Binoansatz an schnellem Newton

  • Wie sehen eure Erfahrungen mit einem Binoansatz an einem schnellen Newton aus?
    Ein wenig Recherche zum Thema habe ich schon betrieben. Weiß also, dass ein Binoansatz keine Allzwegwaffe am Teleskop ist. Erhoffe mir aber gerade im Hochvergrößerungsbereich an hellen Planten einen Gewinn...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst!


    Ich nutze seit mehreren Jahren den Denkmeier Binotron 26 Binoansatz an Teleskopen zwischen 60mm und 500mm Öffnung.
    Das Stück ist als "Binotron super system" für Newton-Teleskope optimiert und kommt mit einem speziellen OCS 45 (Optical Corrector System ins 2'').


    Der Hersteller wirbt mit "für Newtons schneller als f/5". In amerikanischen Foren gibt es aber viele Berichte von "Komafreier Benutzung bis f/3,5."
    das kann ich weitgehend bestätigen. Zumindest bei f/3,8 (das war der schnellste Dobson an dem ich meinen Ansatz ausprobiert habe) war mit dem OCS keine Koma zu sehen!


    Das Ding ist zwar sehr teuer, ist aber ein Großfeldbino mit 27mm Lichtdurchlass (kein vignettieren langbrennweitiger Okulare wie bei vielen anderen Binoansätzen) kommt aber mit eingebautem Filterschieber und "Power Switch". Dieser Power Switch besteht aus zwei wahlweise reinschiebbaren Barlowlinsen, so dass man mit einem Handgriff zwischen 1,3fach, 2,3fach oder 3fach Vergrößerung wechseln. Damit hat man mit nur einer Handbewegung drei verschiedene Vergrößerungen und kommt mit viel wenige Okularpaaren aus (was wiederum Geld spart). Ich habe daher nur mehr ein Paar 24mm Panoptics und ein Paar 13mm Nagler am Bino im Einsatz - das gibt mir 6 Vergrößerungen die praktisch alles abdecken.


    Ich habe den Kauf keine Sekunde bereut seit ich ihr direkt bei Russ Lederman, dem Hersteller, in den USA bestellt habe und selbst im direkten Vergleich gegen den Baader Mark V hat der er von der Bildqualität gewonnen.


    Grüße, Mario


    EDIT: Das soll keine Werbung sein - ich bin einfach extrem begeistert vom Binotron 27 und beobachte seitdem 95% der Zeit mit beiden Augen (sogar Deep Sky)!

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Mario,


    ((==>)Horst: bitte um Entschuldigung, dass ich hier dazwischenfrage.)


    das klingt sehr gut.


    Ich habe auch schon häufiger nach einem Bino geschielt. Da ich aber nur 20mm Backfokus und einen der am niedrigsten bauenden Okularauszüge habe, hatte ich immer die Vermutung, dass ein Bino so nicht sinnvoll zu nutzen ist. Für "mal probieren" war es mir dann doch zu kostenintensiv.


    Was mich daher als Info aus erster Hand sehr interessieren würde, wären die genaue Baulänge (Eintauchtiefe im Okularauszug) und die Fokuspositionen der drei Stellungen (z.B. in Relation zum Pano 24 allein, da dessen Fokuslage bekannt ist).
    Hierzu konnte ich trotz wiederholter Suche bisher nie genaue Angaben finden.


    Die große OCS-Zelle gibt es ja auch einzeln. Funktioniert diese auch einzeln, oder sind in dem Korrektor, außer den einschiebbaren Barlow-Elementen weitere Linsen verbaut? Die Frage zielt auf eine Sparversion z.B. mit dem Baader Maxbright2.


    Es wäre klasse, wenn du hier Werte parat hättest oder diese vielleicht sogar ermitteln/ausmessen würdest.


    CS
    Harold

  • Hallo Mario,


    danke für die Antwort!
    Allerdings sind gut 1200€ dann eine Hausnummer, die mir der Spass dann doch nicht wert ist. Aber schonmal gut zu wissen, dass ein schnelles Öffnungsverhältnis kein grundsätzliches Problem sein muss.


    Wie schlagen sich denn die günstigeren Ansätze?


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Harold, hallo Horst!


