Karboknirschen mit 26 Zoll

  • Hallo Rüdiger,


    Mein Tipp zum Entfernen der Pechhaut ist das Gefrierfach. Einfach Tool mit Pechhaut über Nacht in den Freezer. Dann bröckelt das Pech schon mit einem einfachen Spachtel ab.


    Clear Skies,

    Gert

    Hallo Gert,


    leider war das Tool mit 20" zu groß unsere Kühltruhe.

    Ich hatte es eine zeitlang im Schatten unseres Schuppen gelagert und dann bei ca. 2° vorsichtig mit dem Hammer auf das Pech geschlagen. Ging auch gut ab, aber das Tool war wohl zu instabil.

  • Hallo beisammen,


    so. Nun ist es vollbracht. Mein Lasermodul von Picotronic DD650 1-4 -14x30 AP-Con für 4V mit 1mW ging so eben über den Jordan....

    Dachte ähnlich wie beim PDI kann man die Spannung auch mal etwas leicht anheben, damit es heller wird....Mann...Mann...

    Das war ein sehr kurzes First-Light mit dem neuen Bath-IM. War grade dabei die optischen Komponenten zueinander auszurichten,

    als mir diese congeniale Idee kam. Es wird einem nichts geschenkt.....||


    Aufpassen ist die eine Möglichkeit aber wie kann man das den ändern, das das nicht mehr passiert. Ein Art Sicherung/Schutzschaltung...


    Meint ihr ist 1mW ausreichend für meinen Fall? Denke ja, aber besser doch mal hier nachfragen.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Moin Gerhard,


    hat(te) das Modul einen Regler? Wenn ja, ist vielleicht nur der hinüber.

    Allerdings würde ich in diesem Fall nicht erwarten, dass das Modul bei 0,5 oder 1V Überspannung abraucht.


    Wenn die Einstellung am Labornetzteil zu unsicher oder nur ein einfaches Netzteil ohne Strombegrenzung vorhanden ist, kann man einfach einen Spannungsregler vor das Lasermodul schalten.

    Das geht über Linearregler oder auch über DC/DC - Schaltregler. 4V ist eigentlich eher ungewöhnlich, daher wird man einen einstellbaren Baustein benötigen. Die Einstellung erfolgt über die Bemessung einer externen Beschaltung. Nachfolgend Beispiele. Ich bin kein E-Crack - daher nicht unbedingt als Empfehlung verstehen. Wenn man Bausteine selber beschaltet, muss man sich auf jeden Fall die Datenblätter anschauen und prüfen ob das passt.


    Es gibt auch diverse Fernost-Module, die direkt ohne Lötarbeiten verwendet werden können. Z.B. (aktuell nicht lieferbar - da gibt es aber sicher Alternativen wie Sand am Meer. Da muss man einfach mal beim Elektro-Höker der Wahl nachschauen. Wenn über Trimmer einstellbar, würde ich so etwas mit Feineinstellung wählen. )

    https://www.reichelt.de/entwic….html?&trstct=pol_0&nbc=1


    oder

    https://www.conrad.de/de/p/mur…-1-x-158144.html?ref=list

    Das wurde von einem Kumpel schon mal verwendet. Ein Kriterium war dabei reletiv hohe Stromfestigkeit bei minimaler Baugröße. Er war angetan.


    Oder klassisch über Linearregler z.B. (ziemlich willkürlich aus dem vielfältigen Angebot herausgegriffen)

    https://www.conrad.de/de/p/stm…ellbar-1-5-a-1184696.html


    Die Einstellung sollte imho mit einer kleinen Last - z.B. 1 kOhm-Widerstand erfolgen. Dann sollte die Spannung passen.


    CS

    Harold

  • Hallo miteinander und Danke Harold,


    der lineare Spannungsbegrenzer wurde gebührend berücksichtigt. :)


    Nachdem der zweite Laser (Picotronic) angekommen war, ging es weiter mit dem Bath. Streifen waren zu Beginn keine auszumachen. Die Ursache war der Strahlteilerwürfel, der die Strahlen in einem Verhältnis von 90% zu 10% verteilt. Der wurde durch ein Strahlteilerplättchen ersetzt mit 50%/50%. Es war zu Beginn ein ziemliche Umstellung zum PDI. Zum einen sind die Interferogramme nun Spiegelverkehrt, zum anderen war auch das Einstellen/Bedienen des Bath etwas gewöhnungsbedürftig. Auch die Belichtungszeit der Kamera musste deutlich nach unten angepasst werden. Von 1/25 Sec bei 4000 Asa auf nun 1/1000 Sec bei 800 Asa. Jedenfalls ist klar, dass 1mW Leistung absolut ausreichend sind.



