Plejaden mit Reflexionsnebel

  • Zu dem ungleichmäßigen Lichtfächer möchte ich gerne folgende Erfahrung beisteuern: Ich besitze das nahezu gleiche Gerät, den 200/1000 PDS Skywatcher. Anfangs gab es bei mir exakt das gleiche Problem, ein extrem starker und ungleichmäßiger Lichtfächer um alle hellen Sterne. Sämtliche Änderungen im Strahlengang, wie Velourauskleidung und Schwärzung der OAZ brachten gar nix, Schuld war eine abgesunkene Kante am Hauptspiegel. Herausgefunden habe ich es durch eine Eigenbau Blende, welche den Spiegelrand knapp überdeckt um wenige Millimeter. den Spiegel habe ich beim Lieferanten wechseln lassen.... Probiere es einfach mal aus, bei Bedarf kann ich gerne vorher-Nachher Bilder etc. beisteuern.


    Gruß Frank

  • Stimmt schon, Peter, und der Vergleich mit dem Fahrrad ist wunderbar. Hörst du das leise Säuseln des Windes im Gras? Die unterschiedlichen Töne der Grillen? Das entfernte Rauschen des Wasserfalls? :)
    Aber klar, man kann an mehreren Baustellen gleichzeitig arbeiten, da hast du auch Recht.
    Der Hinweis von Frank ist sehr interessant, den hatte ich nicht auf dem Schirm. Hoffen wir mal, dass das nicht der Fall ist.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />... hörst du das leise Säuseln des Windes im Gras? Die unterschiedlichen Töne der Grillen? Das entfernte Rauschen des Wasserfalls....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich höre es, Ralf! Hinter jeder Kurve etwas neues. Ist das nicht ein geniales Hobby?![:D][8D][:)]


    Viele Grüsse,
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frank0478</i>
    <br />Zu dem ungleichmäßigen Lichtfächer möchte ich gerne folgende Erfahrung beisteuern: Ich besitze das nahezu gleiche Gerät, den 200/1000 PDS Skywatcher. Anfangs gab es bei mir exakt das gleiche Problem, ein extrem starker und ungleichmäßiger Lichtfächer um alle hellen Sterne. Sämtliche Änderungen im Strahlengang, wie Velourauskleidung und Schwärzung der OAZ brachten gar nix, Schuld war eine abgesunkene Kante am Hauptspiegel. Herausgefunden habe ich es durch eine Eigenbau Blende, welche den Spiegelrand knapp überdeckt um wenige Millimeter. den Spiegel habe ich beim Lieferanten wechseln lassen.... Probiere es einfach mal aus, bei Bedarf kann ich gerne vorher-Nachher Bilder etc. beisteuern.


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Frank,


    vielen Dank für den Hinweis. Ich fürchte mittlerweile, dass es das gleiche Problem sein könnte. Schaut man von vorne in das Teleskop, ist absolut nichts zu erkennen, was irgendwie den Strahlengang behindern würde. Habe den Fangspiegel und Hauptspiegel auch gerade erst mit einem Laser justiert und würde eine Dejustage weitgehend ausschließen. Beim Durchgehen älterer Fotos habe ich außerdem festgestellt, dass das Problem auch schon vor dem Einbau des KK existierte. Ich habe manchmal helle Sterne zum Scharfstellen verwendet und auch dort sind die Strahlenfächer zu finden.


    Kannst Du mir noch ein paar Details zu der abgesunkenen Kante geben? Ich kann mir das noch nicht so richtig vorstellen. Bin jetzt auch am Hin- und Herüberlegen, wie ich weiter vorgehen soll. Habe Angst, dass ich am Ende noch mehr kaputt mache als behebe.


    Ein wenig tröstend ist, dass der Effekt bei 95% meiner Bilder keine Rolle spielt. Die Aufnahmen von Mond, Planeten und Galaxien sind alle O.K. und so auffallend wie bei den Plejaden ist der Lichtfächer sonst auch nirgendwo.


    Viele Grüße,
    Marco

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mag16</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frank0478</i>
    <br />Zu dem ungleichmäßigen Lichtfächer möchte ich gerne folgende Erfahrung beisteuern: Ich besitze das nahezu gleiche Gerät, den 200/1000 PDS Skywatcher. Anfangs gab es bei mir exakt das gleiche Problem, ein extrem starker und ungleichmäßiger Lichtfächer um alle hellen Sterne. Sämtliche Änderungen im Strahlengang, wie Velourauskleidung und Schwärzung der OAZ brachten gar nix, Schuld war eine abgesunkene Kante am Hauptspiegel. Herausgefunden habe ich es durch eine Eigenbau Blende, welche den Spiegelrand knapp überdeckt um wenige Millimeter. den Spiegel habe ich beim Lieferanten wechseln lassen.... Probiere es einfach mal aus, bei Bedarf kann ich gerne vorher-Nachher Bilder etc. beisteuern.


