Anfängerprojekt: 12" f/5

  • Ein 30 cm mit 3,75 mm Pfeiltiefe in 7,5 Stunden ist sportlich. Da musst du gut gedrückt haben. Geholfen hat sicher auch das etwas kleinere Tool, da es sich schneller an die Kurve anpasst.


    Teppichfliese oder jedes andere Reststück harter dünner Teppichboden funktioniert. Kein unregelmäßig geknoteter Flickenteppich, kein dicker Flokati, oder ähnliche "Matratze", das wabbelt zu sehr und verbraucht sinnlos Schleifenergie. Gummimatte mag ich auch nicht, die klebt zu sehr und könnte den Spiegel verziehen. Wenn der Tisch recht plan ist, braucht man die Unterlage eigentlich erst ab K320 oder gar 25 my. Die 3 seitlichen Stopper müssen dem Spiegel etwas Luft lassen. Auf keinen Fall den Spiegel damit einklemmen.


    Ich mache das mit der Messung des Krümmungsradius sehr pragmatisch:
    Den Spiegel auf dem Boden aufstellen und gegen umfallen sichern. Mit der Blumenspritze nass spritzen und schnell auf den Boden legen und mit der Taschenlampe den Reflex finden. Bei Bedarf immer wieder nass spritzen. In dieser Stellung sich ein Lot zum Boden denken und dort einen Stift, oder ähnliches hinlegen. Dannach in Ruhe mit Metermaß oder Maßband die Stecke auf dem Boden ab Außenkante Spiegel ausmessen.
    Zur Erhöhung der Genauigkeit lege ich 2 Stifte hin. Der eine, dort, wo der Reflex sich noch eindeutig gleichsinnig bewegt, der andere dort, wo er genau so eindeutig sich gegensinnig bewegt. In der Mitte zwischen den Stiften ist der Krümmungsmittelpunt. Das gelingt mir im K80 Stadium bei ca. f/5 auf +/- 4 cm, ab K180 noch genauer.
    Diese "Einrahmtechnik" habe ich früher auch beim visuellen Foucaultest zur Schnittweitenmessung angewendet und hatte auch gleich ein Maß für die Toleranz. Ich bekam damit so viel Routine, das ich z.B. am 61 cm f/4,1 Spiegel an der 10 Zonen Coudermaske die Schnitweiten auf +/- 0,02 mm oder besser treffen konnte (nur die Mitte und Randzone streuten mehr).


    Das mit dem Aluklebeband auf den Spiegel kleben, kenne ich, das funktioniert sehr gut. Alternativ kann man auch 2 kleine Spiegelchen links und rechts vom Rand aufkleben. Die oben beschriebene Methode funktioniert für mich so gut, dass ich dabei bleibe.

  • Hallo,


    kleines Update von meiner Seite: Ich hatte zuletzt leider weniger Zeit für dieses Projekt, als erhofft, bin im Feinschliff aber immerhin bis zum 25my gekommen. Das hat soweit überraschend problemfrei geklappt. Ich schleife ausschließlich TOT und variiere die Strichführung recht fleißig. Laut Eddingtest ergibt sich in Summe ein gleichmäßiger Abtrag. Kratzer oder andere Unfälle gab es bisher nicht zu beklagen.
    Schwer gefallen ist mir jedoch die Einschätzung der Oberfläche mit der Lupe bzw. mit dem umgedrehten Okular. Daher habe ich zur Sicherheit K180, K320 und 25my jeweils pauschal ca. 90min geschliffen und bin dabei jeweils auf gute 30 Chargen gekommen. Das sollte hoffentlich passen. Nun plane ich mit dem 15my und 9my genauso zu verfahren. Zuletzt werde ich das 5my und 3my nur noch 30min schleifen.
    Noch ein Tipp bzgl. einer geeigneten Unterlage für den Feinschliff. Ich hatte leider keinen geeigneten Teppichrest oder ähnliches zur Hand und habe daher nach einer guten und zugleich günstigen Unterlage gesucht. Man muss diese um Kontamination sicher zu vermeiden ja leider bei jeder Korngröße erneuern. Die Lösung war schließlich Kunstrasen aus der Teppichabteilung im Baumarkt. Dabei handelt es sich im Prinzip um einen grünen, niederflorigen Teppich mit rutschhemmender Unterseite. Es gibt diesen mit und ohne genoppter Unterseite. Man wählt sinnvollerweise die gleichmäßige Variante, ohne Noppen. Das ganze kostet hier im örtlichen Baumarkt gerade mal 1,79€ pro Quadratmeter und viel mehr als einen Quadratmeter braucht man für den Schliff und die Politur eines 30cm Spiegels wohl auch nicht.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo Mathias,

