Plejaden mit Reflexionsnebel

  • Hallo Zusammen,


    anbei noch ein Bild von gestern Abend. Belichtungszeit ca. eine Stunde, danach zogen leider Wolken auf... [xx(]



    Viele Grüße,
    Marco

  • Hi Marco,


    das Bild gefällt mir sehr gut. Sobald ich Orion (endlich mal) erfolgreich aufgenommen habe, möchte ich mich auch an den Plejaden versuchen. Wenn solch ein Bild rauskommen sollte, wäre das Klasse. Mal schauen...


    Aber alles Nacheinander...


    VG. Dennis

  • Hi Dennis,


    freut ich, dass Dir das Bild gefällt. Der Hintergrund könnte noch glatter sein, aber mehr konnte ich bei der kurzen Belichtungszeit nicht rausholen. Die Aufnahme lief eigentlich drei Stunden aber bereits nach einer hat sich eine Art Hochnebel gebildet, was zu Artefakten/Strahlenkränzen führte und die weiteren Bilder unbrauchbar machte.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude mit Deinen eigenen Aufnahmen!


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Stathis,


    anbei die wichtigsten Eckdaten:


    Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer BD NEQ-5
    TS-Optics Koma Korrektor 1.0x Maxfield 3-Element
    Canon EOS 200D
    32 Sekunden Einzelbelichtung bei ISO 1600
    Gestackt mit DSS, abgespeichert als .FTS Datei und gestretcht mit Fitswork


    Einen Autoguider habe ich nicht und zum Einnorden nehme ich die App Polar Scope Align.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Marco,


    da außer Dennis und Stathis noch keiner geantwortet hat, fang ich mal
    an. Dein Bild ist schön scharf und knackig aber für meine Augen
    etwas zu dunkel und die Spikes wirken sehr hell, bzw. grell.


    Ich könnte mir vorstellen, dass Du das Fits im Histo von Fitswork
    noch ein bißerl hochziehen könntest. Im "Kugerlfenster" so eine
    leichte S-Kurve hinmodulieren. Abspeichern mit Klick der rechten
    Maustaste und Skalierung übernehmen. Vielleicht zwei oder dreimal
    wiederholen.
    Will da niemand zu nahe treten, aber ihr schreibt ja meistens nicht
    mehr, wie die EBV abgelaufen ist.


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Marwin,


    danke, dass Du Dir die Mühe machst, konstruktives Feedbach zu dem Bild zu geben. Das "scharf und knackig" freut mich schon mal sehr, da ich ja keinerlei Autoguiding verwende. Hier hat auch der Einbau des Koma Korrektors sehr viel gebracht.


    Ich stimme Dir auch zu, dass die Spikes etwas zu grell wirken und werde Deine Tipps in Fitswork durchspielen. Bei dem Bild ist natürlich auch insgesamt noch Luft nach oben, vor allem auch was den Hintergrund betrifft. Hier war die Belichtungszeit leider einfach zu kurz. Mal schauen, ob in den nächsten Wochen das Wetter mitspielt und ich noch eine längere Belichtung hin bekomme.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Guten Abend Marco,


    ich möchte auch ein bisschen konstruktive Kritik beisteuern. Ich glaube auch, dass bereits in deinen schon vorhandenen Aufnahmen noch eine Menge Luft nach oben ist. Wenn du > 100 Aufnahmen je 30s/F5.0 stackst, sind da bestimmt noch mehr Haare der 7 Schwestern herauszukitzeln, die sind nämlich eigentlich ziemlich hell. Der linke Teil des Histogramms erscheint "abgesoffen" oder wurde nicht genug gestreckt. Evtl. hat die Aufnahme zu viel Kontrast abbekommen, bevor die Tiefen gehoben wurden. Wenn du magst, schick mal den Stack und ich probiere es mal damit.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hi Peter,


    ich habe dein fits mal durch PI gejagt. Die äusseren Nebel erscheinen etwas "strahlig", kann das an einer kleinen Dejustierung liegen?
    Ich bin selbst noch newbie, also alles ohne Gewähr...... :)



    In der Mitte ist noch ein Gradient zu sehen, da könnte man nochmal ran.