    Zuerst zu deinen Fragen, Harold:


    Der OCS des Binotron 27 kommt mit einer ausziehbaren Verlängerungshülse (Verstellweg 4cm, es gibt auch noch weitere Verlängerungshülsen dazu) und funktioniert als variabler Lichtwegkorrektor. Je nachdem mit wie man die Hülse einstellt und am Bino anschraubt (sie kommt an den Stutzen der in den OAZ kommt und an dessen Ende wird der OCS geschraubt), verändert sich der Fokus. Ich habe aktuell die Verlängerungshülse sehr kurz eingestellt so dass sie genau den Lichtweg des Binos ausgleicht. Damit ist der Binotron 27 Ansatz bei mittlerer Einstellung des Power Switch (2,3fach) genau parafokal mit meinen TeleVue Nagler Okularen.
    Wenn man die anderen beiden Einstellungen des Power Switch nutzt (1,3fach oder 3fach) muss man nachfokussieren (sind ja praktisch eine Barlow und ein Reducer die damit reingeschoben werden). Also braucht man von der mittleren Einstellungen jeweils etwa 2cm Fokusierweg intrafokal und 2cm Fokussierweg außerfokal. Hat der Okularauszug weniger als 4cm Verstellweg, kann man halt nur 2 der drei Power Switch Einstellungen nutzen oder muss für die dritte Einstellung den Ansatz immer ein wenig aus dem Okularauszug herausziehen.
    Zum Glück haben aber die meisten OAZs die nötigen 4cm Fokussierweg.


    Somit kommt die Eintauchtiefe in den Okularauszug darauf an, wie du die Hülse zwischen Bino und OCS einsetzt um den richtigen Fokus zu treffen. Mein Ansatz ist zur Zeit so eingestellt, dass er perfekt für unsere Skywatcher Dobsons passt und eben beim mittlerer Vergrößerung des Power Switch parafokal mit den Nagler Okularen ist. Damit ist die Eintauchtiefe bei 89mm (69mm Hülse + 20mm OCS Baudicke).
    Aber je nachdem wo bei deinem Newton der Fokus liegt, kann es sein, dass du die Hülse 2cm länger oder kürzer brauchst, so dass die Eintauchtiefe zwischen 70 und 110mm liegt.


    Ich hab den OCS auch schon einzeln verwendet und auch das klappt gut. Der OCS wirkt als Lichtwegausgleich von 115 bis 135mm bei 2,3 facher Vergrößerung und irgendwie als leichter Komakorrektor. Wie genau, bleibt Geheimnis des Herstellers, aber es scheint mehr als nur die 2,3fache Vergrößerung zu sein, denn selbst direkt an ein einzelnes 55mm TeleVue Plössl angeschraubt (alle Teile haben 2'' Filtergewinde) verschwindet ein Großteil der Koma. Es gibt viele Diskussionen auf Cloudy Nights, wie der Denkmeier OCS nun funktioniert und warum er recht effektiv gegen Koma ist, aber da sich der Hersteller ausschweigt, bleibt alles Spekulation. Fakt ist (auch meiner Erfahrung nach): Das Teil funktioniert!


    Weiters hast du beim Binotron 27 einen Dipotrieausgleich an beiden Okularaufnahmen von rund 1cm Verstellweg, da lässt sich auch noch etwas Lichtweg rausholen, falls nötig.


    Am Baader Maxbright konnte ich den OCS noch nicht testen, sollte aber gehen. Nur muss man einen Adapter verwenden der vom T2 Anschluss des Maxbright zum 2'' Gewinde des OCS übersetzt, sollte aber kein Problem sein. Der Lichtweg des Maxbright ist etwas kürzer (ich glaube 110mm), sollte sich aber wie beim Binotron durch veränderten Abstand (Abstandshülsen in 2'') zwischen Bino und OCS gut anpassen lassen.
    Wie gesagt: Hab ich noch nicht selbst getestet.


    Wenn du weitere Infos oder Daten brauchst, einfach schreiben!



    Und nun zu Horst:


    Ja, der Preis ist extrem! Aber mit vollem 1,25'' Sichtfeld Deep Sky mit Bino ist schon toll. Die meisten preiswerteren Binos haben deutlich weniger Lichtdurchlass als die nötigen 27mm für größtmögliches Feld bei 1,25'' Okularen und vignettieren bei Okularen über etwa 18mm starkt. Damit fällt Deep Sky mit Bino meist flach.