    Die Bikonvex-Linse entstammt auch einem sehr preiswerten Plössel Okular von Celestron mit 4mm Brennweite und ist soweit ich sehen kann sogar vergütet. Der Bündelabstand beträgt 8mm.


    Die Stromversorgung geht über ein Labornetzteil, dann geht es in den Spannungsbegrenzer. Das Löten war ein Gefummel...da gibt es bestimmt professionellere Verbindungen....Da könnte man das Hobby im Hobby um noch ein Hobby erweitern... :/



    Mein Bath führt einen ziemlich starken Asti ein. Den hatte ich beim PDI nicht. Daher muss ich den Spiegel nun ständig in zwei Positionen messen. Mehrere Vergleichsmessungen wurden mit dem PDI gemacht, als die CC noch nicht so hoch war. Bei Messung in zwei Positionen 000 Grad und 090 Grad kommt/kam jedesmal nahezu das gleiche Ergebnis raus. Matze hat dankenswerter Weise auch noch eine Auswertung gemacht. Inzwischen klappt es ,einigermaßen auswertbare Interferogramme zu gewinnen. An die Streifendichte muss man sich auch erstmal gewöhnen.


    Spiegel in 000 Grad Position:





    Spiegel in 090 Grad Position:



    Die konische Konstante wurde nun nahe an die -1 gebracht. Anbei der aktuelle Zwischenstand. (Auswertung mit je 6 Interferogrammen). Low Pass bei 0,06 mit Open Fringe. Einige rote Stellen wurden, schon mit einem 80mm Tool traktiert. Bin gespannt, wie gut der Spiegel wird. Ob es 80 Strehl werden, kann ich nicht sagen. Mal sehen. Immerhin sind die Messergebnisse sehr stabil und es wird von Runde zu Runde immer besser. Die roten Stellen werden dabei maximal 3min in kreisenden Bewegungen bearbeitet. Da haut man sich schnell ein Loch rein und dann wird es bitter.... Bin mir aktuell nicht Sicher wie es weiter gehen soll. Mein Überlegung ist die breite Ringzone komplett auf das Niveau des inneren Graben abzutragen. Anschließend mit dem 10 Zoll Tool vollends die Parabel rein machen. Der Spiegel kratzt bei der aktuellen CC an den 60 Strehl. Ein Laser für den genauen ROC ist auf dem Weg :) . Bin gespannt, was da rauskommt....



    Der Spiegel steht im Mesständer völlig frei nur auf dem unteren Rand. Die hintere Platte liegt auf einem dünnen, schwarzen Gummi, und dazwischen Teflon.




    Kein Ahnung wie gut der Strehlwert wird. Nach dem ganzen "Bathen" wurde der Spiegel jedenfalls nun auch mal gereinigt und dann ging es auch mal für dieses Teil auf die Waage.

    Das wird sicher auch den Endstand sein. :S



    Hoffe, dass kein Unbill passiert. Soweit der Zwischenstand.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Hallo Glasquäler,


    ich habe es verhunzt....


    Gestern lag der Spiegel noch bei gut 70% Strehl und ich glaubte, er wird bald im beugungsbegrenzten Bereich sein.



    Nunja. Zwei Retuschen später ist das Teil demoliert....das waren keine 12 Minuten Politurzeit.



    Werde nach dieser Aktion mit einem größeren Tool 10 Zoll und "neutralem" Strich versuchen die Löcher zu stopfen.

    Wenn die CC nach unten abraucht, ist das egal. Die kann man wieder mit kreisenden Strichen über der 71% Zone zurückarbeiten.

    Das kann aber dauern.


    ;(


    Schönes Wochenende

    Gerhard

  • Moin Gerhard,

    parabolisieren ist leider tückisch, wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Ich bin mir sicher, dass Du das hinbekommst.

    Ich komme auch nicht weiter. Wenn man dann manchmal an den Altglascontainer denkt, ist es Zeit für eine größere Pause....

