Projekt: D=600mm f=1843mm f/3.07

  • Hallo Astrofreunde,


    nachdem ich in den letzten Monaten zwei Projekte - zumindest die Spiegel noch im verflixten 7. Jahr - beendet habe und mit Freude sehe...
    ... 60cm Spiegel sind hoch im Kurs, will ich Euch mein aktuelles Projekt gerne vorstellen.


    Technische Daten (Rohling von Stathis):
    <ul>
    <li> D=600mm </li>
    <li> Dicke=31,70mm </li>
    <li> F3.1 mit einer Pfeiltiefe von d=12,1mm f&lt;2000mm mehr gibt der Messstand nicht her [:D] </li>
    <li> gebaut wird ein Dobson - die Sternwarte ist voll und eigentlich will ich ja auch noch kucken können ;) </li>
    <li> Fangspiegel will ich selber herstellen</li>
    </ul>


    Am 08.04.2018 habe ich versucht den Rohling auf der Terrasse Plan zu schleifen. Das ging nur eigentlich nur zu zweit, viel zu schwer! Deshalb haben Norbert und ich ein Zwischenprojekt eingeschoben und einen Schleiftisch hergestellt.





    Der erste Schritt war nun zwei quadratische Granitplatten - 60x60cm auf den Drehteller zu wuchten - ein paar Holzklözerl als Abstandhalter und den Rohling darauf. Heute merke ich, dass ein paar Muskeln habe, die mir bis dato nicht bekannt waren.




    Beim meinem ersten Projekt habe ich den Rand nach Fertigstellung "schön" gemacht - dieser Fehler passiert mir nicht mehr (meine Nerven). Also zuerst Rand glätten:


    Karbo 80, 180, 320 und 25u werden auf ein Metallblech aufgetragen. Der Drehteller macht den Rest. Interessant finde ich die Stelle, wo wohl der erste Schnitt bei der Herstellung erfolgte - dieser bleibt sichtbar.






    Auf dem Drehteller ist nun eine 70cm Resopalplatte auf den ursprünglichen Drehteller montiert. Auf der Rückseite des Rohlings muss noch einiges weg, ehe diese Seite plan ist.




    Nun bin ich ja einmal selber gespannt, v.a. in Anbetracht der Dauer der bisherigen Projekte, ob und wann das Glas Sternenlicht einfangen wird [:D].


    viele Grüße
    René

  • Hallo René,


    f/3,1 bei der Größe, boah, du lässt es aber krachen!
    Ja, 60 cm ist der neue Volksdobson


    Interessant, wie du den Rand geglättet hast. Ich mache es genau so, nur ohne Drehteller, einfach manuell. Die dicken Supremax gibt es ja nur in Wasserstrahl geschnitten. Nur bis 25 mm Dicke kann der Hersteller den Rand so schön schleifen.


    Wozu dienen die zwei 60x60 cm Granitplatten? Schleifst du darauf die Rückseite plan? das wäre ja Schwerstarbeit. Ich nehme lieber ein kleineres Tool, das ich leichter bewegen kann. Ab ca. 70% Toolgröße wird es ja hinreichend plan.


    Hau rein!

  • Hallo Astrofreunde,


    es ist so weit - es geht wieder los! Das 600mm Glas wird jetzt in die Mangel genommen.


    Nachdem ich Anfang Mai das Monstrum nach ca. 11 Stunden endlich plangeschliffen hatte, sind Norbert und ich Ende Juni noch einmal aktiv gewesen - wir haben die Granit- und die Glasscheibe mit der Flex malträtiert. In zwei Tagen war die waghalsige Nummer erledigt und wir haben alles für die Sommerpause in den Astrokeller eingelagert.


    Wer Lust hat, kann sich auf der Webseite den Vorgang - Glas und Flex gerne aussehen.


    http://www.murnau-sterne.de/in…2020-dobson-24-zoll-600mm


    Im Herbst habe ich noch Norberts 16zoll Spiegel fertig parabolisiert. Bei Gelegenheit werden wir das schmucke Dobson im Forum vorstellen. Auf der Webseite ist es auch noch nicht dokumentiert. Hierzu braucht es noch Norberts Freigabe - es muss halt perfekt sein [8D]. Das Glas geht jetzt nach Bobingen zum Verspiegeln!


    Deswegen geht erst jetzt wieder los!


