Zwiespalt - SPL's kurzer Brennweite

  • Hallo alle zusammen,


    habe seit zwei Tagen 2 SPL's (10mm und 7,5mm Antares APO Series Multicoated) und die heute abend auch endlich getestet.


    Allerdings bin ich nun etwas im Zwiespalt - gegenüber meinem bevozugten "Aufsuchokular" (17er Vixen Plössel) hatte ich am Vixen 80 L deutlich weniger Farbfehler, aber so richtig bin ich von der Leistung noch nicht überzeugt. An Saturn (halbhoch im SW am aufgehellten Stadthimmel) war es noch sehr gut - die Teilung klar zu erkennen, Schatten auf dem Ring sowie die Andeutung eines Wolkenbandes. Aber an Jupiter war ich doch eher enttäuscht (etwa in Kulmination im S, allerdings über Hausdächern und noch hellerer Himmel? es sit gerade Dom = Rummel in HH, war so in etwa die Richtung, von mir aus gesehen). Mit dem 10er gerade noch scharf, mit dem 7,5er eher flau und matschig. Mehr als die 2 Hauptbänder war nicht zu erkennen - eigentlich hatte ich etwas mehr erwartet [?]


    Mich interessiert jetzt, welche Erfahrungen Ihr mit solchen oder ähnlichen Okularen habt (z.B. TS SPL's). Sollte ich vielleicht lieber ein deutlich teureres Okular (eins statt zwei [}:)]) wie ein Vixen LV/LVW oder zu einem noch teureren Pentax/Nagler greifen?


    Vielen Dank vorab für Eure Tipps und clear skies,
    fereroXTtm

  • Hollo Fereoro... na Du weißt schon [:o)
    die Vixen LV/LVW kenne ich nicht, aber bei den Naglern kann ich Dir etwas weiterhelfen!
    Diese Okulare snd sehr gut, wenig Reflexionen, obwohl diese Okulartypen 7 Linsen beherbergen! Jedoch solltest Du immer das Seeing beurteilen, SCHLECHTES SEEING wird auch immer im Nagler/ Pentax- Okular schlechte Bilder liefern!!


    Gruß und gute Nacht
    Bernd

  • Moin Ferero -
    Ich kann dir folgendes anbieten:
    Komm heute abend mal zu mir nach Rissen - mit dem Refraktor wenn geht.
    Und das 7,5er Antares.
    Schick mir am besten eine Mail.
    Ich hab sowohl ein LVW 5mm als auch ein Pentax 7mm - das können wir dann mal gemeinsam gegeneinander testen.
    Ich persönlich halte die Pentaxe für unübertroffen - auch was das Presi-Leistungsverhältnis betrifft.
    Aber manche schwören auf Nagler - die sind aber bis auf das 7mm Typ 2 Okular deutlich teurer.
    Wenn Du ein Pentax nimmst - dann brauchst Du nur das eine...wegen des größeren Gesichtsfeldes.


    Und was Du schreibst - Du siehst die Cassini einwandfrei mit dem 80L, dann gibt es an den Okularen NICHTS auszusetzen. Jupiter ist ein schwieriges Objekt, da recht viel Blauanteil - und das macht das Bild schnell matschig.
    Dazu kommt - mit 0,5mm Austrittspupille bist Du sowieso an der Grenze der theoretisch sinnvollen Vergrößerung.


    Bis denn


    Gruß


    ullrich

  • Hallo fereroXTtm, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mich interessiert jetzt, welche Erfahrungen Ihr mit solchen oder ähnlichen Okularen habt (z.B. TS SPL's). Sollte ich vielleicht lieber ein deutlich teureres Okular (eins statt zwei ) wie ein Vixen LV/LVW oder zu einem noch teureren Pentax/Nagler greifen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ein Besitzer eines 4" Flourit- Edel- APO hat mal gesagt, wenn er mit seinem Refraktor bei Planetenbeobachtung unbedingt Farbfehler sehen will, dann nimmt er "komplexe" Okulare. Das sind die Dinger mit vielen Linsen, AP- Abstand 20 mm, möglichst großem Gesichtfeld und dadurch noch teuer. Diese Okus sind für relativ kurzbrenweitige, lichtstarke Teleskope konzipiert. Bei f/6 und lichtstärker macht dieser Aufwand Sinn. Für Planetenbeobachtung mit f/10 oder lichtschwächer bringen die keinerlei Vorteile. Die meisten dieser Typen haben merkliche Farbvergrößerungsfehler. Das kann ich durch Beobachtung mit meinen garantiert farbreinen Cassegrain- Teleskopen f/15 und f/17 nur bestätigen. Für meine "Langbrenner" nehme ich bei gutem seeing zwei 12,5 mm Kasai- Orthos im Bino. Wenn das seeing weniger gut ist tun es auch 20 mm Plössl der preiswerteren Preisklasse. Die Plössl - Typen unterscheiden sich nach meiner Erfahrung sichtbar nur in der Qualität der Vergütung. Die Unterschiede aller hier erwähnten Okulare sind aber für die Abbildung auf der opt. Achse nach meiner Erfahrung eher geringfügig.
    Gruß Kurt