  • Hallo Gerhard,


    wenn du schon mal 0.70 Strehl hattest, ist es schrecklich, wenn er wieder runter geht!

    Da hilft nur Geduld... aber Geduld hast du ja, wie man bei deinen selbst gemachten Rohlingen sieht.


    Übrigens: mein 28er hat nur knapp 0,60 Strehl und liefert unglaubliche Bilder.

    Meistens ist sowieso das seeing der Grund, dass die Auflösung schlechter ist.

    Das Lichtsammeln ist viel wichtiger.

    Deinen Thread verfolge ich aufmerksam und hoffe, du hast schnell Erfolg. :thumbup:


    cs

    Timm

  • Hallo Gerhard, na "demoliert" finde ich etwas übertrieben. Ein paar Rückentwicklungen hat man ja immer mal, besonders wenn Routine reinkommt. Ich habe dann immer mal 2 Tage Pause gemacht und schon hat der Spiegel die Poliertools wieder zu sich gerufen. Oft habe ich zur Sicherheit auch noch mal etwas genauer gemessen. Was mich wundert sind die vielen kleinen roten Punkte, die sind doch nicht in Symmetrie zu den Stempeln zwischen den zwei Scheiben, oder? Vielleicht stimmt was mit dem Pech nicht? Oder zu schwere Tools?


    Weiterhin gutes Gelingen, beste Grüße Henri

  • Guten Morgen Gerhard,


    habe das längere Zeit nicht mitgelesen - und bin umso mehr beeindruckt!


    Was jetzt ganz wichtig ist: kein großes Tool benutzen!

    Also das 10" Tool kannst Du wegpacken, damit Du gar nicht erst in Versuchung kommst, hier irgendwas zu "glätten".

    Das funktioniert nicht.

    Die Auswertung suggeriert, daß es sich hier um eine Ebene handelt. Das stimmt aber nicht.


    Bei diesem Öffnungsverhältnis muss man sich das eher wie eine Bob-Bahn vorstellen.

    Wenn man ein Tool mitten in der Kurve anpasst und dann fünf Meter weiterfährt dann klemmt es...


    Also mach Dir ein paar kleine Tools, 40, 60, 80, 100mm oder so ähnlich.

    Und dann mit der Alois Methode immer nur die roten Stellen. Immer kreisend.

    Tools *nie* drehen, Markierung dran machen. Wenn es nicht mehr gut greift, drauf drücken und etwas Zeit zum anpassen geben.


    Und was den Strehl betrifft:

    Das sehen die Kollegen vom VLT durchaus entspannt.

    https://www.eso.org/sci/facili…telescopes/ut/m1unit.html


    Die Vorgabe waren Strehl 0.25 - ganz unten bei den Specs.

    Natürlich hat die Franzosen der Ehrgeiz gepackt, aber das wäre nicht nötig gewesen.

    Ich hatte das damals bei meinem 33" f/3.9 nachgerechnet und versucht eine Abschätzung für den CIR Wert zu erhalten.


    Genaueres hier auf Seite 6, Mitte:


    Jetzt kann man solchen Schweinskram nicht mit jedem Spiegel machen.

    Das geht nur, wenn das erwartete Seeing in richtigen Verhältnis zur Spiegelgröße steht.

    Aber eins ist sicher:

    Dein Spiegel ist groß genug. :)

    Bei 1" Seeing, was eher selten ist, wirst Du bei Strehl 0.60 definitiv keine Einbussen sehen.


    Viel Erfolg weiterhin wünscht

    Kai

  • Hallo miteinander,


    danke für die aufmunternden Worte....bin aktuell noch in der Trotzphase gefangen....Und suche noch nach einem Weg, die Löcher zu stopfen. Das Überpolieren hat nicht viel gebracht. Bin bei einer CC von -0,95 und arbeite mich wieder hoch an die -1. Nunja hoffe, dass bis dahin die Löcher etwas weiter zugehen.


    Könnte folgendes funktionieren?


    Die CC auf -1,05 z.B. zu bringen. Dann sollte, müsste doch auf wundersame Weise dem Spiegel Glas zuwachsen im Bereich der 71% Zone. Anschließend diese mit kleinerem Tool wieder zurückarbeiten und dabei (hoffentlich) die Löcher auslassen.


