Raumstation ISS im Teleskop

  • Hallo

    Die Qualität der Bilder ist schon eine besondere Klasse.

    Nur verkneife ich mir Neid ... schon aus technischer Sicht. Ich mache alles immer noch "von Hand" auf einem AZ-Skytee 2 Klone und bin somit fotografisch ein Nerd mit meiner EOS M50 ;) . Aber ab und an gelingt zumindest ein Beweisfoto.

    Die Sache mit dem Aufsuchen und Verfolgen bei Gebrauch einer Barlow kann ich gut nachvollziehen. Auf dem EDGE verwende ich eigentlich nur einen Telrad Sucher zum "peilen". Nur ohne Barlow müsste ich den kleinen Bildausschnitt stark vergrößern, 2000mm Brennweite fordern Tribut an dem Chip. Die Barlow nimmt viel Licht und liefert Rauschen ...

    Was mir nicht gelingt und wo ich auch Abstand nehme, ist die zeitfressende Nachbearbeitung. Vielleicht kommt das noch mal, bis dahin bleiben die Dateien auf der NAS.

    Dank des Forum kann ich mich ja an deinen Bildern satt sehen .... :D .

    Viele schöne Nächte .... und Chapeau

    Henry

  • Kleiner Nachtrag mit ein paar Infos zu den wichtigsten sichtbaren Details.

    Die Roll Out Arrays (ROSA - ausrollbare neue Solarpanele) wurden meines Wissens erst im vergangenen Jahr neu an der ISS installiert.
    Am hinteren Docking-Port hängt nach aktueller NASA Info der Progress 79 Transporter und nicht zu übersehen die helle Crew-3 Dragon Kapsel, mit der u.a. ESA Astronaut Dr. Matthias Maurer im November 2021 zur ISS gereist ist.

    Grüße,

    Peter

    EDIT Anhang: Finale Versionen (mehr Klarheit durch bessere TIFF-Verarbeitung)

  • Hallo Henry,

    danke sehr - auch ich bin mit relativ spartanischer Technik unterwegs, wenn auch mit größerem Spiegel. Bei mir geht im Moment auch nur Nachführung per Hand, die bei mir sicherlich noch gut verbesserungsfähig ist. Denke, das ist einfach auch Übungssache.
    Ich verfolge i.d.R. auch tiefere Überflüge, um zu "üben" und die bestmöglichen Kameraeinstellungen herauszufinden, wenn ich etwas an der Konfiguration ändere.
    Allerdings lohnt sich die fotografische Aufnahme meiner Meinung nach erst ab einer Überflughöhe von mindestens 70 Grad. Darunter ist die Raumstation zwar theoretisch langsamer und leichter zu verfolgen, aber eben auch im Maximum viele Kilometer weiter entfernt. Heavens-Above zeigt in der Tabelle auch immer die geringste Distanz in Kilometern an - sehr interessant!
    Damit erübrigt sich für mich auch das Thema bzgl. Chinesischer Raumstation (hattest Du in Deinem letzten Post erwähnt). Deren Umlaufbahn liegt leider so ungünstig für uns, dass sie über Deutschland nie höher als 20 Grad über Horizont überfliegt. Zudem ist das Objekt an sich noch sehr viel kleiner als die ISS. Ich habe eine Beobachtung oder Aufnahme zwar noch nicht versucht, aber mit Sicherheit wird der Eindruck vergleichsweise sehr ernüchternd sein.

    Viele Grüße,
    Peter

  • Hallo zusammen,

    nach einiger Zeit Pause folgt mal wieder ein neuer Beitrag...
    Neulich flog die ISS gleich zwei mal innerhalb einer Nacht in Zenitnähe über meinen Standort. Leider war die Transparenz nicht optimal ("Schleierbewölkung"), so dass ich das letzte Ergebnis von Ende März nicht übertreffen konnte.



    Aufnahmedaten findet Ihr im Bild unten eingeblendet.