    Somit würde ich auch bei preiswerteren Ansätzen darauf achten, dass sie möglichst viel Durchlass haben. Schlimm in diesem Bereich sind Ansätze mit zum Beispiel nur 17mm Lichtdurchlass. Außer für Planeten und Monddetails mit hoher Vergrößerung sind die kaum zu gebrauchen. Außer man will eben fast nur Planeten damit beobachten, dann passt das perfekt.


    Auch optisch lassen preiswertere oft zu wünschen übrig.


    Sagen wir es so: Ich hab mein Binotron 27 schon recht lange und hab noch keinen Binoansatz (außer vielleicht den Siebert Black Night Binoansatz für 2'' Okulare - aber der kostet nochmal 1000 Euro mehr als der Denkmeier) gesehen, der bei der Abbildung mithalten konnte. Der Baader Mark V ist gut, aber wird vom Binotron 27 im dkreten Vergleich optisch leicht und in der Handhabung deutlich abgehängt.
    Bei den Preiswerten hast du halt immer das Problem, dass du auf kurzbrennweitige Okulare wegen der Vignettierung limitiert bist und dass oft eine Seite des Bildes heller ist als das andere. Hier scheint die gleichmäßige Lichtverteilung oft ein Problem zu sein.


    Ich hätte vor der Nutzung des Binotrons auch nie geglaubt, wie entspannend es ist, einfach 24mm Panoptics (also maximal mögliches Feld) zu verwenden und dann ohne irgendwas zu tun, außer mit einem kleinen Klick Power Switch und Filterschieber zu bedienen, zu beobachten.
    Deep Sky, direkt zwischen "Filterlos", "UHC" und "OIII" umzuschalten und dabei auch mit nur einem Klick zwischen 3 Vergrößerungen (24mm Pans bieten am 8'' Dobson z.B. dann 65fach, 115fach und 150fach; mit den 13mm Nagler hab ich 120fach, 212fach und 277fach in Einem) zu wählen ist echt der Hammer!


    Aber ja, das Teil ist sehr sehr teuer (für mich aber jeden Cent wert).


    Preiswerte würde ich definitiv vor dem Kauf testen und überlegen, ob es dir ausreicht wenn du sie nur bei höherer Vergrößerung nutzen kannst. Seit ich meinen habe, finde ich das Bild in den Preiswerten immer mies. Wenn ich diesen Vergleich nicht hätte, wäre das vielleicht anders.


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Ich denke, dass ich bei einem eventuell angeschafften Binoansatz eh nur bei Mondetail- oder Planetenbeobachtung gebrauch davon mache. Insofern wäre ein größerer Durchlass zwar flexibler, aber nicht unbedingt notwendig. Bei DSO sehe ich wohl mehr Nachteile durch die Öffnungsteilung als Vorteile durch beidäugiges sehen und bin zudem noch unsicher wie gut ich überhaupt mit einem Binoansatz zurechtkomme und ob sich meine Erwartung mit der Realität deckt.


    Hinsichtlich Helligkeit und beidseitiger Ausgewogenheit scheinen wohl auch die günstigen Ansätze ganz gut zu sein ( https://www.cloudynights.com/t…-collimation-denis0007dl/ ). Fraglich ist für mich dabei die Tauglichkeit üblicher Glaswegkorrektoren. Die erhältlichen mit Verlängerungsfaktor 1,6 und 2,6 sind vom Papier her recht brauchbar, nur fraglich wie sie sich an meinem f4,5Dobson schlagen..


    Daher sammel ich erstmal Erfahrungswerte (und schau mich weiter auf cloudynights.com um, da gibt's ja ein eignes Unterforum zum Thema binoviewer) ,


    Gruß und danke für die bisherigen Antworten
    Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst,


    wenn du ihn vor allem Planeten und Monddetails im Sinn hast, genügt sicher auch ein Binoansatz mit geringerem Lichtdurchlass, da gebe ich absolut dir recht.


    Ich war bezüglich Deep Sky und Bino auch skeptisch, da sich das Licht ja aufteilt, bevor ich durch die ersten Binos sehen konnte. Dafür wird mit Bino aus dem doppelten Bild im Gehirn ein Bild gebildet, das größer und heller erscheint als das, was in einem der beiden Okular ausgegeben wird.
    Ich habe in den letzten Jahren versucht mich ein bisschen mit dem physikalischen und biologischen Hintergrund des binokularen Beobachtens zu beschäftigen - leider gibt es wenig Forschung dazu.