    CS
    Frank

  • Hallo Frank,


    wie du schon so schön schreibst hast es durch PI gejagt. Kenne ich
    so als mal 3.14
    Das ist es nicht. Für mich, also nur mein Farbempfinden, viel zu
    krass. Der Himmel zu schwarz. Da muß man an Schräublein drehen nicht
    am 14zehner Ring. Geht auch mit kostenloser SW (Software).


    Gruß
    Marwin

  • Hsllo Marco,


    da ich selbst die letzten 2 Monate gar nichts aufnehmen konnte, habe ich mich auch mal an deinem Bild versucht - ich hoffe es ist dir recht.



    Was mir aufgefallen ist:
    Ich denke, du benötigst noch einen Flattener - die Sterne sind am Rand vom Zentraum aus elongiert.
    Die Sternfarben habe ich trotz PI (Sättigung erhöhen und dann ArcsinStretch) nicht wirklich hervorzaubern können.
    Vielleicht ist deine gewählte ISO von 1600 bei 32s noch zu hoch?


    Ansonsten habe ich versucht, den Gradienten in APP zu bekämpfen.


    Mal sehen, was Peter so hinbekommt - der wird sicher ne astreine Version vorstellen [:)]


    LG
    Mario

  • Hallo Zusammen,


    schon mal vielen Dank für das umfassendes Feedback, das mir hilft schrittweise besser zu werden.


    (==>)Mario: Deine Version gefällt mir schon sehr gut. Das Bild wirkt deutlich entspannter als meine "LED-Version". :)
    Außerdem kommen die Nebel besser zur Geltung.


    Bin gespannt, ob Peter noch mehr herauskitzeln kann. Wie gesagt hat mir an jenem Abend auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und am Ende wurden vermutlich nur um die 50 Minuten gestackt.


    Viele Grüße,
    Marco

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mag16</i>
    <br />... und am Ende wurden vermutlich nur um die 50 Minuten gestackt...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marco,


    gerade habe ich die Datei in APP geöffnet und dort gesehen, dass nur eine halbe Stunde gestackt wurde (1.760 s). Da ist echt etwas dünn. Da steht auch: ISO 3.200, nicht ISO 1.600, wie du geschrieben hast. Kann das denn sein?


    Mal sehen, was daraus wird. Habe auch noch nie etwas bearbeitet, das Diffraktionsspikes hatte. Mal sehen, was das wohl wird.....


    Bis denn,
    Peter

  • Hallo Peter,


    an dem Abend lief wohl einiges nicht wie geplant. Kann es sein, dass etliche Einzelbilder vom DSS "aussortiert" wurden, da sie zum Stacken ungeeignet waren?
    Die in das lights-Verzeichnis kopierten RAW Dateien umfassten ungefähr eine Stunde von insgesamt drei Stunden Aufnahmedauer, aber ich weiß nicht, wie viel davon am Ende gestackt wurde.


    Nach der ersten Aufnahmestunde sahen die Bilder dann so aus und ich habe sie gar nicht erst in das DSS-Verzeichnis kopiert:


    https://www.magentacloud.de/lnk/cRiACRe7


    Von daher ist es vermutlich auch nicht die Mühe wert, viel Zeit in eine intensivere Nachbearbeitung zu investieren. Informationen, die aufgrund der kurzen Belichtungszeit nicht vorhanden sind, kann man ja nicht herbeizaubern. Ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen mal wieder zu einer stabilen Wetterlage kommt und vernünftige Aufnahmen mit mindestens 2-3 Stunden Dauer möglich sind.


    Viele Grüße,
    Marco


    P.S. ISO 3200 ist ebenfalls korrekt. Ich hatte die Daten für Stathis etwas übereilt aus einem anderen Dokument kopiert. Normalerweise nehme ich auch immer mit 1600 auf.