    Die einzelnen roten Punkte sind meist Messartefakte aus den teilweise wenigen Interferogrammen, mit denen ich den Mittelwert gebildet habe. Das PT betrug zuletzt >96% Strehl. Das ist so in etwa der Wert, den ich auch bei den anderen Spiegeln hatte.


    Hallo Kai, schön von Dir zu hören. Ich war mit den Mini-Tools unterwegs, um einige der roten Stellen zu traktieren. Leider, leider wurde ich ungeduldig, als ich die 80% Strehl in greifweite sah....Der "Endspurt" wurde zur Rolle Rückwärts. Definitiv wieder was dazugelernt, auch wenn es hart ist. Gut möglich, dass ich dann bei den 70% Strehl, falls ich wieder da rankomme, dann den Griffel weglegen werde.


    Viele Grüße und CS

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    stelle doch mal eine Auswertung rein in der Höhenangabe Nanometer/Surface.

    Dann gehst Du her und veranschlagst einen Minitool-Kreis mit 1nm Abtrag.

    Das stimmt nicht ganz, es ist etwas weniger. Aber so ist es sicherer.

    Einfach stur die roten Bereiche bearbeiten.

    Und nicht wundern, wenn woanders rote Stellen auftreten.

    Das kommt daher, daß OF immer den besten Fokus anzeigt, und dieser ändert sich mit der Bearbeitung minimal.

    Mit anderen Worten: Man ändert immer minimal die Brennweite!


    Die Sache mit der CC:

    Du musst unter 1 bleiben. Sonst musst Du nochmal an den Rand ran.

    Am besten ist es, in der Mitte immer einen kleinen Berge zu halten.

    Den kann man dann ganz zum Schluss wegmachen.


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo Kai und liebe Mitleser,


    hier der aktuelle Stand. Die "Pfützen" sind etwas weniger geworden, aber dafür nun ein Randwall und Zentralberg. Der Randbereich ist zudem abgefallen (liegt an der veränderten CC, bzw. überschießen der Parabel durch Bearbeitung des Zentrum, Rand wurde gar nicht bearbeitet).


    Mein Vorgehen wäre nun mit einem kleinerem Tool (8cm) den Randwall abzuarbeiten, dabei die Pfütze im Westen auszulassen. Später dann das Zentrum vorsichtig abzuarbeiten.

    Die konzentrischen Kreise sind in Zoll. Die Höhenskala ist in Wave. Die Auswertung bezieht sich auf CC-1.


    Den Gedanken an Karbo 1000 und den Blick zum 20 Zoll Schleiftool verkneife ich mir noch. Das Glas poliert schnell aus, aber der Weg zur Parabel mit den vielen Waves, die es wegzubaggern gibt, war doch langwierig.




    Viele Grüße und ein schönes Wochenende

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    der Abfall des Randbereiches, obwohl man den nicht bearbeitet hat, ist nicht schön aber völlig normal.

    Das liegt an der Änderung des Fokus.


    Aber insgesamt sieht es doch gut aus!

    Einfach die randnahe Zone mit Minitool bearbeiten.

    Die Mitte erst mal nicht mehr anfassen, obwohl auch rot, aber das ist wenig Glas und schnell gemacht.

    Auch diese Mitte verschwindet manchmal von selbst, wegen Fokus =O


    Was immer schwierig ist:

    Man neigt dazu die Polierzeiten nicht anzupassen.

    Das muss man aber immer mal überdenken. Und entsprechend der Resthöhen anpassen.


    Viel Erfolg!

    Kai

  • Hallo Glaskratzer, hallo Kai,


    danke für die aufmunternden Worte und die Hinweise. Es war alles etwas kritisch und ich war schon in Gedanken das Teil überzuschleifen, nachdem der Strehl unter 0,3 abgefallen war. Habe etwas schlecht geschlafen.