    Dass das Licht auf die beiden Okulare aufgeteilt ist, ist physikalisch klar. Das Bild, dass unser Gehirn für uns bei der Beobachtung mit beiden Augen erzeugt ist, laut Fachliteratur, im Durchschnitt Wurzel aus 2 größer und heller als es in einem Okular des Binoansatzes wäre.
    Somit bleibt rechnerisch und durchschnittlich, dass das Bild mit Binoansatz 1 : 2 * #8730;2 = 0,71 der Helligkeit des Monokularen haben müsste.
    Dazu kommt die erhöhte Detailwahrnehmung durch das als größer wahrgenommene Bild, ebenfalls wieder um den Faktor #8730;2, also erscheint unserem Gehirn alles etwa 1,4fache größer.


    Dabei wurde eben ein durchschnittlicher Beobachter verwendet - mit leicht unterschiedlichen Augen usw.
    Je ausgewogener die Augen eines Menschen arbeiten um so stärker verbessert sich der Vorteil am Bino (fast jeder Mensch hat ja ein dominantes Auge von dem mehr Informationen im Gehirn verarbeitet werden als vom anderen Auge).


    Forschung in diesem Bereich ist kaum vorhanden, aber bei perfekten Bedingungen bezüglich der Augen scheint die Helligkeitswahrnehmung etwa auf das 85% der monokularen Beobachtung zu steigen. Bei stark unterschiedlichen Augen kann es aber auch bis etwa 60% sinken. Dazu kommt wiederum die bessere Detailwahrnehmung durch das scheinbar vergrößerte Bild.


    Dazu muss man gerade beim längeren Beobachten noch rechnen, dass die meisten Menschen weitaus entspannter beobachten, wenn beide Augen etwas sehen und geöffnet sind. Geringere Anstrengung und Konzentration beim Beobachten führt hier oft zu besserer Wahrnehmung. Hier ist sicher vieles Gewohnheit, aber auch dieser Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden.


    In Summe bleibt, dass manche Menschen (wie ich) extrem vom binokularen Beobachten profitieren, andere kaum oder damit sogar eine schlechtere Wahrnehmung haben. Es bleibt also mal wieder, wie so oft in unserem Hobby: Ausprobieren! (Am besten an verschiedenen Teleskopen mit verschiedenen Binoansätzen, z.B. auf Teleskoptreffen.)


    Ich persönlich profitiere wie gesagt stark und daher auch der Griff zu einem High End Bino.
    Einzig bei Objekten an der Wahrnehmungsgrenze (indirektes Sehen) merke ich manchmal, dass ich monokular etwas gerade noch wahrnehme, was binokular nicht wahrzunehmen ist.
    Aber an allen deutlich sichtbaren Deep Sky Objekten habe ich in Summe einen Gewinn! Dazu kommt das 3D-Gefühl, dass das beidäugige Beobachten mit sich bringt. Wenn ich also nicht wirklich nach "Deep Sky Funzeln" an der Wahrnehmungsgrenze suche, bin ich nur noch binokular unterwegs.


    So oder so, ich würde mich freuen, wenn du von deinen Bino-Erlebnissen berichtest, falls du dir einen Ansatz kaufst!


    Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Mario, all solche Überlegungen fliessen bei mir mit ein. So weiß ich z.B. das mein dominates rechte Auge kaum, das linke aber deutlich Asti hat. Das stört schon am Fernglas, allerdings weniger als eine eine Brille tut. Schön am Fernglas ist der "Murmeleindruck" am Mond, trotz meiner nicht optimalen Augen, trotz CA die das Fernglas verursacht.
    Ähnlich postive 3D-Effekte erhoff ich mir durch ein Bino. Ebenso etwas Detailgewinn im Hochvergrößerungsbereich. Weiterhin postiv wäre der Effekt einer ähnlichen Gewichtsbelastung am OAZ, wenn ich von den 1kg Okularen auf Bino statt auf 200g Okularen wechsele, obschon mein Teleskop darauf gutmütig reagiert.


    Nur 4stellig ins binokulare Sehen einzusteigen ist es mir zumindest zum Einstieg nicht wert.


