Jupiter 2020 im C8

  • Hallo Beobachter,
    Jupiter erreicht erst am 14. Juli seine Opposition, der Stillstand wird am 14. Mai erreicht - es ist noch sehr früh für Beobachtungen. Es war nicht einfach, aus dem zappelnden Jupiter anschauliche Bilder zu erstellen.


    Das NEB ist dunkel und weiterhin aktiv, was man aus der unterschiedlichen Tönung und Breite erkennen kann. Das SEB fällt nur wenig auf und die Äquatorzone ist mit dem Vorjahr vergleichbar eingefärbt. Der GRF befindet sich leider randnah, so dass die Position mit 334° unsicher ist. Die R-RGB-Aufnahme ist hier ohne Farbe, da so die Konturen deutlicher sind und die unnatürlich wirkenden Farben stören würden.


    RGB: R-RGB:
    Rot:


    Weitere Daten sind in meiner Homepage.

  • Jupiter, Mars und Saturn stehen noch auf der Warteliste. Die Beobachtugnsbedingungen für Jupiter sind davon noch die Besten. Für mich steht Jupiter über Dresden, und da ist die Luft sehr unruhig. Neue Versuche waren leider nicht erfolgreich.


    Am 26. März gelang mir diese Aufnahme:



    Zur Info: Jupiter steht am 14.07., Saturn am 20.07. und Mars am 13.10 in Opposition.

  • Jupiter macht immer noch Probleme. Einige Beobachtungen waren nicht brauchbar. Am 9. April konnte ich ihn wieder beobachten, diesmal waren Details kurzzeitig zu erkennen. Hier ein RGB- und-IR-Bild:



    Hierzu weitere Daten in meiner Homepage.

  • Hallo Karl Heinz,


    Jupiterbeobachtung ist zur Zeit wirklich frustrierend. Ich habe heute früh auch mal mit dem 225mm Schaer draufgehalten. Sehr schlechtes Seeing - klar, bei dem Jupiterstand mit -21° und noch 1,5 h vom Transit entfernt. Trotzdem ließen sich einige markante Strukturen nachweisen. Durch puren Zufall war der GRF und ein Schatten eines Mondes (weiß jetzt nicht welcher) mit drauf. Auf den Bildschirmbildern habe ich nicht viel erkannt. Als Vergleich habe ich mal ein Bild aus Trinidad von einem Beobachter, welcher auf cloudynight postet mit eingearbeitet. Ich glaube er dürfte nichts dagegen haben. Da sieht man so richtig was wir alles hier in Deutschland verpassen. Das Bild wurde auch nur mit einem C9,25 aufgenommen.


    Also, die Divise lautet -- Durchhalten, Durchhalten Durchhalten


    Ich hoffe, du hast nichts gegen mein Bild hier in deinem Thread. Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen.



    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    danke für deine Ergänzung.
    Durch Zufall war ich fast zur gleichen Zeit am Teleskop, nur bin ich mit der Verarbeitung noch nicht fertig. Diesmal war es nicht ganz klar, aber die Luft war ruhiger. Melde mich hier bald mit meinen Ergebnissen.


    Der Mond vor Jupiter ist Callisto. Da die Neigung des Jupiter zur Erde nur noch 1,4° beträgt, kann der fernste Mond vor Jupiter beobachtet werden. 2019 betrug die Neigung ca. 2,7°.

  • Hallo Harald, hallo Karl-Heinz,
    danke für's Zeigen Eurer Jupiteraufnamen trotz der sehr schwierigen Bedingungen. Die Bilder von Harald schauen eigentlich schon ganz gut aus und ich bin gespannt auf die neuen Aufnahmen von Karl-Heinz. Mit GRF schaut es einfach immer viel schöner aus [:)].
    Wenn man natürlich das Bild von dem Beobachter von der Südhalbkugel anschaut, dann sieht man, was der tiefe Stand alles für Details verschwimmen lässt. Das ist wirklich sehr schade.
    Nun, bis zur Opposition von Jupiter dauert es noch etwas. Bis dahin wird es hoffentlich wieder etwas besser und vielleicht lohnt es sich dann auch wieder mit 80 mm, 4" oder 6" Jupiter zu beobachten und zu filmen. (Ich habe überlegt mal auf 8" aufzustocken, aber vermutlich bringt es nur für den höherstehenden Mond etwas)
    Zum Bild von Harald: Da ist dann Callisto vor Jupiter zu sehen und ein Teil des Schattens? Ist der Mond oberhalb des dunkleren Flecks (Schatten?) zu sehen oder andersherum?
    Ich bin auf weitere Aufnahmen von Euch gespannt.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Harald, Hallo Karl-Heinz,