    Zunächst wurde der Randbereich mit einem 3 Zoll Tool bearbeitet. Dadurch ist die CC noch ein wenig weiter abgefallen. Anschließend ging es mit einem 10 Zoll Tool auf die 71% Zone. Das waren dann 4 Sessions mit je 15min, um die CC wieder Richtung 1 zu bekommen. Der Erfolg hat sich nicht so recht eingestellt. Die CC ist nur langsam größer geworden. Dann das gleiche Spiel mit einem 6 Zoll Tool, gut angepasst und und wieder auf der 71% Zone mit kreisenden Bewegungen und laufendem Drehteller. Das hat dann sehr kontrolliert geklappt und ging auch schneller. Der hänge Rand ist von allein wieder hochgekommen. Bei den ganzen Polituren wurde das Werkzeug nie gegen den Spiegel gedreht! Gut sichtbare Markierung aufs Tool und dann darauf achten, dass es immer zum Spiegelrand zeigt. Mit dem Lasermesser wurde der ROC nochmal neu bestimmt. Die Überkorrektur hat den ROC um 3mm verkürzt. Ein Randwall wurde mit einem 40mm Tool traktiert (2x5min) und dann nochmal mit dem 6 Zoll Tool die CC etwas angepasst (5min Session).


    Der heutige Stand. Kurve nochmals gekratzt, könnte man sagen... :whistling: . Also vielleicht, doch noch die 80 Strehl ansteuern? Die Nase auf 6 Uhr ist vom Messständer. (Ein-Punkt-Lagerung). Den roten Flecken auf 9 Uhr will ich noch etwas traktieren.



    Auswertung des Print-Through (9 Interferogramme im Hintergrund)



    Ausgelaugt, aber froh wieder Fuß gefasst zu haben.


    Schöne Woche

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    wieviele Messungen machst Du denn? Drehst Du noch alle 90°? Dann mache doch mal eine Meßreihe um ~45° versetzt. Nicht, dass Du jetzt auf 9 Uhr der Fleck wegmachst, nur um dann festzustellen, dass der von der Messerei kommt. Nur zur Sicherheit.

    Wenn Du aber diesen Fleck zielsicher beseitigen kannst, geht das nicht auch mit den anderen auf halb 5 und oben weiter innen? Natürlich nur soweit sinnvoll. Aber für 80% Strehl vielleicht noch nötig :)

    Gruß

    Axel

  • Hallo Gerhard,


    perfekt! Meinen Glückwunsch! :)

    Da würde ich erst mal gar nichts mehr dran machen.

    In aller Ruhe etwas messen, von allen Seiten begutachten, und dann nach reichlicher Überlegung und wenn Du ganz sicher bist.... eventuell nochmal die Pechhaut... aber vielleicht stattdessen eine gute Flasche Rotwein aufmachen. 8o


    Bin begeistert welche Steifigkeit Dein Rohling hat!

    Auf jeden Fall eine Meilenstein!


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo Jörg,


    so wie ich das verstehe, ist CC=0 die Printthrough-Auswertung unter Abzug aller niedrigen Zernikes. Da darf man sich die konische Konstante dann frei aussuchen... Der Spiegel hat schon CC=-1, wie es sich gehört (andere Messung).


    Gerhard, gratuliere zum Ergebnis! Ich bin da völlig bei Kai - überleg mal, wie oft Du die Bedingungen hast, bei denen Du bei diesem Spiegeldurchmesser den Unterschied zwischen 75 und 80% Strehl siehst...


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    ja, es steht ja auch über dem Bild "Auswertung des Print-Through (9 Interferogramme im Hintergrund)". Hätte ich ja auch mal lesen können und nicht nur die bunten Bildchen anklicken. 8)

    Wegen des speziellen Rohlings ist diese Auswertung schon interessant.


    VG

    Jörg

  • Hallo beisammen,


    danke für Eure Rückmeldungen. Kai, Axel Euren Rat habe ich befolgt und erstmal nix gemacht. Lange habe ich es aber nicht ausgehalten.

    Der Spiegel wurde in Ruhe nochmal vermessen und beäugt. Ein gewisses Kribbeln hat sich in den Fingerkuppen ausgebreitet. Dazu etwas schlechtes Wetter und viele Mai-Feiertage.... Nunja. Ich denke es hat sich gelohnt.


