Venus am Tageshimmel mit bloßem Auge

  • Hallo zusammen,


    gestern konnte ich die Venus mit bloßem Auge problemlos bereits 40 Minuten vor Sonnenuntergang erkennen.
    Durch das Ausbleiben des Flugverkehrs, der ansonsten in meiner Region (Flughafennähe) sehr ausgeprägt ist, sorgt für günstige Verhältnisse.


    Ist jemanden in dieser Beobachtungsperiode schon gelungen, bei deutlich höherem Sonnenstand die Venus am Tageshimmel ohne optische Hilfsmittel (abgesehen von einer Brille) zu entdecken ?


    Ich habe Anfang 2017 im Skiurlaub im Hochgebirge die Venus auch schon um 15.00 Uhr in Meridiannähe gesichtet. Das war aber Ende Dezember und da stand die Sonne auch schon recht tief, obwohl der Abstand zum Sonnenuntergang noch mal deutlich größer war als gestern.

  • Moin Martin,
    erst gestern gegen 16 Uhr und und auch schon einige Male vorher konnte ich die Venus problemlos in der Nähe des Meridians mit freiem Auge auffinden. Wenn der Himmel nicht gerade milchig-blau ist und man sich in den Schatten setzt, geht das zur Zeit recht einfach.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Martin,


    bei tiefblauem Himmel (= gute Transparenz) klappt das eigentlich immer, wenn von uns aus betrachtet ausreichend Abstand zu unserem Zentralgestirn hat. Am einfachsten ist es, wenn man sich so hinstellt/-setzt, dass die Sonne hinter einer Hausecke oder sowas ist, damit man nicht mehr geblendet wird.


    Das Schwerste ist tatsächlich immer erstmal das Finden. Wenn ich ein paar Tage/Wochen nicht geschaut habe, dann guck ich erstmal in Stellarium wo die Venus gerade steht und messe den Abstand zur Sonne mit dem Gradmesser in Stellarium aus. Dann geh ich raus und suche sie so mit diesen Informationen auf (ausgestreckter Arm und gespreizte Finger = ca. 20 Grad, usw.). [:)]


    Gruß und klaren, tiefblauen Venushimmel
    Heiko

  • Hallo allerseits,


    eure Beiträge wirkten irgendwie wie eine Herausforderung, es doch einmal um die Mittagszeit herum zu probieren, auch wenn der Himmel nicht strahlend blau ist sondern einen Schimmer von Dunst aufweist.


    Mein Sternprogramm hat mir Höhe (ca. 48°) und Azimut verraten. Unser Hausdach hat zufälligerweise eine Schräge von 48°, womit man die Kopfneigung einstellen kann (Dachfirst aber in Ost – West – Richtung), die Fliesen auf einigen Wegen sind sechseckige Waben, haben also Winkel von 120° mit einer Kante davon in Ost – West – Richtung; also war es nicht schwer, einen Azimut von 21° aus der Ostrichtung Richtung Süden abzuschätzen.


    Nach einigen Minuten, als kleine weiße Blitze vor meinen Augen tanzten, wollte ich schon aufgeben, aber vorbeiziehende Störche z.B. boten Punkte dort oben, um die Augen zu entspannen. Und dann war sie auf einmal doch da; ein- zwei Schritte zurück, bis sie knapp unter der Dachrinne war (zwecks Wiederfinden), aber die letzte Hürde war dann das Fokussieren, weil bei größerer Konzentration die Hand anfing zu zittern. Hier jetzt drei Ergebnisse als „Beweisfotos“, jeweils frei Hand ca eine halbe Stunde nach Kulmination der Sonne aufgenommen und völlig unbearbeitet:













    Wie man an den Aufnahmezeiten sehen kann, lag zwischen den beiden letzten Fotos eine längere Pause (Terrasse, Entspannung), aber ich wollte probieren, wie schnell ich Venus wiederfinden würde. Und das dauerte keine Minute.
    Weshalb so viel Text? Naja, ich möchte euch einmal Mut machen, es auch zu anderen Zeiten als am Nachmittag zu probieren und andererseits auf einige Punkte aufmerksam machen, die hilfreich sein können, z.B. Objekte dort oben zu betrachten, die in der Nähe sind, um die Augen an „unendlich“ zu gewöhnen und sofort Landmarken heranzuziehen, um ein Wiederfinden zu ermöglichen.


    Denn man viel Erfolg und viele Grüße
    Manfred

  • Hallo zusammen!


    Beim Sehen der Venus mit bloßen Augen ist tatsächlich das Finden die Herausforderung! Das gilt aber nur, wenn man es komplett ohne Hilfsmittel versucht. Mit Teleskop ist das ganz einfach und keine Herausforderung.


    Ich verwende dazu einen 80er APO mit Leuchtpunktsucher auf einem Fotostativ mit Videoneiger. Das Stativ muss in der Waage stehen! Mit einem Peilkompass stelle ich den Azimutwinkel ein. Dazu peile ich zuerst mit Kompass und dann mit Leuchtpunktsucher eine Marke am Horizont an, die den gleichen Azimutwinkel hat wie die Venus. Dann schwenke ich den Videoneiger nach oben, bis die Venus im Okular erscheint. Wenn man will, kann man dazu noch einen Neigungsmesser verwenden, um den Höhenwinkel einzustellen. Das ist aber nicht unbedingt nötig. Wenn man vorher den Azimutwinkel passend eingestellt hat, springt einem Venus von selbst ins Auge, wenn man das Teleskop langsam nach oben neigt. Je größer das Gesichtsfeld, umso weniger Genauigkeit braucht man für die Azimutpeilung.


    Wenn man alles richtig gemacht hat und Venus im Okular zentriert ist, zeigt der Leuchtpunktsucher genau auf die Venus. Mit dem Leuchtpunkt an der richtigen Stelle sieht man dann die Venus am Taghimmel völlig problemlos sofort(!) mit bloßen Augen. Ich habe das in den letzten Tagen immer wieder mal gemacht. Das klappt sogar in der prallen Mittagssonne.


    Viel Spaß beim Nachmachen.


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Liebe Sternfreunde,


    ein Smartphone mit "Sky Map" macht die Suche einfacher:


    die Venus (oder auch Jupiter bei günstigen Bedingungen) beim ausgestreckten Arm in die Mitte des Display bringen, ein bisschen am Smartphone vorbeischauen und schon hat man sie im Tageslicht gefunden.


    Viele Grüße,
    Tim

  • Hallo,


    en das neulich mal probiert, anfangs mit Fernglas und Kompass mit Neigungsmesser, erfolglos.
    Dann am Dobson, da lässt sich der Kompass toll anlegen für die Höhe, Venus stand sofort im Sucher. Von da an sahen wir die ständig zu verschiedensten Tageszeiten freiäugig. Kurz hochgeguckt, erschien sie auch schon. In den vergangenen zwei Wochen jedoch sah ich sie nur vor Sonnenuntergang.


    CS,
    Henning

  • Hallo,


    mit einer guten App und guten Augen ist sie immer zu sehen.
    Konnte sie letztens mit bloßem Auge und Hilfe der SkyWalk2 App um 13:00 Uhr bei klarem Himmel deutlich erkennen und anschließend auch wiederfinden.
    Wenn man Zeit hat und das Wetter gut ist, auf jeden Fall lohnenswert meines Erachtens nach. War irgendwie was besonderes, so dass ich es direkt meinen Arbeitskollegen erzählte, die sie dann auch um diese Uhrzeit mit bloßem Auge finden konnten.


    Liebe Grüße Jan

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