    die Beurteilung der Oberfläche ist mir mit einer Lupe / oder dem Okular auch immer schwer gefallen. Ich mach das jetzt mit einem billigen Mikroskop. Am besten nur am Rand ein Pit / Krater / Fehlstelle aussuchen die zur vorigen Korngröße passt und dann solange schleifen bis dieses nicht mehr sichtbar ist. Manchmal habe ich mir auch ein paar Schleifkörner auf den Spiegel gekippt und die Korngröße mit den "Oberflächengratern" verglichen um etwa abzuschätzen ob das Korn schon durch ist.


    Gruß Rudi

  • Hallo Matthias,


    schön, den Fortgang ein wenig verfolgen zu können.


    Ich habe es bei den groben Feinschliff-Körnungen wie Rudi gemacht. Also randnah Krater gesucht, markiert und verfolgt. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass sich teils an anderer Stelle vergleichbar große Krater neu aufgetan haben. Zuerst hatte ich unsaubere Arbeitsweise oder kontaminiertes Schleifmittel im Verdacht. Ohne etwas am Vorgehen oder Material zu ändern, hat das dann aber nach drei oder vier Durchgängen aufgehört. Daher vermute ich eher, dass die Risse durch die gröberen Körner tiefer reichen als die Rauhigkeit, so dass hier teils beim Abtrag Teile instabil werden und herausbrechen. SiC macht wohl tiefere Einschläge. Daher ist der Übergang zu 25µ vermutlich etwas kritischer.
    Als Problemquelle hatte ich auch meine Granittools im Verdacht. Daher habe ich hier ofters die Oberfläche mit Klebeband gereingt. Also fest anstreichen und wieder abreißen. Gar nicht mal so selten hingen dann kleine Krümel am Klebeband.
    Bei den feinen Körnungen habe ich auch nach Zeit gearbeitet. Wenn die angedachte Mindest-Zeit errreicht war, habe ich weitergemacht, bist die Helligkeit von einem Lampen-Reflex in der Mitte und am Rand zumindest annähernd gleich war und Bleistift-Linien gleichmäßig verschwanden.


    weiter viel Erfolg
    Harold

  • Hallo Rudi und Harold,


    vielen Dank für Euer Interesse und Eure Ratschläge! Heute hatte ich wieder ein wenig Zeit und habe diese in 90min und gute 30 Chargen 15my investiert. Das Bewerten der Oberfläche wird immer schwieriger und so bin ich Rudis Ratschlag gefolgt und habe Profiequipement in Form eines Astromedia-Bastel-Auflichtmikroskops besorgt. [:D] Also wird heute Abend gebastelt und dann kommt es morgen ab 9my zum Einsatz. Mal schauen, ob es nur Spielzeug ist, oder zumindest besser als die 10x Lupe und die umgedrehten Okulare, die ich bisher verwende.


