Neue Wege - 7 Zoll Planspiegel

  • Hallo Zusammen,
    jetzt war doch ein paar Tage lang Ruhe. Es ging aber voran.
    eine kurze Zusammenfassung:
    Der Winkel des Prüflings wurde auf 30 Grad erhöht und näher an die Referenzsphäre platziert. Was hierbei etwas Schiefging war, dass ich den Offset nicht berücksichtigt habe. Das führte zu einem nicht ganz symetrischen Ausleuchten des Prüflings.
    Die Interferogramme sahen entsprechend aus:


    Das ist zugegebenermaßen nicht so schön, aber nicht tragisch. Man muss sich nur über folgende Punkte im Klaren sein:
    -Es geht um eine plane Fläche,
    -Die Abweichungen von der planen Form sind zu 95 rotationsysmetrische Abweichungen
    -entsprechend ist angezeigter Asti im Test zu 95% eine Power des Prüflings (das ist ja ein rotationssymetrischer Fehler).
    -Wichtig ist, dass der Prüfling in der horizontalen Linie (Rand-Mitte-Rand) von der Referenzsphäre ausgeleuchtet wird, dann kann man durch Drehen es Prüflings um 90° die 5% asymetrischen Fehler ausschließen und hat auch die volle Information über die gesamte Fläche.


    Ich bin jedenfalls wieder zurück zur 45° Variante und näher zur Referenzsphäre. Der letzte, von mir genannte Punkt sollte nun passen.


    Zum Polierfortschritt selber:
    In meinem Fall gibt es ja einen Ringwall in der Zone r=30-60. Mit einem Minitool habe ich diesem nunmal auf den Zahn gefühlt. Die Polierzeit betrug ca. 30 Minuten. Übrigens, ganz nebenbei: Mittlerweile habe ich einen Drehteller und das erleichtert die Korrektur mit Minitools ungemein.
    Das Ergebnis geht eindeutig in die richtige Richtung.


    und anbei der Schnitt durch die Profile Vorher-Nachher


    Was auch sehr schön ist: Die Reproduzierbarkeit der Interferogramme ist sehr hoch. Ich habe zwischen einzelnen IG bei Weitem nicht die Abweichungen, wie ich sie von Parabolspiegeln kenne. Der Strehl schwank nur um wenige Zähler und somit würde ich die Messunsicherheit in diesem Aufbau als äußerst gering einschätzen.
    Es bleibt weiterhin spannend.
    Grüße, Matze

  • Noch ein Nachtrag: Das eirige Interferogramm aus dem vorherigen Beitrag kann man in OpenFringe auswerten indem man eine Ellipse oder einen Kreis legt, der bis zum linken und rechten Rand des Interferogramms reicht. Bei mir war es eine Ellipse. Entsprechend, werden Teile vom Interferogramm abgeschnitten.

  • Hallo in die Runde,
    die Schlagzahl wird leider derzeit reduziert, aber ich kann einen neuen Zwischenschritt präsentieren. Leider ging es mittlerweile auch einige Schritte zurück.
    Die Bearbeitung mit dem Minitool hat mir nun eine Furche durchs Glas gepflügt. Nun habe ich statt einen Ringwall zwei[:D]

    Das ist nicht so dramatisch. Die Richtung stimmt immer noch, aber ich würde die Unruhe aus dem Glas gerne wieder hinausbekommen und daher
    nun die Methode mit dem Übergroßen Tool versuchen. Allerdings stellen sich mir hier folgende Fragen:
    1) Wie viel Größer soll das Tool sein?
    2) Wie passt man ein Übergroßes Tool an? Es steht doch beim Anpressen immer ein Teil über und dies führt doch dann zwangsläufig zu einem Höhenunterschied in der Pechhaut?
    3 Poliert man Mot oder Tot ?


