Bitte um Vorschläge für 370 mm Projekt

  • Liebe Schleifergemeinde,


    das Glasquälen macht durchaus Spass, hat was Meditatives, bei den richtig großen Spiegeln auch was Sportliches, ist aber selten Selbstzweck, sondern am Ende soll ja auch sowas wie ein Teleskop dabei heraus kommen. Ich bearbeite immer mal wieder meine 370x50 mm Scheibe, ursprünglich mit Ziel F3.5, um zu schauen, wie schwierig das ist, also quasi zum Üben. Zuletzt fehlt es mir aber etwas an Motivation, solange nicht klar ist, wozu ich das fertige Teleskop mal einsetzen möchte. Hintergrund meiner Überlegungen dazu: Ich habe bereits einen sehr guten 18Zöller F4.5. Welches Öffnungsverhältnis sollte ich für den 370mm Spiegel anstreben, damit er für einen zu bestimmenden Zweck besser einsetzbar ist, als der 18Zöller.


    a) Ein Reiseteleskop brauche ich nicht.
    b) Ein überdimensioniertes Sucherfernrohr ist wohl Unfug.
    c) Gibt es besondere fotographische Einsatzmöglichkeiten für einen ultraschnellen Newton?
    d) Oder soll ich die Brennweite wieder verlängern und ein Planetenteleskop anstreben? Aber F8 ist bei 370 mm auch etwas unhandlich!


    Herzlichen Dank für Tips, allen ein schönes Wochenende,
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    deine Unschlüssigkeit zeigt schon, es ist schwierig. Eigentlich brauchst du keinen Newton dieser Größe mehr. Dann wäre f/3.5 wirklich ein Grund, probieren ob und wie es geht. Ein schneller Fotonewton könnte es werden. Aber dann ist ein guter Komakorrektor Pflicht und parallaktisch montiert und damit wieder eine schwere Montierung.
    Vielleicht mal in eine andere Richtung denken: Cassegrain inkl. diverser Derivate (SC, RC, DK), da kannst du dich zudem an einem Fangspiegel austoben.


    Gruß
    Andreas

  • Danke für die Vorschläge und Anregugen! Wenn man den Photonewton außer Acht läßt, dann also doch Richtung langer Brennweite; Schiefspiegler wurden vor einigen Jahren hier auf Astrotreff diskutiert:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=106852


    Statt Cassegrain würd ich um das Loch Bohren zu vermeiden vielleicht einen Nasmyth probieren, aber da hat man die Riesenostruktion. Also doch Schiefspiegler. Brauche noch ne Weile, mich zu entscheiden. Allen einen schönen Sonntag!

  • Hallo Gerald,


    bei der Planung für meinen Selbstbau Nasmyth-Cassegrain hatte ich zuerst gedacht, dass ich mir Loch bohren und Blendrohre sparen kann. Wie ich aber festgestellt habe, sind Blendrohre auch beim Nasmyth ein absolutes Muss. Die Obstruktion wird hauptsächlich durch das Blendrohr am Sekundärspiegel bestimmt und ist deutlich größer, als es durch den reinen Spiegeldurchmesser sein müsste. Immerhin bin in bei einer Obstruktion von 30% gelandet, ganz gut für einen Cassegrain. Ein Loch im Hauptspiegel habe ich auch und das ist ganz sinnvoll. Das Loch ist ideal für die seitliche Führung und Lagerung des Hauptspiegels. Man benötigt keine Halteklammern. Ich kann wahlweise auch den Fokus klassisch nach hinten raus legen, sehr von Vorteil für die Justage.


    Wie Alex schon erwähnt hat, wäre ein Schiefspiegler eine Überlegung wert. Da gibt es ja eine Vielzahl von Varianten.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Gerald,


    nun ja, wenn man schon einen 18" hat wird die Sache schwierig.[;)]


    Die bittere Wahrheit ist doch, daß jedes Teleskop dieser Größe ein massives Montageproblem hat. Da bleibt nur die Dobson Bauweise.


    Macht aber bei einem Cassegrain, was ich als sehr interessantes Projekt betrachte, keinen Sinn. Dazu sind 370mm noch zu klein.



    Was würde ich damit machen?


    Einen Werkstatt-Kugelspiegel oder einen Planspiegel.[:)]
    Vorzugsweise natürlich einen Planspiegel, das setzt allerdings vorraus, daß Du noch einen Kugelspiegel zum Testen des Planspiegels auftreiben kannst.


    So ein Planspiegel ist unerlässlich zum testen anderer Teleskope.
    Ein effektiv nutzbarer Durchmesser von 330-350mm wäre ohne riesige Handstände machbar.
    Einem etwas kleineren Schiefspiegler, sagen wir 200mm mit leichten Spiegeln, steht dann nichts mehr im Wege.


    Für einen Werkstatt Spiegel macht auch die Dicke Sinn.
    Was willst Du mit so einen Klumoen in einem Teleskop?


    ps. Bei mir liegt auch noch ein angefangener 600mm Planspiegel herum. Da ist schon ein Loch drin. Das war gar nicht so schwer hinein zu bohren. Dauert eben seine Zeit...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Gerald,
    wie wäre es mit einen UV-Teleskop für Planeten? Ist einfach nur so ein Gedanke. Ohne Glas im Lichtweg, z.B. Cassegrain, und bei ca. f/10, optimiert vielleicht sogar auf "blau", wäre das etwas Einmaliges. Könnte man halt schön die Wolken auf Venus sehen (bzw. fotografieren) und das sicher besser als alle anderen. Die Montierung könnte dabei ja durchaus unterdimensioniert sein. Wie gesagt, nur so ein Gedanke.
    Viele Grüße,
    ralf

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