    Der Gegensatz - Polieren vs Karbo 80 Knirschen, ist echt beeindruckend. Was für ein Krach!!


    Zu Beginn wollte ich unbedingt ein Gefühl mit den eigenen Händen entwickeln, wie die Granitscheibe so auf dem Glas läuft. Die Rillen vom Flexen waren schon übel! Erfeulicherweise lief der Anfang ganz gut. Für 205 Minuten habe ich Karbo 80 durchlaufen lassen - war echt anstrengend. Das 450er Tool hat sich gut handhaben lassen.


    Doch schwer genug das Teil ist!


    Ursprünglich hatte ich gedacht, eine zweite 490er Scheibe mit der 450er zu verkleben, damit das Ding besser zu greifen ist, aber darauf verzichte ich nun! Das wird einfach viel zu schwer! Meine Bedenken sind, dass ich das gewichtige Trumm irgendwann auf den Glasrohling knalle - eine alptraumhafte Vorstellung.


    Die Vorbereitungen für die Arbeit am Schleiftisch sind abgeschlossen:


    <ul><li> Aluplatte mit Kugellager ist auf 450er Granit mit Silikon geklebt </li></ul>




    <ul><li> Die Halterung am Schleiftisch ist wieder montiert </li></ul>



    <ul><li> Der Drehteller hat einen Schmutzfang erhalten, damit der ganze Schmodder bei der höheren Drehgeschwindigkeit nicht alles verschmutzt </li></ul>




    Zur Glasscheibe:


    <ul><li> Es sind noch Rillen vom Flexen vorhanden - ich hoffe, die knapp 2kg Karbo 80 reichen aus! </li> </ul>




    <ul><li> Der Rohling ist unterschiedlich hoch - laut meinen Messungen ist er auf der Achse 12-06 Uhr um ca. 0,7mm höher, als auf der Achse 03-09 Uhr. Deswegen ist die eine Achse zum Rand hin noch nicht vom Karbo 80 angegriffen worden. Aber das macht nichts, das kommt gemeinsam mit den Rillen schon noch weg </li>
    </ul>


    <ul><li> Die Pfeiltiefe von ca. 11,4 mm ist im Moment Ist-Stand. </li></ul>



    Ich freue mich jetzt schon auf den Grob- und Feinschliff und bin total neugierig wie´s wird. Es ist jetzt der vierte Spiegel und denke jedesmal - Mann ´O Mann ist das ´ne riesige Platte!


    viele Grüße
    René

  • Hallo Rene,


    Winterzeit ist ATM-Zeit, so auch bei mir. Klasse dass es weitergeht. Schöner Flexomat.


    Zum Grobschliff brauchst Du meiner Meinung nach noch keinen Teppich. Später ist er Pflicht. Fast schade ums Material.


    Deine Werkstatt ist immer so schön aufgeräumt, während sie bei mir nach kurzer Zeit in einen gewissen chaotischen Zustand kommt. Da kann auch mal der Rohling beim Grobschliff nahezu im zähen Karbobrei versinken. Fast schon ist man froh, wenn er etwas dicker ist. Werde mir ein Beispiel nehmen.[:)]


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und weiterhin gutes gelingen.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    danke für Dein Lob. Ja, das mit der Ordnung ist so ´ne Sache. Nach nun 650 Minuten Karbo 80 schaut´s aus wie im ...[:D]
    Der Schmutzfang ist echt klasse - der Spiegel versinkt zeitweise total im Schmoddermorast!


    Da der Rand (zum Teil bis zu 6mm) an einigen Stellen noch kein Karbo gesehen hat, muss der Rest noch runter. Bei dieser Fläche also noch einiges an Glas.


    Für Interessierte habe ich einen kleinen Film erstellt, welcher das Arbeiten mit dem Schleiftisch und Tool zeigt.


    http://www.murnau-sterne.de/in…00mm-grob-und-feinschliff


    Ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn es bald weniger grob wird.


    viele Grüße


    René

  • Hallo Rene,


    eine Augenweide Deiner Maschine zuzuschauen, wie sie so gleichmütig läuft und das Karbo zerkrümelt.


    Ich war bislang immer froh, wenn das Tool wenig wiegt. Aufpacken kann man immer. Aber beim polieren....Da war ich froh, wenn das Tool nicht viel wiegt. Meine Maschine ist aber auch nicht so robust gebaut wie bei Dir. Da hast Du bestimmt mehr Reserven.


