Pferdekopfnebel visuell wirklich so schwierig?

  • Hallo in die Runde. Aus meiner Sicht hilft es bei diesem Dunkelnebel und dessen Hintergrundnebel zunächst mal, eine gewisse Mindest-Austrittspupille (AP) sicherzustellen, so ca. 3mm. Erst danach entscheidet, mit welcher Objektivgröße man diese erzeugt. Es mag eine Untergrenze geben für Letztere, unter der man wegen der geringe Bildgröße das Objekt nicht mehr wahrnimmt, vermutlich weil zu wenige Netzhaut-Rezeptoren angesprochen werden. Weil B33 aber so klein nun auch nicht ist, liegt diese Untergrenze definitiv weit unter 12" Öffnung. Eine Beobachtung mit 120mm stelle ich mir relativ einfach vor, wenn der Himmel stimmt. Vor einigen Jahren gelang mir von 45°S unter Top-Bedingungen eine Beobachtung mit 8", ohne Filter. Der "Knubbel" war zu erkennen, nicht aber dessen Blickrichtung. AP war 4,2mm, Vergrößerung 48x. Dann letzten Monat, eine Sichtung vom Erzgebirgskamm mit 12" und H-Beta-Filter bei ca. 60x und AP ca. 5mm. Man kann jetzt nicht sagen dass dieses Objekt ins Auge sticht, aber es ist bei passendem Himmel schon so, dass die Wahrnehmung zweifelsfrei ist.


    Frohes Wiehern
    Mirko

    CS & GS


    Mirko


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    Hauptstandorte: 51°N, 46°S

    Teleskop-Optiken: 40-300mm, f/2-f/13

  • Letzten Monat konnte ich auch erstmals den Pferdekopfnebel ausmachen, trotz selbst für meine Hausverhältnisse schlechter Dunkelheit und schlechtem Seeing, aber wohl sehr guter Transparenz. Schlüssel war neben Teleskop (16") und h-beta Filter vor allem die perfekte AP. Deutlich Bestes Ergbnis lieferte mein 24mm Okular mit einer AP von 5,4mm. Sowohl mit 30mm (AP 6,7mm) als auch schon mit 20mm (AP 4,5mm) wurde das Ergebnis deutlich schlechter...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Thomas,


    also zwei identische H-Beta Filter, mit dem Astronomik hat es am 6" F/5 Achro damals geklappt.


    Ich habe es jetzt wieder einmal in Lillinghof mit dem 15x85 FG probiert, mit und ohne H-Beta Filter, aber es ging nicht, obwohl ich genau weiss wo zu schauen. Der Himmel wolte nicht den Pferdekopfnebel hergeben.
    Dafür habe ich mit dem, auch aufgestellten, Leica APO Televid (82 mm) den Pup (Sirius B) sauber getrennt.


    LG,
    Jiri

  • Hallo Forum,


    Da ich diesen Thread erstellt hab, gebe ich nun halt auch wieder mal meinen Senf dazu.


    Naja, obwohl..besser wäre es eher nicht, der Grund, seit fast drei Monaten nun, seit ich den Pferdekopf Ende November letzten Jahres erstmals endlich erkannt hab , bin ich seit damals kein einziges Mal mehr seither zum Spechteln noch dazugekommen.


    Also seit damals den Pferdekopf auch leider nicht wieder beobachten können.



    Viele Gründe, vor allem zeitliche, einfach keine Zeit zum Spechteln waren ausschlaggebend, ..ihr kennt das sicher ja selber[;)]


    Nun ist schon fast Mitte Februar, und etwa anderthalb Monate bleiben noch..bevor Orion erst wieder ab Herbst zu beobachten ist.


    Vielleicht geht sich’s noch aus bis Anfang April, nochmal das Pferdchen zu erwischen, aber nun im Februar, steht nach Mitternacht,, wo sämtliche Streulichtquellen endlich ausgeschaltet sind das Sternbild Orion und damit auch der Pferdekopfnebel eben schon recht weit im Westen und nicht mehr hoch im Süden , was die beste Möglichkeit ist.


    Vielleicht muss ich gar wieder bis in den Spätherbst warten...bis zur nächsten erfolgreichen Beobachtung von B33.


