Ferngläser für vorrangig astronomische Beobachtung

  • Schönen guten Tag an alle Foristen und Hobbyspechtler.


    Ich weiß, es gibt hier aktuell, schon mindestens einen anderen Thread ganz aktuell zum Thema Ferngläser und wohl noch viel mehr alte zu dem Thema.


    Also eigentlich ein Blödsinn noch einen neuen Thread zum Thema Ferngläser aufzumachen.


    Ich machs aber ganz frech trotzdem.


    Wer will kann ja antworten.


    Ich bin ja leidenschaftlicher visueller Beobachter, ( vor allem sämtliche Deep Sky Objekte haben es mir angentan) und hab nun zwei gute Dobson Teleskope mit 12" und seit kurzem mit 16" Öffnung.


    Aber ein gescheites Fernglas, speziell für die Astronomie hab ich bisher noch keins.


    Wäre aber sehr interessant vor allem für großflächige Deep Sky Objekte zum Beispiel.



    Ich nenne mal den Nordamerika-Nebel, den benachbarten Pelikan Nebel oder auch den California Nebel als Beispiele wie auch andere interssante großflächige Deep Sky Objekte, der Andromeda Nebel, große flächige offene Sternhaufen und weiter..(gibt ja so viele davon)


    Diese Objekte hab ich alle genannten schon mehrfach im Teleskop gesehen und sind auch schöne Objekte im Teleskop, aber auch wohl im Fernglas vielleicht auch sehr interessant ?


    Mir fehlt als Ergänzung zu den beiden Dobsons einfach noch ein gutes Fernglas.


    Da nun Weihnachten langsam aber sicher näher rückt - hab ich mir gedacht ob mir da vielleicht das Christkindl oder gar der Weihnachtsmann mal ein gutes Fernglas vorbeibringen könnte[:D]


    Ich hab mir da mal eines angeschaut was ganz interessant wirkt.


    Das TS 25100 Astro, da schaut für mich ganz interessant aus.


    Was mir sehr gut gefällt, ( auch aus Gründen der Bequemlichkeit) das bei diesem Fernglas UHC Filter integriert sind, die man nur reindrehen oder wieder rausdrehen kann)


    Ist natürlich schon eine feine Sache.


    Öffnung 100mm Vergrößerung 25 fach.. klingt schon gut.


    Der Preis geht auch noch.


    Scheinbar schaut es ganz interessant aus dieses Fernglas.


    Auch der Preis noch ok.


    Ein Stativ für das Fernglas dazu , ist ohnehin eine klare Sache, das brauch ich sowieso noch dazu.


    Allerdings hab ich wenig Ahnung mit Ferngläsern, ( sicher zu Hause, hab ich zwei) aber ist halt doch a bissl was anderes als zwei Dobson Teleskope.


    Und mit Fernglas beobachte ich bisher eher selten...aber als Ergänzung zu den Dobsons zwischendurch, finde ich es schon sehr interessant.


    Vielleicht will wer was zu diesem Fernglas speziell..oder auch allgemein zur Astronomie mit dem Fernglas mal ein paar Zeilen schreiben ?


    Nette Grüße

  • Hallo!


    Na dann will ich mal …


    Ich besitze ein Fernglas von TS, allerdings nur das "kleine" 15x70 und bin sehr zufrieden damit.
    Gerade die von dir angesprochenen großflächigen Objekte sind sehr schön zu sehen und ich möchte das Fernglas nicht missen!


    Zu den einschwenkbaren Nebelfiltern findet man einiges im Netz - scheinen ok, aber nicht wirklich gut zu sein. Selbst konnte ich leider noch nicht durchsehen.


    Was du aber bedenken solltest ist die Beobachtungsposition. Bei geradem Einblick wird es schon ab etwa 40° Höhe unangenehm und man bekommt rasch Nackenschmerzen.
    Also muss die Position (und auch Stativ/Halterung) angepasst werden.
    In einem Liegestuhl oder gar auf einer Unterlage am Rücken liegend kann mit z.B. einer Parallelogrammmontierung aber super und nackenschonend beobachtet werden. Stehend klappt es aber kaum, erst recht nicht zenitnahe.