    Trotz vorgeformtem Spiegel war es auch bei mir mit K80 noch eine schöne Schlammschlacht, wird dann aber rapide weniger. Vergiss nicht fleißig den Spiegel gegen den Drehteller zu verdrehen. Und achte darauf, dass auf dem rückseitigen Randbereich sich kein Karboschlamm ansammelt/anklebt der Dir u.U. den Rand lokal leicht hochdrückt. Die Maschine verleitet wie ich finde etwas zu Faulheit was reinigen und drehen angeht.


    Viel Erfolg
    Gerhard

  • Hallo Rene, na das 80ger Korn ist mit so einer Maschine nocht recht enstpannt zu schleifen. Ich glaube um Asti muss man sich bei 80ger auch noch nicht kümmern, aber danach um so mehr. Was hast Du denn für eine Glassorte?
    Hast Du ordentlich Rillen in das Granittool reingeflext? Bei K80 kann man das noch problemlos tun. Auch eventuelle kleiner Tools(zum polieren) kann man jetzt schön im Krümmungsradius anpassen. Ich hatte das bei meinem 150mm Tool leider verpasst...


    Viel Spaß beim Krach machen! :) Gruß, Henri

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;)Gerhard - <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und achte darauf, dass auf dem rückseitigen Randbereich sich kein Karboschlamm ansammelt/anklebt der Dir u.U. den Rand lokal leicht hochdrückt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das habe ich jetzt bei den letzten beiden Male auch festgestellt und muss mich zu noch mehr pinibler Reinlichkeit zwingen - leider [;)]. Mir ist es sogar passiert, dass sich das Tool beinahe festgesaugt hat (Da ging der Motor an seine Grenze und das ganze fing zu stottern an - oje oje). Es lief gerade so schön und ich habe immer wieder Karbo 80 hinzugefügt - Aber! Die Mischung aus Schleifmittel und Schleifschlamm (egal welche Körnung) ergibt halt im schlimmsten Fall eine unbeabsichtigte Adhäsion - nix klebt so gut wie zwei festgesaugte Platten.


    (==&gt;)Henri - <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was hast Du denn für eine Glassorte?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Glas ist Supremax 600x31,5 mm bei Stathis gekauft. Stand heute: Die Scheibe ist im Moment nur noch 30,6mm hoch.[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du ordentlich Rillen in das Granittool reingeflext? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ehrlich gesagt, hatte ich das nicht vor. Aber beim Mitlesen Deines 600er-Projektes sind mir schon Zweifel gekommen, ob es nicht sinnvoll wäre. Beim 14zoll und 16zoll hatte ich es auch nicht gemacht. Doch nun sehe ich ja - 24zoll ist in seinen Dimensionen in allem anders. Allein, dass ich mittlerweile mit über 23 Stunden mit Karbo 80 (Planschleifen, Grobschliff - ohne Flexen!) dabei bin, zeigt mir - das Projekt 24zoll ist schon noch einmal ´ne andere Hausnummer.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch eventuelle kleiner Tools(zum Polieren) kann man jetzt schön im Krümmungsradius anpassen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auch darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht - ich hatte es nicht vor, denn bisher habe ich alle Sub- und Minitools direkt am Spiegel angepasst und meistens die Granitscheiben im originalen flachen Zustand einfach so verwendet.


    Beim Schleifen habe ich festgestellt, dass das Tool mit Überhang von der mir abgewandten Seite positioniert ist. Beim Wegnehmen ziehe ich dann das Tool zuerst über den ganzen Spiegel und entferne es dann. Da könnte es ja dann doch noch passieren, dass Tool und Spiegel sich festsaugen. Nun ja, vielleicht bauen Norbert und ich noch um.


    <b>Was meint Ihr?</b>


    Der Zeiger des Sphärometers bleibt in weiten Bereichen schön auf der Null stehen, aber in einigen eben nicht. Das zeigt mir, weshalb der unbearbeitete Rand an einigen Stellen noch da, es muss in der gesamten Fläche noch Glas weg.


    Mittlerweile habe ich zweimal die Fase nachgezogen- das gefällt mir mit dem Schleiftisch besonders! Den Schleifstein einfach hinhalten und ´no brain´-Phase. [8D]


    viele Grüße


    René

  • Hallo René,


    herrliches Video, coole Musik, das "kesselt".