    Harold, vielen Dank für den Tipp mit dem Vergleich der Reflexe in der Mitte und am Rand, daran hatte ich noch nicht gedacht, dass ist sehr hilfreich. Und ja, ich habe auch das Problem, dass neue Pits auftauchen. Ich habe aber (wohl primär aus Faulheit) trotzdem nach jeweils gut 90min zur nächsten Korngröße gewechselt. Ich habe bisher den Eindruck, dass das hoffentlich passen sollte, da im Verlauf keine echten „Altlasten“, also wirklich große Pits zurückbleiben, sondern gefühlt immer nur in der Größe der vorhergehenden Körnung.


    Wie macht ihr das eigentlich mit den Permanentmarkern und Bleistiften? Ich nehme für jede Körnung einen neuen, da ich den Eindruck habe, dass man zumindest die Permanentmarker nicht sicher reinigen kann. Bis zum 15my habe ich übrigens den Eindruck, dass Permanentmarker den Bleistiften überlegen sind. Zumindest wird bei mir der Permanentmarker schön im Verlauf einer Charge gleichmäßig abgetragen. Der Bleistift verschwindet hingegen gefühlt zu schnell und erscheint mir daher nicht so aussagekräftig zu sein.


    Bei meinem Granittool habe ich auch den Eindruck, dass sich hin und wieder ein schwarzes Körnchen löst. Bisher hat das zum Glück nicht zu Kratzern geführt. Ich werde zur Sicherheit aber vor der Politur die Rückseite und die Ränder mit Klarlack versiegeln. Mal schauen, was sich da eignet.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Das klingt alles perfekt, da bist du mit dem Feinschliff ja bald fertig.


    Ich persönlich habe keine Probleme beim K180, K320 und Microgrit 25 my die Korngröße der vorigen Körnung zu identifizieren:
    Einfach nach nur 2-4 Chargen mit der neuen Körnung mit Lupe bzw. umgedrehtem Okular drauf schauen. Die Löcher der vorigen Körnung erscheinen wesentlich größer als die Textur aktuellen Körnung. Wenn man erst nach sagen wir 20-40 Chargen draufschaut, wird man natürlich nur noch schwer was finden.


    Ab 15 my fällt die Beurteilung immer schwerer. Dafür erkennt man bei 15 my und erst recht bei 9 my sofort, wenn man z.B. beim K320 geschlampt hat. Gegen die feine Textur des 9 my springen einem die K320 Pits wie riesige Krater ins Gesicht. Da du keine solchen "Altlasten" erkennen kannst, ist alles wunderbar.


    Ich habe einen Edding für den Grobschliff und einen für den Rest. Ab 15 my braucht es aber meiner Meinung nach keinen Edddingtest mehr. Wenn bis dahin alles gut war, wird sich das bei den feinen Körnungen nicht mehr ändern. Sollten bei den feinen Körnungen die Scheiben nicht passen, erkennt man das sofort daran, dass beim Überfahren der Mitte sich die Scheiben immer festsaugen wollen. Man spürt am ungleichen Widerstand regelrecht das Vakuum, das bei schlechter Passung entsteht.


    Ich habe mal ein Gipstool mit Klarlack überzogen, der hielt aber nicht richtig und biltete seinerseits durch das teilweise abblättern eher eine potentielle Kontaminationsquelle. Die Granitools bürste ich bei Karbowechsel kräftig überall mit der Nagelbürste ab. Ich hatte noch nie Probleme damit.


    0,6 mm Fase ist nicht viel aber wird schon reichen. Wenn du magst, kannst du sie mit einer Scherbe aus Glas, Keramik oder Alublech und dem 15 my noch etwas verfeinern. Dann bleibt später das Poliermittel weniger an der Fase kleben.

  • Hallo Stathis,


    guter Hinweis, schon frühzeitig, nach wenigen Chargen die Oberfläche zu betrachten. Ich habe bisher erst sehr spät, nach zirka 15 Chargen, damit begonnen.


    Mit dem Permanentmarkern war ich dann wohl ein wenig zu Kontaminationsparanoid und werde den „15my-Edding“ nun einfach weiter verwenden, oder jetzt eventuell ganz auf den Eddingtest verzichten.


