Supermond 2020

  • Hallo,
    ich poste hier auch mal ein Bild von heute. [:)]




    Die Rohbilder sind eigentlich ganz gut, aber meine Kenntnisse in der Bildverarbeitung sind eher mau.


    Wie bekommt in einen Vollmond eigentlich mehr Tiefe und Kontrast?


    VG,
    Micha

  • Moin Micha,


    Ich (Foto+ BV-Noob) denke, die wesentlichen Schritte sind das Strecken des Histogramms - also ausnutzen der möglichen Dynamik und "schrauben" am Gamma-Wert.
    Am Vollmond geht das ganz gut. Deutlich dunkle Bereiche saufen aber leicht ab.
    Die Funktionen zum schärfen oder zur Kontrastanhebung greifen imho eher auf kleineren Skalen. das hängt aber sicher von den Programmen und den dort verwendeten Algorithmen ab.


    Meine persönliche Meinung ist, dass weniger Nachbebarbeitung für mich ansprechendere, natürlichere Ergebnisse liefert. Es gibt so z.B. oft Fotos mit unglaublich vielen Details, bei denen ich mir nicht mehr sicher bin, ob die Details nicht eigentlich Artefakte aus der Bearbeitung sind. Das finde ich dann überreizt. Zumindest am Mond hat man ja eine visuelle Verleichsmöglichkeit.


    CS
    Harold

  • Hallo Micha,
    man kann mit Bildbearbeitung den Mond natürlich verfremden. Die Frage ist aber, was man will. Bei Vollmond ist durch die fehlenden Schatten natürlich grundsätzlich weniger Kontrast vorhanden und eigentlich will ich persönlich ja die Wirklichkeit so gut wie möglich abbilden.
    Hier mal verkleinerte Bilder, die ich vor einiger Zeit mit meinem 105/1000 APO aufgenommen habe. Ein verkleinertes Bild mit mehr Belichtungszeit[/img].


    Eine dunklere verkleinerte Version mit [url="http://www.astrotreff.de/upload/Niklo/20190323/Mond_20.3.2019_23_53_FLT105.jpg"]weniger Belichtungszeit.


    Und ein Teilbereich (100% der Originalauflösung).


    Ich habe die Bilder gar nicht bearbeitet sondern nur ausgeschnitten und verkleinert. Hier das Bild in der unbearbeiteten Vollversion:
    https://www.astro-theke.de/bildergalerie/mond/#&gid=1&pid=1


    Anders schaut es aus, wenn man mit einer Planetenkamera aufnimmt und die Bilder stackt und das Summenbild dann schärft. Aber auch da versuche ich das Bild so natürlich wie nur möglich mit natürlichen Kontrasten zu zeigen. 6" f/8 Aufnahme mit der ASI 120MC.
    Vom Kontrast würde ich also nicht viel ändern. Persönlich finde ich ein ausreichend helles Bild schön.
    Bei Deiner Aufnahme scheint ein Kompressionsverfahren ein Teil der Details wegkomprimiert zu haben oder war es unscharf? Es ist eine Art "Rauschen" zu sehen. Daher vermute ich, dass bei der JPG Kompression das Rauschen hineingekommen sein könnte. Wenn Du das Bild noch als Raw Version hast, versuche es auf die erlaubte Breite (früher waren es 800 Pixel, heute vermutlich 1024 Pixel Breite?) und dann als JPG mit maximaler Qualität abspeichern. Dann könnte das Bild noch schöner werden.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Harold, hallo Roland,


    danke fürs Feedback. :)


    zu dunkel, zu groß habe ich mal mitgenommen und das Bild mal auf 800 Pixel verkleinert.


    Aufgenommen ist das auf meinen Balkon durch einen Baum, der sonst alle Sicht auf den Mond nimmt. Bis auf ein Loch zwischen den Ästen, wo er gestern eine halbe Stunde für mich sichtbar durchzog.


    Aufgenommen ist das mit einer 1200d durch ein 8" SW-Newton. 27 Bilder im Rawformat gestackt und geschärft mit Fitswork, ISO 800, 1/2000 sec. gegen halb 10. In Photoshop habe ich auch ein bisschen nachgeschraubt, unscharf maskiert, was dann vielleicht zuviel war. Die Bedingungen hier sind schwierig aber trotzdem war er wirklich gestochen scharf - fand ich zumindest.


    Zum Vergleich ein Bild vom 4.4., ohne störende Äste. 1/3200 Sec., ca. 50 Bilder gestackt. Ich finde es jetzt auch zu dunkel (nach dem Hinweis hier). [:)]



    Wenn ich länger belichte, finde ich einigen Stellen am Mond immer viel zu hell, richtig ausgebrannt. Darum sind meine Bilder wohl so düster.


    VG, Micha

  • Hallo Micha,
    ah, jetzt ist es klar. Äste waren das Problem. Dafür ist das Bild dann aber relativ gut geworden. Je mehr Äste zwischen Optik und Objekt sind, umso schwieriger und schlechter wird es. Meist sind an den Stellen auch die Helligkeit, oft auch Schärfe und besonders der Kontrast. Hast Du das erste Bild nochmal nachbearbeitet?
    Bei einem kleinen Ast geht es noch. Bei vielen Ästen wird das Bild beliebig schlecht, so dass ich da schon öfters abgebrochen habe.
    Mein Tipp ist den Mond ohne Äste zu fotographieren oder zu filmen. Da geht dann deutlich mehr ... Viel Erfolg bei den nächsten Mondbildern ohne Äste. :)


    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    danke :)


    ich habe gerade mal ein Bild von der Situation gemacht, so dramatisch ist es leider. Ich liebe aber solche Herausforderungen. [:D]


    [:p]


    Auf einem Balkon habe ich nur einen kleinen Himmelsausschnitt zur Verfügung, reicht aber trotzdem für alls mögliche, sogar für Deep Sky. Man muss halt immer wissen, wann gerade da was durchzieht.


    Aber ich bin hier nur wegen Corona auf den Balkon ausgewichen. Hier gibt es eine tolle große Dachterrasse im 8. Stock mit freiem Rundumblick. Ich hab ein Astrozelt, damit ich die Sachen nicht unbedingt abbauen muss, dann sind die Bilder auch etwas easier zu machen. ;)


    Beide Bilder habe ich in Fitswork gestackt, am Histogramm etwas die Farben geglättet und mit "iteratives Gauss-schärfen" geschärft. In Photoshop stelle ich dann oft noch ein bisschen die Graduationskurven nach (hier allerdings kaum) und nutze die unscharfe Maskierung. Mehr ist nicht, aber das reicht ja schon. Die Bilder habe ich vorher in Graustufen 16 bit umgewandelt.


    VG, Micha


    PS: ich habe auch Asi Zwo 120 MC-S. Da bin aber noch am suchen nach den richtigen Einstellungen

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