    So, mit Parallelogrammmontierung und Liegestuhl liebe ich mein Fernglas:


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Ich behaupte mal, das Fernglas als Ergänzung zum Dobson gibt es nicht, Das wäre genauso vetwegen, wie den Dobson mit einem Festbrennweitenokular zu betreiben.
    Wichtig ist meiner Meinung nach, obmit Stativ oder freihand beobachtet werden soll. Freihand ist ganz klar die einfachere, günstigere, unaufwändigere und schnellere Variante. Endet aber je nach Beobachter zwischen 7x und 15x Vergrößerung. Bei mir ist 8x noch händelbar, 10x nutze ich ein altes einfaches Fotostativ.
    Von meinen Gläsern (siehe Signatur) sind mir folgende lieb und teuer:
    Das Visionking 5x25: Sobald ich im Dunklen draussen bin (Zigarilloraucher) hängt dax Glas um meinem Hals. Ohne jede Anstrengung und großartige Konzentration einfachriesige Stefnfelder/Sternbilder zu überblicken ist herrlich.
    8x42: Ein gutes Mittelklasseglas, dass ich sehr gerne nutze, wenn ich ohne Aufwand schauen möchte, das Rauchen aber nicht im Fordergrund steht. Ein echt schöner Freihandallrounder der auch mal zum Spaziergang mitgenommen wird.
    Das 20x80: Mit standfestem Baustativ und der dobsonartigen Montierung schon etwas aufwändiger, aber schon mit vielen Details. Eine schöne Art "Abrundung" des Dobson. Mit Abstrichen durch merkliche CA auch für Planeten und Mondbeobachtung geeignet. Vorallem der Mond wirkt unglaublich plastisch, da nehme ich leichte Farbsäume gefne in Kauf.


    Mein7x50 und 10x50 spielt für mich kaum noch eine Rolle, ersteres durch die für meinen Himmel zu große AP, letzteres durch die für mich unbrauchbare freihandtauglichkeit. Und wenn ich schon Aufwand mit Stativ betreibe, dann direkt mit dem 20x80...


    Gruß Horst (dessen Qualitätsanforderung an Ferngläsern eher niedrig ist, zum Glück, sonst würde es schnell recht teuer)

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Servus Mario,


    Danke dir für deine informative Antwort und das Beispielfoto.


    Ja, das hab ich als "Teleskop Dobson -Spechtler" wohl durchaus vergessen- und wie du auch angeführt hast, die Sache mit der halbwegs angenehmen Beobachtungsposition mit einem schweren Fernglas auch auf Stativ, wenn es in Richtung Zenit geht.


    Wie gesagt ,ich bin ja derzeit eher so eine Art "Dobsonaut" und bisher in Sachen Astronomie kein Fernglasbeobachter.


    Aber was nicht ist , kann ja womöglich noch werden.


    Auf Nackenschmerzen kann ich natürlich sehr gerne verzichten beim Beobachten, ganz gleich ob mit Teleskop oder Fernglas aber ruhig in der Hand auf einem Liegestuhl das Fernglas haltend geht auch nur bei den kleinsten und leichtesten.


    Nicht bei den Ferngläsern die mir vorschweben.


    Es gäbe natürlich noch die Alternative, Ferngläser mit 90° oder 45°Grad Einblick, und auch mit auswechselbaren 1,25" Okularen.


    Der Vorteil noch dazu bei diesen Ferngläsern.. naja, solche Ferngläser sind ja fast ein weiteres Teleskop... Vergrößerung ist nicht fix und kann verändert werden.. neben Okularen können auch 1,25 Nebelfilter draufgeschraubt werden .


    Eigentlich kein "Fernglas" mehr ..mehr schon wieder Teleskop.


    Aber ein weiteres Teleskop ( wenn auch ein binokulares) brauch ich jetzt nicht mehr


    Nachteil ..natürlich..die Preise für so einen "Gucker"..die sich noch Ferngläser nennen.


    Aber das mit der bequemen Beobachtungsposition bei einem Fernglas auch mit Stativ und je mehr Richtung Zenit, gut, das du das Thema angesprochen hast.


    Daran hab ich eigentlich überhaupt noch nicht gedacht.



    Beste Grüße

  • Servus, grüß dich Horst,


    Nein, jetzt ein "Großfeld-Fernglas" als "Ergänzung" zu meinen beiden Dobson Teleskopen, so meinte ich das nicht.


    In keinster Weise.


    Aber , mich interessiert es halt mich da auch ein bissal umzuschauen.