    Aus meiner Sicht sind euch da schon echt gute Aufnahmen gelungen, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient haben, vor allem für den Start in die Jupitersaison und den aktuell dazu gehörigen echt recht schlechten Planetenbedingungen. Großes Lob!


    Freue mich auch schon sehr, wenn die Zeiten wieder kommen werden, an denen Jupiter hierzulande so prächtig erscheint wie derzeit auf der Südhalbkugel. Geduldig bleiben. Und dran bleiben! Bin gespannt wie sich eure Aufnahmen in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden.


    Liebe Grüße Jan

  • Hallo Roland und Jan,
    danke für eure Feedbacks.


    Endlich sind ein RGB- und ein IR-Bild vom 17. April fertig. Bei den nicht besonders guten Bedingungen war es sehr mühsam, etwas brauchbares zu "zaubern".



    Das NEB ist dunkel und weiterhin aktiv, was man aus der unterschiedlichen Tönung und Breite erkennen kann. Das SEB fällt nur wenig auf und die Äquatorzone ist mit dem Vorjahr vergleichbar eingefärbt. Der GRF befindet sich leider randnah, so dass die Position mit 334° unsicher ist. Die R-RGB-Aufnahme ist hier ohne Farbe, da so die Konturen deutlicher sind und die unnatürlich wirkenden Farben stören würden.


    Zur Info: Da ich mit einem C8 beobachte, werden die Details etwas größer als tatsächlich vorhanden abgebildet.


    Weitere Daten sind in meiner Homepage.

  • Hallo Karl-Heinz,
    Du hast einige Details festhalten können und das ist schon gut. :)
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es momentan bei dem niedrigen Stand sehr schwierig ist, feine Details festzuhalten. Was mir beim letzten Bild auffällt, ist die ungewöhnliche Färbung. Das nördliche Äquatorband ist nicht mehr braun/bräunlich sondern weinrot gefärbt und die Grilanden sind sehr schwarz und breit.
    Wie kommen die Farbänderungen bei dem neuen Bild von Jupiter zustande? Es schaut farblich komplett anders aus wie die früheren Bilder und wirkt dadurch etwas unnatürlich.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    danke für deine Bemerkungen.


    Ich habe mir meine Aufnahmen angesehen. Die Farben und die Kontraste sind mir auch "ungewohnt".


    Kallisto erscheint mir sehr dunkel. Grün- und Blaukanal geben ihn sehr kontrastreich wieder. Es sieht aus, wie ein Mondschatten, ist aber keiner. Eventuell ist die Flächenhelligkeit gering. Eventuell finde ich noch Zusammenhänge.


    Das NEB ist gewöhnlich braun, mal heller oder dunkler. In letzter Zeit erscheint es auf Aufnhmen im Internet merklich dunkler. Die blauen Flecke und Fahnen zum Äquator hin sind blaugrau und recht dunkel. Nun sind es bei mir keine guten Bedingungen gewesen. Dann erhält man Bilder, bei denen Details kräftiger gefärbt und größer erscheinen.


    Durch den Grünkanal und auch etwas durch den schlechteren Blaukanal erhalte ich sicherlich etwas unwirkliche Darstellungen. Ich werde diese Effekte bei weiteren Beobachtungen beachten.

  • Hallo Karl-Heinz,


    schön das Du so aktiv bist und uns Jupiter schon so früh in der Saison zeigst.


    Das steigert die Vorfreude, leider hatte ich noch keine Gelegenheit so früh raus zu kommen.


    Viele Grüße und weiterhin eine interessante Saison
    Volker

  • Hallo Volker,
    danke für dein Feedback.
    Jupiter ist nicht einfach, man muss früh raus und hat keine Garantie für gute Sichtverhältnisse. Ich war zwischendurch mehrmals erfolglos, heute waren die Bedingungen sehr gut. Mit der Bearbeitung wird es allerdings nocht etwas dauern.

