • Nein kein Fake


    19. Juni, kurz nach 10 h früh bedeckt die sehr schmale Mondsichel die sehr schmale Venussichel, am Taghimmel mit Teleskop gut sichtbar (Achtung Sonne in der Nähe), sehr seltenes Schauspiel, aber Wolkenwetter-Vorhersage


    Zeiten für Süd-Ost-Bayern (Passau-Schärding): 10.05 bis 10:43 h MESZ,

  • Hallo,


    ja, ich hab's auch auf dem Schirm ... und hab sogar Urlaub. [:)] Aber die (Schlecht)Wettervorhersage sieht leider nicht so prickelnd aus ... [xx(]


    Wünsche allen viel Erfolg. [:)]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Moin Venusfreunde,


    Hier in Schleswig-Holstein haben wir 100% Bewölkung den ganzen Vormittag. Bei gutem Wetter hätte ich spontan Uhrlaub genommen. Aber so fahre ich zur Arbeit. [:(]
    Ich wünsche allen Sternfreunden die gutes Wetter haben eine erfolgreiche Beobachtung. Vielleicht gibt´s ja ein paar Fotos.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Teilerfolg bei mir, jedoch nicht von zu Hause aus, sondern im Vogtland. Bilder folgen dann später.
    Ich warte noch den Austritt ab, die Quellwolken werden jedoch zahlreicher.


    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Im Hessischen Ried (Riedstadt-Wolfskehlen, südlich von Groß-Gerau) waren die Wettergötter sehr gnädig zu mir. Noch 30 Minuten vor dem Eintritt der Venus vermiesten Schleierwolken die Sicht. Aber dann war die Venussichel prominent zu sehen, der Mondrand schwach, aber so war es angekündigt. Kurz nach dem Verschwinden der Venus zugg Bewölkung auf, keine Chance zur Beobachtung. Aber wie schon gesagt, die Wettergötter meinten es gut mir mir: Wenige Minuten vor dem Austritt kam eine größere Wolkenlücke. Da der Austrittsrand unsichtbar ist, stellte ich die Suchfunktion des Evo 8HD mit SkySafari Pro auf den Krater Hommel ein, dort in der Nähe sollte die Venus wieder austreten, und so geschah es auch. Der Austritt ist noch spektakulärer, da die Venussichel sich quasi aus dem Nichts aufbaut.


    Ein paar Minuten später hat sich der Himmel voll zugezogen.


    Grüße
    Herbert

  • Hallo allerseits,


    es sollte hier im Norden eigentlich ein Regentag werden, aber der war wohl schon vollständig in der Nacht heruntergekommen. Jedoch zeigten Satellitenbilder, dass wohl doch einige Wolkenlücken hierher unterwegs waren, nur zogen die zunächst in die falsche Richtung, wie man hier im SWW-Foto von 10:24 Uhr MESZ mit Blickrichtung Südosten sehen kann:







    Zu diesem Zeitpunkt war der Mond einfach und die Venus doppelt bedeckt; sie befanden sich am oberen Bildrand nahe der Bildmitte etwa dort, wo die Buchstaben M und V im Geäst hängen. Keine Chance.


    Aber man gibt ja nicht auf, und so gab es zu High Noon doch noch die Gelegenheit, beide Sicheln zusammen mit 800mm festzuhalten. Immerhin etwas. Visuell war Venus durch die Schleierbewölkung zeitweise recht gut, die Mondsichel jedoch im 80/910mm Refraktor bei ca. 23x Vergrößerung nur so gerade eben zu erkennen. Hier das Ergebnis nach Tonwertkorrektur und Entrauschen:









    Zwar keine Bedeckung, aber zwei Sicheln auf Tuchfühlung. Immerhin.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo,


    Gratuliere allen, die das besondere Ereignis beobachten konnten :-). Manfred, vielen Dank für das Foto. Jetzt wird mir was klar.


