Erfahrungen mit Rasa 8 / Hypergraph 150

  • Hallo Zusammen,


    gibt es mittlerweile Nutzer des Rasa 8 oder des Hypergraph, welche Erfahrungen gesammelt habe und hier ein wenig berichten möchten? Ich finde die Teile nach wie vor interessant, man findet aber bisher wenige Erfahrungsberichte.


    Interessieren würde mich das Fokusieren. Es gibt hier Brichte, dass dies nicht sonderlich schwer sein soll. Diese lesen sich aber mehr wie Werbeartikel...


    Wie geht ihr mit dem Einsatz von Filtern beim Rasa um? Es scheint hier bereits Zubehör zu geben. Hier würde mich konkret interessieren, wie der Filterwechsel konkret von statten geht. Ich habe bereits herausgefunden, dass einige eine Spinne in die Taukappe integrieren um das Kabel der Kamera herauszuführen, so soll es möglich sein, gleichmäßige Spikes zu erhalten. Ob ein Filterwechsel ohne Entfernung der Taukappe möglich ist, ist dann für mich fraglich.


    Was habt ihr sonst noch zu berichten, evlt. auch im Vergleich der beiden Teleskopen?


    Grüße Andy

  • Hallo Andy,


    ich habe den RASA C8 seit ein paar Wochen. Ich hatte auch den C11 RASA, der war mir aber zu schwer denn der 11'er ist mit > 20 Kg eher ein Sternwartengerät und 11" Öffnung, da braucht man auch schon einen guten Himmel....


    Im Gegensatz zum C11 RASA ist beim C8 die Fokussierung so gut wie shiftingfrei, alles andere wäre auch fatal, denn das Fokussieren bei f/2 ist nicht trivial. Filterwechsel ist extrem kritisch da der Backfokus genau 25 mm beträgt. Baader hat da aber jetzt eine Kollimationshilfe mit Filterschieber entwickelt, namens FCCT, das Teil ermöglicht Filter einzusetzen und die Justage des RASA (die Justage ist übrigens heikel, wenn man selbst Hand anlegen muss). Nicht jedermanns Geschmack sind die Diffraktionserscheinungen der Kabel, die ja im Strahlengang liegen. Man kann die aber so herausführen, dass es ein Kreuz ergibt, wer es mag ;) Ansonsten hast Du recht, bei aufgesetzter Taukappe ist ein Filterwechsel schwierig, aber nicht unmöglich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Was habt ihr sonst noch zu berichten, evlt. auch im Vergleich der beiden Teleskopen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein Vergleich wäre sicher spannend


    P.S. auf meiner website habe ich unter Ausrüstung da ein paar Aspekte zusammengefasst,


    CS
    Peter



    https://www.pixlimit.com

  • Hallo Peter,


    danke für deinen Bericht. Ich bin wegen der Nachteile durch die Kamera an der Front imo mehr beim Hypergraphen (oder ich bleibe gleich bei einem Apo).


    Beim Hypergraphen gibt es einige Forumsdiskussionen über die Schwierigkeiten bei der Justage. Auch ist mir aufgefallen, dass bei den Bildern welche bei den Händlern zu sehen sind, die Sterne am Rand verzogen scheinen. Ich selbst würde allerdings mit einem kleineren Sensor der ASI 183 fotografieren, der evtl. weniger anspruchsvoll ist.


    Die Qualität der Optik und der Mechanik dieses Teleskops kann ich überhaupt nicht einschätzen.


    Interessant ist für mich auch die Fragestellung ob der Korrektor durch einen 1,5x getauscht werden kann um so zwei Brennweiten zur Verfügung zu haben. Ich vermute aber, dass dies nicht möglich ist.



    Gibt es sonst noch Erfahrungen zu den schnellen Optiken?


