Projekt: D=600mm f=1843mm f/3.07

  • Hallo Gerhard,


    vielen Dank für Deinen Tipp. Das mit dem - erstmal eine Weile anschauen - macht mir Mut!! Gefühlt tue ich nichts anderes, um das Problem mit der Steilwand in den Griff zu kriegen. Damit ich Dich richtig verstanden habe. Du meinst ein 1/8 Kreissegment mit Radius=300mm? Die Spitze mit Pech belegt liegt in der Mitte des Spiegels auf? Den 1/8 Kreisbogen mit Pech so belegen, dass die knappe Zone bearbeitet wird?


    Desweiteren versuche ich mir ein Multiplexbrett mit ca. 61cm am Rand so mit Pech zu belegen, dass ich zwei Auflagepunkte habe. Das Brett soll mehr oder weniger zentral über dem Mittelpunkt des Spiegels positioniert sein. Da habe ich bei fraxinus gespickt - glücklicherweise war hat er dies in Deinem Beitrag mit seinen Projekten verlinkt.


    Wenn der Rand gut ist, denke ich mit den Tools die Zonen in Angriff zu nehmen. Das habe ich Tools mit 50mm, 60mm, 80mm und 100mm Durchmesser vor. Mal schauen, wie´s läuft.


    Ich plane jetzt bis Sommer noch ein wenig daran zu arbeiten, dann muss die Glasscheibe ruhen. Es folgt ein Zwischenprojekt: Für die Sternwarte baue ich den 14zoll Newton (visuell ausgelegt) fertig, so dass Norbert und ich im Herbst damit beobachtet können. Glas wird gerade verspiegelt!


    viele Grüße

    René

  • Hallo René,



    genauso wie Du schreibst. Nur würde ich das Tortenstück nicht so lange machen, dass seine Spitze bis zur Mitte des Spiegel reicht. Es geht nur darum, dass es nicht kippelt. Die Wulst an der runden Seite des Tortenstücks ist ja sehr schmal. Und dann nur kreisende Bewegung, ganz wie bei einem Minitool und den Druck natürlich überwiegend auf die Runde Seite des Tortenstücks geben. Es sind nur etwa 200nm die es wegzumachen gilt. Das ist nicht viel. Ich hoffe es klappt. Hatte selbst noch nicht so eine Situation. Aber so würde ich es zumindest mal versuchen.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Und dann nur kreisende Bewegung, ganz wie bei einem Minitool und den Druck natürlich überwiegend auf die Runde Seite des Tortenstücks geben. Es sind nur etwa 200nm die es wegzumachen gilt.

    Wie soll er auf 25 mm Breite auch noch kreisen können? Das würde den Effekt verschmieren und zu sehr die Rille mitpolieren. Es sind auch nicht 200 nm, wie in der 20% starken Glättung ausgewiesen, sondern mindestens 750 nm (siehe 3% Glättung), in echt vermutlich 1.000 nm und das ist so viel das man mit kreisendem "streicheln" bei der Größe vermutlich 2-4 Netto Stunden auf diese Weise polieren muss mit der Gefahr, die Kante rund zu hobeln. Da könnte man auch gleich mit großem Tool alles glatt bügeln und die Kurve neu entwickeln.


    Ich denke, die Strichführung muss man schon so machen müssen, wie im Thema Hohen Rand korrigieren von Kai und mir beschrieben ist, um in endlicher Zeit zum Ziel zu kommen.

  • Hallo Stathis,


    ich werde zwei Tools machen.


    Das eine Tool 1 á la Kai, das andere Tool 2 á la Gerhard.


    In beiden Fällen denke ich, sind die zwei Auflagepunkte wichtig, so dass ich nicht verkippe.


    Grundsätzlich möchte ich den Drehteller mit minimaler Geschwindigkeit drehen lassen. Beide Tools versuche ich erst einmal mit der langsamsten Geschwindigkeit des Drehtellers laufen zu lassen. Das ist dann quasi eine tangentiale Strichführung, da sich der Spiegel dreht und das Tool von mir festgehalten wird. Beide Tools werde ich versuchen so ruhig zu halten wie möglich - minimale Bewegung ergeben sich durch die Freihandführung. Das Ruhighalten wird vermutlich nach einiger Zeit eh immer schwieriger, denn mir wird bei dem Gedrehe sowieso immer ganz blümerant und schwindelig - am Spiegel "seekrank" geworden!