    Für Eure Hilfe schonmal vielen Dank[;)]
    Bleibt gesund, Matze

  • hallo Matze,
    zu1
    bei meinem 205mm Spiegel hatte ich 260mm genommen
    zu2
    dazu hatte ich mir zwei Granitplatten genommen und einfach mit 320er Korn
    gegeneinander geschliffen bis überall kontakt war.
    Dabei nicht oben und unten wechseln !
    Dabei erhälst du eine minimal konvexe und eine minimal konkave Platte.
    Damit hat man zwei gute Möglichkeiten das Tool zu formen.
    Noch warm lospolieren ging am besten bei mir.
    zu 3
    immer mot
    viel Spaß
    und Grüsse Alex

  • Hallo Matze,


    sehe das ganz ähnlich wie Alex. Ggf. täte es auch eine etwas
    dickere normale Fensterscheibe zum pressen. Dann auch noch mit
    leicht warmen Pech lospolieren. Ich würde aber die ersten Minuten
    nur mit Wasser polieren und erst später dann Poliermittel hinzugeben.
    Dito MOT.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Alex, Hallo Gerhard,
    vielen Dank für Eure Tips. Dann habe ich jetzt ja einen Fahrplan. zunächst werde ich weiter mit dem Minitool den großen Ringwall angehen und danach zum Übergroßen Tool greifen. Wenn ich die Angaben von Alex prozentual bezogen auf den Durchmesser überschlage, sollte ein 220mm Tool reichen. Mal sehen, ob ich so etwas noch bei mir liegen habe oder herstellen muss. Ich werde berichten.
    Viele Grüße, Matze

  • Hallo,


    mir hat mal jemand aus einer bekannten opt. Firma in Jena gesagt, dass man Planopt. am besten auf einer ca. 1/3 größeren Pol.schale fertigt. So erhält man meist eine relativ zonenfreie Fläche. Das ist auch meine Erfahrung damit. Es gibt dann dabei eine Standarteinstellung der Polierstriche für die Maschine. Man kann dann durch Variation die Fläche ganz gut beeinflussen. Außerdem kann man auch die Pechschale mit Abdrückplatten etwas konvex bzw. konkav oder auch plan abdrücken. Das kann durch Kaltpressen geschehen. Dazu habe ich mir drei 30cm große verschiedene Abdrückplatten gemacht. Bei der Feinkorrektur verzichte ich aber dann darauf und ändere nur noch etwas die Masch.einstellung.
    Ich halte ich das Werkstück beim Feinläppen um ca. 1my konkav und drücke die Pol.schale auch um ca. 1my konkav ab. So habe ich dann eine Randauflage und das Werkstück „kippelt“ nicht. D.h. auch, dass das Werkstück vom Rand aus langsam durchpoliert. Ganz zum Schluss dann aber sehr langsam polieren, was die Sache dann auch zur Geduldsprobe machen kann, denn Änderungen geschehen dann nur noch sehr langsam.


    MfG Thomas (VdS Mat.zentr.)

  • Hsllo,
    meinen 160mm Planspiegel habe ich auch mit einem übergroßen Tool, welches ich immer wieder auf einer der vorher mit der 3er Methode plangeschliffenen runden Granitplatte angepasst habe, poliert. Das hat dann schließlich bei mir zum Erfolg geführt. Alle anderen von mir ausprobierten Methoden schlugen fehl, oder brachten ein nicht ausreichendes Ergebnis.
    Viel Erfolg

  • Hallo in die Runde,
    zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Unterstützungen. Das Polieren auf dem Übergroßen Tool zeigt in dem Sinne positive Auswirkungen, dass der Mittenbereich ruhiger wird und auch planer.
    Der äußere Ringwall möchte aber nicht weichen. Das sieht bis dato so aus:


    Der angezeigte Strehl wird zwar -verglichen mit den vorherigen Auswertungen- immer schlechter, schaltet man den X-Asti aus, wird er aber immer besser.


    Weiteres Vorgehen wird nun sein, erneut mit dem Minitool ein paar Runden zu drehen um diesen Ringwall einzuebnen. Anschließend werde ich mit dem Übergroßen Tool weiterpolieren. Davor aber wird der Mittenbereich des Tools vertieft, damit ich mehr Polierwirkung im Randbereich habe.
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,
    ich habe nur MOT poliert, dabei aber keine Rotation des Spiegels oder des Tools ausgeführt, und immer wieder das Tool auf der planen Granitscheibe angepasst.

