OdM November 2019 - Deer Lick-Group

  • Liebe OdM-Freunde,


    ich weiß nicht, wie es all jenen Sternfreunden geht, die bislang hier ein Objekt vorgestellt haben.
    Für mich ist die Auswahl des passenden Objektes regelmäßig ein Spagat zwischen den verschiedensten Wünschen und Vorstellungen.
    Zum einen wollen viele hier Objekte abseits der ausgetretenen Pfade vorgestellt haben, zum anderen fühlen sich einige nicht angesprochen, wenn das Objekt kein Brüller ist .
    Diesmal habe ich mich ganz bewusst für einen Brüller auf einem sehr eingetretenen Pfad (ach was erzähle ich, auf einer viel befahrenen Autobahn) entschieden, auf den ich OdM-technisch vermutlich nie gekommen wäre, aber ich habe mit Erschrecken festgestellt, dass hier noch kein Objekt aus dem Sternbild Pegasus präsentiert wurde.


    Ich präsentiere Euch NGC 7331 & Friends, auch bekannt als Deer Lick-Group:

    <font color="beige"><i>Bildquelle: CCD-Guide - Astro-Kooperation - Michael Breite, Stefan Heutz, Wolfgang Ries</i></font id="beige">



    <u>Morphologie</u>
    NGC 7331 ist das dominierende Mitglied dieser Gruppe mit insgesamt 5 Galaxien.
    Die Sichtachse von NGC 7331 ist um 77° geneigt und dennoch zeigt sie uns eindrucksvoll auf Fotografien ihre prächtige Spiralstruktur.
    Die Galaxie wirkt wie ein kleiner Doppelgänger zu M 31, sie weist eine vergleichbare Sternentstehungsrate auf, beherbergt eine ähnliche Anzahl von Sternen, hat ein zentrales supermassereiches Schwarzes Loch und vergleichbare Spiralarme.
    NGC 7331 weist zudem eine Besonderheit auf. Der Bulge dreht sich entgegengesetzt zu den Außenbereichen. Ach ja, und die Scheibe ist leicht verbogen.
    Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass die vier Begleiter einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben, diese sind aber nur in unserer Sichtachse zusammen zu sehen. Sie stehen noch 9x weiter entfernt als NGC 7331.
    Hier noch eine schöne Detailaufnahme von NGC 7331 vom Hubble Space Telescope
    <font color="beige"><i>
    Bildquelle: ESA/Hubble & NASA/D. Milisavljevic (Purdue University) </i></font id="beige">


    <u>Entdeckung, Geschichtliches</u>
    NGC 7331 ist eine der hellsten Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog enthalten sind.
    Stattdessen blieb die Entdeckung Wilhelm Herschel im Jahre 1784 vorbehalten.
    Der Name Deer Lick-Group wurde in den 1980er Jahren vom US-Amerikanischen Amateur Tom Lorenzin geprägt nach wohl besonderen Beobachtungen der Galaxiengruppe um NGC 7331 vom Deer Lick Gap in den Bergen von North Carolina aus.


    <u>Beobachtung</u>
    NGC 7331 ist selbst bei mäßigem Himmel schon mit einem normalen Feldstecher zu erhaschen.
    Für die übrigen Mitglieder reichen geübten Beobachtern in der Regel 8", alle anderen sollten mit 12" erfolgreich sein.
    NGC 7340 ist dabei die auffälligste der vier scheinbaren Begleit-Galaxien.


    Mich würde interessieren, ab welcher Öffnung die Spiralstruktur von NGC 7331 sichtbar wird und ob diese Galaxie mit noch kleinerer Öffnung als einem 10x50 Fernglas beobachtet werden kann.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    ja, NGC 7331 ist eine "vielbefahrene Autobahn" - aber eben auch nicht ohne Grund. Für mich ist die 7331-Gruppe ein lohnenswertes Beobachtungsziel abseits des Galaxien-Gewimmels in anderen Gegenden. [:)]


    Entsprechend viele Beobachtungsdaten unter gutem Landhimmel habe ich dazu gesammelt. Hier mal zusammengefasst...