    Egal, wenn einmal gefunden, dann klappt es irgendwann immer wieder...war beim Nordamerika-Nebel vor einigen Jahren nicht anders..zugegeben, ist NGC 7000 natürlich um einiges leichter.


    Ich bleib dran , aber weitere Sichtung von B33 wohl erst wieder in der zweiten Jahreshälfte.


    Nette Grüße und vor allem vielen Dank für all eure interessanten Beiträge.

  • Vor einer Woche habe ich den Pferdekopfnebel als leichte schwarze u-förmige Einbuchtung gesehen. Das ganze sah sehr diffus aus. Die Sichtung war aber eindeutig. Ausrüstung: 18“ mit h Beta bei geringer Vergrößerung (leider nicht meins :( ). Der Himmel im Süden von München war sehr dunkel, aber da geht noch mehr. Die Milchstraße war lediglich andeutungsweise sichtbar. Das interessante: ich hätte nie gedacht, dass die Bedingungen ausreichen würden, um den Nebel überhaupt zu erkennen. Das war ein faszinierende Erfahrung, die ich hoffentlich mit meinem Dobson noch in diesem Winter nachholen werde. In Kürze werde ich mir einen HBeta von Astronomik zulegen.


    CS


    Michi

  • Hallo, „visuelle Pferdekopfnebel-Nebel Spechtler“,


    Und grüß dich Michi,


    Glückwunsch zu deiner visuellen Beobachtung vom B33.


    Und das, so wie du schreibst unter eher mäßigen Bedingungen im Süden von München.


    Also geht der Pferdekopf visuell immer wieder mal auch bei nicht guten Bedingungen.


    Ist doch fein, auch Horst hat ja geschrieben, das er den Dunkelnebel, auch nicht bei optimalen Bedingungen bei ihm vor Ort, ebenfalls ausmachen konnte.


    Diese u-förmige typische Einbuchtung in den Nebel IC 434, die habe ich eben letzen November bei meiner bisher noch leider immer noch einzigen Beobachtung von B 33 eben auch gesehen, aber war schon auch mit direktem Sehen stets auszumachen.


    Ich hoffe noch , das ich das Pferdchen doch noch mal erwische, bevor Orion dann ab April, ein paar Monate wieder nicht mehr zu beobachten sein wird.


    Nach dem sich der aktuell zunehmende Mond wieder zurückgezogen hat ,so ab Mitte kommender Woche, und dann die darauffolgende Woche, wäre ( auch für mich) noch eine Chance da, den Pferdekopf in der ersten Nachthälfte zu versuchen, aber die Zeit wird langsam eng...


    Die Wintersternbilder verabschieden sich nun langsam....und das Wetter wie auch der Zeitfaktor natürlich eine weitere nicht unwesentliche Sache.


    Vielleicht klappt es aber nochmals vor dem Herbst um nicht wieder bis in den September oder gar zum Oktober hin warten zu müssen, beim Pferdchen.


    Beste Grüße

  • Hallo zusammen,


    vieles geht momentan nicht, da bietet es sich nach Wochen schlechten Wetters an aufs Land zu fahren...


    Die Bedingung waren nicht optimal, ich fuhr in der auslaufenden Dämmerung ins Havelland und wie die Wetterkarten vorhergesagt hatte, verzogen sich die Zirren nur sehr spärlich.


    Dennoch gelang mir unter einem 21.1 mag/arcsec^2 Himmel, 2x160 mm und zwei H-Beta filtern B33 bei 40x zu sichten, oder eher zu erahnen. Ich wusste wo ich suchen musste, vor einem Jahr hatte ich B33 auf La Palma auch ohne H-Beta gesehen. H-Beta binokular war für mich eine Premiere (Jiri und Christopher, vielen Dank für eure Tipps zu Filtern) es lohnt sich wirklich, der Himmel wird extrem abgedunkelt und Alnitak stört dann auch nicht mehr so. Natürlich habe ich auch M42 mit dieser Kombination angeschaut, sehr eindrucksvoll.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    welche Vergrößerung / Austrittspupille hast Du denn verwendet?
    Mit 120 mm Öffnung waren 3.5 mm AP besser als 6 mm, sowohl monokular als auch binokular.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Sternfreunde,


    ich möchte meinen Beitrag von Seite 3 aktualisieren. Ich habe in den letzten Wochen etliche Beobachtungen durchführen können, ua. auch wieder B33.
    Diesmal hatte ich mein Nachtsichtgerät am 14,5" Newton. Der visuelle Eindruck läßt sich in etwa mit dieser Zeichnung von "Lukasz83" vergleichen ( https://astropolis.pl/topic/35…e-wiejskim-niebem/page/2/ ) - ziemlich weit unten. Den Bereich um Kopf und Schnauze meine ich etwas deutlicher gesehen zu haben. Beobachtet wurde wieder aus der Stadt heraus - also alles andere als ideal. Aber Dank dieser Technik machbar!


