Meade in Schwierigkeiten

  • Na ja,


    Kartellabsprachen wären in Deutschland auch justiziabel, bei uns sind die verhängten Summen niedriger, aber das Prinzip bleibt das gleiche, vgl. die verschiedenen Kartelle die hier in den letzten Jahren aufgeflogen sind. Das las sich, was die Beteiligten angeht, ja wie ein Who is Who der deutschen Industriekonzerne. Insofern - Chinesen hin oder her - sowas gibt's hier ganz ohne Chinesen auch.


    CS
    Jörg

  • Kartellverfahren haben zwei Kostenpunkte:
    a) Die mögliche Kartelbuße, die in die Staatskasse fließt und
    b) Schadensersatzforderungen der Betroffenen, die dadurch Nachteile haben (Konkurrenz, Kunden, Handelspartner etc.).


    Hier ein Link zum Streit zwischen Orion und Meade:
    https://www.telescope.com/asse…s_Release_-_3-31-2019.pdf


    Bemerkenswert die Selbstdarstellung von Orion, die von sich behaupten, der letzte verbleibende Teleskop-Hersteller in den USA zu sein ... Questar/Brandon und Televue und noch ein paar andere müssen die wohl übersehen haben.


    Und hier einer der Gerichtsakten zum Streitfall:
    https://www.courthousenews.com…ds/2019/10/telescopes.pdf


    Demnach war Sunny (die Muttergesellschaft von Meade) früher Zulieferer von Orion (hmm, also doch nicht ganz so "amerikanisch", wie behauptet) und hat die später nicht mehr beliefert.


    Vor allem beklagt Orion, dass es durch unfaire Praktiken nicht zum Zuge kam, als Meade in 2013 an Sunny verkauft wurde und Orion seinerzeit ebenfalls ein Kaufangebot abgab.


    Orion wurden in dem Prozess 16,8 Mio USD zugesprochen, worauf hin Meade Konkurs anmeldete:
    https://www.montereyherald.com…t-case-santa-cruz-county/


    Hannes, das ist keine Frage von "Gier", sondern knallharter Wettbewerb, wenn die Anbieter sich untereinander bekriegen.

  • Hallo zusammen,


    Meade USA macht nach wie vor fleißig Werbung und auch die Seite ist immer noch aktuell. Die werden unter Insolvenzschutz stehen und die Forderungen versuchen irgendwie auszuhandeln und solange den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Ich denke nicht das die "untergehen" werden aber die üblichen harten Einschnitte wird es sicher geben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Kartellverfahren haben zwei Kostenpunkte:
    a) Die mögliche Kartelbuße, die in die Staatskasse fließt und
    b) Schadensersatzforderungen der Betroffenen, die dadurch Nachteile haben (Konkurrenz, Kunden, Handelspartner etc.).
    ...
    Hannes, das ist keine Frage von "Gier", sondern knallharter Wettbewerb, wenn die Anbieter sich untereinander bekriegen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man muss dazu wissen, dass es im US-Recht strenge Gesetze gegen solche Kartellverstösse gibt. Beispielsweise wenn jemand ein Schein-Patent erschleicht, indem er absichtlich eine bekannte ältere Publikation verschweigt, die er nach US-Recht im IDS-Formular hätte angeben müssen, löst das ggf. solche Kartellstrafen nach den US-Gesetzen aus und wird darüber hinaus als Betrug am Patentamt (fraud on the patent office) verfolgt. Trotzdem gibt es Konzerne (auch deutsche), die ihre diesbezüglichen Pflichten missachteten
    und dabei tricksen.
    Die handeln auf eigenes grosses Risiko, denn vor den teuren Konsequenzen wird in einschlägigen Gesetzeskommentaren ausführlich gewarnt - wie in der EU vor DSGVO-Strafen.


    So geht es ja auch schliesslich nicht, dass man sich durch solche Tricksereien jahrzehntelange Monopole vorsätzlich illegal erschleichen und alle anderen Konkurrenten behindern und schädigen kann.

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