Neue Merkuszeichnung von gestern

  • Hallo ihr Lieben,


    konnte vorhin schon kurz vor 22:00 Uhr MESZ aus dem heimischen Garten mit meinem "leistungs-sparsameren" 5"-Lichtenknecker doch noch was von Merkur einfangen; etwas ordentlicher gezeichnet als am 21.05., da ja noch Tageslicht genug vorhanden waren, aber leider seit den Abgleichen mit Albedokarten und aktuellen Fotos der fotographischen Merkurbeobachter in den letzten Tagen nicht mehr völlig unvorbereitet:




    Als etwas Zusätzliches zu Zeichnung vom 21.05. ließ sich etwas Dunkeles nahe dem Zentrum von "Solitudo Martis" nachvollziehen.


    Tschüss,


    Hubertus

  • Hallo,


    ich selbst nochmal mit dem Merkur von gestern um 21:50 Uhr MESZ im 125x1560er Lichtenknecker FH bei 312x mit ADC:



    Es ist schon wertvoll, möglichst früh zu schauen. Ich habe den Refraktor schon gegen 18:00 Uhr auf Merkur ausgerichtet, indem ich (wie auch schon in den Vortagen) das vorfokusierte Teleskop zuerst auf die Sonne zentrierte und dann per Teilkreise um die Differenz in Rekt. und Dekl. auf Merkur schwenkte. Der hob sich ggü. dem Himmelshintergrund allerdings noch nicht ab. Erst um 10 vor 10 war er im Hauptteleskop bei 63x sichtbar. Man darf dabei nicht auf seinen Sucher vertrauen, denn da erscheint er um 20-30 entscheidende Min. später erst, wenn er anfängt zu schwabbeln.
    Und siehe: die Details ließen sich bei ruhigerer Luft als gestern besser verorten und "Solitudo Admetei" (dunkel/unten-links) separieren.


    Grüße,


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    Wahnsinn, was Du hier präsentierst! Merkur mit Oberflächendetails, da staune ich nicht schlecht. Das hab ich so als Zeichnung noch nicht gesehen. Wie muss ich mir das bei der Beobachtung vorstellen?
    Blitzt da immer nur ein Helligkeitsunterschied auf der Oberfläche auf, oder kannst Du diese Erscheinungen über einen gewissen Zeitraum im Okular "halten". Würde mich sehr interessieren.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hi Hubertus, mein Lieber, [:)]


    das is ja mal wieder umwerfend, was Du hier ablieferst. Erst machst Du uns alle "fertig" mit Deinen Venusbeobachtungen und nu setzte mit Merkur noch einen drauf - Wahnsinn! ... Ich werde mich beim nächsten Besuch in Deiner Sternwarte 3x erfurchtsvoll vor dem Meister verbeugen. [;)]


    Sag mal, mit welchem Kartenmaterial und welchen Fotoquellen gleichst Du Deine Beobachtungen denn ab?


    Ich hoffe, auf bald mal wieder ... ganz liebe Grüße nach Herne
    Heiko

  • Hallo Stefan, hallo Heiko,


    zuerst zum Stefan: Ja, du vermutest zurecht, dass man sich minutenlang ein Planetengeschwabbel anschaut und (sagen wir mal) bei 180 verschiedenen Eindrücken/Min häufen sich in so 3-5 Momenten übereinstimmende Eindrücke. Das schaut man sich noch länger an, ob diese sich weiterhin bestätigen und dann zeichnet man die relativen Mehrheits-Eindrücke. Das ist wie "Stacken" im Gehirn. Um so mehr ist man aus´m Häuschen, wenn diese subjektiven Eindrücke (so wie zuerst am 21.05.) sich auf ´nem Foto vier Tage später (von "FrankHardo") im Wesentlichen bestätigen lassen.


    zu Heiko:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Ich werde mich beim nächsten Besuch in Deiner Sternwarte 3x erfurchtsvoll vor dem Meister verbeugen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann muss ich unbedingt dran denken, meine Allonge-Perücke auf zu setzen, wie auf meinem Avatar im kleinen, blauen Nachbarforum.
    Zum Abgleichen des Beobachteten finde ich Albedokarten z. b. in gedruckter Form im von "SuW" herausgegebenen Buch "Planeten beobachten" von Günter D. Roth. Darin stammen zu den beiden sonnen-intimsten Planeten die Beiträge von Detlev Niechoy mit Tipps und Hinweisen zu Filterwahlen (bes. bei Venus). Passende Merkurfotos findet man hier bei unseren Fotographen mit Glück zufällig vom gleichen Zeitpunkt (wie das vom "FrankHardo" gepostete / da kam es beim sich langsam drehenden Merkur auf vier Tage noch nicht wirklich an).
    Und ich habe einen Vorteil, der den Autoren um und vor den 2000ern noch nicht zur Verfügung stand: Gerade visuell eingesetzte ADC´s als okularseitiges Zubehör (Predige ich schon lange.) Ohne die gäbe es fast nur noch vertikal zum Horizont verschmierte Spektren.


    So, heute sind ja Wolken, dann gehe ich schon mal die Perücke pudern,


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    vielen Dank für Deine Antwort! So hatte ich mir die Beobachtung auch vorgestellt. Dass Du aus diesen wenigen Eindrücken eine Zeichnung erstellst, die dann auch fotografisch bestätigt wird, da kann ich nur den Hut ziehen. Respekt!



    Schöne Grüße!


    Stefan

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