    Heute morgen gegen 5 min ich wach geworden und zum Küchenfenster (Ost) getappst. Die Sonnenposition unter dem Horizont war gut durch Aufhellung zu sehen, sonst fast ganz freier Himmel. Da hab ich mir das Fernglas geschnappt und dachte, ich finde mal eben schnell die Mondsichel und Venus, noch mit Abstand. Aber nix da. Kein Mond und keine Venus. Die ist aber echt hauchdünn die Sichel, daher also.


    Auf dem Weg zur Arbeit gegen 9 war der Himmel jedoch halbtransparent verschleiert durch flächige Zirren. In der Umgebung der Sonne entsprechend weißhell - da hätte ich keine Chance zur Beobachtung gehabt.


    Wann ist die nächste? Auch erst in ca. 100 Jahren wie der nächste Sonnentransit ? ...


    CS,
    Walter


    PS: freue mich auf mehr Bilder :-)!

  • Hallo zusammen,


    ich hatte mir das Ereignis natürlich auch schon vor Wochen im Kalender vorgemerkt. Die Wettervorhersage war bis gestern Abend allerdings nicht so berauschend und ich rechnete mit geschlossener Wolkendecke. Trotz allem hab ich mir natürlich den Wecker gestellt und siehe da ...



    Hey, könnte ja doch was gehen, auch wenn nicht komplett blauer Himmel und das was blau war, war auch nicht tierfblau. Aber immerhin besser als die Vorhersage ...


    Um 9.00 Uhr hatte ich mein 8"SC in der Einfahrt aufgebaut und somit noch ausreichend Zeit, um Mond und Venus zu finden ... dachte ich ... Tatsächlich habe ich den Mond visuell überhaupt nicht zu Gesicht bekommen ... keine Chance, weder im SC mit dem 31ger Nagler, noch im 8x40 Fernglas. Es war einfach zu dunstig um die Wolke herum und ich habe extrem unterschätzt, wie lichtschwach die schmale Mondsichel doch ist.


    Ca. 10 Minuten vor Beginn der Bedeckung bildete sich dann noch ein 22°-Ring um die Sonne - genau der Abstand, in dem auch Mond und Venus zu suchen waren ... ganz toll, wenn man das grad NICHT brauchen kann ... [B)] ... zu sehen oben links im folgenden Foto ...



    Kurz vor Beginn der Bedeckung entdeckte ich dann zumindest doch noch die ebenfalls schmale Venussichel. Zum Umbau von visuell auf fotografisch (ich wollte mit meiner EOS750D eine Belichtungsreihe vom Beginn und vom Ende der Bedeckung knipsen) war es schon zu spät, also hab ich mir den Beginn im 31ger Naagler angeschaut. Das war schon sehr mystisch, wie erst ein "Horn" der Venussichel verdeckt wurde und schrumpfte und kurz darauf auch das zweite "Horn" immer kürzer wurde. Mystisch war es deswegen, da vom verdeckenden Mond nichts durch den zarten Wolkenschleier zu sehen war - garnichts, absolut 0! [:0] Toll sah es aber trotzdem aus. [:)]


    In der Zeit bis zum Ende der Bedeckung hab ich ein wenig mit meinem alten Coronado PST mit neuem ITF-Filter auf die Sonne gehalten und mich daran erfreut, dass sich die Anschaffung des neuen Filters sehr gelohnt hat - das Bild war nun wieder extrem viel heller als zuvor mit dem korrodierten ITF.


    Einige Minuten vor Ende der Bedeckung versuchte ich dann nochmals den Mond zu finden - wieder nix! [:(] Die Wetterbedingungen hatten sich auch nicht verändert ... oder vielleicht doch ... etwas ... aber zum Negativen ... [}:)]


    Da ich die Montierung nicht in der Nacht zuvor an Polaris eingenordet hatte, sondern heute Morgen nur "Pi x Daumen" aufgestellt hatte, tauchte die Venussichel natürlich nicht innerhalb des Gesichtsfelds auf, sondern irgendwo daneben, wodurch ich das Ende der Bedeckung, trotz etwas "rumrühren" des Tubus um die vermeintliche Position, natürlich verpassen musste. Ich fand die Venus erst wieder, als die Bedeckung bereits vorbei war.