    Nach einigen Aufnahmeversuchen komme ich nun mehr und mehr zu der Ansicht, dass ich auch mit diesem Aufbau und der ASI 462 MC kaum mehr eine Verbesserung erreichen kann.

    Hauptprobleme aktuell sind nach wie vor:
    - der enorme Dynamikumfang dieses Objekts, so dass ich einfach keine idealen Belichtungseinstellungen finde: Entweder die Solarpanele sind unterbelichtet und verschwinden oder aber der zentrale Bereich, insbesondere die HRS Radiatoren brennen mir komplett aus.
    - zu wenig Brennweite: Meine bisherigen Versuche mit Barlow (4x Televue Powermate und zuletzt 2,5x Televue Powermate) scheiterten an der nahezu unmöglich gewordenen manuellen Nachführung (zu wenige "Treffer-Frames") und an noch größeren Herausforderungen bzgl der Kameraeinstellung (Notwendigkeit noch kürzerer Belichtung führt zu noch weniger Information bzw. mehr Rauschen und dadurch Qualitätsverlust - gleichbleibende oder nur geringfügig kürzere Belichtungszeit zu Bewegungsunschärfe/Verzerrungen). So kann ich aktuell nur mit einem Öffnungsverhältnis von f/5,2 erfolgreich aufnehmen, was aber eben zu einer relativ kleinen Abbildung führt...

    Meine Hoffnung ist, vielleicht mit einer Monokamera weiterzukommen und das Auflösungsvermögen meiner 14,5" Optik annähernd ausschöpfen zu können. Evtl. die ASI 290 MM ??

    Viele Grüße,

    Peter Maier

  • Guten Morgen,

    in der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es an meinem Standort gleich zwei zenitnahe Überflüge. Also hab ich nochmal draufgehalten.
    Seeing war nicht ganz so prickelnd und ich hab wieder feststellen müssen, dass Nachführung mit Dobson im Zenit einfach Mist ist...

    Habe es diesmal mit bisschen kürzerer Belichtungszeit versucht in der Hoffnung, dass die HRS Radiatoren diesmal vielleicht nicht ausbrennen - keine Chance! :rolleyes: :thumbdown:
    Zur Info hab ich mal das unbearbeitete Summenbild unten mit eingefügt. Da kann man das Hauptproblem besser sehen als am finalen Bild: Eine kürzere Belichtungszeit oder weniger "Gain" ist kaum mehr drin, da man sonst die schwächeren Solarpanele vollständig verliert...

    Ich versteh einfach nicht, wie andere es schaffen, die ISS so dynamisch abzubilden. An den meist eingesetzten Monokameras kann es ja kaum liegen.


    Interessanter Fakt am Rande:
    Am selben Tag soll die SpaceX Dragon Cargo Kapsel angedockt sein, die nun auch wieder "unten" neben Kibo und Kolumbus Modul an der ISS zu sehen ist.


    Viele Grüße,

    Peter Maier


  • gibt es eigentlich die Möglichkeit bei de Skywatcher Software die ISS auszuwählen als Beobachtungsobjekt? oder gibts da irgendwie tricks?


    okay habe hier einen interessanten Beitrag gefunden von unserem Jogi :D.


  • Hallo Peter,


    ich finde Deine Aufnahmen sehr beeindruckend und have vielleicht eher eine Frage als eine Antwort zum Thema „Dynamikbereich“. Im DSO Bereich ist es ja gängige Praxis, Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten oder unterschiedlichem Gain zu kombinieren, um eine HDR Aufnahme zu generieren. Könnte dasselbe Konzept auch im Bereich „Lucky Imaging“ zum Einsatz kommen?


    CS - Oliver

  • Hallo Oliver,

    danke Dir!
    Den Dynamikumfang mittels Zusammenfügen unterschiedlicher Belichtungszeiten zu erhöhen, wäre natürlich fantastisch!
    In der Praxis an der ISS aber kaum zu machen, da das Objekt nicht nur unheimlich schnell ist, sondern auch eine stetige Perspektivenänderung während des Überflugs stattfindet - insbesondere um den Kulminationspunkt herum. Wie bei einem vorbeifahrenden Fahrzeug ändert sich der Blickwinkel auf die Station sehr stark, so dass kaum mehr als eine Sekunde Aufnahmematerial überhaupt für ein Bild verwertbar ist...