    Manche (große flächige) Deep Sky Objekte kommen in guten Ferngläsern besser raus als im Dob.


    Einfach noch dazu.


    Vor allem wenn es mal schnell gehen muss.


    Und da hab ich halt Interesse an einem Stativ und einem guten Fernglas dazu.


    Ich hab bei mir gute Möglichkeiten mal rasch wo hinzufahren wo es dunklen Himmel und gute Rundumsicht gibt, aber auch mal ohne Teleskop.


    Und so ein Stativ und ein gutes Fernglas dazu wären da was ganz feines.


    Und das fehlt mir eben noch in meiner Astro Ausrüstung.


    Aber "fehlen" tut wohl immer irgendwas [;)]


    So ist das wohl in dem Hobby...immer wieder "braucht" man was neues.


    Wohl auch mal das richtige Fernglas.


    Nette Grüße

  • Servus Canis Lupus,


    die 25x100 Ferngläser sind generell eine sehr schöne Sache, insbesondere bei Beobachtungen von großen hellen Nebeln.
    Die Nebelfilter kann man dort an den Okularen befestigen, einige der Ferngläser haben Gewinde für die Nebelfilter.


    Ich hatte vor sehr vielen Jahren ein 25x100 made in Japan, dann das 25x100 FB aus China.
    APM bietet sogar ein etwas leichteres und kompakteres 25x100 mit den ED Linsen. Es mag sein, daß ich im nächsten Jahr zugreife.


    In der letzten Zeit waren meine meisten Beobachtungen durch das 15x85 BA8, auch wegen der größeren Austrittspupille,
    http://www.astronomyforum.net/…57-sh2-171-sh2-183-a.html
    http://www.astronomyforum.net/…ars-26th-july-2019-a.html
    http://www.astronomyforum.net/…s-through-binoculars.html
    http://www.astronomyforum.net/…27th-february-2019-a.html
    und viel mehr.


    Gruß
    Jiri

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Grafzahl66</i>
    <br />Ich behaupte mal, das Fernglas als Ergänzung zum Dobson gibt es nicht, Das wäre genauso vetwegen, wie den Dobson mit einem Festbrennweitenokular zu betreiben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Horst,


    mir fällt jetzt kein Argument ein warum ein Fernglas keine Ergänzung zum Dobson sein sollte[?][?][?]
    Ein Mofa kann ja auch eine Ergänzung zum Auto sein, hat in der Regel auch nur eine "Festbrennweite" und mitunter ist man bei entsprechender Verkehrs und Ortslage sogar besser unterwegs als mit dem Auto.[;)]


    Andreas

  • Grüß euch alle nochmal,


    Nicht, das jetzt da noch eine Art von "Streitgesprächen" nun ausbrechen wird, in Sachen "für die Astronomie" gemachte Ferngläser vs den Dobson Teleskopen oder allgemein Fernglas versus Teleskop [;)]


    Wär ja noch das "Schönere".


    Aber, bei manchen hellen flächigen Objekten ist wohl selbst das Dobson ( auch noch so großer Öffnung und mit noch so guten "sauteuren" Weitwinkelokularen plus Komakorrektor und und und) einem guten Fernglas vielleicht sogar unterlegen.


    Dunkler Himmel natürlich für beide Beobachtungsgeräte die Vorraussetzung.


    Ich meine, beim Nordamerikanebel sehe ich im Dobson wenn ich gar zu hoch vergrößere ( trotz teurer Weitwinkelokulare) bei manchen Deep Sky Objekten hin und wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, ein gutes Fernglas mit draufgeschraubten O3 oder UHC Filter kann da vielleicht sogar "mehr" unter Anführungszeichen wohl gemeint zeigen.


    Der Cirrusnebel ist sehr schön abzufahren im Dob, eine Gesamtübersicht ist da schon schwerer.


    Geht ja auch da in die Richtung bei zu niedriger Vergrößerung je nach Okularen wie es da mit der Austrittspupille ausschaut.


    Nichts desto Trotz.


    Will man sich in kleine planetarische Nebel ( wie den Eskimonebel)mal hergenommen und viele viele andere oder in manche offenen Sternhaufen wie Kugelsternhaufen richtig nach und nach "hineinzoomen" und auch manche Details in Objekten sehen, dann hat das Dob ( und jedes andere Teleskop) klar weit die Nase vorn , weit weit vorn vor dem besten Fernglas.


