Nebelfilter-Wirkung am Beispiel M42

    Hallo, Kollegen,


    für die Einsteiger unseres Hobbys, die bei stark lichtverschmutztem Himmel, wie ich, fotografieren wollen:


    da sich letztes Mal die Gelegenheit ergab, dass ich auf die Schnelle in mein Teleskop einen Nebelfilter, hier den IDAS V4-Filter, einschrauben wollte, die Montierung einfach laufen lies und noch einmal auf M42 zum Spaß zielte, erhielt ich einen direkten Vergleich mit und ohne Filter. Alle anderen Parameter gleich.
    Hier die 2 Rohbilder, beide 5 min belichtet und nur der Kamerasensor hat die Aufnahmen "bearbeitet".



    viele Grüße und endlich wieder cs
    Andreas

    Hallo Andreas.


    Kannst Du bitte bei beiden mal im FitsWork den Schwarzwert am Hintergrund setzen?


    Ich selbst habe hier _wenig_ Lichtverschmutzung und war aber auch erstmal baff, wie gut die Bilder direkt aus der Kamera aussehen. Aber wenn ich bei Bildern ohne Filter den Rotstich entferne, sehen sie fast gleich aus. Bei Deinem obigen Bild geht es mir ähnlich.


    Bei _starker_ Lichtverschmutzung hätte ich einen viel deutlicheren Effekt erwartet :(. Leider war mir die Zeit bisher zu schade, das selbst mal an lichtverschmutztem Himmel zu testen.


    Danke und viele Grüße
    Christian

    Hallo Andreas,


    der Schwarzwert im Hintergrund ist aber bei dir noch immer nicht gleich. Das erste Bild ohne Filter ist besonders im Hintergrund viel heller, was die Kontraste mindert. Ich habe mal am Screenshot die Werte einigermaßen angeglichen, also nur den Schwarzwert gesetzt und einen Weißabgleich gemacht, was aber wegen der sehr unterschiedlichen Gradienten besonders beim IDAS nicht sehr gut geht. Die objektiven Unterschiede sind dann gar nicht mehr so groß. Die Rotwerte im IDAS sind stark betont und blau fällt etwas unter den Tisch. Zwar wirkt M 42 auf den ersten Blick prägnanter. Aber die farblichen Differenzierungen im Nebel sind m. E. besser ohne Filter und der bläuliche Running Man scheint mit Filter blasser als ohne. Und dann wären da noch die verfälschten Farben...


    Ich schätze, ob man mit oder ohne Filter arbeiten will, ist auch irgendwie Glaubenssache und eine Frage der jeweiligen Vorlieben bei der Bildbearbeitung.


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    Danke Euch!


    Also ich finde es natürlich gut, dass mit Filter das Bild direkt kontrastreicher aus der Kamera kommt. Aber nach etwas "Stretchen" am PC kann ich bei meinen Bildern am Ende wirklich nur geringste Unterschiede sehen.


    Dass Andreas oben die starke Lichtverschmutzung betont, wunderte mich dann halt. Vielleicht ist seine starke Lichtverschmutzung ja identisch zu meiner schwachen Lichtverschmutzung ;-).

    Hallo, Kollegen,


    (==&gt;) Peter: Danke für die Korrekturen! In der BB bin ich wirklich noch ein Anfänger![:)]


    (==&gt;) Christian: ...naja, gemäß den Lichtverschmutzungskarten fotografiere ich aus einen "orangenen" Bereich, dicht (ca. 40m) von einer "roten" Zone entfernt...da denke ich schon, dass hier eine stark lichtverschmutzte Lage vorliegt. [:)]
    Geringste Unterschiede in den Vergleichsbildern: das kann eigentlich nicht sein:
    filterlose Aufnahme: gesamter natürlicher und künstlicher Lichtwellenbereich: 400 nm-700 nm = 300 nm
    Aufnahme mit Filter: ca. 90 nm: ca. 70nm BG + 16 nm Rot (auch hier natürl. + künstl. Wellenlängen).


    viele Grüße und wieder cs
    Andreas

    Hi Andreas,


    eigentlich wollte ich auf das Gleiche hinaus, wie Christian. Eine entsprechende Bildbearbeitung gleicht den scheinbaren Vorteil des Filters in Bezug auf den Kontrast bestimmt aus. Ich glaube, dass man in deinem Fall auf einen Filter verzichten kann, wenn man einigermaßen Belichtungszeit in den Kasten bekommt und das Objekt nicht zu tief steht. Der Vorteil wären u. a. unverfälschte Farben und damit bessere Bilder und auch eine leichtere Bildbearbeitung.


    LG
    Peter

    Hallo Andreas und Peter,


    Danke euch für diesen interessanten Vergleich! Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, dass der Unterschied zwischen mit und ohne Filter gar nicht so groß ist, jedoch Filter teilweise Gradienten einbringen, die nur schwer wieder zu entfernen sind.


    Viele Grüße,
    Martin

    Hallo, Peter und Martin,


    da bin ich anderer Meinung:
    unverfälschte Farben habe ich ohne Filter nicht, da die vielen Farbgradienten aufgrund der starken LV dies verhindern.
    Filter lassen nur gewisse Lichtbandbreiten durch. Mit ihnen erhält man sicher nicht mehr Farbgradienten als bei Aufnahmen ohne Filter. Mehrere Gradienten auf einmal lassen sich kaum noch entfernen, wenn man als Hilfestellung nicht "Referenzbilder" benutzt.


    Ich hatte mal versucht (da ich kein Goto habe, nur einen Leuchtpunktsucher)), Abell 21 bei Testaufnahmen ohne Filter am Himmel zu finden, da war rein gar nichts zu erkennen, bei 30 sec Aufnahmen. Mit Nebelfilter sticht er jedoch sofort heraus. [:)]


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo Andreas,


    unverfälschte Farben gibt es tatsächlich nicht, aber dafür gibt es ja heute tolle Programme, mit denen man auch schwierige Gradienten entfernen und das ganze Bild anhand der normalen Verteilung der Sternfarben kalibrieren kann - aber nur, wenn kein Linienfilter im Spiel war. Ich glaube, dass man deinen Himmel mit solchen Programmen gut in den Griff bekommen kann. Wenn man so ein milchiges Gradientenbild in APP bearbeitet (ist bestimmt in PI das Gleiche), poppt das DSO auch hervor, als sei nachträglich ein Filter zwischengeschoben worden. Das funktioniert selbst mit einem Screenshot von deinem Rohbild.


    Aber jeder muss das so machen, wie er möchte. Meine persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen sind halt andere als deine. Mehr wollte ich gar nicht sagen und dafür ist das ja hier auch ein Diskussionsboard und du hattest den Vergleich zur Diskussion gestellt. [;)]


    Viele Grüße
    Peter

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