  • Hallo Ullrich, hallo Kurt -


    vielen Dank für Eure Antworten. Und wie das so ist, bleiben trotzdem noch Fragen offen ;)


    Ullrich:
    Vielen herzlichen Dank für das Angebot - ich würde vielleicht gern mal an einem Sa. darauf zurückkommen. Nun ist es z.Z. bei mir So. abends etwas ungünstig, da ich montags früh immer auf Dienstreise gehe :(
    Der Blick durch so ein Okular tät mich schon mal interessieren - und die Umgebung in Deiner Nähe auch (hier in Eimsbüttel ist es auf lange Sicht definitiv zu hell). Mit der AP hast Du natürlich recht, aber wie gesagt - die Okus sind ganz frisch und ich wollte austesten.
    &gt;Jupiter ist ein schwieriges Objekt, da recht viel Blauanteil - und das macht das Bild schnell matschig.
    Kann man dem irgendwie "abhelfen"? Farbfilter o.ä.? Hatte den Baader Sky Glow auch mal kurz drin (ich weiß, der ist eigentlich nicht dafür da) - damit war der subjektive Eindruck eher schlechter.


    Kurt:
    Ich werde einmal Deine Anregung aufgreifen und mal mit einem Ortho dagegen testen. Allerdings sind die teurer als die SPL's ;)


    Grüße aus dem sonnigen Hamburg,
    fereroXTtm

  • Hallo FerreroXTm,


    wie Kurt schon schrieb,es liegt nicht an den Okularen.Wenn Jupiter über Dächern stand kannst du damit rechnen,daß aufsteigende Warmluft dir das Bild versaut.Die Dächer werden jetzt schon recht warm in der Sonne,die klare Luft kühlt sich nach Sonnenuntergang schnell ab und dann waberts über den noch wärmeren Dächern.


    Saturn bietet Maximalkontraste zwischen hellem Ring und dunkler Teilung,Jupiter dagegen viel geringere Kontraste zwischen verschiedenen Beigetönen und weiteren Pastellfarben.


    Und es ist natürlich so,daß du mit dem 7,5mm Plössl schon eine Vergrößerungerreichst,die dem doppelten des Objektivdurchmessers in mm entspricht.
    Das dürfte das Limit sein,da hilft auch kein Ortho sondern nur gutes Seeing.


    MfG,Karsten

  • KaStern:
    Irgendwie stehen hier in der Stadt ja alle Objekte über Dächern ;)


    Aber im Ernst, ein "wabern" konnte ich weder bei Saturn noch bei Jupiter beobachten. Dass das Seeing in der Großstadt nicht optimal ist - klar.


    Ich wüßte nur gern, auf welchem Weg ich evtl. noch bessere Ergebnisse erzielen könnte - deshalb würde ich schon gern mal mit anderen Okularen und/oder auch Filtern experimentieren.


    Vielleicht könnt Ihr mir dazu noch ein paar Tips geben.


    Gruß
    fereroXTtm

  • Hi,
    Hate auch mal Refr 3" f 15 und SPL 7,5 "Apo-Serie"(".."sollte man nicht überbewerten)-aber ne sinnvolle Kobination für Planeten
    bei mit ergabs es mit Refr 5" f 19 320x-kontrastmäßig voll ok.-Pentax ist ein Tick besser-vor allem aber Gesichtfeld u. Augenabstand u. Reflexionen- das sPL ist aber nicht gerade bequem beim Einblick-ständig die Augenwimpern dazwischen
    Für Jupiter nehm mal Gelbfilter od Hellblaufilter (wratten 80 A)-ne Ortsveränderung ist wohl besser(Volkspark?!)
    versuchs mal in der Abenddämmerung!!oftmals besseres Seeing als in der Nacht(außer 4.morgenstunde) -heut zum B.Sp. 19uhr 13 GRF Time !!