  • Hallo Zusammen,
    es geht langsam aber sicher vorwärts. Das Polieren auf dem Übergroßen Tool MoT hat zwar die Oberfläche wieder deutlich beruhigt, jedoch wurde nach jeder Zwischenmessung der Asti mehr und mehr. Daraufhin habe ich, entgegen der Ratschläge mal ToT poliert und siehe da, auf einmal geht es wieder in die richtige Richtung. Mit jeder Polierrunde steigt der Strehl und wird der Asti weniger. Aktuell bin ich bei diesem Zwischenstand:

    Interessant finde ich, dass der Ringwall immer weiter nach außen wandert. Ich werde diese Strategie jedenfalls beibehalten. Es sieht bis jetzt ganz gut aus.
    (==>)Gerhard: Ja, das Anpassen bei übergroßen Tools ist das A und O. Bei planen Oberflächen ist das je zum Glück relativ einfach. WEnn ich mich da an die gekrümmten Flächen erinnere...[B)]
    Schöne Osterfeiertage wünsche ich Euch,
    Matze

  • Hallo Matze, mit wachsendem Interesse verfolge ich deine Planspiegel Schleifaktion und habe schon längst beschlossen, den Fangspiegel für meinen 60 cm auch selbst zu machen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mr_beteigeuze</i>
    <br /> Das Polieren auf dem übergroßen Tool MoT hat zwar die Oberfläche wieder deutlich beruhigt, jedoch wurde nach jeder Zwischenmessung der Asti mehr und mehr. Daraufhin habe ich, entgegen der Ratschläge mal ToT poliert und siehe da, auf einmal geht es wieder in die richtige Richtung. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Verhalten erscheint mir nicht logisch. Bei übergroßer Pechhaut oben hängt die Pechhaut ja weit über und macht den Spiegel konvex, was sich im RCT in 90° Anordnung als Asti zeigen müsste. Bei MOT hingegen liegt der Planspiegel immer schön plan auf. Oder mache ich einen Denkfehler?
    Hmm, Spiegelschleifen ist wohl doch mystisch, da kommt man mit Logik nicht immer weiter.


    Wie viel größer ist die Pechhaut? Wie richtest du sie plan ab? Kannst du mal ein Bild zeigen?

  • Hallo Stathis, und natürlich auch hallo alle anderen :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mit wachsendem Interesse verfolge ich deine Planspiegel Schleifaktion und habe schon längst beschlossen, den Fangspiegel für meinen 60 cm auch selbst zu machen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das freut mich und genau das ist ja auch mein ziel[;)] Jetzt mal vom Spass am Hobby abgesehen, das zählt natürlich mit rein. Ab einer gewissen Größe lohnt sich die Planspiegelherstellung auch finanziell, denn die Preise für gute große Planspiegel sind schon ordentlich. Bei den Mittelpreisigen gibt es da scheinbar -nach wie vor- eine breite Qualitätsstreuung.
    Wenn man es richtig macht, und nicht wie ich [:D] hält sich der Aufwand - verglichen mit Parabolspiegeln- ziemlich in Grenzen.


    Zum Projekt selber: Ich muss von meinem letzten Beitrag zurückrudern. Das Polieren ToT mit übergroßen Tools ist nachträglich nicht zu empfehlen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei übergroßer Pechhaut oben hängt die Pechhaut ja weit über und macht den Spiegel konvex<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das war auch genau das Ziel, denn ich meinte einen leicht konkaven Spiegel zu haben. Das sieht man daran, dass die Auswertungen immer einen x-Asti hatten, unabhängig von der Spiegelposition im Teststand.
    Das Polieren ToT hat auch tatsächlich dazu geführt, dass sich der leichte Asti um genau 90° gedreht hat. Im ersten Moment fühlte ich mich daher auf dem richtigen Weg.

