Es sind solche spekulativen Statements, die es in die Medien schaffen. Ehrlich wäre die Aussage: Wir haben keine Ahnung und basta. Ich finde nicht, dass da irgendwas "Neues" zu dem Artikel, den Dominik verlinkt hat, dabei ist.
Je nach Charakter des Wissenschaftlers sucht der eine oder andere mit medial "spannenden" aber wissenschaftlich uninteressanten Aussagen die Aufmerksamkeit, andere halten dann einfach die Klappe. Und oft macht der Journalist aus einer Mücke einen Elefant, sprich, er greift sich einen unbedachten Nebensatz aus dem Zusammenhang, setzt ein Fragezeichen dahinter (oder auch nicht) und macht daraus eine Pressemeldung. Und Hollywood macht daraus ein Einfrieren der Erdkern-Schmelze [:D].
Physikalisch sehe ich keinen Zusammenhang zwischen einem Helligkeitsrückgang und einem möglichen Supernovaausbruch. Der wird ja durch einen Kernkollaps eingeleitet. Und schon dieser Kollaps setzt Energie frei (gravitative), sprich es wird dann heller. Alles was es an Schwankungen davor gibt, insbesondere die Abschwächungen haben damit somit nichts zu tun. Und bis die Energien strahlungstechnisch an die Oberfläche gelangen, dauert länger als ein paar Stunden, wenn es nicht der Ausbruch selbst ist. Da ist die Zunahme an Neutrinos, wenn im Kern was "Neues" passiert, schneller. Für mich bedeutet das, dass wir aufgrund von Helligkeitsschwankungen keine Aussage darüber machen können, was im Kern passiert, ob er gerade kollabiert oder nicht. Wenn er kollabiert, dann steigt die Helligkeit Stunden später als Zeichen des Ausbruchs um ganz andere Größenordnungen an und wir sehen die Supernova, egal ob er zuvor in einem Helligkeitsminimum war oder nicht. Äußere Hülle und Kern arbeiten da mehr oder weniger völlig unabhängig und nicht im Takt.
In den Medien kommt das aktuell manchmal so rüber, als ob der Stern ein letztes Mal tief Luft holt, um damit seine Lunge zum Platzen zu bringen. Meines Erachtens eine völlig falsche Vorstellung.