    Statt Zeiten zu messen und dabei auf die Uhr zu schauen, bin ich dazu übergegangen Striche zu zählen bei den Mini-Tools. Einmal in kreisenden Bewegungen entlang einer roten Sichel und wieder zurück sind zwei Züge. Immer 10 Züge, egal welchen rötlichen Farbton die Zone hat. Dann wird gemessen und das Prozedere beginnt von neuem. Bislang polierte ich nach Zeit (zu ungenau und auf die Uhr schauen lenkt ab) und an roten Stellen in einer Session länger als an organgefarbenen Stellen (Gefahr zu übersteuern). Durch diese Anpassung, konnten nun weitere Löcher vermieden werden. Ferner wurde das Contour-Bild aus OpenFringe mit eingeblendeten Zonenkreisen fotografiert und das Handy mit dem Foto mittig und genau ausgerichtet auf den Spiegel gelegt. Display auf 5min gestellt. Radius und Positionswinkel und damit der Ort konnten so viel sicherer auf dem Spiegel bestimmt werden. Diese Umstellung hat mir geholfen. Überwiegend kam ein 40mm Tool zum Einsatz. Ich denke ich lasse den Spiegel jetzt so. Inzwischen nimmt auch die Messunsicherheit deutlich zu, und ich will nicht anfangen Luftschlieren aufzupolieren. Kai, Du hast es ja perfekt erklärt, wie gut ein großer Spiegel sein sollte. Da bin ich nun deutlich darüber. Motto: Wenn schon, denn schon:-). Hier mal der aktuelle und wohl auch letzte Stand aus je 10 Messungen in 000 und 270 Grad Position mit LP 0,06.




    Ich stelle den LP immer so ein, dass das griesselige aus den IGs gerade so verschwindet. Der rote Pickel auf 6 Uhr am Rand, ist noch vom Messständer aber durch das Mitteln reduziert. Ebenso vom Mesständer ist die rötliche Zone auf 9 Uhr, die aber auch zu gewissem Teil real ist (Mischung). Nahe dem Zentrum auf etwa 3 Uhr, habe ich mal versucht das PT durch ein Mikro-Tool zu traktieren. Das war nicht so eine tolle Idee. Jedenfalls sollte man da auch kreisende Bewegungen machen und nicht einfach das Tool hin- und her schieben, so wie ich. Es war ein Experiment, dass ich besser sein gelassen hätte (Im Lichtschatten des Fangspiegels, darf man ausnahmsweise mal was ausprobieren. Aber nur ein bisschen... 8) )


    Auch das PT habe ich mir abschließend nochmal angeschaut.




    Bislang war immer die FFT-Auswertung mit Zernike-Smoothing Order 10 kombiniert. Bei dem Spiegel kommt hierbei aber noch etwas die "allgemeine" Topgraphie durch. Er ist recht groß. Nun mit Order 18 glätten und mit der A-B-Analyse beide Wellenfronten zu subtrahieren. Durch die Umstellung steigt der Strehlwert nur unwesentlich an (0,5 Strehlpunkte). Das PT-Bild wird aber wie ich finde klarer dargestellt und dann wird es spannend.



    Im Bereich der 71% Zone ist das PT sichtbar geringer. Da vermute ich, dass das sanfte nachjustieren der konischen Konstante mit dem 6 Zoll Tool eine glättende Wirkung hatte. Meine latente Sorge durch Mini-Tools mir das PT u.U. zu verschlechtern, war unbegründet. Bin froh drum.


    Dann bin ich noch der Frage nachgegangen, wie gut wäre nun der Spiegel ohne PT? Zunächst habe ich versucht, das mit OF zu bestimmen, ist mir aber nicht gelungen. Aber man kann es wohl ausrechnen: 0,927 (Strehl-Gesamt) / 0,983 (Strehl-PT) = 0,943. Bin mir nicht ganz sicher, ob das passt. Ganz grob, kann man es wohl auch addieren.



    Hallo Kai, bei den Messungen in verschiedenen Positionen ist mir aufgefallen, dass der Hauptfehler eine Coma 2ter Ordnung ist, bei senkrechter Aufstellung auf einem Punkt. Sauber konnte ich es nicht isolieren. Hier eine Darstellung des Spiegels bei senkrechter Aufstellung im Mesständer auf einem Punkt incl. aller Zernikes. Also nur die 000 Grad Position, ohne zurückdrehen, LP 0,06.



    Geht man von der 6 Uhr Position über die Mitte zur 12 Uhr Position sieht man zunächst die Ausbuchtung durch den Messstand. Vor der Mitte fällt der Spiegel etwas nach hinten und wölbt sich über der Mitte wieder etwas hervor. Es ist nicht viel, aber so oder so ähnlich in anderen Positionen immer wieder mal aufgetreten. Was mich selbst etwas wundert, ist der Umstand, dass die Ausbuchtung hier nicht am ganz, äußersten Rand ist. Durch "einruckeln" habe ich versucht es möglichst klein zu halten.


