Kamera defekt nach Wechsel Stromversorgung

  • Hallo Elektronik – Spezialisten,


    um den Kabelsalat im Umfeld meiner Kamera ein wenig zu lichten, habe ich mir einen Strom- und USB – Verteiler zugelegt. Dieser hat eine Reihe von 2 Amp. – Anschlüssen sowie einen, der eine Stromstärke von 5 Amp. zur Verfügung stellt, wobei alle 12 Volt liefern. Damit meine ATIK stets genug Strom ziehen kann, habe ich sie mit diesem 5 Amp. - Anschluß verbunden. Der Verteiler wird dabei von einem ausreichend dimensionierten Netzteil mit 12 Volt Ausgang versorgt.


    Bislang war die Kamera an ein 2,5 Amp. - Steckernetzteil angeschlossen. Nachdem alle übrigen Peripheriegeräte angeschlossen waren, schaltete ich den Strom am Verteiler ein. Alle Geräte funktionierten, auch der Ventilator an der ATIK lief an. Nach einer Weile bemerkte ich den typischen Geruch von versengtem Kabel, der der Kamera entstammte. Daraufhin schaltete ich sofort ab.


    Leider hat dies nichts genutzt. Wieder am Steckernetzteil angeschlossen und mit dem PC verbunden, wurde die Kamera zwar anstandslos erkannt, die Kühlung und der Ventilator funktionierten, aber statt des Sternenhimmels erschien nur eine einheitlich weiße Fläche. Daraufhin habe ich Kontakt zu ATIK aufgenommen, ihnen ein Dark und ein Bias geschickt, woraufhin die Rückantwort aussagte, daß es sich um einen Hardwaredefekt handelt. Wegen Corona kann ATIK bis auf weiteres keine Reparaturaufträge annehmen.


    Nun meine Fragen an euch:


    Wie ist es möglich, daß durch ein größeres Angebot an Stromstärke ein Bauteil in der Kamera seinen Geist aufgibt? Nach meinem Wissensstand ist die Höhe der Spannung entscheidend, damit Bauteile keine Schäden erleiden. Den Strom sollte sich jedes Gerät nach Bedarf ziehen.


    Kennt ihr eine Firma im deutschsprachigen Raum oder einen sachkundigen Sternfreund, der die Reparatur der Kamera übernehmen könnte? Sollte ein Elektronikspezialist hier mitlesen, würde ich mich über eine PN freuen.



    Viele Grüße
    Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Heinz-S</i>
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    Wie ist es möglich, daß durch ein größeres Angebot an Stromstärke ein Bauteil in der Kamera seinen Geist aufgibt? Nach meinem Wissensstand ist die Höhe der Spannung entscheidend, damit Bauteile keine Schäden erleiden. Den Strom sollte sich jedes Gerät nach Bedarf ziehen.


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    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ist es. Letztendlich wird der Strom nur durch den Widerstand des Verbrauchers begrenzt.


    Geschätzte Fehlerquellen in Deinem Fall aus der Ferne: Verpolen oder kräftige Überspanung.

  • Hallo Peter,


    danke für die Ferndiagnose. Beides kann ich ausschließen. Die Polung hatte ich vorweg geprüft. Nach Ausfall der Kamera hatte ich an den unveränderten Anschluß ein anderes, weniger empfindliches Gerät angeschlossen, welches bestens funktioniert hat. Zudem hätte bei kräftiger Überspannung auch den übrigen Verbrauchern am Verteiler etwas zustoßen müssen.


    Grüße
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    was auch sein kann, daß die neue Stromversorgung keine saubere Gleichspannung liefert, sondern irgend eine Restwelligkeit auf dem Ausgangssignal liegt. Prüfe das mit einem Oszilloskop.


    Ich hatte mal einen Konverter von 12V Auto auf 220V, den ich zum Glück noch nicht benutzt hatte, bevor ein Kollege den Ausgang checkte. Das Ding hätte jedes elektronische Gerät in die ewigen Jagdgründe befördert! Das konnte man nur für Campingöfen und andere unempfindliche Dinge nutzen. Ich habe es dann gleich entsorgt.