    Beim Tool 2 dachte ich mir, dass ich beim Pech in der Mitte kein Poliermittel verwende, so dass nur der Rand mit Pech und Poliermittel bearbeitet wird. Die Mitte wird hoffentlich erst einmal in Ruhe gelassen.


    Danke noch einmal für Deinen Hinweis - keine kreisende Bewegungen zu machen, denn bei dieser schmalen Zone von ca. 2cm war mir sowieso nicht klar, wie ich das schaffen kann ohne die Rille immer wieder zu treffen.


    Ich werde berichten.


    viele Grüße

    René

  • Hallo zusammen,


    den Randhobel habe ich relativ schnell mit der Stichsäge erstellt. Pech am Rand und in der Mitte belegt und gut angepasst. Das Poliermittel wurde nur am Rand angebracht, in der Mitte lediglich Wasser.






    Ein kleiner Film zur besseren Vorstellung. Ich finde die Handhabung des Randhobels ist gut zu kontrollieren.


    Randhobel am 24zoll Spiegel


    Nach bisher 2 Stunden 15 Minuten sieht es wie folgt aus:




    Die Messungen sind in den 72 Grad Positionen durchgeführt. Für das Messen brauche ich in der Regel immer eine Stunde.


    Ich werde den Randhobel noch etwas verändern.

    • Rand schmäler machen, da die Zone immer mehr in Richtung Spiegelrand wandert
    • Pech für die Zone zweite Ringzone anbringen - ganz wie Stathis es gemacht hat.

    Die Polierzeiten werde ich jetzt nur noch im 10 bis 15 Minuten-Takt halten und dann wieder messen.

    Übrigens habe ich den Focus noch einmal nachgemessen - das geht am Bath-Interferometer ja ganz gut. Nach über 42 Stunden 10 000 Nanometer wegschrubben hat sich - O' Wunder - etwas verändert es sind 7mm weniger!

    Der neue ROC beträgt nun 3681mm.

    Die Auswirkung zeigt sich auch gleich in der DFT-Auswertung.


    viele Grüße

    René

  • Hallo René,


    das geht doch Vorwärts. Vielleicht kommt es auf dem Video nicht richtig rüber. Jedenfalls würde ich das Tool nicht nur festhalten und der Spiegel dreht sich unten durch. Wenn Du keine leicht kreisenden Bewegungen machen kannst, dann wenigstens das Tool immer wieder auch etwas in Richtung Spiegelmitte schieben (bzw. leicht Vor- und Zurück, meinetwegen 1cm), so dass auch der Rand des Tools auch immer wieder auf dem Spiegel läuft. Sonst verformt sich das Pech. Du presst Dir quasi eine Kante in Dein Pechtool, wenn der äußerste Teil längere Zeit ohne Glas frei in der Luft hängt.


    Weiterhin gutes Gelingen

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    beim Video habe ich ein wenig zu sehr 'gestrebt' :saint: Bei der Freihandhaltung mache ich genau das, was Du vorschlägst. Ein wenig vor - ein wenig zurück. Mir ist auch dabei aufgefallen, dass der Spiegelrand das Polierpech schon etwas verändert.


    Den Rand habe ich mit dem Hobel bearbeitet. Die nächste innere Zone mit Tool 30 und 50mm (kreisende Bewegungen) - wobei ich darauf geachtet habe, nicht in die tiefe Zone zu gelangen. Die dritte Zone habe ich mit einem 50er Tool poliert.


    Im Moment sieht es so aus:





    In der nächsten Runde will ich das gleiche noch einmal machen.


    Den Vorgang des Messens finde ich nun in Relation zur Polierzeit sehr aufwendig. Jede Position zeigt deutlich die Verbiegung des Spiegels im Teststand und erst der Mittelwert zeigt dann das Ergebnis. Eigentlich so, wie ich es erwarte - alles relativ gleichmäßig. Bisher arbeite ich in einer bestimmten Zone, immer im Kreis herum.


    Mittlerweile mache ich mir Gedanken, wie ich gegen Ende hin, den Spiegel noch einmal glätten soll. Oder besser nicht? Ich dachte, vielleicht mit einem 133er Tool und angeknabberten Ecken. Bei der Spiegelgröße und dem Öffnungsverhältnis will ich durch das Glätten auf keinen Fall die mühsame Arbeit kaputt machen. Vielleicht kann ich hier ein paar gute Tipps bekommen.


    Aber ich finde, jetzt wird´s langsam ´ne schöne Glasscheibe 8)


    viele Grüße


    René

  • Es fehlt noch einiges, aber wie Gerhard schon schreibt, hast du den Dreh ja jetzt raus.


