APM 150mm 90° SD Bino

  • Winni,


    Ich dachte ja auch, ich wäre bei der endgültigen Ausrüstung angelangt- prompt fang ich an, die ganze Okularpalette auszutauschen. Von der noch ausstehenden Lieferung zweier 102 mm f/11 ED ganz zu schweigen...


    "Das war's jetzt aber wirklich" hat definitiv das Zeug zum Running Gag...!


    Bewährt hat sich die Formulierung "vorläufig endgültig". :D


    Viele Grüße


    Holger

  • Also dass ich zu einem optischen oder red dot Sucher zurückkehre glaube ich nicht.

    Das wäre eine Option, wenn ich mich am Himmel auskennen würde wie in meiner Hosentasche.

    Da dies aber nicht der Fall ist geht mir durch klassisches Suchen und StarHoppen einfach zu viel Beobachtungszeit verloren und ich wünschte mir schon immer so ein System mit Smartphone und Encodern.


    Wobei ich dem StarHoppen seinen eigenen reiz nicht ganz absprechen kann und möchte :)


    Ich glaube man konnte zwischen den Zeilen lesen, dass ich mit Stativ und insbesondere der Säule nicht wirklich happy war.

    Es erfüllte seinen Zweck wie Holger schon sagt, gute Mechanik ist durch nichts zu ersetzen :)

    Ob es dann tatsächlich so gut ist wie es aussieht muss sich zeigen.


    Dass ich allerdings in Sachen Beobachtungsinstrument nochmal wechsle bezweifle ich extrem, ich glaube da ist für meine Wünsche und Bedürfnisse das Ende der Fahnenstange erreicht.


    Vielleicht experimentiere ich mal noch in Sachen Okulare, einige Astrofreunde schwärmen mir immer wieder von ihen Planetenokularen vor, aber noch bin ich ein 100° Junkie :)


    Grüße Jochen

  • Heute wurde die Kurbelsäule geliefert und natürlich habe ich die Säule gleich ans Stativ und den Fluidhead adaptiert.
    Da ich den Flansch für den Fluidhead oben aufgeschraubt habe, habe ich weitere 30mm Hub bekommen, es sind jetzt 480mm.

    Mit dem originalen Flansch verliert man da 30mm.

    Die Säule ist sehr hochwertig ausgeführt, nichts wackelt, absolut selbsthemmend und dennoch sehr leicht in beide Richtungen zu kurbeln.
    Schwachpunkt ist jetzt das Stativ, der Bereich wo die Beine abgehen ist doch etwas schwach und da windet es sich auch ein wenig.
    Ich werde wohl doch auf ein Linhof Professional wechseln, die sind da deutlich stabiler.






    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen


    das ging ja ziemlich schnell, die Säule macht einen guten Eindruck, vor allem der große Hub von 480 mm. Ich dachte die Säule hätte nur 400 mm, und ich verstehe auch nicht wo die extra 30 mm her kommen, hast du den oberen Teil der Säule entfernt?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    oben auf der Säule sitzt ein Universalflansch, der seitlich mit 4 Knebelschrauben an der eigentlichen Säule befestigt ist.

    Da dieser Flansch wie gesagt seitlich mit der Säule verschraubt wird muss er die Säule natürlich seitlich überdecken, und zwar um genau 30mm


    Ich habe nun aber meinen Linhof Flansch für den Fluidhead von oben verschraubt, dazu habe ich von oben in die Säule gebohrt und Gewinde geschnitten.

    Mein Adapterflansch liegt also plan oben auf der Säule auf ohne sie seitlich zu umschliessen.




    Die Wandstärke der Säule beträgt satte 8mm!


    Ursprünglich sprach Range88 tatsächlich von 400mm Hub, später dann von 450 und wenn man ihn voll ausnutzt sind es eben sogar 480mm

    Alles macht einen extrem wertigen Eindruck, die Säule läuft auf 3 einstellbaren Kugellagerpärchen.

    Mit der Überwurfmutter oben kann man das Spiel wie bei Hubsäulen üblich einstellen, wobei ich selbst dann kein Spiel feststellen kann, wenn die Mutter lose ist.


    Kurbeln geht in beiden Richtungen extrem weich, man merkt nichtmal einen Unterschied durch die fast 30 Kilo Last beim hoch oder runterkurbeln, natürlich ist die Säule auch voll selbsthemmend.

    Die Übersetzung finde ich angemessen, natürlich braucht es für den vollen Hub einige Kurbelumdrehungen.