    <b>76mm-Apo:</b> NGC 7331 ist schnell gefunden und ist bereits bei 33-facher Vergrößerung deutlich ausgedehnt, das Seitenverhältnis schätze ich auf 3:1. Die Galaxie wirkt leicht asymmetrisch geformt und auf einer Seite heller als auf der anderen. Begleiter sehe ich keine.
    <b>80mm-Apo:</b> Die Galaxie hebt sich bei dieser Beobachtung etwas schwächer vom Himmelshintergrund ab, ansonsten siehe oben
    <b>12"-Dobson</b>: NGC 7331 ist als 4:1-elongierte, scheinbar geneigte Galaxie zu erkennen, deren Kern bei längerer Beobachtung immer deutlicher sichtbar wird. "Geneigt" deshalb, weil sie neben ihrem Seitenverhältnis auch eine relativ scharfe Abkantung zeigt, an den Rändern aber diffuser ausläuft. Von den Begleitern sind NGC 7340 deutlich und NGC 7335 als Oval erkennbar.
    <b>14"-Dobson</b>: Diesmal ist auch NGC 7337 indirekt zu halten, bei 213-fach passt die NGC-7331-Gruppe noch gut ins Okular und NGC 7331 selbst scheint ihre wahre Größe und Form zu entfalten. Bei dieser Vergrößerung und mit 1,65mm AP ein beeindruckender Anblick.


    Meiner Meinung nach zeigt die Gruppe mal wieder: Aperture rules [:)] Schauen wir mal, ob und wie viele Beobachtungsmöglichkeiten sich in nächster Zeit ergeben.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hallo Rene,


    mir gefällt deine Objektauswahl gut ! Ich bin bei NGC 7331 im Lauf der Jahre recht oft vorbei gekommen, zumal es am Herbsthimmel ja nur relativ wenige helle Galaxien gibt - ganz anders als im Frühling.


    Bei besten Bedingungen kann ich im 10-Zöller ausmachen, dass die uns zugeneigte westliche Kante von NGC 7331 schärfer abgeschnitten erscheint - ein Hinweis auf den vielen Staub. NGC 7335 und NGC 7340 sind dann klar zu erkennen, und bei NGC 7337 konnte ich schon den Kern ausmachen, der dann zusammen mit einem Vordergrundstern visuell einen "Doppelstern" bildet (auf deiner Aufnahme schön zu erkennen). Am ehesten ist bei weniger gutem Himmel von den "Nachbarn" NGC 7335 zu sehen.


    Von Michael Vlasov gibt es eine Zeichnung mit 10-Zoll unter einem 7 mag Himmel:


    http://www.deepskywatch.com/As…er-lick-group-sketch.html


    Er gibt hier Helligkeiten an, die für die "friends" auch im "Deep Sky Field Guide" eingetragen sind - ich denke, das sind die (plausiblen) visuellen Werte. Ich vermute, dass die Werte der friends in deinem Katalog auf fotografischen Helligkeiten basieren, während die 9,5 mag für NGC 7331 wiederum mit dem Field Guide übereinstimmen. In manchen Listen wird bei schwächeren Objekten nicht gekennzeichnet, wenn es sich um fotografische Werte handelt.


    Servus
    Ben

  • Moin Rene!


    Zuletzt habe ich NGC 7331 und seine Kumpels am 21. September (ich konnte ja nicht wissen, daß die erst im November dran sind... ;) ) beguckt. Oder versucht... Wieder mit dem leicht getunten 10" Newton f/4,7, wieder von meiner mittelfränkischen Hochebene bei recht brauchbarem Himmel. Hier ein Schnipsel aus meinen Beobachtungsnotizen:


    "... Mit dem Mor9 eine schmale Gx, Achse etwa in N-S-Richtung ausgerichtet. Im Bild rechts bilden zwei Sterne eine zur Gx parallele Linie, dazwischen zwei dunklere Sterne. Sterne und Gx bilden ein Rechteck. Neben dem schwachen Sternpaar erscheint bei indirektem Sehen ein schwaches Wölkchen, dieses bildet mit den beiden Sternen ein gleichschenkliges Dreieck.
    Nach einigem Einsehen erscheint 7331 bei indirektem Sehen erstaunlich groß, aber nicht wahnsinnig hell. Der Durchmesser kann durchaus 1/6 GF betragen.
    Mit dem Mor6,5 erscheint das Wölkchen deutlicher und gelegentlich auch beim direkten Sehen.
    Mor4,5 eingestöpselt. 7331 wird erstaunlich groß, im Norden der Gx stehen zwei Sternchen etwa in Achsrichtung der Gx, beim indirekten Sehen reicht die Gx fast bis zu diesen Sternen hin. Es sieht fast so aus, als würde man auf die Gx draufsehen. Auf der von den beiden hellen Sternen (des Rechtecks) abgewandten Seite erscheint 7331 etwas weniger diffus bis fast "kantig" begrenzt. Das Wölkchen im Rechteck ist immer noch erkennbar."


    NGC 7331 und Umgebung begucke ich ja immer wieder mal, aber dies war meine detailreichste Beobachtung bisher. Die anderen Begleitgalaxien sind mir aber seltsamerweise nicht aufgefallen.



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo zusammen,


    die Nacht vom 30. zum 31.10.2019 war ja verbreitet die vorletzte mit klarem Himmel.
    Von der Deer-Lick-Group und Stephans Quintett wollte ich noch eine Aufnahmeserie machen, d.h. zuerst die Luminanz
    und in der folgenden Nacht die Farbkanäle. Die Belichtung konnte um 22:15 Uhr beginnen und nachdem alles am Laufen war,
    wollte ich die Gelegenheit unter anderen auch mal für einen Besuch der Gegend mit dem 12"-Dobson nutzen.
    Mit Hilfe der Sterne 38 Peg und HIP100873 war NGC7331 leicht zu finden. Bei 150fach erschien sie deutlich länglich.
    Leider bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, nach den schwachen Galaxien östlich zu suchen. Stattdessen habe ich nach Stephans Quintett geschaut.


    Von der Fotoaktion kann ich einen Bildausschnitt zeigen, der vor allem den schwachen Hintergrund zeigen soll und daher nicht so auf Glanz gestellt ist:



    Es sind verarbeitet 103 x 90 s Luminanz vom 30.10.2019 sowie 133 x 60 s vom 13.10.2018, außerdem die Luminanz der Farbkanäle (gesamt 110 x 90 s) vom 31.10.2019;
    alles in allem 7,5 Stunden Belichtungszeit am 130er Refraktor.


    Nördlich von NGC7331 fällt ja ein diffuser Nebelfleck auf, bei dem man sofort an eine Begleitgalaxie denkt.
    Bei der Recherche bin ich auf eine interessante Arbeit über die Begleiter gestoßen:


    https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1701/1701.00615.pdf


    In der dortigen Aufnahme sind die Begleiter mit A, B, C, D, E und M bezeichnet. Das Objekt "E" wurde von Mitgliedern der
    Fachgruppe "Tief belichtete Galaxien" entdeckt. In meiner Aufnahme habe ich die Objekte nach der Vorlage gesucht und
    sie bzw. die Orte gekennzeichnet. Das Objekt D scheint das schwächste zu sein und zeigt sich praktisch nicht, ebenso ist
    E nur unsicher zu erkennen. Das verwundert auch nicht, denn die Fachgruppe hat mit Öffnungen von 500, 360 und 110 mm
    aufgenommen, und zwar 7,5 bzw. 4 bzw. 26 Stunden Belichtungszeit.
    Die Objekte A, B und C liegen im Ausschnitt der Aufnahme aus dem CCD-Guide, siehe oben, und sind dort leicht zu finden.