    Die Idee mit dem Klarlack scheint mit mehr Risiken als Nutzen verbunden zu sein und ich werde es dann wohl bleiben lassen.


    Die Fase werde ich mit feinem Korn ein wenig nacharbeiten.


    Heute hatte ich wieder ein wenig Zeit und habe diese erst mal in den Aufbau der Messapparatur investiert. Aus dem Lochplättchen und dem Lasermodul von Michael Koch sind zusammen mit Holz aus der Restekiste, stur nach der Anleitung von Kurt (vielen Dank!), ein PDI und ein Spiegelhalter entstanden. Der PDI-Aufsatz kann gegen einen (noch nicht gebauten) Focault-Aufsatz getauscht werden, daher die verbaute Messuhr. Ein Streulichtschirm um Lochplättchen und Laserdiode fehlt auch noch.


    Den Spiegelhalter muss ich noch durch Halteclips verbessern. Vermutlich ist auch die Laterallagerung für den 25mm dünnen 12“ zu primitiv. Da werde ich die Rundstäbe wohl durch exakt positionierte Kugellager ersetzen müssen? Ich möchte aber erst mal Erfahrung mit dem PDI sammeln und werde dafür kleine, vorhandene Spiegel messen. Dafür sollten die Rundstäbe vermutlich ausreichen.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo,


    jetzt habe ich gerade die ersten Interferogramme von einem beschichteten 130/650 Spiegel aufgenommen. Ich betreibe das Lasermodul von Michael Koch mit der Originalelektronik, also im Lasermodus und nutze eine Panasonic LX100 Kompaktkamera bei Blende 1.7 für die Aufnahmen. Es ist gar nicht so leicht, ein halbwegs brauchbares Bild aufzunehmen. Das Ergbenis des ersten Versuchs habe ich mal hochgeladen.


    Nun muss ich mich erst mal ein wenig in die Materie einlesen.


    Viele Grüße,
    Matthias



  • Hallo Matthias,


    ja also das Versiegeln des Granittools habe ich auch erst gemacht, als ich beim Polieren Kratzer bekommen habe. Auch ich habe kleine schwarze Körnchen aus dem Granit wischen können. Ich hatte zum Versiegeln Klarlack aus der Sprühdose mit Acetonbestandteil genommen. Das war erstmal eine ziemliche Sauerei, denn wo der Acetonlack mit dem Pech in Kontakt gekommen ist, ist das Pech schmierig geworden. Später hatte ich dann keine Probleme (und keine Kratzer) mehr. Also falls Du doch über Lackversiegelung nachdenkst, mach das am besten vor dem Aufbringen der Pechhaut.
    Ich habe die Ursache der Kratzer nie wirklich feststellen können. Ich hatte aber auch keine Kratzer mehr, nachdem ich das Poliertool zwischen den Poliersessions nicht mehr in einer Schüssel unter Wasser gelagert habe, sondern nur noch feucht in einer Tüte. Vielleicht lag es auch daran.


    Na dann bin ich ja mal auf Deine ersten Interferogramme gespannt. Das erste Interferogramm zu sehen ist ein toller Moment. Richte den Spiegel erstmal grob so aus, dass der Reflex möglichst klein ist (Abstand zum PDI) und eins der kleinen Löcher auf der PDI Platte trifft. Das ist schon etwas fummelig, aber es wird noch fummeliger. Dann kommt die Feineinstellung mit den Einstellschrauben. Die mittleren PDI-Löcher haben bei mir die besten Bilder gebracht, konkret das 6µm Loch. Die Empfindlichkeit der Interferenzringe ist unglaublich hoch. Je nach Bausubstanz des Hauses und Stabilität des Unterbaus von Spiegelhalterung und PDI, reagieren die Ringe auf hüpfende Kinder in anderen Etagen !
    Probier es einfach mal aus.