    Die Kurbel passt von der Größe gut, liegt gut in der Hand und lässt sich wie bei Gitzo Säulen umdrehen.

    Überhaupt scheint mir das eine vergrößerte Kopie der bekannten Gitzo Säulen zu sein...


    Morgen schraube ich mal das Getriebe auf und schaue mir die Innereien an.


    Von der Qualität und auch dem Finish bin ich extrem positiv überrascht.

    Man sieht da mitunter auch was anderes aus China, aber das hier erfüllt wirklich höchste Standards.


    Das gefühlte Gewicht ist sehr leicht, jedenfalls deutlich leichter als die Elektrosäule.

    Ich werde die Tage mal wiegen.


    Einen Nachteil hat die Säule aber, man muss jetzt von Hand Kurbeln und kann nicht mehr einfach aufs Knöpfchen Drücken :)


    PS. Das sind die 30mm um die der originale Flansch die Säule überlappt:



    Grüße Jochen

    Questar 3.5" - Canon 10x42 IS - Canon 15x50 IS - Zeiss 20x60S - APM 150mm SD

    2 Mal editiert, zuletzt von portaball ()

  • Heute habe ich die Säule mal in mein Gitzo 5 gebaut, dafür wurde sie ja ursprünglich entwickelt und passt direkt:



    Wie man sieht ist das Stativ generell zu klein, das geht so nicht.


    Das Hauptproblem ist aber der schmale Ring, an dem die Säule geklemmt wird.

    Wenn die Säule fast 50cm ausgefahren ist und da oben 35 Kilo hängen fängt der halt schon an nachzugeben und sich zu bewegen:



    Bei meinem aktuellen Linhof ist der Ring etwas breiter, aber nicht wirklich viel:



    Beim Linhof Professional sieht das dann schon deutlich stabiler aus, das werde ich deshalb als nächstes ausprobieren:



    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    vielen Dank für all die ausführlichen Infos. Ich bin auf deine Beobachtungsberichte gespannt, auch wie stabil die Säule ist, ob die Abklingzeit der Schwingung von der Höhe abhängt. Vermutlich ist momentan die Stabiliät durch das Stativ begrentzt.


    beste Grüße und viel Spaß mit der Kombination


    Thomas

  • Jochen,


    Ja, ich glaub auch, das ist es... wenn Du es unzerlegt durch die Tür bekommst. Ich hab mein Stativ auch so weit gekürzt, dass es durchpasst.

    Auch wenn es nur eine Schraube ist, die es zu lösen und anzuschrauben gilt, ist das irgendwie lästiger Mehraufwand. Sollte man nicht unterschätzen...


    Viele Grüße, Holger

  • Durch die Tür passt das auf jeden Fall.

    Beim Transport im Auto schraubt man halt ein Bein ab, das ist noch vertretbar.


    Spannend ist jetzt noch der Abstand der Beine zueinander, damit der Schwerpunkt sicher über dem Stativ liegt.

    Der muss um 80cm. betragen und nach den Bildern sollte das passen.

    Ich warte jetzt noch auf die Bestätigung durch Herr Neumann, dann bestelle ich das Ding :)


    Was habe ich schon nach Stativen und Säulen gesucht, aber das ist mir bisher immer irgendwie durch die Lappen gegangen - bis Heute :)


    Grüße Jochen

  • Der Abstand der Auflagepunkte beträgt 825mm

    Das reicht, mein aktuelles Stativ hat 800mm und steht damit stabil.

    Die Entscheidung ist somit gefallen, es wird ein Elephant Stativ :)



    Grüße Jochen

  • Hier mal ein Beispiel, wie Fluidköpfe artgerecht eingesetzt werden, in diesem Fall ein OConnor Ultimate 2575D (UVP: 16.000 Euro)



    Grüße Jochen

  • Hallo Dietmar,


    aus verschiedenen Gründen leider nein.


    Erstens: Es ist hier wieder schweinekalt und im Moment ist es nicht prickelnd eine Erkältung zu haben, die Leue schauen einem dann alle an als wäre man ein Monster :)


    Zweitens wollte ich zuerst auf die Kurbelsäule warten und nicht nochmal Kabel und Akku schleppen.

    Nun habe ich zwar die Kurbelsäule, aber auch ein Elephant Stativ bestellt um die Basis endlich angemessen stabil zu bekommen.