    Den Vorgang des Messens finde ich nun in Relation zur Polierzeit sehr aufwendig. Jede Position zeigt deutlich die Verbiegung des Spiegels im Teststand und erst der Mittelwert zeigt dann das Ergebnis.

    Du weißt doch jetzt, dass der Asti gering ist und willst in diesem Stadium nur wissen, wie die Randkorrektur sich von Session zu Session entwickelt? Da würde mir erst mal nur eine Position mit ein paar Einzel I-grammen reichen. Nur so viel, wie es braucht, um die Tendenz zu erkennen. In DFT- Fringe einfach "Sperical only" anklicken, um die symmetrischen Fehler (Zonen) anzuzeigen.


    Zum Glätten: Wie sehen die Randpartien im Foucault aus? Wie stufig und eckig sind die Interferenzstreifen am Rand? Kannst du davon mal einen Bildausschnitt mit Randstreifen senkrecht zum Rand verlaufend zeigen? Ich persönlich habe den Anspruch, dass selbst bis zum äußersten Rand keine Stufen im I-Gramm sein dürfen und dass der Spiegel auch im Foucault komplett glatt aussehen muss. In so einem Fall hätte ich erst den Rand vollständig korrigiert und anschließend mit großer Pechhaut drüber gebügelt, auch auf die Gefahr hin, die Kurve insgesamt wieder zu verändern. Ich mag halt dieses Minitool - Klein Klein nicht besonders - wenn überhaupt, nur zurückhaltend und nur für das letzte Nanometer Tuning. Da verzichte ich lieber auf die letzten Strehlprozente, die man bei der Größe am Himmel ja ohnehin nicht mehr sieht.


    Andere sehen das anders, je nach "Strehl- Philosophie". Bei einen 60 cm f/3 wird man wohl bis zu einem gewissen Grad Kompromisse eingehen müssen, wenn man in endlicher Zeit fertig werden will.

  • Hallo René,


    das sieht sehr gut aus :thumbup:

    Da kannst Du jetzt ganz vorsichtig den Ring bei Radius 240 abtragen.

    Aufpassen, nicht zuviel auf einmal.

    Am äußersten Rand würde ich erst mal nicht ranfassen.


    Die Sache mit dem "Glätten" zum krönenden Abschluss funktioniert so nicht.

    Das Auswerteprogramm tut ja so, als wäre das eine ebene Fläche wo man einfach so drüber bügeln könnte.

    Das ist aber nur die Visualisierung der Abweichung von der Ideallinie.


    Für die Pechhaut stellt sich die Sache ganz anders dar:

    Lokal ist ein Paraboloid eine stark astigmatische Fläche, deren Krümmung sich beim Verschieben zudem ändert.

    Deshalb darf man Minitools nicht drehen und muss sie immer mal wieder kurz anpressen.


    Ich kann Stathis ja verstehen, wer mag schon dieses Klein-Klein Gefrickel <X

    Das liegt sicher daran, daß er mit dem Foucault-Test aufgewachsen ist und da sieht man sowas eben in maximal brutalster Art und Weise.

    Erinnerungen an die Schulzeit werden wach, Stichwort Reflexionsgesetz, und man denkt sich bei so einem Anblick, daß die Lichtstrahlen sicherlich in alle möglichen und unmöglichen Richtungen abgelenkt werden.


    Ich darf da Entwarnung geben.

    Zum einen gilt das Reflexionsgesetz in der Form "Einfallswinkel=Ausfallswinkel" nicht mehr, wenn der Gangunterschied unter einer halben Wellenlänge liegt.

    Es zählt dann nur noch der Gangunterschied selbst!

    Man dürfte also straflos ein paar Lambda/4 Treppenstufen einpolieren.


    Zum anderen ist dieses Problem der "welligen Oberfläche" auch bei den Profis bekannt, die haben dafür keine echt Lösung gefunden und wissen zudem, daß es absolut kein Problem ist - wie gesagt, unter Lambda/2 oder Viertel.


    Hier gibt es eininteressantes Bild, auf Seite 6:


    https://www.eso.org/sci/facili…papers/TalkUSADec2000.pdf


    Dieser Spiegel ist verdammt gut, nicht nur für seine Größe.

    Aber wie gesagt, hätte man ihn "glätten" wollen oder können, dann hätte man es sicher getan.