    Aber nicht nur die Begleiter finde ich interessant, sondern auch die vielen Hintergrundgalaxien. Dicht bei NGC7331, etwa in südwestlicher Richtung,
    scheint es zum Beispiel zwei Galaxienhaufen zu geben. Sie haben bestimmt eine Nummer im Zwicky-Katalog. Kennt jemand dazu eine einfache Recherchemöglichkeit ?


    Gruß Lars

  • Hallo Lars,


    eine sehr gelungene Aufnahme super bearbeitet. In den monochromen Aufnahmen kann man den Hintergrund extremer scalieren und herausarbeiten, was Du getan hast mit dem Ergebnis, die vielen Hintergrundgalaxien bzw. die zu NGC 7331 gehörende Zwerggalaxie sehr gut herauskommen.


    P.S. ich habe NGC 7331 auch noch in der Bearbeitung, vielleicht kann ich da etwas zum Wochenende präsentieren...


    CS
    Peter

  • Hallo zusammen,


    da ist ja schon einiges zusammen gekommen.
    Ich habe mit 12,5" und hohen Vergrößerungen Helligkeitsunterschiede innerhalb von NGC 7331 ausmachen können, der Hinweis zu der einen weniger diffusen Kante ist interessant und ich werde bei der nächsten Beobachtung mal drauf achten.


    Schön finde ich auch, dass sich schon zwei Fotografen hier beteiligen. Sonst haben wir immer nur sehr sporadisch fotografische Beiträge.
    Lars, die 4 kleinen Galaxien kriegst Du visuell mit etwas Geduld auf jeden Fall mit Deinem 12"er.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber nicht nur die Begleiter finde ich interessant, sondern auch die vielen Hintergrundgalaxien. Dicht bei NGC7331, etwa in südwestlicher Richtung,
    scheint es zum Beispiel zwei Galaxienhaufen zu geben. Sie haben bestimmt eine Nummer im Zwicky-Katalog. Kennt jemand dazu eine einfache Recherchemöglichkeit ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich denke, das CDS-Portal http://cdsportal.u-strasbg.fr/ ist eine ganz gute Recherchemöglichkeit. Was besseres fällt mir spontan nicht ein.


    Peter, wir freuen uns auf Deine Arbeit. Monochrom ist mir persönlich auch lieber.


    Viele Grüße


    Rene

  • Guten Abend allerseits,


    inzwischen konnte ich noch eine farbige Version der Gruppe ausarbeiten. Dabei sind auch die RGB-Daten vom Oktober 2018 eingeflossen, die mangels "Dithering" recht problematisch waren (RGB = 32 / 30 / 29 x 90 s). Der fehlende zufällige Versatz der Einzelbilder sorgt für sogenanntes "walking pattern noise", ein nicht reparables streifiges Muster in den Summenbildern. Für jeden Farbkanal habe ich daher die Summenbilder aus 2019 mit denen aus 2018 überlagert und die Gewichtung im Hinblick auf das Rauschen optimiert. Für Rot und Blau waren das 25% und für Grün 35% als Anteil der 2018er Summenbilder.
    Die Gesamtbelichtungszeit mit Luminanz und Farbe ist zwar 9,8 Stunden, aber mit optimaler Aufnahmetechnologie hätte trotz der kleinen Öffnung auch eine kürzere Zeit für das Ergebnis gereicht:



    Das Bild ist hier in 80% der Auflösung eingestellt, auf astrobin sieht man bei 125% die Details noch etwas leichter.