    Es kommt halt immer auf die Objekte selber an.


    Bei den Plejaden, oder M44 . oder den Hyaden .wahrscheinlich wird da jedes gute Fernglas einem Dobson ( bzw einem Teleskop) die Show stehlen.


    Ich meine, man sollte als visueller Hobbyspechtler eben auch beides nutzen.


    Es gibt schöne Objekte im Teleskop wie auch speziell im Fernglas.


    Und ein gutes Fernglas, möglichst vor allem für die Astronomie ausgelegt muss wohl auch dazugehören.


    Und das hab ich noch nicht aber will es mir zulegen, darum den Thread den ich aufgemacht hab.


    Nette Grüße

  • Mal zum Thema, wieviel biste denn bereit für ein Fernglas auszugeben?


    Ich denke, mit einer etwas höherwertigeren Optik erreicht man gerade im Fernglas eine wunderbare Ästhetik! Mittlerweile sehe ich das bei der Fernglasbeobachtung als absolute Priorität an, da sehe ich lieber etwas weniger dafür schöner, gerade das ist der Reiz beim Fernglas...


    Andreas

  • Hallo Canis Lupus,


    ich habe mir gerade diese Diskussion durchgelesen und ich verstehe, dass Du etwas Groesseres als einen Handfeldstecher (wie z.B. 10x50) suchst, mit dem Deepskyobjekte vollstaendig gesehen werden koennen, fuer die Deine grossen Dobsons zu hoch vergroessern.


    Da moechte ich mal anstelle eines grossen Astrofeldstechers ein Richfieldteleskop in die Runde werfen. Ich habe mir im Fruehjahr gebraucht einen 150/750er Fraunhoferrefraktor zugelegt (Skywatcher, gelabelt "Helios", schon etwas aelter mit dem alten Zahnstangenfokussierer). Mein Geraet hat eine gute Optik, die auch enge Doppelsterne trennt - natuerlich in einem gelblichen Halo, das durch die unvermeidliche chromatische Aberration bedingt ist. Das Geraet ist ja fuer hohe Vergroesserung nicht gedacht.


    Mit diesem Richfielder sehe ich mit einem 32mm-Okular und [OIII]-Filter den Cirrusnebel komplett, und unter dunklerem Himmel auch Nordamerika- und Pelikannebel. Groessere offene Sternhaufen wie M44 bewahren ihren Haufencharakter, da man noch viel Himmel drumherum sieht. Im 200/1000er Newton beispielsweise finde ich die Praesepe relativ langweilig, weil sich die Sterne ueber das ganze Gesichtsfeld verteilen. Der Richfielder bringt den Haufen deutlich interessanter rueber.


    Letztens war ich visuell mit dem Richfielder und meinem 14" Meade SCT unterwegs, und die Geraete haben sich sehr schoen ergaenzt. Am "Sturmvogel" des Cirrusnebels zeigen sich die Strukturen "roehrenartig" (mich erinnert das immer an einen Tornado), wunderschoene Details, aber der Gesamteindruck des Nebelkomplexes kam im Richfielder sehr gut rueber.


    Das geht gut von einer noch recht transportablen Montierung aus (ich nutze eine Vixen GPDX, aber fuer visuelles Richfield sollte eine EQ5 reichen), und die Vorteile fuer mich sind die wechselbare Vergroesserung, das einfache Einsetzen von Filtern und durch den 2"-Zenitspiegel ein angenehmer Einblick. Im Unterschied zum Feldstecher gibt es weniger optische Oberflaechen, weil ja die Prismen fortfallen. Auch ist die Existenz eines Suchers (9x50) fuer das Auffinden von Objekten sehr hilfreich.


    Ich habe auch einen 20x90-Feldstecher von TS auf einem hohen Manfrottostativ. Beide Geraete machen Spass, aber zum Sehen von schwachen grossflaechigen Deepskyobjekten macht der 150er trotz monokularer Beobachtung einen besseren Eindruck. Es dominiert halt die Oeffnung.


    Okay, das ist jetzt kein Fernglas, aber vielleicht eine brauchbare Loesung fuer Dein Gesichtsfeldproblem.


