Hallo Freunde,
gestern konnte ich zum ersten Mal mein neues BDSC ausprobieren.
Mit dem ArgoNavis hatte ich so meine Probleme und habe es wieder verkauft.
Das Wetter sollte gut werden und so habe ich mich mit dem Christian auf der Hohloh verabredet. (Christian = Deneb)
Er hatte sich bereit erklärt, mir eine Einweisung zu geben.
Danke dafür. [:p]
Ab 20 Uhr war ich oben am Berg und baute zur ersten Mal den 28er im Dunklen auf.
Das klappte ganz gut, aber dauerte etwas länger... ich musste zwischendurch öfters nach runtergefallenen Sterngriffmuttern suchen!
Die Justage am Stern erwies sich als kompoiziert, da der große Spiegel erst mal auskühlen musste.
Auch wenn er nur 25mm dick ist braucht er seine Zeit um von 20° auf 5° runterzukühlen.
So war der Polarstern ein krummes, verwaschenes und matschiges Etwas. Nach einer halben Stunde ging es dann doch gut.
Mein erstes Objekt war der Eskimonebel, der bei 413fach richtig gut aussah.
Die Schalenstruktur war sehr gut sichtbar und der Zentralstern richtig fett!
Es folgten, immer noch ohne BDSC, der Orionnebel, natürlich farbig und dann der Flammennebel.
Der war trotz Alnitak im Gesichtsfeld mit vielen Strukturen zu sehen, weil der H-Beta-Filter das Licht dämpft.
Ein kleiner Schwenk und schon sah man den Pferdekopf! Und immer noch mit Alnitak im Gesichtsfeld.
So krass hatte ich ihn noch nie gesehen.
Weiter ging es zm NGC2371, dem Erdnussnebel. Schnell mit dem Telrad gefunden.
Gut zu sehen mit Strukturen und feinem Zentralstern.
Dann der intergalaktische Wanderer NGC2419, bei dem ich mangels Sternkarte ewtas länger suchen musste. [^]
Deshalb probierte jetzt ich das BDSC aus. Wenn man das zum ersten Mal macht, scheint es sehr kompliziert zu sein.
Das Alignment klappte ganz gut, aber irgendwie machte ich einen Fehler. Zum Glück hatte ich ja den Christian.
Der suchte gerade mit seinem 20-Zöller erfolgreich Einzelsterne in M31 und M33 und kam rüber zu meinem Dobson.
Mit Engelsgeduld erklärte er mir den Ablauf des Alignments und dann hatte ich es endlich begriffen.
Es war viel einfacher als gedacht und klappte sehr gut.
Leider konnte ich als eingefleischter iPhone-Mensch noch nicht so gut mit dem Android-Handy umgehen.
Mit etwas Übung hatte ich dann alles im Griff.
Plötzlich eröffnete sich eine neue Welt! Alles ist sehr schnell zu finden und immer im Gesichtsfeld,
wenn man das Fadenkreuz auf das gewünschte Objekt stellt. Einfach genial!
Die letzte Stunde war dann Übung mit dem BDSC, wo ich zusammen mit dem Christian ein paar Objekte aufsuchte.
Ein paar Schmankerln: M1 mit tollen Strukturen im OIII-Filter und mit dem Pulsar, dann ohne Filter.
Der war nicht einfach zu erkennen, das Sternchen neben dem Pulsar war kaum zu trennen, nur die Richtung war zu erahnen.
Noch einmal der intergalaktische Wanderer NGC2419. Wir konnten bei 413fach relativ viele Einzesternchen erkennen.
Dieser Kugelhaufen ist ja extrem weit weg, weit über 200 000 Lichtjahre, sieht für mich aber aus wie M13 im 6-Zöller.
Dann M106, sehr hell und mit deutlichem hellen, schräg gestellten Balken in der Mitte.
Hickson 44 sah auch recht hell aus und bei der NGC3190 konnte man das Staubband gut erkennen.
Dann M82 und M81, beide sehr hell und eindrucksvoll.
Dass beide mit dem BDSC von Hickson 44 aus sofort gefunden wurden, zeigt, dass ich alles richtig gebaut habe. [8D]
Ein Highlight war aber der Conusnebel! Hier sahen wir beide eine der beiden hellen Kanten, die sofort ins Auge fiel.
Schöne Nebenobjekte waren auch NGC 2261, Hubble`s Variable und der übergroße Rosettennebel.
Tiefstehende Objekte sind oft nicht so leicht zu finden, aber Thors Helm war mit dem BDSC sehr schnell gefunden.
Ein herrlicher Anbick mit OIII-Filter!
Nicht weit weg im Dunst kam dann noch M46 dran, mit dem schönen Planetary NGC2438.
Bei hoher Vergrößerung sieht man ein Sternchen fast im Zentrum, aber das ist nicht der Zentralstern.
Der liegt auch mit 28" ausserhalb der Reichweite.
Kurz vor 1 Uhr packten wir unsere Dobsons wieder ein und gegen 2 Uhr war ich wieder zu Hause.
Es war eine traumhafte Nacht mit vielen positiven Erfahrungen.
cs
Timm