    Nachdem ich die Venus wieder im Gesichtsfeld zentriert hatte baute ich Okular und Zenitspiegel ab und adaptierte meine EOS an das SC. Ich wollte ein paar Fotos knipsen und anschliessend schauen, ob auf den Fotos der schwächelnde Mond denn zu sehen sein würde.


    Hier ein Foto - Venus unten rechts, die Mondsichel hätte meiner Erwartung nach irgendwo am linken Bildrand zu finden/erahnen sein müssen. Aber seht selbst:


    Nix, kein Mond zu sehen auf dem Bild ... zumindest nicht auf den ersten und nicht auf den zweiten Blick.


    Bearbeitet man das Foto aber mal etwas extremer, dann taucht geisterhaft die Mondsichel im linken Bildteil auf ... [:)] ... (und die Vignetierung und Schiß auf dem Sensor und so ein paar seltsame waagerechte Streifen [?])


    Etwas deutlicher sieht man es in einer entsättigten und invertierten Bearbeitung:


    Also ... am Ende hatte ich zwar was auf dem Chip, aber nicht das was ich geplant/erhofft hatte. ABER ... es ist immer noch deutlich mehr als das, was ich nach den Wettervorhersagen der letzten Tage erwartet hatte. [:)]


    Gruß un richtig klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo!


    Gratulation Manfred! Da hat sich das Ausharren gelohnt, auch wenn die Bedeckung selbst nicht beobachtet werden konnte. Die beiden Sicheln so nah beieinander sind schon etwas Besonderes.
    Glückwunsch auch an Dich, Heiko! Egal wie, aber die beiden Akteure sind eindeutig zu sehen :)


    Hier nun mein kleiner Bilderbericht vom gestrigen Vormittag:


    Eigentlich war die Beobachtung der Venusbedeckung bei mir ganz anders geplant. Selbst bei bestem Wetter hätte ich sie nicht gesehen, da ein Urlaub im südöstlichen Mittelmeerraum gebucht war.
    Der Mond wäre dort oberhalb der Venus vorbeigezogen und hätte sie nicht bedeckt. Dies wäre mir durch eine partielle Sonnenfinsternis "versüßt" worden, welche Sonntag dort
    zu beobachten gewesen wäre. Durch die aktuellen Reisebeschränkungen musste der Urlaub jedoch storniert werden, und so konnte ich mich hierzulande auf dieses Ereignis freuen.
    Jedoch nur solange, bis ich die Wetteraussichten für diesen Tag gesehen hatte. Dauerregen war angesagt. Also habe ich alle möglichen Wettervorhersagen und die Satellitenbilder studiert,
    um mich dann für eine morgendliche Fahrt in Richtung Vogtland zu entschließen. Bei Plauen riss der Himmel dann auch auf, sodass ich mich in einer Ecke eines Gewerbegebietes positioniert habe.
    Die Entscheidung war nicht so schlecht, denn zumindest den Eintritt konnte ich zur Hälfte beobachten.
    Zwischen Wolkenlücken konnte ich den Mond und die Venus um 7:10 Uhr das erste Mal erspähen. Ein traumhafter Anblick im Fernglas. Dann wurde es Zeit, die Instrumente auszurichten.
    Zum Einsatz kamen mein Telezoom mit Konvertern (1120 mm Brennweite) und mein 10 Zoll SCT mit 2500 mm Brennweite, jeweils mit einer APS-C-Kamera bestückt.


    Hier ein erstes Bild von 9:48 Uhr MESZ, aufgenommen mit der Objektiv-Kombination:



    Dann beobachtete ich am Teleskop weiter. An die Kamera hatte ich einen Winkelsucher angebracht, sodass ich die Bedeckung fotografieren und gleichzeitig durch den Sucher beobachten konnte.