  • Hallo Marco,


    also hier meine Bearbeitung:



    Zum genauen Hinsehen habe ich die volle Größe in den nicht öffentlichen Bereich nach Astrobin geladen: https://astrob.in/full/f06hkq/0/


    Folgendes ist mir an deiner Aufnahme aufgefallen:
    Für die sehr kurze Belichtungszeit hast du eine Menge herausgeholt. Du musst einen recht guten Himmel haben, denke ich.
    Die Sterne sind durchgängig oval. Ich glaube, das liegt eher am periodischen Fehler der Montierung als an einer Verkippung.
    Ich kenne mich nicht mit Reflektoren aus, aber es gibt nicht nur Spikes, sondern auch heftige "strahlige" Abschattungen und ebensolche Aufhellungen an den hellen Sternen. Da kann ich aber weiter nichts zu sagen. Mit den Spikes hatte ich jedenfalls einige Probleme. Ich kenne mich halt nicht damit aus und die Folge war, dass ich die hellen Sterne nicht gut unter Kontrolle halten konnte.
    Die kurze Belichtungszeit von 1/2 h, zusammen mit der hohen ISO Zahl von 3200, haben die Bearbeitung zu einem Eiertanz gemacht. Es ist mehr Signal vorhanden, kann aber nicht gehoben werden, weil der Hintergrund dann zu unruhig wird. Meine Bearbeitung ist da m. E. schon an der Grenze.
    An der Farbe hätte ich mehr tun können, aber noch blauere Haare haben die 7 Schwestern nur im Karneval ;)



    Die Bearbeitung war folgendermaßen:
    In APP wurden zuerst die Gradienten entfernt. Das war nicht einfach, der Hintergrund war unregelmäßig von rot/grünem Farbrauschen geprägt und um Zentralbereich haben die Reflexionsnebel das Entfernen des dahinter liegenden rötlichen Gradienten sehr erschwert (ich habe in APP mein bestes getan und den Rotton später in der sternlosen Version in PS heruntergedrückt).
    Dann wurde eine leicht gestreckte Version mit 15% Hintergrundhelligkeit als Tiff abgespeichert und in starnet++ bearbeitet. Für mich als Refraktoristen blieben erschreckend viele Residuen übrig.
    Die sternlose Version wurde in PS zunächst entrauscht (DFINE, CameraRaw) und dann mit Tonwertkurven und Gradationskurven gestreckt. Zwischendurch wurde der dunklere Teil der Nebel mit SMI (Screen Mask Invert, kann man googeln, siehe auch den Link unten) hervorgeholt.
    Die Version mit Sternen wurde mit "Negativ Multiplizieren" eingeblendet und das Ganze mit Einstellungsebenen wieder abgedunkelt.
    Der Rest der Bearbeitung ersteckte sich auf die Balance zwischen einem ebenem Hintergrund und der Darstellung der dunkleren Strukturen. Das hat am längsten gedauert und sieht sicher auf jedem Monitor anders aus ;)


    Bin gespannt, was du/ihr dazu sagt.


    Viele Grüße
    Peter


    P.S. Ich habe meine Grundlagen für das Herausbringen der Strukturen der Plejaden vor einigen Jahren in einem sehr schönen Tutorial von Scott Rosen (Astronomersdoitinthedark) gelernt. Das Video gibt es hier http://www.astronomersdoitinth…m/dslr_llrgb_tutorial.php. Dort wird z. B. auch die SMI Methode erklärt. Das Gesamtvideo ist recht lang, kann aber runtergeladen werden. Unten auf der Seite stehen Links zu einzelnen Kapiteln des Videos.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    das sehe ich genauso wie Mario. Wirklich beeindruckend, was Du aus dem Material heraus geholt hast! Ich muss die ausführlichen Informationen erst einmal schrittweise aufarbeiten und werde auch das verlinkte Tutorial studieren.


    Habe mit der Astrofotografie vor rund zwei Jahren begonnen und bin noch in der Lernphase. Von daher sind Informationen von Profis wie Dir sehr wertvoll für mich. Danke, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast!