    Grüße Andy

  • Hallo Andy,


    dass die Kamera an der Front des RASA zu Problemen führt ist nur dann einschränkend, wenn die Kamera größer ist als die Abschattung des Korrektors, ist ja logisch. Bleibt man darunter, ist alles gut ;) Bei schnellen Systemen beträgt die Abschattung gerne einmal bis zu 50%. Dies wirkt sich kontrastmindernd aus, für die Fotografie nahezu irrelevant. Der RASA ist nicht einfach in der Handhabung, belohnt aber mit kurzen Belichtungszeiten und guter Sternabbildung, wenn das Gerät gut kollimiert ist. An dem Thema habe ich noch zu "knabbern". Zum Hypergraphen kann ich nichts sagen, da würde ich einfach an herantreten...


    CS
    Peter


    https://www.pixlimit.com

  • Hallo Andy,


    der kleine hypergraph (oder sharpstar, vom chinesischen Hersteller) ist auch nicht einfach zu handhaben. Mein Exemplar ist ziemlich dejustiert angekommen - ich habe zwei Monate gebraucht um mit der Sekundärspiegeljustage wenigstens auf einen grünlichen Zweig zu kommen. Der beste Abstand ist dann die nächste challenge. Man muss im Zehntelbereich rumpröbeln. Der hyperbolische 15cm 2.8 ist nur zu empfehlen, wenn man das Abenteuer nicht scheut; sonst bleib beim Apo.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch ist mir aufgefallen, dass bei den Bildern welche bei den Händlern zu sehen sind, die Sterne am Rand verzogen scheinen. Ich selbst würde allerdings mit einem kleineren Sensor der ASI 183 fotografieren, der evtl. weniger anspruchsvoll ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist Dir auch aufgefallen, dass es allesamt Bildergebnisse mit grosspixeligen Kameras sind? Das hat seinen Grund … glaub mir Du wirst mit der Abbildung auf den mini-Pixel der 183 nicht happy werden. Ich bin mit meiner AtikOne 6.0 immer noch auf dem Weg dahin!


    Beste Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    danke für deine wertvollen Hinweise. Ich habe bei Der Justage nur Erfahrung mit f5 Sytemen (also nix anspruchsvolles). Da würde ich vermutlich verzweifeln.


    Die kurzen Belichtungszeiten klingen sehr verlockend. Die Frage ist dann immer wie viele Belichtungsreihen man wegen allerlei Problemen in die Tonne kloppen muss...


    Grüße Andy

  • Nabend.


    Da ich das monatelange warten jetzt satt war...hab ich mit der ATT zum kleinen TS Hypergraphen gegriffen...
    ...der RASA ist es also nicht geworden...


    In den wenigen Tagen mit miesem Wetter konnte ich noch nicht wirklich viele Erfahrungen sammeln...
    ...gerade ein kurzes FirstLight an Vega bei viel Dunst und nahezu 100%Luftfeuchtigkeit :( ...
    mit nem riesen "RegenbogenHalo" um Vega ;)

    Auch mein Hypergraph kam ziemlich dejustiert an...Aber Justage funktioniert ja wie bei "jedem" Newton sonst auch...
    Zuerst mit nem brauchbarem Laser-Kollimator rantasten...und dann mit der Kamera weitermachen.

    Nach dem Laser wollte ich zum künstlichen Stern wechseln...bei max. 8metern in meiner Wohnung Abstand konnte ich
    nur weit außerhalb des Fokus schauen ob/wie konzentrisch der FS-Schatten ist...
    ...aber insgesamt muß man natürlich bei f2.8 schon feinfühlig sein ;)


    Fürs FirstLight hatte ich den Panasonic 4/3" Sensor dran...also "mittelgroße" Pixel auf "mittelgroßem" Chip.
    Vielleicht mit "Viel Glück" scheine ich für den kleinen Chip schon gut vorjustiert zu haben...
    ...nur das mit dem Arbeitsabstand ist natürlich kritisch...war bei etwa 56,5 mm und da werden auch bei 4/3" Chip
    die Sterne in den Ecken nicht ganz rund...
    Aber im Spott-Diagramm bei Hersteller sieht man das die Sterne in dieser Entfernung zur Achse schon ~1,5x Länger als Breit
    sein sollten... Bei mir war der Faktor ~2x länger als breit...wobei der Arbeitsabstand wohl mit zu beigetragen hat...