    Was mich etwas wundert: Obwohl es sehr schnell und effektiv aussieht, brauchst du so lange um die Kurve überall bis zum Rand anzupassen? Bei mir dauert es bei großen Spiegeln reiner Handarbeit auch lange aber nicht gar sooo lange. Vielleicht musst du den Brei auf der Fläche öfter wegwischen, damit das neue Korn nicht darin "ertrinkt", sondern richtig in's Glas beißen kann. Ich wische immer mit richtig nassen Schwammtüchern, das nimmt sehr effektiv den Brei auf.


    Ich habe bis zu 40 cm Granittools auch ohne Rillen verwendet. Das geht sehr gut, weil ich es im Gefühl habe, wann das Tool zum festsaugen neigt und ich rechtzeitig Wasser nachspritze oder es gleich abziehe. Beim arbeiten mit der Maschine fehlt jedoch die Rückkoppelung. Da würde ich sicherheitshalber wenigstens alle 10 cm eine Rille reinflexen. Wenn es sich dann doch mal festsaugt, kriegt man es mit Rillen viel einfacher wieder getrennt, da sich das Vakuum nicht so stark ausbilden kann. Außerdem verteilt sich bei großen Tools durch die Rillen das Schleifmittel besser.


    Spätestens mit der nächsten Körnung würde ich den Brei immer abwischen, damit alles sauber bleibt. Eingetrockneten Glas/Karbo Brei will man eigentlich in der Luge haben.


    Spätestens ab 25 my würde ich einen Teppich unterlegen und ca. alle 5 Minuten den Spiegel auf der Unterlage drehen. Ich weiß, dass "Ihr Maschinenpolierer" das nicht gerne hört, aber, wenn man das vernachlässigt, kann es sich mit bösem Asti rächen. Es muss nicht immer so kommen, du kannst es ja riskieren, aber bist ja vom Kollegen mit dem 40 cm "John Wayne Sattel" vorgewarnt.


    Kleinere Tools zum polieren kann man getrost plan lassen. Der Dickenunterschied einer kleinen Pechhaut zwischen Mitte und Rand ist bei hinreichend dicker Pechhaut vernachlässigbar. So hat es bei jedenfalls immer funktioniert. Ein 40 cm Pechhaut Tool auf 60 cm f/3,3 Spiegel muss hingegen zumindest ungefähr den passenden Krümmungsradius haben.


    Das neue Karbo Futter ist sicher angekommen? Da kannst du ja weiter "rotieren" bis das Tool glüht.[8D]

  • Hallo Rene,


    gern bei der Toolgrösse und Grobschliff
    ordentlich Gewicht draufpacken, mehr als das was ich im Video gesehen habe. Sonst kratz das Korn mehr auf dem Spiegel anstatt sich in Glas zu beissen. 30 Kg dürfen es gut sein als Gesamtgewicht bei der Grösse. Ich nutze ne Gummilippe um den Schlamm abzuzuiehen.


    Viele Grüsse
    Gerhard

  • Hallo zusammen,


    nach insgesamt 19,5 Stunden bin ich mit dem Karbo 80 durch - der Nachschub ist nun auch aus. Die Pfeiltiefe beträgt ca. 12,0mm mit ca. F3.1 und f=1860mm. Beim Schleifen hat sich ein Keilfehler eingeschlichen. Durch die Ebene 10 Uhr bzw. 4 Uhr ist bei 1 Uhr die maximale Höhe von +0,5mm und die maximale Tiefe bei 7 Uhr von -0,5mm. Somit habe ich einen Keilfehler von ca. 1,0mm. Die Abweichung vom Brennpunkt beträgt bei Drehung ca. 3,1mm. Dieser Fehler ist mir bisher noch nie aufgefallen. Bei den drei anderen Spiegeln v.a. bei 14 Zoll und 16 Zoll waren diese auch vorhanden, nur jetzt weiß ich, warum beim Drehen im Messstand um 90° immer eine Abweichung am Interferometer war und ich jedesmal etwas nachjustieren durfte ;)


    Das Karbo 180 ging recht schnell durch. Nach 3 Stunden und 40 Minuten waren keine Löcher vom vorherigen Korn mehr zu finden - wobei ich die Fläche gar nicht komplett absuchen konnte. Ich hatte mich v.a. auf den Randbereich konzentriert.