    An den schon besprochenen Zwerggalaxien ist gut zu sehen, daß sich die Differenzierung der Tiefen aus dem Luminanzbild nicht vollständig in das Farbbild übertragen lässt. Für mich wird das immer wieder ein Grund sein, zum Schwarzweißbild zurückzukommen.
    (&gt; Peter: bin schon gespannt auf deine Version, vielleicht stellst du ja auch sw und Farbe ein ?).
    Andererseits gewinnt die Galaxie durch die Farbe doch sehr an Dynamik. Beim Rotieren des Bildes auf der Suche nach einem schönen Ausschnitt ist mir aufgefallen, wie sehr die Wahrnehmung der Strukturen doch vom Betrachtungswinkel abhängt. Am wenigsten ergiebig ist die Ansicht mit Westen oben, wie man es ja häufig im großen Feld mit Stephans Quintett findet. Erst wenn Westen im Bild nach unten zeigt stellt sich m.E. ein räumlicher Eindruck ein. Bei Astrobin habe ich dazu einige schöne Beispiele gefunden.
    Kann es sein, daß äußeren Spiralarme zum innerer Teil der Galaxienscheibe geneigt verlaufen ?


    Zu den schwachen Hintergrundgalaxien konnte ich noch nichts weiter finden.


    Gruß Lars

  • Hallo zusammen,


    hier ist meine Mono-Version, NGC 7331 und ein paar Hintergrundgalaxien. Die Aufnahme entstand aus Hamburg, gewonnen mit einem RASA C11 in Verbindung mit einer ASI294mc.



    Belichtungszeit ca. 3 Stunden, ohne Filter. Die Aufnahme ist noch nicht zu Ende bearbeitet, ich habe hier auf Schärfungsfilter etc. verzichtet... Es handelt sich hier um einen Ausschnitt. Visuell hate ich im vergangenen Jahr mit einem 4" Takahashi FS-102 draufgehalten, bis auf die Kernregion konnte ich nichts ausmachen...


    P.S. Lars, Deine Farbvariante sieht klasse aus!


    CS
    Peter

  • Hallo Lars,


    hast Du Dir das CDS-Portal mal genauer angeschaut? Da gibt es alle Informationen. Du musst nur etwas tiefer einsteigen, kannst Dir die Aladin-Ausschnitte zurecht rücken und Dir dann alle Objekte anzeigen lassen, die im Ausschnitt zu sehen und auch nicht zu sehen sind. Da habe ich NGC 7331 A,B,C,D und M auch gefunden.
    Deine Farbaufnahme finde ich auch sehr gelungen, schön tief und man erkennt schön Strukturen in zwei der kleineren Galaxien. Einzig die Farbe ist mir von der Sättigung ein wenig zu hoch gezogen, aber das ist Geschmackssache.


    Hallo Peter,
    auch eine schöne tiefe Aufnahme, bin auf die Endversion gespannt.


    Ob jemand den Versuch startet, die kleinen Wichte mit weniger als 8" einzufangen?


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Peter,
    das ist sehr gut geworden und sieht für die Farbe vielversprechend aus. Wieviele Bilder hast du gestackt ?


    Hallo Rene,
    hab mich jetzt soweit damit beschäftigt, daß ich ein Objekt eingebe und dann die Tabelle sehe, welche die in 0,2 ° Radius benachbarten Objekte aufführt. Diese kann man anklicken und dadurch werden sie im Aladin-Fenster angezeigt. Umgekehrt geht das nicht ? Also im Aladin-Fenster ein Objekt anklicken und angezeigt bekommen, was es ist ?
    Die Grenzgröße konnte ich immerhin mit ein paar Beispielsternen auf mindestens 21,5 mag (Angabe bei g_mag) bestimmen.


    Grüße Lars

  • Hallo Lars,


    wenn ich es erklären müsste, würde es zuviel Text werden.
    Schau dir bitte nochmal das Video von Marcel Drechsler, https://www.youtube.com/watch?v=hpmavhd0CKg&feature=youtu.be an, dass Du ja in einem anderen Unterforum selbst verlinkt hast. So ziemlich am Anfang erklärt Marcel, wie er mit dem CDS-Portal arbeitet und auch, wie er sich die Objektbezeichnungen aus dem Aladin-Ausschnitt zieht.
    Danke nochmal dafür. Den ganzen Vortrag fand ich unheimlich interessant.
    Aber damit genug off Topic, lieber wieder zurück zur Deer Lick Group[:)].