    Ich hoffe es meldet sich noch jemand mit Erfahrungswerten zu preisgünstigen Binoansätzen und GWKs...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Mario, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Hersteller wirbt mit "für Newtons schneller als f/5". In amerikanischen Foren gibt es aber viele Berichte von "Komafreier Benutzung bis f/3,5."
    das kann ich weitgehend bestätigen. Zumindest bei f/3,8 (das war der schnellste Dobson an dem ich meinen Ansatz ausprobiert habe) war mit dem OCS keine Koma zu sehen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Deine Erlärungen zu dem Bino bzw. Binobenutzung allgemein mag ich nicht anzweifeln.


    Aber mit welcher Physik zaubert das Binotron 27 an einem f/3,8 Newton die Koma weg? Ein Komakorrektor ist da ja nicht eingebaut, würde auch wenig Sinn machen, da das Teil ja auch für Refraktoren gedacht ist.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hallo Mario, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Hersteller wirbt mit "für Newtons schneller als f/5". In amerikanischen Foren gibt es aber viele Berichte von "Komafreier Benutzung bis f/3,5."
    das kann ich weitgehend bestätigen. Zumindest bei f/3,8 (das war der schnellste Dobson an dem ich meinen Ansatz ausprobiert habe) war mit dem OCS keine Koma zu sehen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Deine Erlärungen zu dem Bino bzw. Binobenutzung allgemein mag ich nicht anzweifeln.


    Aber mit welcher Physik zaubert das Binotron 27 an einem f/3,8 Newton die Koma weg? Ein Komakorrektor ist da ja nicht eingebaut, würde auch wenig Sinn machen, da das Teil ja auch für Refraktoren gedacht ist.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    ich hab ja geschrieben, dass ich nicht weiß, wie und warum es funktioniert. Ich kann nur sagen, dass es funktioniert (da ich es schon an verschiedensten Teleskopen ausprobiert habe).
    Okular ohne Bino und ohne Komakorrektor: Koma deutlich sichtbar.
    Okular mit Binotron 27 Bino und OCS: Keine Koma sichtbar.
    Ich hab hier auch die E-Mail von Russ Lederman, dem Hersteller, in der er vor dem Kauf komafreies Beobachten am Newton bis f/3,5 garantiert.


    Es gibt einige Beiträge in Cloudy Nights dazu. Dort wird auch immer wieder eifrig diskutiert warum es klappt. Viele sagen, dass man einfach den Rand, wo Koma wäre, nicht sieht. Aber auch dort bestätigen die Stimmen, dass es bis runter zu f/3,5 funktioniert!


    Man findet dort ständig Aussagen wie "Another cool thing about Russ's OCS/Powerswitch system is that he claims it gives a bit of coma correction for newts as well,..." oder "The optical correction system does indeed correct for any coma." oder " they may be a combination of a Barlow-type lens and additional optics to combat coma and other aberrations." oder "I asked Russ about the option of the parrcor because My new 20” f3.7 was sure to give me plenty of coma to correct for. He said it wasn’t necessary because the Optical Correction System works two-fold for not only extending the light cone through the path of the prisms and to the eyepieces but it also eliminated the coma created from the primaries parabola!"


    Egal ob das nun wirklich irgendwie physikalisch erklärbar ist (ich bin kein Physiker, wüsste aber nicht wie) oder nur der subjektiven Eindruck der Nutzer wiedergibt bleibt offen. Fakt ist, es klappt und die Nutzer (einschließlich mir) sind zufrieden!


    Hab jetzt nur ganz kurz per Google gesucht, man findet noch vieles mehr dazu:
    https://www.cloudynights.com/t…7-wpower-switch-thoughts/
    https://www.reddit.com/r/Astro…for_celestron_binoviewer/
    https://www.cloudynights.com/t…ma-correction-and-fratio/
    https://agenaastro.com/article…eces-for-binoviewers.html




    Grüße, Mario


    EDIT: Ich hab gerade noch etwas im Netz recherchiert, da ich die Frage nach dem "Wie" selbst spannend finde. Es gibt/gab scheinbar auch Koma-Korrigierende Barlows die ohne Verschlechterung des Bildes auch an Refraktoren eingesetzt werden können. Zum Beispiel die Klee-Barlow oder die Düring-Barlow. Vielleicht hat das Denkmeier OCS eine ähnliche Bauweise? Wenn man sich das OCS ansieht, scheinen es auf jeden Fall mehrere verbaute Linsen zu sein.
    Da ich aber wie gesagt kein Profi im Bereich von Physik oder Optik bin, kann ich keine Theorien aufstellen wie es genau funktioniert.