    Gleichzeitig habe ich mir aber auch den Randbereich gehörig runtergehobelt. Das ist mir erst bei den verbogenen Interferogrammen aufgefallen. Ich habe diesen Fehler nun schon so oft gemacht. Irgendwie lerne ich einfach nicht daraus...[B)]

    Im Doppelpass sieht das alles viel dramatischer aus, aber spätestens hier hieß es "Kommando retour"
    Es ging nun zurück zur Politur MoT. Damit hat sich das Ganze deutlich gebessert, aber der Rand braucht noch etwas Erholung. Auch beim Planspiegel bleibt man von Randproblemen nicht verschont[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie viel größer ist die Pechhaut? Wie richtest du sie plan ab? Kannst du mal ein Bild zeigen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber gerne doch:

    Das Tool hat ca. 21 cm Durchmesser. Es ist wohl trotzdem zu klein. Die Frage, weshalb ich kein Größeres genommen habe ist ganz einfach. ich hatte keines zur Hand und wollte es erstmal mit diesem versuchen. Es wird aber nun die Herstellung eines 12" Tools folgen.
    Das Anpassen erfolgt wie ich es hier gesagt bekommen habe: Mit einer großen Fliese + Fliegengitter planpressen, danach ohne Poliermittel polieren und dann geht es los. Das erfolgt vor jeder Session.


    Bei diesem Zwischenstand kann ich folgendes zusammenfassen, was das ganze Prozedere vereinfacht und beschleunigt hätte:


    - größere Referenzsphäre. Vieles wäre denke ich einfacher zu Interpretieren, wenn man den gesamten Prüfling vermisst. So wie bei mir finde ich es -im Nachhinein betrachtet- doch etwas verwirrend, ob man nun Asti durch Power hat, oder das Ganze nur nach Asti aussieht, weil der obere und untere Teil des Prüflings abgeschnitten ist.


    -am besten gleich mit einem übergroßen Tool polieren. Das sollte dann zwangsläufg zu einem Start-Ziel sieg führen.


    Grüße, Matze

  • So, nun noch ein kleiner Zwischenstand:



    Es ist alles deutlich besser geworden. Der Rand hängt aber so ca. 1/2 Wellenlänge runter. Das ist über Openfringe immer schwer zu beurteilen. Daher mal ein Interferogram. Wie ist das eigentlich im Doppelpass? Der Abstand zwischen den Streifen beträgt nicht 1 Wellenlänge sondern 1/2, oder habe ich da einen Denkfehler?


    Mit dem bisherigen Tool werde ich vorerst nicht weitermachen. Ein 12" Tool ist in Arbeit und damit erhoffe ich mir den Abschluss hinzubekommen. Das wird aber nun ein paar Tage dauern.


    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,


    schönes Projekt. Da ich auch gerade dabei bin verschiedene Meßmethoden für Planspiegel miteinander zu vergleichen (großes Planglas,
    RC-Test mit perfekter Sphäre und Rayleight-Wassertest) lese ich hier ebenfalls interessiert mit. In Autokollimation musst du 0.5 einstellen,
    das ist korrekt. Was mir ein bischen Bauchschmerzen bereitet, ist, dass du ein BATH-Interferometer in der RC-Anordnung verwendest, ist doch
    richtig oder? Genau DAS ist der Grund, warum ich diese Vergleiche jetzt fahren möchte. Ich befürchte nämlich, dass du mit einer Sphäre zwar
    den Sterntest und Foucaulttest problemlos machen kannst (RCT klassisch), aber mit dem Bath könnte es Ärger geben, da der Bündelabstand hier
    für zusätzliche Probleme sorgt. Der hin-und rückläufige Strahl treffen nämlich auf einen geneigte Fläche, anstatt wie beim Test eines Spiegels
    aus dem COC direkt frontal auf den Prüfling. Nicht, dass deine Messungen möglicherweise nicht ganz zuverlässig sind? Vielleicht kann da jemand was zu sagen?


    Jedenfalls habe ich einen großen, richtig guten lambda/40 Flat hier. Wenn du meinst, das du mit dem Projekt fertig bist, kannst du gerne eine
    letzte Messung machen und wir prüfen deinen FS dann gegen diese Planfläche im Natriumlicht. Können dann verschiedene Interferogramme machen, und
    nachsehen, was Sache ist.