    Nach 30 Minuten Karbo 320 ist es passiert! Beim Abziehen des Tools habe ich eigentlich alles wie immer gemacht und ich habe es im Grunde auch nicht richtig gespürt so schnell wie es geschehen ist - Muschelbruch! GRRRRR! Nun ja, jetzt hat der Spiegel meine persönliche Note erhalten. Rabl, Rabl... miserabel [:(!]


    Hier die Fotos:





    Heute habe ich noch einmal über eine Stunde die Maschine mit Karbo 320 laufen lassen. Mit viel Wasser! Aber ich finde, es schon sehr nervenaufreibend. Beim Auflegen und Abnehmen des Tools muss ich mich schon sehr konzentrieren. Es ist so, dass sich das Tool und der Spiegel plötzlich an einer Stelle verhaken und kleben.


    Das Karbo 320 ist noch nicht fertig - es gibt noch reichlich Pits.



    Im Moment bin ich am überlegen, ob ich komplett mit der Hand weitermache, um mehr Gefühl zu haben, wann sich das Tool festsaugt. Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich nicht doch noch Rillen in das Tool mache. Ich dachte, es geht ohne. Aber da bin ich mir nun überhaupt nicht mehr sicher.


    Bis zur Politur ist es noch ein verdammt weiter Weg.


    viele Grüße
    René

  • Hallo,


    heute haben Norbert und ich die Rillen in das Tool geflext. Das Bauchgefühl war einfach ungut. Der Anpressdruck zu groß, die Handhabung grauenvoll!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Henri
    Hast Du ordentlich Rillen in das Granittool reingeflext?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...jetzt ja
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stathis
    Da würde ich sicherheitshalber wenigstens alle 10 cm eine Rille reinflexen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...genau so ist es jetzt


    Den Rillenkanten habe ich noch eine Fase verpasst und gleich mit Karbo 320 losgelegt.


    Es lief gleich deutlich besser:


    <ul><li> Tool lässt sich leichter abnehmen </li><li> Karbo 320 schleift gleichmäßger aus, zuvor hatte ich in der Mitte schon eine polierte Fläche </li><li> die Rillen hinterlassen ein hypnotisches Muster auf dem Spiegel - Kaa lässt grüßen[:D] </li></ul>


    für die kommenden Tage allen ein frohes Weihnachtsfest


    René

  • Hallo Henri,


    wir können uns ja zusammen tun - dann wird´s ein rießiges Kleeblatt. Wenn ich noch einen draufsetze - bringt das vierblättrige Kleeblatt uns am Ende noch Glück. [:D] Ich lese bei Dir ja immer parallel mit und hoffe Du kommst gut voran.


    Heute habe ich die Fase an den Kanälen nachgezogen. War eigentlich eher dumm. Obwohl ich es ordentlich gereinigt hatte, war das Anfangsknirschen ein absoluter Horror. Aber es musste sein, die Kanten am Kanal waren mittlerweile richtig scharf.


    Aber es ist alles gut gegangen - scheinbar keine Kratzer - Granit ist halt doch weicher.




    Heute bin ich mit Microgrit 9mü durch. Bei diesem Korn ist ein Ufo im Spiegel aufgetaucht. [8D]


    Eine winzige Luftblase knapp unterhalb der Glasschicht. Ich hoffe, es liegt soweit genügend Glas über dem Loch, so dass ich nicht "einbreche".



    Morgen werde ich vermutlich den Feinschliff mit Microgrit 5mü und 3mü beenden. Das Tool wird dann mit Pech verschönert. Statt Blei- Pechgießen - nur so kann ich das Jahr 2020 ausklingen lassen!!


    Ich bin am überlegen, ob ich das Poliertool dieses Mal in zwei Schichten anfertige:
    1. einen Rand aus Kreppband erzeugen, so dass eine Schicht Pech auf einer Alufolie auf dem Spiegel liegt.
    2. einen Rand aus Kreppband direkt am Tool machen und eine weitere Schicht Pech herstellen.


    Danach verbinde ich beide Pechteile mit weiterem, heißem flüssigen Pech.


    Der Grund ist, dass ich fürchte in dem kleinen Topf kann ich nicht hinreichend viel Pech verflüssigen. Außerdem kann ich so verhindern, dass ich das Granittool direkt auf dem Spiegel und heißen Pech hantieren muss.