    Hier mal ein Bild von meinem Teil. Das 18kg-Wachterdreibein ist ein nicht sonderlich praktisches Liebhaberstueck, das im mobilen Einsatz besser durch ein modernes Stativ ersetzt werden sollte. In der Abbildung war das Instrument abgeblendet, da es in Kombination mit einem Herschelkeil fuer die visuelle Beobachtung des Merkurtransits benutzt wurde.


  • Eigentlich meinte ich ein Fernglas alleine sei keine vollständige Ergänzung zum Dobson, so hat für mich schon unter Ferngläsern ein 5x25 einen gänzlich anderen Reiz als ein 20x80, und zwischen 20x mit Fernglas und 60x mit dem Dobson könnte ich mir noch gut eine Art Zwischenstufe vorstellen, wie z.B. einen von Juergen ins Spiel gebrachter Richfielder...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Ein in Fernglas kann recht universell sein. Aber damit es das ist, muss es nach meiner Ansicht zwei Dinge bieten, die das angepeilte 25x100 nicht hat: Abgewinkelter Einblick und Wechselokulare.


    Persönlich mag ich 90° lieber, aber 45° ist besser für Tagbeobachtungen. Nachts braucht man dann halt ein höheres Stativ oder einen Hocker zum Sitzen. Bei 90° reicht selbst für meine mehr als 190cm Körpergröße ein Stativ mit ca. 1,40m Höhe, welches dann noch etwa 30-40cm ausgekurbelt werden kann.


    Die meisten Ferngläser bieten nur die Aufnahme von 1,25“-‘Okularen. Damit hängt die Feldgrösse und Vergrößerung immer an der Brennweite. Und je größer die Öffnung, um so weniger Feld kann so ein Glas zeigen. Also ein 70mm Glas zeigt etwa 4°, ein 80/82er so 3,4° und die üblichen 100er knapp 3°.


    Für geringe Vergrößerungen bis etwa D/2, also etwa 35, 40 bzw. 50x genügen m.M.n. schon Achromaten („Semi-Apo“), aber das kann individuell unterschiedlich empfunden werden. Will man höher vergrößern, machen sich die „Apo“ oder „ED“ Gläser besser.


    Will man wenig Kompromisse, kann man sich auch aus zwei Teleskopen ein Binoteleskop zusammenbauen. Dazu sind die Spiegelumlenksysteme von Tatsuro Matsumoto (EMS) super geeignet, weil sie ohne Glasweg ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild erzeugen. Mit geeigneten Spiegelgrößen kann man auch 2“ Okulare verwenden.



    Mein 71mm Bino kommt damit auf etwa 13x bis zu etwas übertriebenen 160x, die nur am Mondterminator sinnvoll sind. Mit der leichten Montierung und einem eher leichten Holzstativ wiegt der Gesamtaufbau unter 10 kg. Da wird der Richfielder mit Montierung (und ggf. Gegengewichten) sicher nicht wesentlich leichter werden.


    Günstig wird das Ganze aber nicht, selbst der Achromat im Sonderangebot und mit nur zwei halbwegs ordentlichen Okularpärchen wird locker die 1.000 Euro-Grenze reißen. Bei Kleinanzeigen ist gerade ein exzellentes Kowa-Fluorit-Fernglas drin, für einen guten, aber immer noch schmerzhaften Preis. Einen Doppelrefraktor mit ordentlichen Okularen kann man mühelos in 5-stellige Regionen bringen.


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Genau diese Spannweite an Möglichkeiten eines Fernglases meinte ich mit der Aussage: DAS Fernglas als Ergänzung zum Dobson gibt es nicht. Man sollte also gut für sich selbst herausarbeiten, wo der eigne Qualitätsanspruch liegt, welchen Aufwand (Gewicht, Größe, Stativ,etc.)ich bereit bin auf mi h zu nehmen, was ich damit sehen möchte und natürlich das Budget, das ich mir setze. Erst wenn ich damit für mich durch bin, sollte ich entscheiden welchen Kompromiss ich eingehe. Gruß


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Ich weiß nicht ob Links in andere Foren hier gerne gesehen sind, aber das wäre ev. was für dich: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=244540


    Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Wenn man bedenkt, dass zum ursprünglich erwähnten TS 25x100 mit einschwenkbaren UHC-Filter sowieso noch die Montierung und das Stativ hinzukäme, fände ich Mario's Vorschlag durchaus attraktiv...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

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