    Schönen Abend

    Kai

  • Hallo,


    Stathis Der Teststandasti ist wirklich deutlich - und bis vor kurzem habe ich v.a. meiner Position 2 ( 72° Stellung) gemessen. Dieser Wert kam dem gemittelten Wert am nächsten. Hier konnte ich immer Rückschlüsse ziehen, was die nächsten Schritte sind. Jetzt, wo ich nur kurze Polierrunden einlege, sehe ich eigentlich immer nur bei einer kompletten Auswertung - was Erfolg hatte und was nicht. Leider habe ich einen Zwischenberg in der Zone 260 bis 300 erzeugt - im nachhinein weiß ich jetzt auch was ich gemacht habe - dumm, dumm, dumm. Das Foucault-Bild mache erst am Ende. Der Umbau von Bath nach Foucault und v.a. wieder zurück ist mir zu aufwendig. Das Erzeugen guter Igramme ist mit diesen kleinen Fringes eine echte Posselei.


    Hier ist ein Igram mit Rand


    fraxinus - Kai vielen Dank für den tollen Input - eine wahnsinnige Leistung im Teleskopbau und interessant was dann auch für Profis die Grenzen des Machbaren sind. Beim Thema Glätten bin ich mir deshalb so unsicher, da ich das bei den ersten drei Spiegeln auch nicht richtig konnte (da fehlen mir die nötigen Skills und v.a. die Nerven <X ). Die Angst es am Ende alles zu verschlimmbessern überwiegt deutlich. Die Parabel bei diesem Spiegel ist doch etwas extrem! Deswegen kommt mir Dein Argument sehr entgegen.

    Am äußersten Rand würde ich erst mal nicht ranfassen.

    Habe ich Dich richtig verstanden - erst den mittleren Bereich, danach den Rand?


    Im Moment sieht es wie folgt aus:



    Mein weiteres Vorgehen ist nun rundenweise mit den Tools den mittleren Bereich und den Rand( oder erst zum Schluss?) zu bearbeiten und überprüfen.


    Ich denke, dass ich ab dem Ergebnis 0,9xx erst einmal eine Nacht darüber schlafen werde, um dann den Spiegel vielleicht als fertig zu erklären - schau´n ma mal :/


    viele Grüße


    René

  • Hallo René,


    an den äußersten Rand kommt man schlecht ran.

    Es sind ja nur 10mm oder so.

    Hatte ich auch schon in dieser Art, es geht, aber man muss höllisch aufpassen, daß man nicht übertreibt.


    Oft kommt der Rand "von selbst" etwas runter. Deshalb kann man da warten bis zum Schluss.

    Der Grund ist die Fokusveränderung während der Politur im Inneren.

    OpenFringe sucht sich immer den besten Fokus selbst aus, also letztlich wird die Brennweite minimal variiert.

    Dasselbe passiert im Zentrum des Spiegels, das sackt oft ab - dort ist es nicht so schlimm wegen Fangspiegel.


    Wie gesagt, vergiss das "Glätten". Die Auswertung hat immer rote Stellen. Selbst bei einer Atomlage Höhenunterschied <X


    Ich würde jetzt nochmal die Brennweite exakt bestimmen:

    Aufsitzend direkt auf dem Spiegelglas-Mittelpunkt bis zur Messerschneide im Foucaulttest.

    Foucault wird so eingestellt, daß sich die Mitte gerade "aufwölbt".


    Dann noch mal eine Messung mit mindestens 30min Auskühlung zwischen den Rotationen.


    Ansonsten sieht das sehr gut aus - kann man definitiv so lassen.

    Andernfalls sagt Dir der Spiegel schon, ob er noch etwas Zuwendung braucht.

    Einfach aufmerksam zuhören 8o


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo Kai,


    die Messmethode mit den Foucault kannte ich so noch gar nicht - das habe ich gleich noch ausprobieren müssen. Ich habe eigentlich das selbe Resultat mit ROC=3681mm wie mit dem Bath-Interferometer erhalten. Puh!!!!


    Die Foucault-Bilder sind hier:









    Die Randbearbeitung kann man im Foucaultbild gut erkennen. Ich finde der Rest sieht ganz passabel aus.


    viele Grüße


    René

  • Zum einen gilt das Reflexionsgesetz in der Form "Einfallswinkel=Ausfallswinkel" nicht mehr, wenn der Gangunterschied unter einer halben Wellenlänge liegt.

    Es zählt dann nur noch der Gangunterschied selbst!