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StephanPsy</i>
    <br />
    Ich bin sehr zufrieden mit dem Siebert multimag Glaswegkorrektor am einfachen TS- Binoansatz für meinen "Phönix" (14 Zoll 5.1), guckst Du


    hier klicken



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">,


    Hallo Stephan, diese Kombi passt schon eher zu dem was ich ausgeben möchte. Gibt's hier in Deutschland Bezugquellen fur die Siebert OCA's?


    Hast du auch Erfahrungswerte mit den günstigen GWK's?



    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst;


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hast du auch Erfahrungswerte mit den günstigen GWK's? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja hier


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt's hier in Deutschland Bezugquellen fur die Siebert OCA's?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Siebert GWKs gibts meines Wissens nur über Bestellung direkt bei ihm aus USA, geht aber problemlos, dauert halt ein bißchen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StephanPsy</i>
    <br />Hallo Horst;


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hast du auch Erfahrungswerte mit den günstigen GWK's? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja hier


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt's hier in Deutschland Bezugquellen fur die Siebert OCA's?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Siebert GWKs gibts meines Wissens nur über Bestellung direkt bei ihm aus USA, geht aber problemlos, dauert halt ein bißchen




    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielen Dank für den Link. Hattest Du ja gestern auch schon gepostet und ist mir durch lauter lesen von Forenbeiträgen zum Thema aus den Augen geraten...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Mittlerweile konnte ich den bestellten Standard-Binoansatz mit einem Satz ES 68° 20mm Okularen an meinen 16“ /f4,45 Dobson testen. Hinsichtlich Verarbeitung /Haptik macht Binoansatz einen erfreulich guten Eindruck, das hätte ich für den Preis nicht erwartet. Die Okualere sind hinsichtlich Verarbeitung und optischer Qualität so wie ich es von meinen bisherigen ES Okularen kenne. Zunächst aber mußte der erhöhte Backfokusbedarf (laut verfügbarer Daten 100mm)überbrückt werden, da mein OAZ mit 1,25“ Reduzierung nur knapp 2,5cm zuläßt. Ein TS 1,6x GWK, der nur ca. 65mm Glasweg kompensiert wurde erst gar nicht probiert, ein William-optics 2,0x GWK (der laut Daten ca. 100mm überbrücken soll) konnte nur mit Hilfe einer Verlängerung (in Form vorhandener 1,25“ Filtern) in den Fokus gebracht werden, erst ein Lacerta 2,6x GWK (der laut Daten 100-105mm kompensiert) konnte problemlos eingesetzt werden. Da blieben noch ein paar mm Backfokus übrig. Also entweder sind die Angaben der GWK`s etwas zu großzügig oder die des Binoansatz etwas zu knapp.
    Neben den erhofft positiven Eindrücken , fielen bei Betrachtung der Venus (vorallem mit dem 2,6x GWK, aber auch mit dem 2,0x GWK) sofort extreme Farbsäume auf; eher schlimmer als auf Sven Wienstein`s Seite veranschautlicher Darstellung von Jupiter. Beim Blick auf den Mond zeigte sich der Effekt jedoch im tolerablen Bereich. Hier wiederum zeigte sich dann aber im Vergleich zu einem Einzelokular eine geringere Bildschärfe und ein deutlich schlechterer Kontrast, feine Farbnuancen der Mondoberfläche verschwanden völlig. Filter wie Polarisationsfilter oder ein Moon- and Skyglowfilter , brachten keine signifikante Verbesserung. Zuletzt wurde noch der Orionnebel als recht helles DS-Objekt angeschaut. Auch hier das Ergebnis wie erwartet sehr ernüchternd, sämtliche postiven Binoeffekte wurden durch eine ernorme Abdunklung und einhandelte Unschärfe überschattet.
    Auch wenn vielleicht gerätetechnisch noch „Luft nach oben“ hinsichtlich Binoansatz, Glaswegkorrektur und Okularen besteht, so ist für mich das Thema Binoansatz am 16 Zöller erstmal erledigt, denn selbst wenn alles zu meiner Zufriedenheit gepasst hätte, ist mir der Mehrgewinn durch Binobeobachtung nur an hellen Objekten einen Preis weit jenseits 500 € zumindest momentan nicht wert.
    Den Binoansatz und das Zubehör werde ich leider wieder zurücksenden müssen. Schade, aber leider ist für mich persönlich der negative Erkenntnisgewinn eindeutig.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst,