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo zusammen,


    hier mein farbiges Ergebnis, gewonnen mit einer ASI294mc Farbkamera. Die Farbkameras besitzen durchschnittlich um 2/3 geringere Empfindlichkeit als monochrome Kameras, das versuche ich durch dem schnellen RASA mit f/2.2 auszugleichen.


    NGC 7331 ist ca. 9,5 mag hell und besitzt eine Winkelgröße von 10,2 x 4,2 Bogenminuten, prima für kleine Sensoren. NGC7331 ist eigentlich etwas für lange bzw. längere Brennweiten, zumindest wenn man Details gut abbilden möchte. Mit drizzeln kann man diesen Nachteil aber halbwegs ausgleichen.


  • Guten Morgen,


    ich war mal so frech und hab versucht, was denn mit 72 mm Öffnung so geht. Die Helligkeiten von Renes Liste entsprechen auch nicht bei allen Objekten den etwas helleren Angaben von STEINICKE, sodass der vermeintlich hahnebüchene Versuch, da vermeintliche 14mag-Galaxien erwischen zu wollen etwas relativiert wird ;)


    Mein Versuch fand bei gutem Landhimmel statt, Luftfeuchte bei 75% herum.
    Leider war ich sehenden Auges mit zu wenig Vergrößerung unterwegs, ich habs geahnt, dass ich noch 4,7mm hätte einstecken müssen. Die Galaxien sind ja recht klein und erlauben sicher etwas mehr Vergrößerung als ausgedehntere Galaxien...


    Aber auch mit 8mm Okularbrennweite und einer Vergrößerung von 54x war das Zielgebiet bereits einigermaßen gut aufgelöst, um wenigstens einen sinnvollen Versuch zu starten.
    Die 7331 zeigte sich einfach, aber eine klare Abgrenzung die auf das Staubband hinweist, war für mich nicht zu erkennen.
    Sämtliche kleinen Galaxien: Fehlanzeige.


    Dennoch war ich überrascht, welche Sterngrenzgrößen sich zeigten in dem kleinen Gerät - mit Hilfe eines DSS-Ausdrucks im Feld. Ich hab mal 3 Sterne entsprechend markiert.



    <i>Screenshot von Rene´s erstem geposteten Bild</i>


    Die Helligkeitsangaben schwanken je nach Quelle, einig sind sich die Quellen (SIMBAD, skysafari, wikisky) nur bei dem einfachsten markierten Stern, der zweite von oben, der also genau zwischen NGC 7331 und dem hellen Sternduo links steht: Mit 12m2 erschien der Stern erst nach einer kleinen Weile, war dann aber regelmäßig indirekt erkennbar, wennauch nicht permanent.
    Richtig grenzwertig waren die anderen beiden markierten, die mit visuellen Helligkeiten von 13m5-13m8 zu Buche schlagen (SIMBAD/Skysafari).
    Wenn jemand bessere Quellen für die Sternhelligkeiten hat, immer her damit :) Der GAJA-Katalog ist ja das aktuellste, aber der gibt keine visuellen Helligkeiten an...


    Ich muss gestehen, dass ich mir beim obersten und untersten markierten Stern nicht mehr 100pro sicher bin, ob ich sowohl den einen alsauch den anderen gesehen habe. Der seitenverkehrte Zenitspiegel und mangelnde Dokumentation im Feld machens mir da gerade schwer.
    Einen von beiden aber auf jeden Fall.


    Zumindest die hellste kleine Galaxie NGC 7340 werde ich nochmal bei besserem Himmel und mehr Vergrößerung mit 72 mm probieren.