    Ich will erst wieder raus wenn die Temperaturen erträglich sind und das Setup komplett so ist wie ich es für perfekt halte.


    Bis Ende nächster Woche sollte aber alles fertig und die Temperaturen wieder höher sein :)


    Grüße Jochen

  • Die neue Mittelsäue fürs Elephant Stativ aus Duraluminium bei der Entstehung :)



    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    sehr schön. Es ist immer wieder toll wenn die Späne fliegen. :grinning_face_with_big_eyes:

    Du verwendest also „nur“ die Beine des Stativs an einer eigenen Aufnahme für die Kurbelsäule? Wie hoch wird das Stativ (Höhe der Aufnahmeplatte des Fluidneigers) in voll ein- und ausgekurbeltem Zustand?


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    ja genau, ich verwende nur die 3 Beine des Stativs und mache meine eigene Aufnahme für die Kurbelsäule.


    Mit eingefahrener Kurbelsäule wird die Adapterplatte des Fluidheads 108cm über dem Boden sein.

    Das passt genau um stehend den Horizont zu beobachen.

    Voll ausgefahren ist die Adapterplatte dann 156cm über dem Boden, das passt dann genau auf meinem Dreibeinhocker sitzend für den Zenithblick.


    Grüße Jochen

  • Viel zu sagen habe ich heute nicht.

    Außer, dass das Stativ erwartungsgemäß genial ist.

    Es bewegt sich absolut nichts mehr, kein Nachschwingen, Nada.

    Wahnsinn, ich bin nur begeistert und warte nun, dass es dunkel wird, auch wenn außer Mond nicht viel drin ist :)





    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    so sieht es perfekt aufeinander abgestimmt aus! Gefällt mir :thumbup:


    Berichte doch mal, wie sich die Kurbelei in der Praxis darstellt. Immerhin hast Du vermutlich über 30 kg, die in der Höhe bewegt werden. Wünscht man sich nach einer Stunde schon einen elektrischen Antrieb oder geht das "mit dem kleinen Finger"? Auch bin ich gespannt auf Deine Erfahrunge bzgl. Schwingungen wenn die Säule ausgezogen ist.


    Wie auch immer, jetzt hast Du das Stadium erreicht, wo beobachten und genießen angesagt ist. Ich wünsche Dir viel Freude dabei!! Auch wenn es heute vielleicht nur der Mond ist ;)


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    man merkt kaum einen Unterschied ob man rauf oder runterkurbelt, die 35 Kilo machen sich praktisch nicht bemerkbar.

    Einen Nachteil zur Elektrosäule gibt es aber doch:

    Die Fernbedienung der ESäule konnte man rings um das Stativ überall nutzen, die Kurbel ist nun halt an einer Seite.

    Aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau :)


    Ich habe gerade mal mit dem 3.5mm APM XWA bei 240x am Mond getestet.

    Säule 10cm ausgefahren für angenehme sitzende Beobachtung. Nachschwingzeit 0,0
    Säule voll ausgefahren stehend beobachtet: Nachschwingzeit maximal 0,5 Sekunden aber wirklich nicht störend.


    Ich bin wirklich restlos begeistert.
    Der heutige Mond mit 240x binokular am unteren Terminatorrand ist schlichtweg der Hammer.


    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    nach vielen Wochen des stummen Mitlesens kann ich Deine Begeisterung für das 150er SD-Bino sehr gut verstehen. Ich habe das 120er SD, kenne den Zugewinn im Vergleich zu einem 100er Bino und kann nur erahnen, was weitere 30 mm mehr Öffnung bringen. Nimmt man für den Wahrnehmungsgewinn vom monokularen zum binokularen Instrument den Faktor 1,4 an, wird aus 100 ... 120 ... 150 die Folge 140 ... 168 ... 210. Das sagt eigentlich alles.


    Ähnlich stark wie die Wahrnehmung steigt leider auch der Montierungsaufwand. Das hast Du ja in den vergangenen Wochen eindrucksvoll gezeigt. Auch ich musste die Erfahrung machen, dass das optische Potenzial des 120ers nur mit einem wirklich stabilen Unterbau genutzt werden kann. Innerhalb eines Jahres testete ich zwei handelsübliche Montierungen und baute schließlich selbst.



