Anfängerprojekt: 12" f/5

  • Hallo zusammen,


    den Teststand habe ich heute verbessert, der Spiegel ruht jetzt sauber im berechneten COG auf zwei Unterlegscheiben bei 45° und steht praktisch frei im Gleichgewicht. Abgesehen von den Unterlegscheiben berührt er nur gaaanz sachte einen Schraubenkopf oben in der Mitte.
    Der Teststandasti ist mit dieser Umbaumaßnahme geringer geworden, aber trotzdem noch vorhanden und leider weiterhin nicht reproduzierbar. Daher weiß ich immer noch nicht, ob der Asti in meiner neuen Messung (jeweils sechs gute I-Gramme bei 0° und 90°) im Spiegel ist, oder es sich um Lagerasti handelt. Ich habe einige Threads hier im Forum zu dem Thema gelesen und festgestellt, dass es wieder mal komplexer ist als ich dachte.


    Nun werde ich den ROC noch einmal genauer bestimmen und anschließend versuchen mit 2-3 kurzen Sessions noch ein paar Strehlpunkte rauszuholen. Vor der Vorspiegelung werde ich erst mal den Dobson bauen um den Asti am Stern zu bewerten.


    Da sich dieses Projekt nun so langsam dem Ende nähert, möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Euch allen für Eure kompetenten Ratschläge und aufmunternden Worte bedanken. Unter anderem auf Grund von einigen Motivationslöchern hat sich dieses Projekt über sieben Monate erstreckt. Es hat viel Spaß gemacht, aber auch ganz ordentlich Geduld und Durchhaltevermögen gefordert. <b>Ohne Eure Unterstützung Stathis, Gerhard, Rudi, Daniel, Kay, Harold, Alex, Martin, Christian und Jens wäre das nichts geworden!</b>


    Hier noch eine kleine Übersicht zu den Netto-Arbeitszeiten:
    • Grobschliff: 8h
    • Feinschliff: 8,5h
    • Politur: 10h
    • Parabolisieren: 25 kurze Sessions mit 3 bis 15min Dauer


    Viele Grüße,
    Matthias



  • Hallo Matthias,


    wie sagte Stathis mal: "Schlau ist, wer genau weiss, wann er aufhören muss." Bei der Einschätzung des richtigen Zeitpunkts könnte auch die Bestätigung der Ergebnisse mit einer unabhängigen Messmethode helfen. Da könntest Du mit Deiner Ausstattung relativ einfach fotografisches Foucault machen, d.h. eine Fotoserie mit verschiedenen Schnittweiten machen und in Horias FXL Software auswerten.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Matthias. Wenn Du den Spiegel mal genau messen möchtest verarbeite einfach mehr IF Messungen. z.B. je 5 Messungen alle 45° Spigeldrehung. Das sind dann 40 Interferogramme. Ich mache das übrigens nach jeder Politurreihe - dauert gar nicht so lange wie man vermuten könnte. Den Spiegel dabei nicht anfassen, sondern mit einem guten Stück Styropur weiterdrehen.


    Beste Grüße, Henri

  • Hallo,


    ich habe den ROC noch einmal genauer auf 2985mm bestimmt und noch kurz wie folgt poliert:
    • 3min zentrale Striche
    • 3min exzentrisch, Mitte über 30mm Radius
    • 5min exzentrisch, Mitte über 65mm Radius


    Im Ergebnis liege ich nun bei Strehl 93,3%. Man könnte den verbleibenden Ringwall jetzt noch abtragen und sicher noch ein wenig mehr rausholen, aber ich belasse es nun dabei!


    (==&gt;)Daniel: Danke für den Hinweis, eine fotografische Focault-Auswertung werde ich in den nächsten Tagen noch nachholen.


    (==&gt;)Henri: Ich habe mich bei der finalen Messung nun auf jeweils 10 I-Gramme bei 0°, 90°, 180° und 270° beschränkt. Noch mehr Positionen wären sicher besser, aber ich denke die erzielte Genauigkeit sollte auch so hinreichend sein. Hut ab, dass Du nach jeder Politurreihe in 8 Positionen misst! Mir ist das mit dem PDI zu viel Aufwand. Ich brauche für jede Position relativ lange, bis ich wieder ein passendes Loch und einen guten Kompromiss aus Streifenauflösung und Kontrast gefunden habe.


    Auf zwei Aspekte wollte ich noch kurz hinweisen, da sie eventuell von Interesse sind:
    1. In meinem Arbeitsraum im Keller liegt die Temperatur seit November bei ca. 18°. Für die Politur und das Parabolisieren mit dem 28° Pech war das sicher alles andere als optimal. Es scheint aber trotzdem einigermaßen gut zu funktionieren. Ich habe beim 50% Tool jedoch zumindest versucht der kalten Raumtemperatur durch eine besonders dicke (10mm) Pechhaut ein wenig entgegenzuwirken.


    2. Ich stehe ein wenig auf dem Kriegsfuß mit den Kanälen in der Pechhaut. Beim Warmpressen gehen sie mir recht schnell zu und nach dem Nachziehen muss ich wieder Warmpressen um die Aufwölbungen zu entfernen. Die Prozedur erfordert mehrere Iterationen, bis es richtig passt. Als Alternative habe ich daher die Methode von Mel Bartels ausprobiert: Eine chaotische Makrofacettierung unter kaltem Wasser mit dem Cuttermesser anbringen und auf reguläre Kanäle verzichten. Mit diesem Ansatz habe ich 2/3 der Polierzeit gearbeitet und bin damit besser zurechtgekommen.


    Nochmals vielen Dank an alle Mitleser und Helfer!


    Viele Grüße,
    Matthias

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