    Planetenfotografie bspw. ist aufnahmetechnisch eine ganz andere Nummer, auch wenn Planeten ähnlich groß und hell sind. Hier kann man (z.B. Jupiter) immerhin schon über eine Minute lang Bildmaterial sammeln ohne dass sich merkliche Bewegungsunschärfe einstellt. Bei Deep Sky hat man ja noch mehr Zeit...


    ...

    Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten oder unterschiedlichem Gain zu kombinieren, um eine HDR Aufnahme zu generieren. Könnte dasselbe Konzept auch im Bereich „Lucky Imaging“ zum Einsatz kommen?

    Ich wüsste im Moment leider nicht wie. Technisch müsste man hier wohl zwei Teleskope und Kameras identischer Bauart parallel und synchron betreiben, um das nötige Aufnahmematerial zu gewinnen. Bei minimalstem zeitlichen Versatz könnte es dann schon wieder kritisch werden, die Bilder beider Quellen sinnvoll miteinander zu kombinieren...

    Schöne Grüße,

    Peter

  • In der Praxis an der ISS aber kaum zu machen, da das Objekt nicht nur unheimlich schnell ist, sondern auch eine stetige Perspektivenänderung während des Überflugs stattfindet - insbesondere um den Kulminationspunkt herum. Wie bei einem vorbeifahrenden Fahrzeug ändert sich der Blickwinkel auf die Station sehr stark, so dass kaum mehr als eine Sekunde Aufnahmematerial überhaupt für ein Bild verwertbar ist...

    Hi Peter,


    ich dachte da an eine kurze Sequenz in der alternierend die Belichtungsdauer geändert wird, z.B. 0.5ms, 0.2ms, 0.5ms, 0.2ms, etc.. Die sub-Frames könnte man dann in zwei Gruppen separieren und getrennt stacken und in eine HDR Aufnahme verwandeln. Ich kenne mich nicht gut genug mit Firecapture oder Sharpcap aus, aber evtl. besteht ja die Möglichkeit, eine custom-sequence zu definieren oder aber über eines der support Foren anzufragen.


    CS - Oliver

  • Hallo miteinander,

    vergangene Nacht ergab sich wieder eine Gelegenheit, auch wenn es diesmal nur ein 66 Grad hoher Überflug war und teils Wolken durchzogen...
    Inzwischen bin ich für mich zu der Ansicht gekommen, dass Überflüge um die 70 Grad Höhe sowohl hinsichtlich der Ausleuchtung/Blickwinkel der Station als auch technisch bei der Nachführung mit dem Dobson am Besten aufzunehmen sind. Wie auch auf vergangenen Aufnahmeergebnissen zu sehen, erscheinen insbesondere die hellen, rechteckigen HRS-Radiatoren deutlich weniger überbelichtet und auch die großen Solar-Panele der Station kommen direkt nach dem Kulminationspunkt (bei Überflügen in erster Nachthälfte) besser ins Licht, vorausgesetzt, sie sind gerade günstig ausgerichtet.
    Die manuelle Nachführung des Dobsons ist auch wesentlich angenehmer und flüssiger zu bewerkstelligen als bei einem zenitnahen Durchgang, da der Tubus quasi nur in einem hohen Bogen geführt wird nicht nahe des Zenits im wichtigsten Moment der max. Annäherung recht plötzlich um 180° entlang der Längsachse geschwenkt werden muss. In dieser wenige Sekunden dauernden Phase schaffe ich es so gut wie nie, den Dobson ruhig nachzuführen, geschweigedenn die ISS im Bild zu behalten...