    Mal schau´n - ich werde berichten.


    viele Grüße


    René

  • Hallo René, bei mir sind auch viele Luftblasen und noch schimmeres im Glas, aber so einen Zeppelin habe ich noch nicht gesehen... :)
    Wegen der Pechhaut: ich hatte mich auch nicht getraut das heiße Pech auf den Spiegel zu kippen. Deshelb habe ich erst einen Gipsabdruck vom Granittool gemacht(gleicher Krümmungsradius) und darauf dann die Pechhaut gegossen. Dazu hatte ich mir irgendwann mal eine Gießmatte aus Temperatursicherem Silikon gemacht.


    Beste Grüße und gutes Gelingen, Henri

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;)Henri - ja, das mit dem heißem Pech (und davon reichlich!) direkt auf den kalten Spiegel... dabei habe ich mir echt Gedanken gemacht. Die Sorge vor Glasbruch war einfach zu groß. Somit habe ich meine Alubastelei nicht eingesetzt.



    Das Pech habe ich ganz langsam erhitzt, das Tool mit Krepppapier vorbereitet und dann ganz langsam eingegossen.




    Das Anpressen und das Nachziehen der Kanäle an einem 450er Tool hat letztlich gut drei Tage gebraucht. Dann war´s gut. (Ich habe die Befürchtung, ich brauche für alles extrem lang!)




    Man sieht, dass das Tool gut gegriffen hat. Interessant war immer das Anfahren und Bremsen des Drehtellers. Bei zu wenig Wasser hat alles so richtig gerumpelt. Ansonsten lief´s super. Ich habe ca. alle 10 Minuten den Spiegel auf dem Drehteller gedreht. Das bedeutete: Tool runter nehmen, Spiegel drehen und Tool wieder aufsetzen.



    Nach sieben Stunden Politur auf dem Schleiftisch war dies eine der letzten Runden.



    Der Test mit dem Laser ergab, dass bis zum Rand hin keine Reflektionen zu sehen waren. Ausnahmsweise ging das Auspolieren nun mal schneller als erwartet.


    Zuvor musste der alte Messstand noch etwas vergrößert werden, damit die Riesensalatschüssel auch sicher steht.





    Nun stehen die Daten des Spiegels fest:


    <ul><li> ROC=3687mm </li><li> f=1843mm </li><li>F=3.07 </li></ul>


    Das erste Foucault-Bild:




    Von nun an ging es mit einem 133er Subtool an das Ausbaggern der Mitte. Die Ausgangslage war ernüchternd!!




    Das bedeutet fast 10 000 Nanometer unterschied!! Oh weh, oh weh!!


    Im Moment bin ich nach ca. vier Stunden hier angelangt:




    Das Interferogramm sieht so aus:



    viele Grüße


    René

  • Hallo René, bekommt man Alufolie eigentlich unproblematisch wieder vom Pech ab?


    Also das parabolisieren geht doch recht schnell finde ich.
    Was mich ein wenig nervös machen würde sind die Randdifferenzen von 2µm.
    Ich hatte bei meinem 600ter von Anfang an auf genaues Messen gesetzt. So konnte ich sich abzeichnende Unregelmäßigkeiten immer gleich erkennen. Je stärker die Parabel wird um so schwieriger wird es Asti oder sonstige Beulen rauszubekommen. Am Ende muß man die Messerei ja sowiso optimieren(dache ich so bei mir), also hatte ich das gleich bei der Sphäre gemacht - da geht das am einfachsten.


    Das Interferogram sieht gut aufgelöst aus. Guck mal nach dem Rand, bei mir sind da nicht solche "Haken"(oben Links).
    Mit so einer Maschine kann man den Rand ja ganz gut steuern.
    F3 ist sportlich, bin ja mal gespannt wie die Interferogramme bei CC-1 aussehen.


    Da fällt mir gerade noch ein: die Reflexe in der Mitte des Interferogramm habe ich mit einer Lochblende direkt am Ausgang des Lasers wegbekommen. Früher hatte ich eine senkrechte Abblendung von einer Seite in den Laserstrahl geschoben, bei mir war das einfach ein Stück Plastik. Soll ich mal ein Foto von der Blende machen?


    Weiter gutes Gelingen, Gruß Henri

  • Hallo zusammen,


    drei Monate kein Glas geschrubbt - vor ein paar Tagen ging´s weiter. Insgesamt bin jetzt bei ca. 38 Stunden parabolisieren - ist halt ´ne Menge Glas im Weg ;( .