    Aber bis dahin: weiter so! Echt toll!


    cs,


    Alfredo

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber mit dem Bath könnte es Ärger geben, da der Bündelabstand hierfür zusätzliche Probleme sorgt. Der hin-und rückläufige Strahl treffen nämlich auf einen geneigte Fläche, anstatt wie beim Test eines Spiegels aus dem COC direkt frontal auf den Prüfling. Nicht, dass deine Messungen möglicherweise nicht ganz zuverlässig sind<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist ein guter Punkt, den ich bis jetzt tatsächlich außer Acht gelassen habe.
    Es spricht meiner Meinung aber einiges dafür, dass die Messung zuverlässig ist. So war beispielsweise die Furche, hervorgerufen durch das Minitool, sowohl im Foucault, als auch interferometrisch gleich gut sichtbar. Quantifizieren ist da natürlich schwierig. Hierzu habe ich derzeit keine Bilder zur Hand, aber das reiche ich noch nach.
    Auch das Drehen des Prüflings im Teststand, zeigt bis jetzt keine Unregelmäßigkeiten. Die Abweichungen des Prüflings von der Idealform sind allerdings momentan der dominierende Fehler. Daher ist es im Moment auch leider nicht möglich hier genauere Untersuchungen anzustellen.


    Ein Bath-Fehler im Prüfaufbau kann ich nicht ganz ausschließen, aber ich bin hier ganz optimistisch, dass dieser eine untergeordnete Rolle spiel. Da haben Faktoren wie allgemeine Messunsicherheit, Teststandfehler oder auch die Referenzsphäre meiner Meinung nach einen größeren Einfluss.


    Meine Erfahrungen beim Spiegelmessen sind bis jetzt: Entweder stimmt das Verfahren und der Fehler des Messaufbaus ist so gering, dass er wirklich nur bei hochambitionierten (dazu zähle ich mich nicht[:D]) Perfektionisten, also Strehl besser 0,95 zutage tritt, oder die Ergebnisse sind völlig daneben. Ich erinnere mich hier dunkel an Fharry, der Interferogramme im Infrarot geschossen hat...oder so ähnlich. Das hat da überhaupt nicht gepasst. Finde den Thread leider nicht mehr.


    Dein Angebot nehme ich aber sehr gerne an. Es ist nie verkehrt gewonnenen Messergebnisse mit zwei komplett unterschiedlichen Messverfahren zu vergleichen.[:D]


    Davor muss ich aber die Scherbe noch gehörig quälen[B)]
    Grüße, Matze

  • Hallo Zusammen,


    auch sowas gibt es beim Spiegelschleifen: vermeintliche Sackgassen und Fehlschläge, aber von Anfang an.
    Recht motiviert bin ich an die Herstellung des übergroßen Tools gegangen und hab vergangene Wochen Fliesen rundgeflext und gegeneinander plangeschliffen. Schon das war mit relativ viel Aufwand verbunden, denn von Plan konnte im Grundzustand der Fliesen keine Rede sein. Es musste relativ viel Überzeugungsarbeit mit K80 investiert werden, bis das Ergebnis zufriedenstellend war. Anschließend noch etwas mit K320. Das Tool hat nun eine Größe von ca. 11,5" aber die effektive Polierfläche dürfte bei ca. 9" liegen. Der Randbereich des Tools lässt sich einfach nicht in die Gesamtform integrieren.
    Dummerweise hab ich bei der ersten Politur mit dem neuen Tool wohl nicht darauf geachtet, dass die Pechhaut gleichmäßig greift. Jedenfalls habe ich mir da nach 10 Minuten gleich ein tiefes Loch in der Mitte eingehandelt. Auch der Randbereich sieht nach wie vor furchtbar aus. Mittlerweile passt die Pechhaut ziemlich gut. Das sieht man an der Verteilung des Poliermittels, wenn man während dem Polieren von Oben auf den Spiegel schaut.