    Während mein 100er Miyauchi noch völlig mit der ca. 1 kg schweren ICS-Einarmmontierung und einem stabilen Fotostativ auskommt, bringt meine aktuelle Omegamontierung mit Gegengewichten reichlich 30 kg auf die Waage. Wollte ich ein 150er Bino montieren, wären bestimmt um die 50 kg an Gegengewichten nötig. Das ließe sich dann sicher nicht mehr mit der Nase nachführen, was beim 120er noch problemlos möglich ist.


    Obwohl ich die unterschiedliche Einblickshöhe relativ bequem mit einem höhenverstellbaren Beobachtungsstuhl ausgleichen kann, wäre eine Kurbelsäule die elegantere Lösung. Kannst Du mir mit Bezugsquelle und Preis von Deiner weiterhelfen? Ich hab es anfangs mit der kleineren Kurbelsäule von Berlebach versucht, aber die ist mit rund 40 kg von Instrument plus Montierung hoffnungslos überfordert.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    Du hast in allen Punkt Recht.

    Ich hatte davor ja ein 125er ED Bino und auch wenn ich bisher noch nicht side by side vergleichen konnte (kommt aber noch) ist der Zugewinn gewaltig.


    Größe und Gewicht habe ich definitiv unterschätzt, die Zahlen zu kennen ist eins, das Ding dann in der Hand zu haben etwas anderes...

    Dennoch ist es zu handeln, aber ich frage mich jedes mal, schaffe ich das in 10 Jahren auch noch?


    Die umgedrehte Gabel ist eine Option, aber die Gewichte sehe ich als gravierenden Nachteil.

    Nicht nur weil man die ja schleppen und anbringen muss, man muss ja auch das Gesamtgewicht montieren und das Gesamtgewicht wirkt sich auch direkt auf das Nachschwingverhalten aus.

    Beim 120er mag das noch gehen, beim 150er halte ich es für unmöglich.


    Ich habe ja auch mehrere Stative probieren müssen, bei der Montierung war eigentlich schnell klar, dass es nur ein großer Fluidhead sein kann.

    Aber ja, man muss da ausprobieren und Lehrgeld zahlen...


    Ich plane ja auch noch so eine "Fenstersternwarte" und möchte dafür meine Elektrosäule so wie Du an eine Brüstung montieren.

    Kannst Du mir die Bezugsquelle für Deine Montageschellen nennen, die sehen wirklich sehr gut aus!

    Ich habe so etwas schon gesucht, aber nicht gefunden und scheue den Aufwand sie aus dem Vollen zu fräsen :)


    Die Kurbelsäule kostet Dich 1000 Dollar incl. Versand zuzüglich Zoll:


    https://www.cloudynights.com/t…ared-column/?hl=%2Bgeared


    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    Danke für die Info. Wenn man die Nebenkosten dazu rechnet, liegt die Kurbelsäule preislich gleichauf oder sogar noch etwas höher als die große Berlebach-Kurbelsäule. Ein Freund, dem ich eine fast identische Omegamontierung (Basis: APM MaxLoad statt Bray Tablet Mount) gebaut habe, hat sie in seiner Balkonsäule und ist sehr glücklich damit. Allerdings hab ich noch nie damit beobachtet, so dass ich nichts aus erster Hand dazu sagen kann. Ich weiß, dass Du Vorbehalte gegenüber Holzstativen hast. Aber es gibt ein sehr stabiles von Berlebach (https://www.berlebach.de/de/?bereich=details&id=624). Die Kurbelsäule gibt‘s auch einzeln.


    Die von mir für die Edelstahlsäule zweckentfremdeten Rohrschellen sind diese:https://de.aliexpress.com/item…042311.0.0.27424c4dJ6dOnW

    Sind sehr stabil und günstig, und es passt das 102-mm-Rohr hinein.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    danke für den Link mit den Klemmen, komisch, dass ich sowas nie entdeckt habe...


    Die Berlebach Säule hat zwar den selben Durchmesser, ich glaube aber nicht, dass sie wirklich vergleichbar ist.

    Die Chinasäule läuft auf 9 einstellbaren Kugellagern, das Getriebe sieht wirklich professionell aus und greift sehr breit in die Zahnstange ein.

    Hier habe ich meine Säule mal teilzerlegt und Bilder eingestellt:


    https://www.cloudynights.com/t…geared-column/?p=11022007


    Die Berlebachsäule ist wohl gleitgelagert und das Spiel stellt man ein, indem man den Kopf auf der ganzen Länge mit einem Drehgriff klemmt.


    1023194923.jpg


    Mir schein auch der Eingriff der Zähne schmaler zu sein.


    Grüße Jochen

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