    Das letzte Bild vor einer durchziehenden Wolke kurz vor Beginn der Sichel-Bedeckung:



    Der unbeleuchtete Teil der Venus ist da schon teilweise verdeckt.


    Und hier zwei weitere Aufnahmen, nachdem die Wolke durchgezogen war:




    Alle Bilder sind natürlich etwas nachbearbeitet worden, um die doch sehr lichtschwache Mondsichel besser sichtbar zu machen.


    Den Austritt konnte ich dann aufgrund immer stärkerer Quellbewölkung nicht mehr beobachten. Erst einige Minuten danach war die Venus immer mal wieder für wenige Sekunden zu sehen.
    Deshalb habe ich dann auch eingepackt und bin wieder Richtung Heimat gefahren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wann ist die nächste? Auch erst in ca. 100 Jahren wie der nächste Sonnentransit ? ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach meinen Recherchen ist die nächste Bedeckung der sehr schmalen Venussichel im Jahr 2028, dann jedoch mit nur ca. 11 Grad Abstand zur Sonne und zu allem Übel auch noch flach am Morgenhimmel.
    Da ist der Mond mit Sicherheit nicht zu erkennen, allenfalls mit Bildbearbeitung wird da etwas machbar sein. "Normale" Venusbedeckungen finden schon 2023, 2025 und 2026 statt,
    wobei bei letzterer die Venus noch als breitere Sichel erscheint. Alle Ereignisse finden bei uns jedoch am Taghimmel statt.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hier in Ostthüringen sah es zunächst nicht ganz hoffnungslos aus: Im 10"-Newton war die Venus meist sichtbar, der Mond infolge seiner geringeren Flächenhelligkeit aber nicht. Die Bedeckung verlief dann aber so verschleiert, dass die Ursache für ihr Verschwinden gegen 9:59 (Mond oder Wolke) nicht eindeutig erkennbar war. Fotografieren war nicht sinnvoll.


    Umso besser, dass Stefan uns mit seiner Reportage das Ereignis nahezu miterleben lässt. Seine Fotos sind prima.


    es grüßt Lutz


    ("grelles Bild" entfernt; Marwin hatte recht)

  • Hallo Stefan,
    das ist eine Schau was du da zeigst!
    Viele Grüße
    Marwin
    ...
    ..
    .
    das grelle Bild im nachfolgenden Post macht die filigrane Stimmung
    der schönen Szene irgendwie kaputt. Kann man das "zurückfotografieren"

  • Simon,


    auch von mir Gratulation zu Deinen Fotos. Es ist schon beeindruckend, die beiden Sicheln im Größenvergleich und dabei in direkter Berührung zu sehen, wobei dieser Hauch von Mondsichel einen tollen Kontrast zu der scharf gezeichneten Venus bildet. Einfach Klasse.
    Und ich bin gespannt darauf, dass Du demnächst in gleicher Weise auch den Austritt bei einer solchen Bedeckung mit dokumentierst ...


    Heiko, auch Dir Glückwunsch, dass Du die beiden auf einem Foto festhalten konntest. Ich habe ja auch gemerkt, wie schwierig es war, bei dem Schleier dort oben überhaupt etwas zu sehen. Und als ich nach einer Pause, als ich schon halb abgebaut hatte, es doch noch einmal versucht hatte, da habe ich die Venus einfach nicht mehr gefunden - nochmal und nochmal die Koordinaten hochgerechnet und eingestellt, aber die Konzentration war einfach weg.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Cool,


    sehr tolle Bilder, wunderbar :-). So könne viele, die wettermäßig oder sonst verhindert waren an diesem Ereignis im Nachhinein teilnehmen.
    Vielen Dank und Glückwunsch an die Fotografen! Besonders an Stefan Simon, und auch für die mittelfristigen Daten der nächsten Venus Bedeckungen.


    CS,
    Walter

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