    Es ändert sich aber einfach nichts mehr an der Form. Weder Loch, noch Rand zeigen irgend eine Tendenz der Besserung. Derzeit lege ich auch eine Frustpause ein. Der aktuelle Stand:

    Mittlerweile habe ich zusätzlich mit der Politur eines weiteren Planspiegels der 3er Bande begonnen. Mal sehen wie der aussehen wird. Momentan reflektiert er noch nicht ausreichend um zu messen.
    Ich hatte eigentlich gehofft mit dem übergroßen Tool das Projekt zügig abschließen zu können, aber jetzt bin ich erstmal mit meinem Latein am Ende.
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,


    schade, dass es jetzt nicht so geklappt hat. Wäre auch der Meinung gewesen, dass ein übergroßes Tool die Sache einebnet. Warst ja mit 83 Strehl schon ganz weit fortgeschritten.


    Hier mal ein Link. Richard Labschütz hatte für seinen 25,5 Zoll Dobson
    den Planspiegel auch selbst gemacht und hatte wohl sogar ein recht ähnliches Ergebnis wie Du zuletzt(Randwall und Berg in der Mitte). Alois hat das Teil dann vollends "gestrehlt" allerdings hier dann mit Minitools gearbeitet.


    http://www.astrotreff.de/pop_p…CHIVE=true&TOPIC_ID=87675


    Viel Glück
    Gerhard

  • Hallo Leute,
    zunächst mal Danke für die aufbauenden Worte.
    Es ist derzeit unglaublich. Egal was ich mache, die Form bleibt erhalten und ändert sich nicht mehr. Selbst die Politur mit dem "kleineren" übergroßen Tool Tot (mit dieser hatte ich ja teilweise Erfolg), zeigt keine Wirkung.
    Das alles ist erst so, seitdem ich meine Tools mit den geschliffenen Fliesen einplaniere. Hier werde ich den Tip von Alex befolgen und mir ein leicht hohles Tool herstellen und dann geht es hoffentlich weiter.
    So eine verzwickte Situation hatte ich schon lange nicht mehr.
    Grüße, Matze

  • Hallo in die Runde,
    nach langem hin und her, habe ich -denke ich- den Dreh raus. Der Weg dahin war allerdings echt nervenaufreibend. Ich werde die Tage das mal zusammenschreiben, bzw. zusammenfassen. Das braucht aber Zeit und die ist wie immer leider knapp.


    Derzeit bin ich bei folgendem Stand:


    Zwei Sachen zur Auswertung:
    1) Der Teststand wurde wieder auf 30° umgestellt damit ich auch ganz sicher den kompletten Rand in der Auswertung habe.
    2)Die 5 äußeren mm vom Rand fallen ins Bodenlose und ich werde diese nun auch nicht mehr versuchen zu retten. Der Spiegel wird a la Norbert loechel ausgeschnitten und fertig. in der Auswertung sind diese weggeschnitten. Übrigens, der LowPass ist hier gar nicht erst aktiviert.


    Mehr dann in ein paar Tagen.
    CS, Matze

  • Hallo in die Runde,
    ich dachte lange, ich hätte den Dreh raus, aber bei den angedachten letzten Korrekturen haben sich dann doch wieder unplausible Werte eingeschlichen.
    Eine neue Erkenntnis erlangte ich, nachdem ich für Arbeiten im Keller -und somit meinen Messraum- die ganze Messapparatur für einen Tag wegräumen musste. Nachdem ich alles neu aufgebaut hatte war ich etwas verblüfft, da der angeblich halbwegs plane Planspiegel nun doch wieder erheblichen Asti anzeigte. Ich habe daraufhin drei Auswertungen an drei unterschiedlichen Punkten entlang der optischen Achse durchgeführt. Das Ergebnis hat mich dann doch überrascht:

    Das Bath scheint tatsächlich nicht geeignet zu sein Planspiegl zu vermessen. Jedenfalls ist der angezeigte Asti abhängig von der Position entlang der optischen Achse. Ein Messen der Power ist somit erstmal nicht drin.


    Was die Form des Prüflings angeht, scheint das Bath jedoch schon eine gewisse Aussagekraft zu haben. Den abgesunkenen Rand sieht man deutlich auch im Foucault (Messerschneide von Rechts).