    Aufnahmedetails/Einstellungen findet ihr im Bild eingeblendet.
    Leider waren auch diesmal die Panele teils ungünstig rotiert, so dass nur wenige Bereiche ausreichend Licht fingen.
    Es ist zudem für mich immer noch eine Herausforderung, jedes Mal in Abhängigkeit der Überflughöhe und prognostizierter Helligkeit die optimalen Kameraeinstellungen (Belichtungszeit, Gain...) zu wählen.

    Anbei noch zur Info das auf 25 Prozent herunterskalierte, unbearbeitete, unbeschnittene Summenbild (verwende bei der ASI 462 MC Aufnahme immer die volle Sensorgröße ohne ROI), wie es bei mir aus Autostakkert herausfiel:


    Man sieht, es wäre belichtungsmäßig noch ein wenig Luft nach oben gewesen... ;)
    Das nächste Mal werde ich die Parameter in FireCapture nochmal etwas erhöhen. Länger als 0,5ms möchte ich aber ungern belichten, da darüber nach meiner Erfahrung (zumindest bei f/5,2) dann leicht Bewegungsunschärfe entstehen kann. Mit dem Gain muss man ebenfalls vorsichtig sein, da es hier wiederum schnell zur Überbelichtung und zudem verstärkten Rauschen kommt.

    Viele Grüße,

    Peter Maier

  • Moin Peter,


    super Bilder, Glückwunsch!


    Wenn etwas zu viel Licht wirft, habe ich ab und an schon Erfolge mit einem einfachen "Mondfilter" erzielt. Der reduziert dann zwar alles Licht, verbessert aber auch den Kontrast etwas. Einfach mal zwischen hängen, vielleicht bringt es ja was.


    Viele Grüße und CS
    Thomas

  • Hallo Peter,


    Ich hätte da zwei identische Teleskope auf geschmeidiger azimutaler Montierung... wenn Du zwei Kameras, Lust und Zeit hast, treffen wir uns mal in der Mitte irgendwo zu einer HDR-Session...


    Nur so als Idee. Ansonsten bleib gern bei Deinem bewährten Setup, die Bilder sind klasse.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,
    danke sehr für das freundliche Angebot! Das klingt schon spannend - zwei Kameras hab ich aktuell nicht, ließe sich aber sicherlich organisieren... Ich komme ggf. gern drauf zurück!
    So eine Aktion muss gut geplant sein. :/ :)


    Schöne Grüße,

    Peter

  • Hi Thomas, danke für den Tipp!
    Ich hab gehört, dass ein Orangefilter helfen könnte, die HRS-Module und andere zu helle Komponenten abzuschwächen während die schwächeren, organgefarbenen Solarpanele beibehalten werden. Allerdings verliere ich dann wohl leider auch die übrigen Farbinformationen...
    Der Mondfilter bzw. ND-Filter könnte einen besseren Effekt haben - muss halt schauen, dass die Belichtungszeit dadurch nicht zu lange wird. Ich probiere es gern mal aus beim nächsten Mal! :thumbup:


    Schöne Grüße,

    Peter

  • Vergangene Nacht fanden erneut zwei helle Überflüge (51° und 76°) über meinem Standort statt.
    Den niedrigeren Ersten nutzte ich zur Übung. In der Dämmerung war zudem auch das Seeing nicht gerade prickelnd. Das sollte sich später glücklicherweise etwas bessern.


    Beim zweiten Überflug gelang es mir dann doch, einige gute Passagen aufzunehmen, teils sogar mit um die 100 ISS-frames innerhalb einer Sekunde. (Die Kamera schafft zwar 136 fps, jedoch schaffe ich es nur selten, die ISS auch tatsächlich so lange Zeit durchgehend im Gesichtsfeld zu halten...)

    Da das Seeing einigermaßen brauchbar war, habe ich diesmal drei Momentaufnahmen aus diesem 76° Überflug herausgearbeitet. Auf diese Weise wird auch deutlich, wie stark sich die Perspektive innerhalb von nur wenigen Sekunden verändert!