  • Hallo,


    am 23. April waren die Beobachtungsbedingungen überraschend gut, die Luft war ruhig und klar. Es zeigen sich auf den Fotos mehr als vorher Einzelheiten in natürlichen Farben und auch Oval BA war erkennbar. Jupiters Phase hat sein Maximum erreicht (Phasenwinkel mit 11,1°), erkennbar auf der rechten Seite der Bilder (Norden ist oben).


    Oval BA ist im IR-Bild als hellerer Fleck mit dunklerem Rand innerhalb des südlich vom SEB liegenden dunklen Bandes erkennbar (51° Länge im System 2 und auf -33° Breite):



    Hier noch ein interessantes RGB-Bild:



    Das IR- und RGB-Bild ergänzen sich und zeigen die auffälligen Strukturen, die sich wie folgt beschreiben lassen:


    Das NEB ist sehr unruhig mit einem schmalen dunkelbraunen Band. Am nördlichen Rand des NEB sind größere Ausbrüche zu sehen. Weiter nördlich folgt eine helle Zone und weiter ein dunkles Band.
    Die Äquatorzone ist gelblich gefärbt mit einem hellen schmalen Streifen.
    Das SEB ist schmal und dunkelbraun. Weiter südlich folgen nach der weißen Zone polwärts dunkle Bereiche mit hellen Flecken.



    Weitere Bilder und Daten in meiner Homepage.

  • Am 27. April habe ich Jupiter bei ungünstigen Bedingungen beobachtet. DEshalb wirken die Bilder etwas unscharf und die Farben sind flau. Aber der GRF befand sich noch fast zentral, so dass ich die Position gut bestimmen konnte: 330° Länge im System II und -22! Breite.


    Einige Details sind erkennbar:
    Das NEB zeigt diesmal Ausbuchtungen zum Äquator hin. Das SEB ist schmaler. Der GRF wird auf der nördlichen Seite vom SEB umflossen. Das SEB ist vor dem GRF (rechts) merklich breiter. Südlich des SEB befindet sich eine weiße Zone.


    Hier ein R-RGB- und ein IR-Bild:



    Diesmal habe ich 10% von 8000 Bildern verwendet und die Farbkanäle der ASI 290 mc wieder getrennt bearbeitet. Nach der Schärfung in Fitswork brachte Registax die letzte Schärfung.

  • Hallo Jupiter-Beobachter,


    die letzten Wochen boten wenige Gelegenheiten zum Beobachten. Aber am 12. und 16. Juni konnte ich interessante Fotos anfertigen.


    Am 12. Juni zeigte sich der GRF sehr gut. Etwas südlicher folgte ein markanter grauer Fleck. Nach Positionsmessungen (Werte in meiner Homepage) handelt es sich um das Oval BA. Da es sich um Objekte in der Atmoshäre handelt, gibt es keine starre Rotation und beide Flecke verändern sich relativ zu einander. Es ist mein erstes Foto, auf dem beide Objekte gleichzeitig zu erkennen sind. Gegenwärtig haben sie einen Abstand von 51°, im April waren es noch 81°. Der Abstand wird sich weiter verringern und Oval BA überholt den GRF.


    Der GRF ist eingebettet in das SEB. Südlich schließt sich eine helle Zone an. Gleich neben dem GRF befindet sich ein kleiner dunkler Fleck. Die Äquatorzone ist gelblich und hat einen schmalen hellen Streifen. Das NEB ist farbintensiver, breiter und turbulenter. Einige blaue Fahnen ziehen zur Äquatorzone. Weiter nördlich sind streifenförmige Strukturen erkennbar.


    Hier vom 12. Juni ein RGB- und IR-Bild, die sich beim Vergleichen ergänzen:




    Am 16. Juni zeigte sich Jupiter von seiner "langweiligen" Seite, also ohne GRF. Das SEB hat einen dunkleren Streifen, der sich fast bis zum GRF hinzieht, dann aber vom GRF nördlich abgelenkt wird. Die südlichere helle Zone ist auf dieser Jupiterseite heller und breiter. Das NEB ist hier nicht ganz so turbulent. Weiter nördlich ist ein längerer bräunlicher Steifen zu sehen. Beim IR-Bild fällt ein heller Fleck am NEB auf, es ist der Mond Io, im RGB nicht erkennbar.