    Jetzt bin ich am überlegen, wie ich am einfachsten den Pinhole-Test realisiere...[B)]
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,


    das hat alles nichts mit der Sorte von Interferometer zu tun, es liegt einfach am Ritchey-Common-Test.
    Das ist ein großer Nachteil des RC Tests und ist sehr nervig.
    Auf Seite 1 hatte ich die Fokuspositionsproblematik schon angedeutet.
    Vermesse den Spiegel mindestens in der 0° und der 90° Stellung (besser 180° und 270° auch noch), wenn die gleich sind, weißt du was im Spiegel ist.
    Bau dir einen Drehmechanismus, bei dem sich der Spiegel genau zentrisch dreht, also nicht in der Position ändert und sich vor allem in der Reflexionsebene dreht. Das siehst du am Interferometer, das sollte bei der Prozedur weder nach links, rechts, oben, unten oder entlang der optischen Achse nachgestellt werden müssen.
    Das ist schwierig, vor allem, wenn du den Spiegel nach der Politur wieder in die exakt gleiche Position bringen musst.
    Autofokus in OF immer ausgeschaltet lassen und niemals die Auswertungen verschiedener Winkelpositionen mitteln, das funktioniert hier nicht.
    Wenn es dich tröstet, ich habe mich da auch sehr durchgequält und die geglaubte erstklassische Oberfläche mehrfach überpolieren müssen.[B)]
    Trotzdem habe ich starke Bedenken, wegen deiner kleineren Prüfsphäre.
    Die sollte den Planspiegel schon voll ausleuchten, Verschiebung des Planspiegels und einzelne Bereiche vermessen ist zwar möglich, aber wie du jetzt am RC Test leidvoll erfährst, praktisch in einem zeitlich begrenztem Rahmen nicht umsetzbar.
    Viel Glück.[:)]


    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    vielen Dank für Deine Antwort. Damals hatte ich Deinen Beitrag nicht richtig verstanden. Nun kann ich aber nachvollziehen, was du mit
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mit deinem Messaufbau immer genau im Krümmungsmittelpunkt deiner Referenzsphäre zu messen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> gemeint hast.


    Für mich ist das Hauptproblem nun den richtigen "Fokus" beim Bath zu finden. Ich meine, dass ich immer leicht intrafokal meine Aufnahmen gemacht habe, da ich hier hauptsächlich gerade Streifen erzeugen konnte, in allen anderen Positionen ist das mehr oder weniger ein Ausschnitt eines Kreisbogens.


    Ich gehe bei der Politur ganz pragmatisch (und ungeprüft) davon aus, dass ich keine asymetrischen Fehler im Glas habe. Diese Annahme halte ich durchaus für berechtigt, denn bei einem Vorder- und Rückseitig planierte, 21mm dicken 7" Glas, was soll da asymetrisch werden? zudem ist mir das bis jetzt bei keinem meiner Projekte vorgekommen und somit gehe ich davon aus, dass angezeigter Asti nur Power des Prüflings ist. Es geht erstmal darum die Power des Prüflings richtig messen und eliminieren zu können.


    Daher sind genaue Messprozeduren wie in verschiedenen Winkelpositionen noch nicht angesagt, außer sie helfen beim Fokusproblem...[?]
    Gleiches gilt auch für die Referenzsphäre. Sie leuchtet den Prüfling in horizontaler Linie bis zum Rand aus. Bei Annahme, dass die Fehler lediglich rotationsymetrisch sind, reicht das doch[?]


    Eine neue Sphäre würde zudem das Projekt ja ewig in die Länge ziehen. Ich will so langsam mal fertig werden[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Autofokus in OF immer ausgeschaltet lassen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie macht man das? ist das die "Artificial Null"


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">niemals die Auswertungen verschiedener Winkelpositionen mitteln<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Nein, das mache ich nicht. Nur ab und an mal eine invertierte Auswertungen mit rein und mitteln und das perfekte Ergebnis genießen und dann wieder zurück in die bittere Realität ankommen.
    [:D]


    Grüße, Matze

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!