    Bei der Nachbearbeitung bekam ich diesmal ein wenig Unterstützung von Johannes Hildebrandt, dem an dieser Stelle sehr gedankt sei! :thumbup: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie und mit welchen Tools andere Kameraden an die Nachbearbeitung gehen. Zum Einsatz kamen diesmal neben Registax (Wavelets) und Photoshop (Gradation, unscharfe Maskierung, Hochpassfilter) auch AstraImage. Mit letzterem Programm ist es Johannes gelungen, u.a. noch ein kleines bisschen mehr Definition an den Solarpanelen herauszuarbeiten. Ich habe daher diese Bereiche separat in mein bearbeitetes Endergebnis einfließen lassen.


    Beste Momentaufnahme (bereits nach dem Kulminationpunkt entstanden)

    Wie (fast) immer, erscheinen die HRS Radiatoren zu hell. Da es leider keine App oder Prognosetool gibt, dass Rückschlüsse über den exakten Winkel dieser Komponenten zulässt, wird man hier wohl nie eine sichere Regel zur Einstellung von Belichtungszeit und Gain finden, fürchte ich. Ein sinnvoller Einsatz von Filtern oder Kameras mit besserem Dynamikumfang (?) könnte in Zukunft vielleicht helfen...


    Viele Grüße,

    Peter Maier

  • Hallo Peter,

    Klasse ! :thumbup: :) :thumbup:


    Auf den ersten Blickt dachte ich, da oben ist ISS-Stau... :saint:


    CS, Jochen

  • Hallo Peter,

    deine Bilder sind wirklich große klasse.

    Du machst dir ja einige Gedanken, wie du evtl. noch weiter kommen kannst. Das habe ich nun auch gemacht.

    Erste Idee: trainieren. Wie ein guter Schütze, der seine Waffe besonders ruhig halten kann und dann evtl. ein bisschen mehr Brennweite.

    2. Idee, eine besonders kleinpixelige Kamera nehmen. Eine SW Kamera ist dabei zwar empfindlicher, aber gerade die Farbe in deinen Bildern ist sehr eindrucksvoll.

    3. Idee, eine Kamera mit besonders hoher Full-Well-Kapazität (= Dynamik). Die sind aber teuer und vermutlich auch langsamer.

    4. Idee im 16 Bit Modus aufnehmen. Im RAW bist du nicht langsamer und bei normaler Helligkeit hast du zwar auch vermutlich kaum Vorteile, aber zusammen mit:

    5. Idee, unterbelichten und dann die Schatten aufhellen. Im Grunde, wie das die Deep-Sky-Fotografen machen. Dasselbe gilt fürs Gamma. Belichtest du extrem weich, dann hast du die Tiefen und die Lichter nahe beieinander und bei einer späteren Bearbeitung kannst du beide erhalten.

    6. Idee, mach einfach weiter so und genieße es, dass du so scharfe Bilder machen kannst, denn die sind genial :)

    Viele Grüße

    ralf

  • Mal ganz Ehrlich Peter, Du hast doch ein privates Space Shuttle mit dem Du neben der ISS geflogen bist und diese Nahaufnahmen gemacht hast. Du kannst uns doch nicht erzählen, dass Du das aus Deinem Garten fotografiert hast. So tolle Aufnahmen gehen nur aus dem Shuttle.... ;)


    Gruß und guten Flug beim nächsten Mal.

    Thomas

  • Hallo Ralf,
    herzlichen Dank für die wervollen Tipps! :thumbup::thumbup:

    Gestern habe ich einen weiteren, ernsthaften Versuch unternommen, mit 2,5x Barlow aufzunehmen, was an meinem Gerät eine Brennweite von fast 5 Metern ausmacht:



    Auch wenn der frame schlecht belichtet ist, wird an dem Beispiel trotzdem sehr deutlich, wie enorm der Auflösungsgewinn ist und wie viel Potential noch in der Öffnung steckt! :huh: Wenn man sich nur mal die Struktur am HRS anschaut, wie deutlich hier die einzelnen Rechteck-Segmente (nur 2,7 x 3,4m groß!) aufgelöst erscheinen, dann müsste diese Auflösung theoretisch ausreichen, um auch einen Astronauten auf einigen Pixeln abzubilden.
    Leider ist der Sensor der ASI462 einfach viel zu klein, so dass ich beim manuellen Nachführen nur noch wenige Treffer lande - und selbst in den kurzen Momenten, wo die ISS mal vollständig im Gesichtsfeld erscheint, entstehen aufgrund der relativ großen Abbildung auch deutlich weniger brauchbare frames zum Stacken.