    CS
    Norman

  • Grüß Dich Norman,


    netter Versuch [:D]. NGC 7340 geht vielleicht wirklich mit 3" und etwas höheren Vergrößerungen.
    Ich habe mir irgendwann mal als Eselsbrücke notiert, dass mit 4" kompakte Galaxien bis 12m5 gehen (Sterne bis 13m5). Wenn die Friends von NGC 7331 im Visuellen wirklich etwas heller sind als angegeben, dann sollte man mit 4" dicht dran sein. Das werde ich gern mal mit Aufsuchkarte probieren und berichten.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Norman und Rene,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Mit 12m2 erschien der Stern erst nach einer kleinen Weile, war dann aber regelmäßig indirekt erkennbar, wenn auch nicht permanent.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei mir war es ähnlich, als der Blazar CTA-102 um Neujahr 2017 rum gerade mit 12,0 mag angegeben war. Da konnte ich ihn bei gutem Alpenrandhimmel im 80 mm Spektiv blickweise indirekt ausmachen, die Vergrößerung müsste irgendwo zwischen 30 und 60x gewesen sein - mit geschätzt 8 Mrd. Lichtjahren das mit großem Abstand weitest entfernte, was ich mit dem kleinen Teil je gesehen habe.


    Der "Deep-Sky Field Guide" (Begleitbuch zur Uranometria) meint zu den friends (mag(v); Ausdehnung; Flächenhelligkeit):


    NGC 7335: 13.3; 1.3 x 0.6; 12.9
    NGC 7337: 14.4; 1.1 x 0.9; 14.3
    NGC 7340: 13.7; 0.9 x 0.6; 12.9


    Servus
    Ben

  • Hi Rene,


    jo, hab gerade nochmal in der Tabelle von Wolfgang Steinicke geschaut, da ist sogar die NGC 7335 im Visuelen noch heller als die 7340.


    Die visuelle Helligkeit sieht dann für die Galaxien so aus:


    7331 - 9m5
    7335 - 13m3
    7336 - 14m5
    7337 - 14m4
    7340 - 13m7


    Insofern täts mich wirklich interessieren, was Du da mit 4" siehst (die anderen Lesenden hier natürlich inbegriffen und ausdrücklich aufgefordert) :)


    Edit: Hi Ben, ah, da haben wir uns überschnitten - ahja, da benennt der Fieldguide die gleichen Helligkeiten.
    Ich wundere mich, dass der 12m2er Stern auch erst recht spät hervorkam und ich noch diese vermeintlichen 13mx-Geschosse erhaschen konnte...


    Neben falschen Angaben der Programme spielt ggf. auch eine Rolle, dass ich langsam "aufgewärmt" war nach Sichtung des 12m2ers... hm...


    Ich guck eh nochmal drauf :)


    Edit 2: also Ben, du weißt, was du zu tun hast ;) Ich bin gespannt!


    Schöne Grüße + CS
    Norman

  • Hallo Norman und Ben,
    hallo zusammen,


    meine Helligkeitsangaben sind aus Eye & Telescope. Wenn ich bedenke, dass die Kontrastreserveberechnung von E&T seinerzeit für die Objektauswahl im isDSA verwendet wurde, dann gibt das Hoffnung. Ein schönes Beispiel =&gt; NGC 100 - die Galaxie stand in der ersten Version des isDSA nicht drin, in der zweiten dann wurde sie "ab 12 sichtbar" eingestuft. Die Galaxie haben wir bei einem Teleskoptreffen mit 8" beobachtet, da war sie indirekt mittelschwer sichtbar.
    Jetzt bin ich richtig angefixt, Aufsuchkarte und DSS-Bild zu NGC 7331 & Co. sind gedruckt. Ich hoffe, der eine oder andere versucht die Friends auch mit kleinen Öffnungen ... Ben mit 5", Robert mit 6" ...


    Viele Grüße


    Rene

  • JaWOLLE Rene,


    so solls sein [:D][:D][:D]


    Dafür wurde das OdM ja eingerichtet - zum Anstacheln [:)]


    Aber Ben soll mal mit seinem 80mm draufhalten wenn er mag [:)]


    Und bitte auch die eher stillen Mitleser... (gerne auch mit den kleinen Öffnungen...) für jene wurde das Unterboard hier eigentlich initiiert...


    CS!
    Norman


    edit: Bens 80m-Gerät ist leider nur ein 80mm in Wahrheit :-))

  • Moin Rene!