    Ich denke ich komme dem Ziel immer näher. Wenn´s weiter so gut läuft, ist das Projekt sicherlich in zwei Jahren beendet. Aber jetzt habe ich ein Verständnisproblem mit DFT. Je nachdem wie groß ich den gaussian blur diameter wähle, erhalte ich unterschiedliche Werte. Bei der folgenden Auswertung habe ich in den fünf Positionen um 72 Grad versetzt gemessen, gedreht und gemittelt. Der Spiegel steht dabei immer frei - was mir nicht ganz geheuer ist. Es braucht auf seine Zeit bis dieser ruhig steht und nicht mehr schwingt. Wenn ich den Spiegel leicht anschlage, ist es eine echt coole Klangschale - irgendwann hole ich noch das Stimmgerät und bestimme die Tonhöhe - dann messe ich fast alles!


    Bei gaussian blur diameter 3% erhalte ich folgendes Ergebnis:



    Der Peak in der Mitte resultiert aus dem hellen Laserpunkt, der das Interferenzmuster überblendet. Ich habe diesen Bereich nicht extra bearbeitet.


    Bei gaussian blur diameter 10% erhalte ich folgendes Ergebnis:



    Bei gaussian blur diameter 20% erhalte ich folgendes Ergebnis:



    Ich habe auch schon im Forum von Dale Eason nachgelesen, aber keine Erklärung hierzu gefunden. Ich vermute, dass je kleiner der Durchmesser ist, desto realer ist die Darstellung. Aber welcher Wert ist tolerierbar?


    Ich vermute, dass 3 % gaussian blur diameter der am ehesten korrekte Wert ist.


    Über Antwort hierzu würde ich mich sehr freuen.


    Anmerkung: Mit der Umstellung des Forensoftware habe ich festgestellt, dass meine Bilder aus den vorhergehenden Beiträgen nicht mehr erscheinen, da die meine Website noch nicht https verschlüsselt ist.


    Viele Grüße

    René

  • renerabl

    Hat den Titel des Themas von „Projekt: D=600mm f&lt;2000mm“ zu „Projekt: D=600mm f=1843mm f/3.07“ geändert.
  • Hallo Rene, schön, dass es bei dir wieder weiter geht.


    Dich wundert, dass bei so einem "Grand Canyon" die Glättung das Ergebnis verbessert? Du hast auf den letzten 25 mm zur Kante einen Anstieg von -300 auf +450 nm :face_screaming_in_fear:

    Der echte Wert wird vermutlich noch schlimmer sein, da DFT Fringe selbst ganz ohne Glättung am Rand etwas glättet. Es fehlen dort ja die Stützwerte und selbst die vielen Zernikes reichen nicht aus, um so eine Steilwand im vollem Umfang dazustellen.


    Der genaue Wert ist auch nicht so wichtig, der hohe Rand muss weg!

    Dabei musst du am äußersten Rand maximalen Abtrag erreichen und bereits 25 mm innerhalb davon möglichst wenig. Ich bin gespannt, wie du das schaffen willst.

    So wie du es im Thema Hohen Rand korrigieren beschrieben hast, wird es nicht funktionieren, da du so zu weit innen polierst. Wenn es meiner wäre, würde ich jetzt nicht lange fackeln und mit dem Randhobel rangehen.


    P.s.

    Zum stabilisieren des Spiegels im Teststand, fixiere ich ihn oben mit einem kleinen Keil - ganz zart - nur so , dass er definiert steht und nicht mehr frei vor und zurück schwingt.

  • Hallo René


    musst mir das auch erstmal eine Weile anschauen. Da würde ich auch mit einem Tool in Form eines 1/8 Tortenstücks ran.

    Radius dann entsprechend dem Spiegelradius mit Pech belegen 25-30mm breit, dann kein Pech mehr und dann wieder an der Spitzen Ecke des Tools wieder Pech.

    Anpassen und dann in kreisenden Bewegungen um den Spiegel laufen lassen. Dann sollte das Tal wieder "hoch" kommen bzw. der Rand "runter". Ich würde maximal 200nm abtragen vom Rand.

    Also auf keinen Fall bis zum Grund des Tals alles wegbaggern. Später wirst Du dann den Bereich um die 71% Zone wohl nochmals nachbearbeiten müssen. Ich hoffe es klappt.


    Viel Erfolg

    Gerhard

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