    Was ich brauche, wäre eine Kamera mit mindestens DOPPELT so großem Sensor und mindestens derselben Framerate wie die ASI 462. Für Tipps wäre ich sehr dankbar und könnte mir viel Recherchearbeit ersparen.


    Zu 4.:

    Ich nehme mit der ASI462MC immer in FireCapture (derzeit Beta 2.7) auf und kann dort ein Häkchen bei "16bit" machen. Allerdings kann die Kamera offenbar nur Output mit max. 12 bit liefern, wie man auch der Log-Datei nach der Aufnahme entnehmen kann. Bzgl. Bildrate habe ich jedoch auch die Erfahrung gemacht, dass mir diese bei aktiviertem "16 bit" Modus um rund 50 Prozent (!) auf nur mehr etwa 60 frames pro Sekunde abfällt! ?( Im Standard 8 Bit Modus habe ich stabil die 136 fps, welche die ASI462MC liefert und die benötige ich auch mindestens.

    Oder gibt es ein andere Tool, mit dem eine Aufnahme in RAW bzw. höherer Bitrate ohne Verlust bei den fps möglich ist?


    Vielen Dank und Grüße,

    Peter Maier

  • Hallo Peter,


    der zenitnahe Überflug um 22:30, oder? Den hab ich mir auch live angeschaut und auch überlegt, ob ich das Teleskop aufbaue dafür - aber hier in der Stadt hat alles so geglüht, da wäre ich mit dem Seeing nicht glücklich geworden.


    Du bildest ja nicht nur die Radiatorsegmente ab, sondern die Lücke dazwischen mit einer Breite von < 1m, mit noch ganz ordentlichem Kontrast, von daher geht der Astronaut im Außeneinsatz bestimmt!


    Wenn Licht genug vorhanden ist, könntest Du eigentlich irgendwo im Strahlengang ein Gitter unterbringen, das Dir mehrere Kopien der ISS erzeugt, so dass immer eine davon auf dem Chip ist. Das wäre einfacher als mehrere parallel montierte Teleskope mit leicht unterschiedlichem Sichtfeld... mal so als Idee.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Peter,

    mag sein, dass ich mich da vertan habe. Farbe gegenüber Mono war gleich schnell im RAW. Zwischen 8 und 16 Bit bin ich jetzt gar nicht mehr sicher. Und wenn, dann war der Flaschenhals sicher irgendwo beim Rechner. Ich teste das bei Gelegenheit mal.

    5 m Brennweite sind wohl etwas viel. Ich habe bei Saturn im Methanband ein ähnliches Problem und bin nach einigen Tests (auch mit 16") auf ca. 2800 mm als gerade noch nicht undersampled optimale Brennweite gekommen. Das ist zwar deutlich unter dem Nyquist Kriterium, aber wir haben es hier ja nicht mit Laborbedingungen zu tun. Die Lichtmenge muss halt gegen Auflösung abgewogen werden. Vielleicht hilft dir der Wert ja irgendwie.

    Viele Grüße

    ralf

  • Mal einfach gefragt: Kann jemand eine gute, apochromatische 2x Barlow in 1,25" Ausführung empfehlen? Meine von Televue hat 2,5fach und mit niedrigerem Faktor scheint es da nichts zu geben, jedenfalls nicht als 1,25". Achromatische Barlow hab ich schon getestet - zu krasse Farbfehler!

    Wenn ich anstatt mit f/13 mit f/10,4 (also 2x Barlow) aufnehmen könnte, wäre das ja auch schon mal ein Stückchen einfacher...

    Schöne Grüße,

    Peter

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