    Messtechnisch musste ich noch eine Lektion gehörig dazulernen. Für alte Hasen nix neues, aber für mich schon.


    Bei der Größe und wohl auch dem Öffnungsverhältnis muss man sehr! genau derotieren. Vor allem dann, wenn das Bath einen starken Asti einführt (Zunächst hatte ich nur ein Teilerplättchen, anstatt einen guten Würfel). Tut man das nicht, entsteht durch unvollständige Derotation (die freilich noch jedesmal leicht unterschiedlich ist) ein merkwürdiger Asti. Dieser löst dann viele Nachmessungen aus, wodurch die Verwirrung nur noch weiter steigt.


    Die alten Tricks sind dann doch noch die Besten. Um wieder klar zu sehen und wieder ruhig schlafen zu können, habe ich einen Sterntest gemacht und mir inzwischen einen Strahlteilerwürfel zugelegt.



    Das PDI-Plättchen wanderte zu Seite. Der Spiegel wurde wie hier zunächst mit einer 20 Zoll-Blende maskiert, später mit einer 24 Zoll-Blende. Die kleine LED wandert in die Mitte und macht es sich im Schattenkegel der Blende bequem. Sterntest auf der Achse:saint:


    Alles in allem bin ich nun mit dem Spiegel sehr zufrieden. Hoffe er funktioniert auch gut am Nachhimmel. Rüdiger hat ja schon mit 20 Zoll vorgefühlt. Das hat mich dann auch motiviert mich hier nochmal ins Zeug zu legen. Ich bräuchte jetzt einen Messtunnel, aber ich bin schon jetzt von der optischen Güte weit im grünen Bereich und weit besser als ich es zu hoffen wagte. Eine merkliche Verbesserung könnte wohl nur noch durch mehr Öffnung umgesetzt werden. Es waren lt. Logbuch 136 Poliersessions....Mit mehr Routine und Erfahrung wären es bestimmt weit weniger gewesen. Fehler wurden gemacht, aber es ging auch wieder aufwärts. Danke für die Unterstützung und den guten Zuspruch von vielen. Freue mich, dass der Spiegel nun fertig ist (der Sterntest steht freilich noch aus) und ich bin sehr stolz, aber mein Kopf ist auch irgendwie leer. Die vielen, vielen roten IGs....


    Schöne Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    meinen Glückwunsch zum fertigen Spiegel! :) :thumbup:

    Das war sicher noch einmal ein zäher Ritt auf der Rasierklinge, aber nun hast Du es geschafft!

    Insgesamt beeindruckt mich die Steifigkeit von dem filigranen Teil.

    Da bin ich fast in bisserl neidisch drauf, weil mein großer Rohling doch erhebliche Zicken macht.

    Bis zu welcher Größe würdest Du Deine Rohlings-Technologie ausreizen können/wollen.

    Nur mal so rein perspektivisch gefragt... :/ 8)


    Viele Grüße

    Kai

  • Hallo Gerhard,


    Gratulation auch von mir.

    Wer verspiegelt denn sowas? Nicht nur die Größe. Es wird sicher auch nicht jeder etwas in seiner Kammer haben wollen, wo er nicht sicher sein kann, dass da keine Verunreinigungen mitkommen.


    Hast Du eigentlich visuell den Eindruck gehabt, dass sich die Unterstützungspunkte im Bild irgendwie bemerkbar machen? Oder hast Du das überhaupt mal versucht darzustellen?

    Und siehst Du einen Unterschied zu den 80% Strehl von früher im Okular?


    Grüße

    Axel

  • Hallo Gerhard


    Wirklich gut geworden für so ein Leichtbausandwich,

    Wenn er vor dem Interferometer reproduzierbar bestanden hat wird er es auch am Himmel tun.

    Was er zu Temperatur änderungen sagt ist was anderes, wird man wohl stark drauf achten müssen das er vorn und hinten und an den Röhrchen dazwischen die selbe Temperatur hat.

    So ein Ding müsste man mal aus Cerodur machen


    Gruß Frank

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