    Zum fokussiern hatte ich gleich einen Zwo EAF-Motor drangeschraubt...
    ...damit war das fokussieren natürlich tatsächlich so einfach wie die "Werbung" ;)



    Wenn´s das Wetter erlaubt versuche ich mich am WE am Arbeitsabstand...



    CS
    Christian

  • Hallo Andy,


    ich habe einige Zeit mit einem TS Hypergraph 150 eines Astrokollegen gearbeitet und besitze selbst einen Takahashi epsilon-130D, welcher das Modell ist welchem der Hypergraphen nachempfunden wurde.

    Nach ein paar Monaten intensiver Nutzung würde ich das Teleskop definitiv weiterempfehlen und hatte auch einigen Spass damit.

    Es gibt allerdings wie man vielleicht erwarten mag ein paar Einschränkungen und Probleme an dem Teleskop, was ja aber auch irgendwo normal ist. Die Justage ist definitiv anspruchsvoller als an meinem 10" f/4, allerdings hält sie länger und muss nicht jede Nacht neu gemacht werden. Das Handling bei der Justage ist ok und ausreichend es genau genug hinzubekommen (ich fotografiere allerdings mit relativ großen Pixeln).


    Das größte Problem ist, dass bei viel Umgebungslicht störende Reflexionen im Teleskop entstehen können, die sehr wahrscheinlich von mehreren kleinen Metallteilen im Tubus kommen die komplett blank metallisch sind. Das kann man allerdings natürlich einfach übersprühen und eine Streulichtkappe nutzen, dann ist man das Problem los, konnte ich nur bei dem Gerät nicht ausprobieren weil es mir ja nicht gehört hat.


    Ansonsten ist die Abbildung gut, ich hatte meistens keine Probleme runde Sterne in 3 Ecken des APS-C Sensors zu bekommen. Leider gab es immer eine Ecke mit Eiersternen, das liegt aber an einer Verkippung meines Kamerasensors und nicht am Teleskop.


    Die Geschwindigkeit des Teleskops macht einfach nur Spass, es hat sich echt ein bisschen unangenehm oder vielleicht sogar nach Zeitverschwendung angefühlt wieder zurück auf f/4 zu müssen. Vor allem in Kombination mit Schmalbandfiltern ist man innerhalb von kürzester Zeit bei einem fertigen Bild. Wenn du dich für Ergebnisse erzielst, kannst du hier https://distant-luminosity.de/gallery.html auf meienr Internetseite ein paar Bilder mit diesem Teleskop anschauen. Da sind z.B. der Kaliforniennebel, Höhlennebel, Cirrusnebel und die Ha Daten des Nordamerikanebels dabei.


    Zum RASA: Nach der Nutzung des Hypergraphen wollte ich selbst so ein Teleskop haben, natürlich stand auch das RASA im Raum und deshalb habe ich mich intensiv damit beschäftigt die Teleskope zu vergleichen. Das RASA gefällt mir persönlich danach so gar nicht, vor allem die unregelmäßigen Sternspikes und dass große Sterne sehr aufgebläht erscheinen, insgesamt finde ich die Abbildung des Hypergraphen bei den Bildern die ich gesehen haben etwas besser. Das Profil meiner großen, alten CCD hätte das Teleskop aber sowieso problematisch gemacht.


    Warum habe ich selbst einen Epsilon? Das Teleskop ist meiner Meinung nach insgesamt etwas besser mechanisch konstruiert und soll eine noch bessere Abbildung haben. Kostet aber auch einen ganzen Tausender mehr.


    Ich hoffe das hilft ein wenig beim Entscheidungsprozess,


    LG und CS,

    Jan

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