    Aus der Beobachtung in der durchaus mäßigen letzten (November-)Nacht kann ich nachtragen:


    mit einem 10" Newton und 4,5 mm-Okular konnte ich die scharfe Kante von NGC 7331 wieder bei indirektem Sehen deutlich erkennen, das hake ich nun für mich als "ist mit 10 Zoll grundsätzlich sicher erkennbar" ab.


    Und bei der Suche nach galaktisch anmutenden Begleitobjekten habe ich erneut NGC 7335 sicher indirekt als wattigen Flausch gesehen und erstmals auch NGC 7340 bei indirektem Sehen, gleichfalls als strukturlosen Flausch, sicher erhaschen können.


    Ich habe aber wieder nur drauflosgeguckt und habe mich nicht durch Vergleich mit Atlas oder Foto von Objekt zu Objekt gehangelt.



    Viele Grüße von


    Marcus

  • Hallo Rene,


    das OdM habe ich im 11" SCT schon ein paar mal beobachtet.
    Auch gestern Abend, allerdings bei etwas dunstigen Himmel (fst 5m0).


    Die schwachen Außenbereiche von NGC 7331 waren bei den Bedingungen nicht erkennbar, die Galaxie also relativ klein.
    Die etwas schärfer begrenzte Seite war trotzdem schwach erkennbar.
    NGC 7335 und 7340 waren indirekt schwach sichtbar, NGC 7337 nicht sicher zu sehen.


    Vor 2 Jahren mit guter Transparenz (fst 6m0) konnte ich bei 280facher Vergrößerung Helligkeitsunterschiede in NGC 7331 sehen.
    NGC 7337 war damals indirekt einigermaßen einfach und NGC 7336 ziemlich schwierig sichtbar.


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo Rene



    Die Deer Lick Group um NGC 7331 habe ich schon im September 2017 gezeichnet.
    Damals waren die Bedingungen und meine Vorbereitungen nicht die Besten. Bei der Entschlüsselung
    des gezeichneten Bildes fehlt dann die eine oder andere kleine Gx. Kann aber gut sein, daß an diesem
    Abend nicht mehr ging.
    NGC7331: Länglicher Kernbereich, leicht gebogene Gesamtform, ein Ende divus breiter auslaufend.
    Ein Staubband konnte ich keines erkennen.
    Eine Nachsichtung war bei uns in den letzten 3 Monate nicht möglich.


    <font color="gold">NGC7331 und Freunde / schöne Gx-Gruppe im Pegasus</font id="gold">



    Danke fürs Einstellen



    Grüße

  • Hallo Werner,


    das sind trotzdem ganz passable Bedingungen und eine mehr als passable Zeichnung.
    Schade, konnte ich Dich nicht zu einer neuen Auftragszeichnung locken, aber vielleicht greifst Du ja trotzdem nochmal zeichnerisch an.


    Mein Angriff mit 4" auf die Begleiter ist trotz vieler Gelegenheiten zuletzt leider auch noch nicht erfolgt. Manchmal ist echt der Wurm drin.
    Ronny, wenn ich Deine Beschreibung mit 11" zu den Begleitern lese, dann wird mir schon wieder etwas mulmig, dann Du holst oft mit Deiner Öffnung das maximale heraus, habe ich den Eindruck.


    Marcus, mit 10" und Drauflosgucken zwei Begleiter erwischt, das ist nicht von schlechten Eltern.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene


    Ich wollte ja, aber:
    1. - Ende Oktober standen wir unter Sahara-Staub und Du hast noch nichts präsentiert.
    2. - November ging gar nichts.[V]
    3 - Ende Dezember hängt Pegasus bei uns über der Lichtglocke vom Bodensee. [:(!] [:0]
    Also konnt ich Dich nur mit einer alten Zeichnung vertrösten[:D].
    Aber die NGC7331 mit Freunden ist immer eine Zeichnung wert und
    mal schauen, was nächstes Jahr so passiert.[:)][:D][:)]

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