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Frank,


    vielen Dank für den Hinweis. Ich fürchte mittlerweile, dass es das gleiche Problem sein könnte. Schaut man von vorne in das Teleskop, ist absolut nichts zu erkennen, was irgendwie den Strahlengang behindern würde. Habe den Fangspiegel und Hauptspiegel auch gerade erst mit einem Laser justiert und würde eine Dejustage weitgehend ausschließen. Beim Durchgehen älterer Fotos habe ich außerdem festgestellt, dass das Problem auch schon vor dem Einbau des KK existierte. Ich habe manchmal helle Sterne zum Scharfstellen verwendet und auch dort sind die Strahlenfächer zu finden.


    Kannst Du mir noch ein paar Details zu der abgesunkenen Kante geben? Ich kann mir das noch nicht so richtig vorstellen. Bin jetzt auch am Hin- und Herüberlegen, wie ich weiter vorgehen soll. Habe Angst, dass ich am Ende noch mehr kaputt mache als behebe.


    Ein wenig tröstend ist, dass der Effekt bei 95% meiner Bilder keine Rolle spielt. Die Aufnahmen von Mond, Planeten und Galaxien sind alle O.K. und so auffallend wie bei den Plejaden ist der Lichtfächer sonst auch nirgendwo.


    Viele Grüße,
    Marco


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marco,


    mein Namensvetter wird mit ziemlicher Sicherheit dein Problem gefunden haben. Schau dir mal an, was ein Kollege auf AstroBin dazu dokumentiert hat.


    Selbst gebastelte Blende für den Hauptspiegel: https://astrob.in/q0y29z/0/
    Effekt ohne Blende: https://www.astrobin.com/full/408275/C/
    Effekt mit Blende: https://www.astrobin.com/full/dyr5u5/G/


    Ich würde es mal ausprobieren. Dürfte ja ohne allzu großen Aufwand realisierbar sein. Ich frage mich allerdings, ob dies nicht ein Reklamationsgrund beim Hersteller darstellt?

  • Hallo Frank,


    prima, danke für die interessanten Informationen!


    Wirklich erstaunlich, zu welcher Verbesserung die selbstgebastelte Blende führt. Andererseits aber auch ein wenig unbefriedigend, dass man zu solchen Bastel-Maßnahmen gezwungen wird, zumal man keine idealen Materialien zuhause hat und im dümmsten Fall noch etwas beschädigt.


    Ich werde Kontakt zu dem Händler aufnehmen und ihn fragen, wie man das Problem lösen kann. Es scheint ja offenbar nicht nur bei meinem Skywatcher N vorzukommen.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Marco,


    es ragt also kein Okularauszug in den Strahlengang?
    Dann vermute ich wie die beiden Franks ebenfalls, dass dein Hauptspiegel am äußersten Rand von der idealen Parabelform abweicht. Die Unterbrechungen kommen durch die Haltklammern, da ja an diesen Stellen der fehlerhafte Spiegelrand abgedeckt wird. Somit müsstest du nur eine Blende über dem Hauptspiegel befestigen (schwarzer Karton oder besser Kunststoff), deren freier Durchmesser so gewählt ist, dass die Halteklammern gerade eben dahinter verschwinden. Wie bei Frank reichen vermutlich 3 mm Randabdeckung aus. Alternativ könntest du ihn auch mit schwarzem Edding anmalen.


    Für mich wäre das kein Reklamationsgrund. Jede/r, die/der schon mal selbst einen Spiegel geschliffen hat, weiß wie schwierig es ist, die Oberflächenform bis zum äußersten Rand perfekt zu treffen. Schaut mal im Optikforum, wie oft hier beim Polieren "abgesunkener Randbereich" oder "abgesunkene Kante" thematisiert wird.


    Im Profibereich ist das Abblenden auf Nennöffnung völlig normal. Bei einem 1 m Teleskop wird einfach ein 1,03 m Rohling bestellt, poliert und schließlich auf 1 m abgeblendet. Nur die Amateur Spiegelschleifer sind so gierig, dass sie ums verrecken kein Photon verschenken wollen. So polieren sie teils wochenlang mit Minitools, Ohrstäbchen und wattierten Zahnstochern bis auch der Rand 100% stimmt.


    Erwartet ihr von einem Chinagerät der 300,- Euro Klasse wirklich so eine Perfektion? Der Effekt zeigt sich ja nur bei Objekten mit so hellen Sternen wie den Plejaden oder dem Pferdekopfnebel mit Alnitak.


    Ist schon krass, was die Bildverarbeitungsjongleure aus dem Bild noch rausholen. Ich habe das original .fts Bild auch mal runter geladen und entdeckt, dass du sogar den berühmten Barnard's Merope Nebel IC 349 drauf hast, Bravo! Ich hoffe, es ist die recht, dass ich einen 100% Ausschnitt zeige:



    Nein, das ist kein Optikspike, der ist echt, siehe hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=175057
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=50717
    https://de.wikipedia.org/wiki/IC_349

  • Hallo Stathis,


    vielen Dank. Ich habe mich über Deine Antwort gefreut und sehe es auch so, dass man bei einem Tubus in dieser Preisklasse keine absolute Perfektion erwarten kann. Als ich vor weniger als zwei Jahren meine ersten Schritte im Bereich Astrofotografie gemacht habe, hätte ich auch nie gedacht, dass überhaupt so viel möglich ist.