    das du mit dem "Standard-Binoansatz" was auch immer das ist oder du meinst, negative Erfahrungen sammeln mußtes, ist schon schade.
    Aber es ging ja bei deinem Vorhaben schon ein klein wenig ins "Extreme". Wenn es zurückgehen kann, hast du wenigsten keine finanziellen Verluste.


    Nur den letzte Satz mit dem negativer Erkenntnisgewinn will ich gerne korrigieren. Einverstanden?


    Handelt es sich bei deinem 16" um einen Dobson wirst du eine Achse mehr als die, die man sonst kennt, nachrichten
    müßen. Ich meine damit die Kopfdrehung beim Beobachten während der Nachführung. Bei sehr einfach gestrickten
    Binoansätzen ist hier der Spielraum alleine schon kritisch. Der Ansatz mit den Okularen müßte vorteilhafter
    Weise im OAZ präzise drehbar gelagert sein. Ganz schlimm wird es, wenn man dann die Hochvergrößerung eines
    Teleskopes erreichen will. Egal was man anschaut. Und wenn mann bei einer, denke mal sehr guten und anspruchsvollen
    Newtonoptik wenig Geld für das was sehr viel kostet, ausgeben will.


    Kurz Erfahrungen die ich mit Binoansatz habe. Am 10" Schmidt-Newton sogar beim Astronomietag (nicht letzten) mit Puplikum.
    Gut machbar, wenn die Durchseher eingewiesen werden. Es ist für mich ein Genuß, sich am C8, C11 vorher ausgewählte Objekte zu beobachten. Und nicht nur Planeten plus Mond.
    Ich richte mich da für ein oder zwei Objekte ein. Und es dauert manchmal ein paar Minuten, bis der "Blick" paßt. Baaderbino mit 45° Einblick (nicht mehr zu haben),Okulare fast immer die 19mm TeleVue Weitwinkel. Also schon etwas Qualität. Den Mond damit abfahren wirkt wie der Blick aus einem Flugzeugfenster. Und man glaubt es nicht, es geht auch Deepsky.
    Man muß nur die Zeit für ein Objekt haben.


    Für nächtliche Beobachtungsreihen wie die oft von Dobsonianern dokumentiert werden ist Binosehen nicht so geeignet.
    Das hat jetzt mit deiner Fragestellung wenig zu tun, will damit aber sagen, dass nicht Alles für alles geeignet ist, oder wenn dann
    nur im Qualitätssegment dass das auch hergibt.


    An die, die mit einem Binoansatz liebäugeln, die Dinger sind schon eine Bereicherung im Sehenbereich.


    So wollte ich meine Erfahrungen dazu loswerden.


    Viele Grüße
    Marwin
    "bleibt dahoam und g`sund!"

  • Hallo Marwin,


    ich schrieb ja, qualitätsmässig wird noch Luft nach oben sein, aber ich hätte mir auch von einem 200€ Binoansatz mit guten Mittelklasseokularen im Bereich einer Vergrößerung um 200fach mehr erwartet. Natürlich war es schön den Mond plastisch und beidäugig abzufahren. Aber die Einbußen an Schärfe,Kontrast, Farbfehler und Abdunklung waren so heftig, dass die Schwächen stets deutlich dominierten. Ein ggfs. ungünstiger Einblick kam da erst gar nicht zu Bedeutung. Blöd, wenn der Wow -Effekt eintritt, wenn man statt des Binoeinsatz wieder nur ein Okular in den OAZ steckt....



    Wer weiß, vielleicht lasse ich mich nochmal eines besseren Belehren und nehm auch mal einen guten 4stelligen Betrag in die Hand, aber der jetzigen Erfahrung nach ist der Hunger nach "mehr" erstmal gestillt. Erhofft hatte ich mir eher ein angefixt sein...



    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!