  • Hi und danke nochmal für die Tips.


    Ullrich - sorry, mußte noch was arbeiten, hab erst jett in die Mail geschaut - aber noch geantwortet ;)


    Marc - Ja ich glaube, ich werde Deinen Tip mit dem Volkspark mal befolgen. Nur muß ich dazu mal ein Auto mieten, gestern hatte keiner meiner Kumpels Zeit - und zum schleppen ist das "Equipment" nun doch schon zu schwer (ist ein EQ6-Stativ, bombenfest, aber mit der Montierung drauf hat es mir bis hinters Haus schon gereicht ;)


    Am Anfang dachte ich ja es ist echt dunkel - nachdem sich die Augen aber an die "Dunkelheit" gewöhnt hatten, hätt ich fast schon wieder lesen können ;)


    Werde mich bei Gelegenheit vielleicht auch mal einem Ausflug nach Reinsehlen (?!) anschließen - wenn ich da mit dem "kleinen Gerät" eine Chance habe ;-D


    clear skies allerseits
    René


    PS.: Werde mich mal wg. Farbfiltern umtun - da muß sich doch noch was am Kontrast tun lassen !!!

  • Hallo,


    ich hatte bis vor einigen Wochen auch ein Vixen 80L. Die Optik war erste Sahne und ich konnte oft Vmax = 3x Objektivdurchmesser sprich 240fach vergrößern (mit Vixen Ortho 5mm). 200fach ging fast immer (mit Vixen Ortho 6mm). Aber bei mir lag es an der Örtlichkeit: kleines Dorf in Mittelhessen und keine Dächer über die ich drüber hinweg schauen mußte. Bisher ist mir noch kein anderer Refraktor mit einer so guten Optik untergekommen. In den drei sternklaren Wochen im Februar kam der Refraktor fast in jeder Nacht zum Einsatz. Das war echt klasse.


    Teile uns doch mal mit, wenn du einige Okulare durchgetestet hast und einen anderen Ort ausprobiert hast, zu welchem Schluß du gekommen bist.


    Klaus.

  • Oh, ich habe gerade gelesen, daß das der Refraktor von mir ist. So sieht man sich wieder...


    Also ich kann nur wiederholen, an Planeten schwöre ich auf Ortho-Okulare. Der Augenabstand ist zwar nicht optimal aber ich konnte mich, als Nichtbrillenträger, daran gewöhnen.


    Dann wünsche ich nochmal viel Spaß mit dem Refraktor. Übrigens habe ich für Deep Sky Objekte mein selbstgebasteltes Weitwinkelokular hergenommen (siehe mal nach hier im Technik-Forum).


    Gruß,
    Klaus.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und ich konnte oft Vmax = 3x Objektivdurchmesser sprich 240fach vergrößern <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Klaus,
    so eine Erfahrung macht mich richtig neugierig[:p]. Erzähl doch bitte mal, welche Objekte hast Du mit dieser Vergrößerung beobachtet und welche Details waren zu erkennen, die man mit 1,5-2x OD. noch nicht erkennen konnte?
    Zusatzfragen: Warum geht das denn nicht immer mit 3 x OD.? Klemmt es hin und wieder?[}:)]
    Weiterhin echt viel Spaß mit dem Röhrchen wünscht Dir
    Kurt

  • Hallo Kurt,


    eine Vergrößerung von 3x OD habe ich nur bei Saturn machen können und der Schatten des Planeten auf den Ringen kam besser rüber als nur bei 1.5x-2x das OD. Mehr Details auf dem Planeten selbst gab es natürlich nicht. Was ich noch erstaunlich fand waren die Farbvariationen auf Saturn (alle Achtung für nur 80mm Öffnung). Ich vergrößere gerne über das theoretische Limit denn ich mag es wenn das Objekt groß erscheint im Okular. Anderen Leuten die dann bei mir durchgeschaut haben, war die Vergrößerung wiederum schon zu groß.


    Klaus.

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