    Klasse auch Dein Bildausschnitt mit Barnard's Merope Nebel IC 349. Das sind genau die vermeintlich unscheinbaren Details, die ich mit am spannendsten finde.


    Ich werde die nächste Zeit einfach mal ein wenig herum experimentieren, um die Fächer in Griff zu bekommen. Muss auch noch einmal bei Tageslicht überprüfen, ob der Okularauszug beim Fotografieren nicht doch zumindest ein kleines Stück in den Tubus ragt. Bei den Canon EOS liegt der Bildsensor ja relativ weit hinten im Gehäuse.


    Nochmals danke und viele Grüße,
    Marco

  • Ihr könnt gerne mal in meine Galerie schauen, da sind gute Bilder zum Vergleich zu sehen. Besonders die Orion Bilder lassen gut erkennen,was die Modifikation bringt. Ich habe auch 3 Bilder der Blende eingefügt, diese besteht aus Plexiglas, beklebt mit Veloufolie. Die Blende habe ich einfach auf die Spiegelhalter gelegt, und mit den Metallplättchen verschraubt. Sollte für jeden ohne 2 linke Hände machbar sein....
    hier der Link zur Galerie:https://photos.app.goo.gl/Dxhlcq7tUc5ZUpo22
    Gruß Frank

  • Hallo,


    zum Thema Spiegelrand noch eine kleine Ergänzung aus historischer Sicht:


    Das Problem ist ja nicht neu und Bernhard Schmidt - der Erfinder der Schmidt-Kamera - hat seinerzeit ebenfalls mit einer Randblende gearbeitet, d.h. der Durchmesser des Rohlings wurde einfach etwas größer gewählt als die Arbeitsöffnung. Alternativ hat er den fertigen Spiegel abgedreht, also im Durchmesser reduziert. Beim 10" Goerz-Cassegrain in Heringsdorf hat er jedenfalls eine Randblende vorgesehen, mit der auch die Halterungen am Rand verdeckt werden. Wie man sieht hat diese Lösung Tradition.


    Gruß Lars

  • Hallo,
    ich finde das Thema auch interessant. Mich würde interessieren, was die Haltklammern bei einem sehr guten Spiegel bewirken, der keine abgesunkene Kante oder andere Randprobleme hat.
    3 Halteklammern müssten 6 kleine Nebespikes erzeugen, die aber vermutlich eher sehr schwach ausgeprägt sind und klein strahlender Fächer?
    Sind solche Fächer auch visuell an hellen Sternen sichtbar?


    Die abgesunkene Kante würde ohne Haltklammern sicher auch keinen Fächer erzeugen, aber die Kombination von Problemen am Rand des Spiegels und den Haltklammern führt offenbar zu diesen aufgefächerten Spikes?
    Um diese Fächern zum Verschwinden zu bringen, sollte es also reichen, wenn die Blende nur den Bereich, der Randklammern abdeckt, auch wenn z.B. noch ein Teil der abgesunkenen Kante des Spiegels wirksam ist.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />Mich würde interessieren, was die Haltklammern bei einem sehr guten Spiegel bewirken, der keine abgesunkene Kante oder andere Randprobleme hat.
    3 Halteklammern müssten 6 kleine Nebenspikes erzeugen, die aber vermutlich eher sehr schwach ausgeprägt sind und klein strahlender Fächer? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, genau so. Je dicker die Klammern, um so stärker die Nebenspikes.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />
    Die abgesunkene Kante würde ohne Haltklammern sicher auch keinen Fächer erzeugen, <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Keine einzelnen Fächer, aber rundherum einen Strahlenkranz ohne Unterbrechung. Die Halteklammen wirken ja als lokale Aperturblende. An diesen Stellen ist der abgesunkene Rand abgedeckt und unterbricht den Strahlenkranz.


    Abgesunkene Ränder sieht man auch visuell.
    Eine sehr dünne aber stark abgesunkene Kante erzeugt Streulicht um helle Sterne, während der Stern selbst noch fast genau so scharf bleibt. Grob gesagt etwa so wie ein leicht beschlagener Fangspiegel oder Fett auf der Augenlinse des Okulars.
    Ein breiterer aber nicht so stark abgesunkener Randbereich zieht den Strehl nach unten, da ja eine größere Fläche betroffen ist, von der das Licht nicht mehr im Beugungsscheibchen landet. Das Bild wird unscharf. Das Maß der Unschärfe wird durch den flächengewichteten Fehler (RMS) bestimmt, der ja direkt in den Strehlwert eingeht.

  • Hallo Stathis,
    ich bin davon ausgegangen, dass man die abgesunkene Kante zumindest beim Refraktor nur bei Defokusieren sieht. Da kommt dann der ausgefranste Rand bei den Ringen.
    http://aberrator.astronomy.net…ody_turned_down_edge.html
    Wie auch immer. Diese abgesunkenen Kanten scheinen offenbar mehr zu stören, wie ich mir gedacht habe. Umso besser, wenn etwas abblenden der Optik diesen Effekt korrigiert, solange der abgesunkene Bereich klein ist.
    Servus,
    Roland

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!