    Hier vom 16. Juni ebenfalls ein RGB- und IR-Bild, die sich beim Vergleichen ergänzen:




    In der Homepage sind weiterer Daten und Bilder.


    Aufgenommen habe ich Jupiter mit ASI 290 mm, RGB-Filter und ADC und die Bilder mit Autostakkert, Fitswork und Registax verarbeitet. Sicherlich lässt sich die Bildqualität noch verbessern.

  • Neue Bilder habe ich am 24. Juni aufgenommen, allerding nicht unter sehr guten Bedingungen:



    Auf dem Farbbild habe ich den GRF vermessen: Position auf 335.4° Länge im System 2 und auf -22.5° Breite und mit folgenden Abmessungen: ca. 16500 km x 10000 km.

  • Am 6. und 11. Juli habe ich Jupiter erneut beobachtet. Die Zentralmeridiane sind sehr ähnlich (ca. 70°), günstigeres Seeing und andere Bearbeitung (auch Derotation), zeigen am 11. Juli mehr Details.


    Zum 6. Juli:




    Zum 11. Juli:



    Das NEB ist sehr unruhig, bläuliche Fahnen ziehen Richtung Äquator.
    Das SEB hat einen schmalen dunklen Streifen. Südlich folgt ein helles Band. Weiter südlich sind schwach drei weiße Spots unterhalb dunkler Flecke in etwa gleichem Abstand zu erkennen.
    Im IR-Bild ist Europa zu sehen.

  • Hallo,


    etwas ungewöhnlich, aber hier anstelle RGB ein SW-Bild und ein IR-Bild vom 23.07.2020, weil das Seeing so schlecht war.





    Die Beobachtung ist trotzdem interessant, weil es in letzter Zeit kaum Gelegenheiten zur Bestimmung der Positionen des GRF und Oval BA gab. Oval BA befindet sich links unterhalb des GRF. Nach Auswertung dieser und der Beobachtung vom 12.06.2020 wird Oval BA Anfang Oktober 2020 am GRF "vorbeiziehen".



    Gemessene Positionen auf SW-Bild: GRF: 338.4°und Oval BA 1.6° .


    Gemessene Positionen auf IR-Bild: GRF: 337.9° und Oval BA 0.2°.



    Weitere Daten in meiner Homepage.

  • Hallo,
    leider ist Jupiter schwer zu beobachten. Meine letzte auswertbare Beobachtung war am 6. August mit interessanten Ergebnissen:
    Die Wirbel GRF und Oval BA waren gleichtzeitig zu sehen und auf dem RGB-Bild haben sie folgende Abmessungen: GRF 17500 km x 11000 km und Oval BA 9500 km x 5000 km.
    Beide Objekte hatten nur noch in Länge 15° Abstand.
    Voraussichtlich noch bis Ende August werden sie auf gleicher Länge stehen.


    Hier ein RGB- und ein IR-Bild:


  • Hallo Jupiterbeobachter,


    Saturn und Jupiter nähern sich bis zum 21. 12.2020 bis auf 6,1 Bogenminuten, das ist sensationell, leider sehr tief am südwestlichen Horizont.


    Hier ein kleiner Rückblick auf den 14. September:
    Das RGB-Bild zeigt natürlichen Farben, aber weniger Einzelheiten als das IR-Bild. Hier sind der GRF und Oval BA rechts unterhalb des RGB zu erkennen. Oval BA ist von links nach rechts am GRF vorbei gezogen, um den 27. August standen beide Wirbel auf gleicher Länge im System 2.
    Das SEB war wie in letzter Zeit recht unscheinbar, das NEB war breiter und farbintensiver. Am Äquator ist ein schmaler Streifen annähernd weiß, anschließend folgte ein gelblicher Streifen zum NEB hin. Nördlich des NEB zeigte sich ein heller Spot und weitere Flecke, die vermutlich kurzlebig sein werden.


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