    Gruß
    Daniel

  • Ups, meine Nachricht war wohl 3 Minuten zu spät !
    Sieht doch super aus ! Mehr als 20 Ringe habe ich auch nicht hinbekommen. Soweit ich weiss, kommt die Auswertesoftware am besten zurecht, wenn das keine geschlossenen Ringe sind, sondern diese am Rand des Spiegels enden. Am besten probieren.
    Und immer mehrere Interferogramme (mindestens 4) mit unterschiedlichen Ringlagen aufnehmen. Dann nochmal so viele mit 90° gedrehtem Spiegel und die Bilder vor der Auswertung wieder um 90° zurückdrehen. Das sollte Messfehler ausgleichen.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    vielen Dank für die Tipps, da werde ich morgen Abend ein wenig experimentieren!


    Unklar ist mir noch die Konfiguration des DFT Filters bei der Auswertung mit DFTFringe. Ja nachdem, wie ich diesen wähle, kommen komplett unterschiedliche Oberflächen heraus. Was ich in der DFT sehe, passt auch nicht so richtig zu den Videos von Dale Eason.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    Dale Eason hat Interferogramme mit viel mehr Streifen als wir mit dem PDI schaffen, deshalb sieht die Figur im DFT Filter anders aus. Bei mir passt auch nur ein ganz kleiner Kreis zwischen die beiden DFT-Figuren. "Center Filter 3,0000". Das ist auch ein ganz gutes Qualitätskriterium für die Interferogramme: Die beiden DFT-Kreisfiguren sollten möglichst groß und voneinander getrennt sein, sonst kommt eher Murks raus und man sollte ein anderes Interferogramm mit mehr oder schärferen Streifen nehmen. 15 - 20 Streifen sollten es schon sein.


    Insofern gibt es durchaus erhebliche Schwankungen zwischen den einzelnen Interferogrammen und es ist für uns PDI-Nutzer umso wichtiger, möglichst viele Interferogramme (min. 2 x 4) zu mitteln. Dann sind die Ergebnisse aber durchaus korrekt, wie man mit einem unabhängigen fotografischen Foucault Test nachweisen kann.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Matthias,


    versuch mal ein Interferogramm mit Streifen statt Ringen zu machen und eher 20 statt 15.
    Einfach mal experimentieren mit den PDI-Löchern. Bei mir ging wie gesagt das 6 µm Loch am besten. Aus Deinem Interferogramm würde ich vermuten, dass Du ein größeres Loch verwendest hat ?


    So was hier bringt dann zwei getrennte Kreisfiguren im DFT-Filter:



    Gruß
    Daniel

  • Hallo Mattthias,
    geht doch in großen Schritten voran und erste Igramme hast du auch schon!


    Neben den schon zahlreichen guten Tipps hier noch eine kleine Ergänzung, für den Fall das du die noch nicht kanntest:


    - wenn alles ausgerichtet ist, bei ausgeschaltetem Laser die Kamera auf den Spiegelrand fokussieren, dazu kann man z.b. ein Stückchen Zeitungspapier an die Spiegelkante hängen und auf die Schrift fokussieren. guter Fokus ist für brauchbare Igramme sehr wichtig.


    - Belichtungszeit kürzer stellen (siehst du ja in dem Intensity Profile) - das sollte nicht „oben“ anschlagen > das ist ein bisschen kniffelig, da man immer einen Kompromiss zwischen Kontrast des Igramms und Helligkeit finden muss


    - im Menü gibt es unter „View“ den Unterpunkt unwrap errors. > da siehst du wie gut DFT das Igramm auswerten kann. Versuch da eine möglichst niedrige Zahl anzustreben. Bei Werten über 200 lohnt die Auswertung kaum.


