Verspiegelung mit Bavaria+

  • Die von Kurt gebaute Vakuum Verspiegelungsanlage ist ja inzwischen eine Weile in der Volkssternwarte München im Einsatz.
    Vor kurzem hat Tobias das Parabolisieren seines 205 mm f/6,8 hier im Forum vorgestellt und nach einigen Tipps bei seinem Besuch bei uns in der Sternwarte den Spiegel fertig gestellt.


    Da war es uns natürlich eine Ehre, diesen Spiegel in unserer Anlage zu bedampfen. Alle Bilder von MartinB und Rüdiger:


    Erst mit Leitungswasser, Sil und neuem Schwamm in mehreren Gängen saubermachen:


    Anschließend mit entmineralisiertem Wasser abspülen, abtropfen lassen und mit möglichst fusselfreiem Tuch trocken wischen:


    Einklemmen und sichern in der Vorrichtung:


    Verdampfer mit Aludraht beladen (hier im Bild nicht zu sehen), Spiegel kopfüber einbauen:


    Deckel drüber:


    Drucksensor anbauen, 1. Stufe Vakuum, 2. Stufe Vakuum, warten: Vakuum brechen. Zünden der Ionisierung, zum wegschlagen der restlichen Partikel von der Oberfläche:


    Zündung zum Bedampfen:


    Und voila, der fertige Spiegel, bereit Photonen zu sammeln und ultrascharf ins Auge zu bündeln:


    Vom Nachbarraum knirschte es mit 80 - der nächste Spiegel kann kommen...

  • Hallo Stathis,


    das hast schön vorgestellt, man kann richtig die begeisterte Atmosphäre nachvollziehen die am Dienstagabend herrschte :)
    Vor allem das Foto vom Bedampfen ist Martin gut gelungen, immerhin herrschte in der "Brennkammer" dabei gleißende Helligkeit.


    Ciao & LG,
    Rüdiger

  • Hi Stathis,
    es ist echt beeindruckend, was sich in der Amateur Szene, speziell Optik in den letzten 10 Jahren so getan hat. Wir haben hier einige Pioniere am Werk, denen gebührt hoechster Respekt [^]


    Ich wünsche Euch weiterhin erfolgreiches Beschichten. Bietet ihr die Beschichtung auch auch fuer Leute ausserhalb der Gruppe an. Es konnte durchaus Bedarf bestehen[:D]


    (==>) Thomas und Dieter. Im ersten Link von Stathis werden eure Fragen beantwortet. Bis D=400mm und nur Alu, ohne Schutzschicht[;)]


    Beste Gruesse, Matze

  • Hallo Dieter,


    die reine Aluschicht ohne Quarz benötigt ein paar Wochen "Ruhe". Es bildet sich tatsächlich eine (durchsichtige) Aluminiumoxidschicht darüber aus, die relativ hart ist. Nach ein paar Monaten kann man den Spiegel sogar vorsichtig mit Spülmittel waschen! Wenn man das zu Beginn macht, ist die Aluschicht aber tatsächlich hinüber, das wissen die meisten nur nicht. Für uns bedeudet das, dass wir ganz gut auch ohne die Quarzschutzschicht leben können. Und im Hintergrund laufen eh grad Experimente, wie wir in Zukunft vielleicht doch eine Schutzschicht draufbekommen. Aber das dauert noch :)


    lg, Alfredo

  • (==>)Stathis + Martin:


    wir könnten mal tatsächlich überlegen, wie wir die Kathode nach der Ionisierung aus dem Strahlenweg des Aluminiums bekommen. Vielleicht durch eine Art Hebel und aus dem Weg "wegdrehen"? Bei meinen
    letzten Tests hat sich die Schichtdicke dort eindeutig stark vermindert. Falls ihr noch einmal ein Interferogramm mit dem verspiegelten Endergebnis machen könntet, könnten wir mal überprüfen, was Openfringe oder DFTFringe dazu sagt. Bei diesem Spiegel würde es mich echt interessieren, da er nicht so groß ist. Vielleicht ist das hier nicht so schlimm wie bei großen Scheiben.



    lg,


    Alfredo :)

  • Hi Alfredo,
    betrachte den Flugweg des verdampften Alus geradlinig (wie die Lichtausbreitung). Wenn die Kathode so angeordnet wird, dass sie aus Sicht der Verdampferschiffchen keinen Schatten auf die zu verspiegelnde Oberfläche wirf, dann kann sie da bleiben. Wenn ich das Bild oben als Maßstab nehme, könnte es reichen, wenn man die Schleife einfach kleiner macht.


    Ich hatte seinerzeit in meinem Exceltool zur Verteilung von Alu (Positionierung der Verdampfer) keine Blenden bzw. schattenbildende Elemente berücksichtigt. Aber das wäre durchaus machbar.
    https://www.dropbox.com/s/elqi…nge%20berechnen.xlsx?dl=0

  • Hallo Kalle,


    richtig erkannt [:)] Und genau das ist das Problem. Die Schleife wirft in unserer Anlage Schatten. Und zwar für alle 6 Verdampferwendeln. So wie die Kathode jetzt positioniert ist, liegt sie äußerst ungünstig. Sieht man zwar nicht mehr
    auf dem fertig bedampften Spiegel, aber die Ungleichmäßigkeiten sind drauf. Hatte mal mit Alois Ortner so ein Problemchen mit einem falsch bedampften Spiegel den ich mitgebracht hatte. Er hatte mir damals in seinem Keller gezeigt, wie sehr sich diese Problematik auf den Spiegel "durchdrückt". Openfringe zeigte es ganz klar, und es wirkte sich auch auf den Strehl aus. Nach einer Neubeschichtung war die Messung plötzlich sauber [:)] Danke Alois [;)]


    Eigentlich wäre es besser, die Schlaufe ganz groß zu machen, so dass sie komplett aus dem Strahlengang ist. Aber dann kommt sie zu nah an die Wandung und es könnte zssschhhh machen:-)


    Mal sehen wie sich das lösen lässt...


    lg


    Alfredo
    [:)]

  • Hallo Dieter,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ASTRO OPTIK MARTINI</i>
    <br />fehlt nur die Quarzschutzschicht, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielleicht ist auch MgF2 als Schutzschicht. Es würde die Blau- und UV-Reflektivität etwas steigern, das geringe schichttypische Streulicht reduzieren und es lässt sich mit unseren Mitteln leichter applizieren als SiO =&gt; SiO2. Es fehlen nur noch einige Versuche zur Praxistauglichkeit.


    Gruß Kurt

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