    cs eike

  • Hallo Jiri,


    vielen Dank für den Glückwunsch, ich war sogar noch ein wenig nördlicher, auf 53 Breitengrad. Da du verschiedene Filter empfohlen hast, ich habe die Astronmik 2" verwendet, und hatte auch noch Lumicon für 1.25" Okulare angeschafft doch leider am Samstag weder passende Okulare noch einen Adapter für 1.25" auf 2" dabei. Die Lumicon sollten noch besseren Kontrast liefern, der eine kam mit gemessenener Transmission von 95 % ( beim anderen fehlte die Angabge), die Bandbreite wird mit 9 nm angegeben und wird tatsächlich ereicht, also fast identisch mit den Baader H-Beta (laut Baader 8,5 nm, 75 % Transmission) aber mit deutlich höherer Transmission.


    Hallo Holger,


    mit 6 mm großer Austrittspupille habe ich es nicht versucht, bei 40x hatte ich 4 mm Austrittspupille, also ganz ähnlich wie du. Es war schon an der Grenze, ich würde das gerne nochmal am gleichen Ort wiederholen, denn es zogen Zirren über den Himmel, Venus hatte gelegentlich einen leichten Hof, doch müssen die Zirren ja nicht gleichzeitig auch die Transmission im Orion merklich verschlechter haben, ich finde das immer schwer abzuschätzen.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo an die Runde,


    Der Thread ist zwar schon etwas verstaubt und nicht mehr gerade aktuell, aber was soll’s..


    Ich hab’s im Laufe des Vergangenen März zwar noch mal intensiv versucht den Pferdekopfnebel noch mal zu sichten, doch leider ist es mir nicht mehr gelungen.


    Bleibt für mich bei dieser bisher einzigen sicheren Beobachtung im vergangenen November.


    Hab einige Zeit versucht , ( gute anderthalb Stunden) noch mal eine eindeutige Beobachtung von B33 zu machen...leider nichts.


    Ic 434 war ganz gut zu sehen, auch der in der Nähe liegende Flammennebel aber der Dunkelnebel selbst blieb für mich unsichtbar.


    Auch die 16“ Öffnung halfen da nix, auch mit indirekten Sehen war nix zu machen.


    Kurze Zeit kam es mir so vor, als wäre da wieder diese dunkle Einbuchtung in Ic 434 rein, aber das war eher nur ein ganz kleiner Augenblick und kann daher nicht als eine erfolgreiche Beobachtung von B33 gelten.


    Orion stand auch recht tief im Südwesten , und obwohl ich ganz guten Landhimmel habe, ist in dieser Richtung der Himmel doch schon etwas beeinträchtigt.


    Im November stand das Sternbild damals am höchst möglichen Stand im Süden und dazu keine Streulichtquellen um die Uhrzeit damals.


    Bei diesem Objekt bleibt es für mich zumindest hart an der Grenze, wohl nur im Herbst und Frühwinter eine gute Chance.


    Aber, egal es gibt ja soviel zu sehen...muss ja nicht immer gleich der Pferdekopf-Nebel sein[:D]


    Und momentan lockt ohnehin schon die Sommermilchstraße - leider zwar die Nächte kurz, aber an Deep Sky Objekten unglaublich viele „Schmankerl „ welche sich da tummeln.


    Auch ( mir) lange bekannte leichte Objekte wie M 51, schon ein Traum mit 16“ Öffnung da etwas länger einen Blick drauf zu werfen, die Spiralarme klar und deutlich oder bei M 64 das „dunkle Auge“ endlich besser zu sehen als mit 12 Zoll.


    Und der Pferdekopf ist dann im Oktober und November wieder fällig[;)]


    Nette Grüße und vor allem klaren Himmel !

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