    Wie Daniel schon geschrieben hatte, offene Igramme aufnehmen,


    Gelingt Dir sicher alles im Handumdrehen - beeindruckend zu sehen, wie du bei dem Projekt durch marschierst sowohl beim schleifen als auch Vermessen.


    Verfolge mit Spannung weiter!
    Alex

  • Hallo Matthias,


    das I-gramm von dem 130ger lässt sich recht gut auswerten. Ich komme da auf ähnliche Ergebnisse wie du. Ob der Spiegel tatsächlich astigmatisch ist sei mal dahingestellt. So was kann auch durch den Messaufbau kommen. Ich hab da immer wieder eine leicht schief stehende Kamera im Verdacht. Jedenfalls ist der Spiegel recht deutlich unterkorrigiert. Da hat jemand keine Lust gehabt die Parabel bis zum Ende zu führen.
    Wenn ich den Asti bei der Auswertung abschalte ist dein Spiegel wenigstens beugungsbegrenzt. Nun ja...
    Jedenfalls hast du da eine Referenz wie man es besser machen kann. Du hast es in der Hand.


    Viel Erfolg weiterhin
    Gruß
    Kay

  • Hallo Daniel, Alex und Kay,


    vielen Dank für die Ratschläge, es klappt nun im zweiten Versuch schon besser mit dem PDI!


    Der 130mm HS scheint tatsächlich gerade so beugungsbegrenzt zu sein. Er kommt mit einem 36mm FS als Richfielder zum Einsatz. Wenn man diese Obstruktion berücksichtigt, kommt man auf ganz ordentliche 0,91 Strehl.


    Viele Grüße und schönes Wochenende,
    Matthias





    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    das sieht gut aus. In den Spoegeleinstellungen kannst du die Obstruktion des FS eintragen aber das wirst du ja wahrscheinlich gemacht haben, um auf die 0,91 Strehl zu kommen.


    Wenn du den Spiegel noch um 90% drehst und weitere Aufnahmen machst und die wieder zurück drehst, kannst auch vom Teststand verursachten Asti raus mitteln (der Spiegel hat aber keinen signifikanten) oder hattest du das schon gemacht?


    Grüße,
    Alex

  • Hallo Alex,


    ja, genau, die Obstruktion hatte ich in den Spiegeleinstellungen eingetragen um auf die 0,91 Strehl zu kommen.
    Aufnahmen mit 90% gedrehtem Spiegel hatte ich auch gemacht und getrennt ausgewertet. Dabei bin ich auf sehr ähnliche Werte gekommen. Astigmatismus scheint daher wohl nicht vorzuliegen.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo,


    nach ein paar Tagen Pause wieder ein kleines Update von meiner Seite. Der Feinschliff ist inzwischen unfallfrei abgeschlossen. Ich habe noch 90min mit 9my und jeweils 30min mit 5my und 3my geschliffen. Die Gesamtschleifzeit für den Feinschliff lag damit bei 8,5 Stunden.


    Heute habe ich die Pechhaut hergestellt und das ist leider gar nicht gut gelaufen. Ich hatte mich für die klassische Methode entschieden, also das Tool mit Kreppband umrandet, das Pech aufs Tool gegossen und die Kanäle mit einer Aluschiene eingedrückt. Auf Grund der Dämpfe habe ich das auf der Terrasse gemacht. Im Eifer des Gefechts habe ich aber leider nicht bedacht, dass die Terrasse leicht geneigt ist, damit das Wasser abfließen kann. Entsprechend hat sich das flüssige Pech natürlich ungleichmäßig verteilt und ist in eine Vorzugsrichtung geflossen. Die resultierende Pechhaut hatte daher recht unterschiedliche Randstärken. Ich hätte das Tool vor dem Gießen mit einer Wasserwaage ausrichten sollen. :(


    Zunächst habe ich versucht das Pech mittels mehrfachem Warmpressen gleichmäßiger zu verteilen. Im heißen Wasser wird das Pech dafür aber nicht weich genug. Daher habe ich im nächsten Schritt die Pechhaut lokal mit einem Heißluftgebläse aufgeschmolzen und das Pech mit der heißen Luft in Richtung der „Täler“ bugsiert. Das hat recht gut funktioniert. Diesen Ansatz habe ich dann mehrfach angewandt und zwischendurch jeweils die Kanäle erneuert und gepresst. Die resultierende Pechhaut hat nun leider immer noch keinen vollen Kontakt, sondern nur auf geschätzt 2/3 der Fläche. Da muss ich wohl noch mal ran.