    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


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  • Hallo Gerd,


    der Verteiler ist ein von einem Astrohersteller gefertigtes Gerät. Das Netzteil wurde von einem bekannten Elektronik – Fachbetrieb bezogen, der eigentlich für gute Qualität bekannt ist. Dennoch kannst du natürlich recht haben. Leider bin ich nicht so gut ausgestattet (Oszilloskop) und habe, um ehrlich zu sein, auch zu wenig Kenntnisse, um derartigen Möglichkeiten auf den Grund zu gehen.


    Schöne Grüße
    Heinz

  • Hallo,


    den Gedanken bezüglich der Restwelligkeit wollte ich anhand der vom Hersteller vorgegebenen Daten des Netzteils überprüfen. Hier sind die entsprechenden Angaben:


    Technische Daten:
    Eingangsspannung: 90 - 264 V AC / 120 - 370 V DC
    Ausgangsspannung: 12 V DC / 15 A
    Leistung: 180 W
    Restwelligkeit: 80 mVp-p
    Effizienz: 90%
    Einschaltstrom, max.: 120 A
    Arbeitstemperatur: -30 ... +70 °C
    Größe: 210 x 85 x 48 mm
    Gewicht: 1,1 kg


    Vielleicht kann mir einer von euch sagen, ob die angegebene verbleibende Wechselspannung die Ursache des Kameraausfalls darstellen könnte.


    Grüße
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    wenn die Angabe Restwelligkeit: 80 mVp-p korrekt ist führt das nicht zu dem bei dir entstandenen Schaden. Solche Rippel führen eher zu Bildstörungen bei Videos, wenn die Kamera das nicht ganz ausfiltern/glätten kann.


    gruß stefan

  • Hallo Heinz,


    40mV +/- sind nicht zuviel, das Problem sind evtl. auftretende kurzfristige Spitzenspannungspulse. Die kann man nur mit dem Oszi feststellen. Möglicherweise ein Defekt in dem Netzgerät - aber möglicherweise auch in der Kamera selber. Die mag zufällig zum Zeitpunkt des Wechsels des Versorgungsgerätes 'von sich aus' abgestorben sein und es wäre auch mit dem alten Steckernetzteil passiert. Das kann man im Nachhinein schlecht feststellen.


    Ich würde das Netzgerät zur Überprüfung oder zum Umtausch zum Lieferanten einsenden, mit einem Bericht des Vorfalles.


    Solche Dinge sind der Grund, weshalb ich nicht mit Netzgeräten, und schon gar nicht mit 230V, am oft feuchten Teleskop arbeite. Ich habe einen 22Ah Bleigel-Akkublock mit Sicherung und verpolungssicheren Systemsteckern (Neutrik PowerCon), eingebaut in eine styroporthermoisolierte (tolles Wort [:)]) Plastiklebensmitteldose, zum Betrieb meiner Gartensäule im Einsatz.


    Grüße, Gerd

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  • Hallo Stefan und Gerd,


    danke für die Aufklärung in Bezug auf die Restwelligkeit. Gerd, ob es sich wirklich um Spannungsspitzen aus dem Netzteil handelt, die so gravierend sind, daß sie ein angeschlossenes Gerät beschädigen können, ist schwer zu sagen. Eigentlich hätte sich dann auch das Steuergerät des Fokussierers verabschieden müssen. Vielleicht finde ich jemanden hier in der Nähe, der über ein Oszilloskop verfügt.


    In meiner kleinen Gartensternwarte arbeite ich von Beginn an mit Netzgeräten, ohne daß bislang ein Schaden entstanden wäre. Auch ich favorisiere mittlerweile deinen Gedanken, daß sich die Kamera vermutlich ohnehin kurz vor einem Defekt befand. Wie dem auch sei, es ist passiert. ATIK kann nicht sagen, ab wann sie wieder Reparaturaufträge annehmen können. Bleibt mir nur abzuwarten, ob sich noch jemand anderes findet, der die Instandsetzung kurzfristig übernehmen könnte.


    Euch allen vielen Dank für die Anregungen und wie immer in diesen Zeiten,


    möge das Virus euch verschonen
    CS Heinz

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