    Gibt es das irgendwo nachzulesen? Da ich das wellenoptisch nicht rechnen kann, bin ich hinsichtlich der Feinstruktur bisher folgender Richtline gefolgt: Was Foucault sieht, sieht auch der Stern, was Foucault nicht mehr sieht, interessiert mich nicht.


    Zum VLT Spiegel: Hey, das ist dort eine f/1,8 Hyperbel von 55 Quadratmetern und trotzdem haben sie es auf 38 Nanometer Wavefront RMS geschafft. Das ist schon unverschämt gut! Weißt du was im Messprotokoll die Angabe [seeing 0,2 arc sec, wave 500 nm] heißen soll? Ist die "Central Intensity Ratio 0,890" bezogen auf das 0,2 arc sec Seeing Scheibchen?


    Zurück zu Renés Spiegel:

    Sowohl das Rand I-gram als auch das letzte Rand Foucault Bild zeigt, dass die Kante bisher nicht gelitten hat, das ist doch schon mal sehr beruhigend. Der größte Restfehler ist immer noch der zu hohe Rand, was man im vorletzten Foucault Bild auch direkt sehen kann. Das ist jedoch im Vergleich zu vorher VIIIEL besser geworden. Dabei muss man im Hinterkopf behalten, dass DFT- Fringe den steilen Anstieg etwas glättet und der wahre Fehler größer sein wird. Wie ändert sich das Ergebnis, wenn man die 3% Glättung mal rausnimmt?


    Frei nach der Regel, 3 Spiegelschleifer 6 Meinungen, würde ich jetzt genau gegenteilig verfahren, als Kai vorschlägt:

    Wenn die bisherige "Methode Randhobel" so gut in die richtige Richtung geht, warum nicht weitermachen, wie bisher? Und die Gefahr, übers Ziel hinaus zu schießen? Und wenn schon, in dem Fall einfach wieder etwas weiter innen polieren.


    René, bin echt gespannt, wie du weiter machst. Eigentlich müsstest du ja jetzt selbst am besten abschätzen können. wo genau du wieviel polieren musst.

  • Hallo René, Hallo Stathis,


    nein, ich mag hier niemanden am Polieren hindern, klar kann man dem Rand noch eins auf die Mütze geben. :evil1:

    Die Ausgangslage ist schon verlockend. Und wenn man vorsichtig weitermacht sollte nichts schlimmes passieren...


    Aber man wird es am Himmel niemals sehen.

    Außer man beobachtet neben dem Fokus. <span style=

    Zu dem jetzt erreichten Ergebnis möchte ich schon mal herzlich gratulieren - besonders in Anbetracht der Größe und des Öffnungsverhältnisses :thumbup:


    Stathis, vielleicht doch einen extra Faden mit dem CIR.

    Wird aber erst ab 80cm relevant. :/


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo zusammen,


    es ist getan - ich erkläre den Spiegel für fertig!!


    Mein Dank geht an Norbert für seine tolle Unterstützung und v.a. an alle Mitglieder im Forum, die mich in vieler Hinsicht so toll unterstützt haben.


    :thumbup:


    Vielleicht haben ja einige beim Mitlesen auch Lust bekommen so einen 60er selber anzugehen.

    Es ist gut machbar und so wie Stathis sagte -

    Zitat

    Ja, 60 cm ist der neue Volksdobson

    - genau, so ist es!!


    Mir hat es wirklich viel Spaß gemacht!


    So sieht jetzt final aus:





    Die nächsten Schritte sind dann:

    • Planspiegel selber machen - die drei 205er Scheiben habe ich ja schon und laut MyNewton mache ich einen 145er Fangspiegel
    • 27 Punkt Spiegelzelle
    • Dobsonbau

    und bin ich schon gespannt, was ich dann alles so beobachten kann.


    viele Grüße


    René

  • Hallo Renè,


    tolle Leistung! Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Spiegel. So eine schnelle Schüssel hat ihre Vorteile. Das wird ein super kompaktes Dobsons mit leiterlosem Einblick. Welchen Coma-Korrektor willst Du verwenden? Dein Strehl ist bestimmt jetzt merklich über 90% und das bei F 3. So ein Ergebnis, ist doch immer wieder erstaunlich. Dank I-Meter werden große und schnelle Spiegel in aller Regel weit besser als diese sein müssten. Da hat man Reserven....


    Ich muss noch zuschauen, wie ich an einen guten Planspiegel komme. Falls Du einen Fred zu Deinem aufmachst, freue ich mich darüber zu lesen :saint:


    Schöne Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard, hallo Matthias,


    danke für Eure tolle Rückmeldung.