    Die Methode mit dem Heißluftgebläse ist recht praktisch und ich frage mich ob sie das Erwärmen im Wasserbad generell für mich ersetzen könnte. Allerdings mache ich mir Sorgen um Staubkörner, die potentiell zusammen mit der heißen Luft aufs Pech geblasen werden könnten und später eventuell zu Kratzern führen. Da ist das Erwärmen in heißem Wasser vermutlich deutlich sicherer.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    Wenn Du noch einige Segmente auf deiner Pechhaut hast, die keinen flächigen Kontakt haben, kannst Du dort noch zusätzlich erwärmtes Pech auftropfen. Anschließend ist aber sorgfältiges Warmpressen nötig, damit die Pechhaut dann auch wirklich guten Kontakt hat.


    Das Erwärmen der Pechhaut mach ich persönlich lieber im heißen Wasserbad als mit Heißluftgebläse, vor allem weil ich dieses Verfahren schon am besten geübt habe. Wegen dem aufgeblasenen Staub würd ich mir aber keine extremen Sorgen machen. Staubkörner, die hart genug sind, deinem Glas was anzutun, werden sich nicht lange in der Luft im Schwebezustand halten. Organische Verunreinigungen in der Luft werden wohl kaum Kratzer verursachen.


    Im Sommer bei Sonnenschein zwischen Spätvormittag und frühem Nachmittag kannst Du die Pechhaut auch einfach in der Sonne erwärmen. Dabei musst Du aber gut aufpassen, dass sie nicht wegfließt, denn das schwarze Pech erwärmt sich ziemlich stark in der Sonne. Die Pechhaut in voller Größe für meinen 18" Dobson hab ich so angepasst.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Matthias,


    zum erwärmen der Pechhaut nehm ich das Wasserbad. Die Bedenken gegen die anderen Methoden hast Du ja oben schon selbst ausgeführt. Im Freien mach ich eigentlich gar nichts was mit dem Spiegel zu tun hat (außer Vorflexen / Grobschliff). Wenn das Pech sehr langsam erwärmt wir, dann hält sich dass mit den Dämpfen auch im Rahmen. Allerdings dauert es dann auch mal gern 1/2-3/4h bis das Pech gießfertig ist.


    Wie oben erwähnt erwärm ich meine Pechhaut im Wasserbad. Dafür kommt das gesamte Tool einfach in eine passende Kunststoffwanne mit Deckel. Zuerst nur mit heißem Leitungswasser danach kommt noch Wasser vom Kochtopf dazu. Hat bisher immer gereicht. Danach mit der Aluschine Kanäle Pressen und auf den Spiegel legen. Danach sieht es dann bei mir auch wie bei Dir oben im Bild aus. Die einzelnen Facetten sind in der Mitte eingefallen. An diesem Punkt schneide ich die Kanäle unter kaltem Wasser mit einer Teppichmesserklinge V-Förmig großzügig nach (wesentlich breiter und tiefer) und schräge den Rand noch ab, da dieser beim weiteren anpassen über den Toolrand hinaus geht. Dann nochmal warmpressen und die Pechhaut passt. Das mit dem schneiden dauert natürlich ein bisschen aber nur mit der Schiene hab ich die eingefallenen Facetten nicht wegbekommen ohne das gleichzeitig meinen Kanäle auch noch vorhanden waren.


    Gruß Rudi

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