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Leute,
    ich habe da ein bisschen Bauchschmerzen. Natürlich kann man da an der Bildbearbeitung anfangen und Peter hat es ja auch super gemacht.
    Meiner Meinung nach sollte man aber "vorne" anfangen und da gibt es asymmetrische "Lichtfächer" um jeden hellen Stern. Diese sind so auffällig, dass sie die gesamte Nebelstruktur überdecken. Ich denke an diesem Punkt sollte man zuerst arbeiten, oder drüber nachdenken und Tipps geben. Farbe, Spikes, Eiersterne, Gradienten, das kann danach kommen.
    Mario, ich denke du hast da irgend etwas im Strahlengang. Häufig ist das der innenliegende Teil des OAZs. Vielleicht hat das auch etwas mit dem KK zu tun. Oft hilft es schon, wenn man mal vorne in den Tubus schaut. Man kann auch testen, etwa den KK drehen und schauen, was passiert, das geht vielleicht auch an einer entfernten Lichtquelle bei Wolken.
    Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich finde es immer wieder gut, wenn hier Material zur Verfügung gestellt wird und nette Leute ihre Zeit opfern um etwas daraus zu machen, aber mit diesen Reflexionen macht das wenig Sinn.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />Hallo Leute,
    ich habe da ein bisschen Bauchschmerzen. Natürlich kann man da an der Bildbearbeitung anfangen und Peter hat es ja auch super gemacht.
    Meiner Meinung nach sollte man aber "vorne" anfangen und da gibt es asymmetrische "Lichtfächer" um jeden hellen Stern. Diese sind so auffällig, dass sie die gesamte Nebelstruktur überdecken. Ich denke an diesem Punkt sollte man zuerst arbeiten, oder drüber nachdenken und Tipps geben. Farbe, Spikes, Eiersterne, Gradienten, das kann danach kommen.
    Mario, ich denke du hast da irgend etwas im Strahlengang. Häufig ist das der innenliegende Teil des OAZs. Vielleicht hat das auch etwas mit dem KK zu tun. Oft hilft es schon, wenn man mal vorne in den Tubus schaut. Man kann auch testen, etwa den KK drehen und schauen, was passiert, das geht vielleicht auch an einer entfernten Lichtquelle bei Wolken.
    Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich finde es immer wieder gut, wenn hier Material zur Verfügung gestellt wird und nette Leute ihre Zeit opfern um etwas daraus zu machen, aber mit diesen Reflexionen macht das wenig Sinn.
    Viele Grüße,
    ralf
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...na ja, das meinte ich ja, als ich auf die strahligen Abschattungen und ebensolche Aufhellungen darauf hinwies, aber mangels Erfahrung mit Reflektoren nichts weiter dazu sagen wollte.


    Klar muss man sich darum kümmern. Dass man aber nicht parallel an der EBV-Lernkurve kraxeln darf, sehe ich nicht. Man kann auch mit einem quietschenden Fahrrad durch eine schöne Landschaft radeln :)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />
    Meiner Meinung nach sollte man aber "vorne" anfangen und da gibt es asymmetrische "Lichtfächer" um jeden hellen Stern. Diese sind so auffällig, dass sie die gesamte Nebelstruktur überdecken. Ich denke an diesem Punkt sollte man zuerst arbeiten, oder drüber nachdenken und Tipps geben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ralf,


    danke für Deine Einschätzung! Dieses Problem würde ich natürlich gerne beheben. Ich werde mir morgen bei Tageslicht den Strahlengang inklusive OAZ und KK genauer anschauen, ggfs. ein paar Fotos machen und ein Update geben.


    Bin halt im Gegensatz zu Euch kein Profi, sondern nur ein Hobbyist, der das Ganze aus Spaß an der Freude macht. Umso mehr schätze ich aber Euer Feedback. [:)]


    Viele Grüße,
    Marco

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pete_xl</i>
    Klar muss man sich darum kümmern. Dass man aber nicht parallel an der EBV-Lernkurve kraxeln darf, sehe ich nicht. Man kann auch mit einem quietschenden Fahrrad durch eine schöne Landschaft radeln :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Peter,


    ich finde den Vergleich super und hoffe, dass ich das mit dem "Quietschen" auch noch in Griff bekomme.
    Aber jedenfalls genieße ich die unendlich große und schöne Landschaft und danke Dir nochmals für Deine Unterstützung!


    Viele Grüße,
    Marco

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