    Meine Finanzplanung zu Okularauszug, Verspiegelung von Spiegel und Fangspiegel sowie das Material für Spiegelzelle und Dobsonbau sieht auch einen Telvue-Paracorr Komakorrektor vor. Das Firstlight gedenke zuerst nur mit Okular erleben zu wollen. Dann entscheide ich, ob es für mich die Verwendung eines Komakorrektors wichtig ist. Bei F3 Optiken fehlt mir einfach die Erfahrung und es gibt bzgl. zu diesem Thema ja auch einige interessante Beiträge hier im Forum - der eine braucht es, den anderen stören die Fähnchen nicht - mal schauen.


    Das mit dem Planspiegelschleifen wird echt spannend, da ich so etwas ja noch nie gemacht habe. Aber aufgrund der Größe von ca. 140mm in der kleinen Achse bzw. 198mm in der großen denke ich, das wird sich betreffend der Kosten und v.a. der Genauigkeit für mich rechnen.


    Ohne Bath-Interferometer hätte ich keinen meiner Spiegel erstellen können, denn ich bin bekennender Foucault-Depp. Stathis Aussagen zu meinen Foucaultbilder hinsichtlich Rand kann ich zwar lesen, aber verstehen... Nööööö :/ Ebenso bewundere ich die Spiegelschleifer, die ihre Auswertungen an ultragroßen und ultraschnellen Spiegeln anhand des Ronchi-Test durchführen. Hier lese ich gerne bei Mel Bartels und Co!


    viele Grüße


    René

  • Hallo René,


    oh ja, das sieht gut aus, das hast Du sehr sauber hinbekommen! :thumbup:

    Herzlichen Glückwunsch zur Vollendung Deines Spiegels!


    Auf längere Sicht wirst Du einen Paracorr brauchen.

    Die gute Nachricht ist, daß es nicht unbedingt der neue Typ 2 sein muss.

    Es gibt einige (!) Versionen vom Typ 1 mit großen Linsen, die aufgrund der Verbreitung bei den Fotografen für 100€ - 200€ zu haben sind.

    Ich habe das hier mal zusammengestellt:


    Natürlich geht es erst mal ohne Paracorr.

    Das Bildzentrum ist bei ordentlichen Okularen scharf.

    Ich war überrascht wie gut selbst manche Plössls abbilden (die alten Meade 3000 und 4000, Made in Japan)

    Auf lange Sicht ist die Randabbildung gerade bei den niedrigen Vergrößerungen, nun ja, fast unbrauchbar <X


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo Kai, hallo Stathis,


    danke für Euer Lob, das geht runter wie Öl und freut mich sehr.


    fraxinus

    Kai Dein Tipp mit dem Komakorrektor finde ich sehr interessant und informativ. Ohne Deinen Hinweis hätte ich von diesen Möglichkeiten keine Kenntnis gehabt - Danke :thumbup:


    Stathis

    Das Pech des Randhobels habe ich schrittweise immer schmäler gemacht - gegen Ende war´s dann noch ca. 7mm und je nach Haltung und Führung am Spiegelrand waren es sogar z.T. weniger mm auf dem Spiegelrand. Auch habe ich nur wenige Runden zwischen den Messungen gemacht. Ganz bis zum bitteren Ende war für mich dann auch nicht mehr nötig, denn mein Ziel 0.9xx hatte ich erreicht. Damit ist meine Motivation noch besser zu werden, sofort gegen Null gegangen - es gibt ja noch reichlich Arbeit und letztlich will ich ja auch noch zeitnah ein Firstlight erleben 8)


    Die Werte laut DFT und 3% Smoothing sind: RMS=0.041; Strehl=0.937 und BFC=-0.997


    Im letzten Wavefrontbild kann man die kleinen roten Punkte genau im 72° Winkel versetzt sehen. Obwohl der Teststand überhaupt nichts aussagt, wie der Spiegel dann im Dobson liegt, habe ich für mich entschieden - die Glasplatte soll ein bißchen überdimensioniert liegen dürfen. Deswegen soll´s ´ne 27 Punkt-Lagerung werden - ein ultraleicht Dobson wird das sowieso nicht werden ;) und außerdem reizt mich die Anordnung der Punkte auf einer weiteren Ebene. Vom Bau der Spiegelzelle werde ich sicherlich berichten. Es könnte sich ergeben, dass dann die Meinung herrschen könnte, ich wär ein Heavy-Metal-Freak, aber so ist es nicht - ich mag auch Klassik.


    viele Grüße

    René

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