Unbekanntes Objekt

  • Auf der Suche nach Uranus (Arbeit mit feststehender Kamera),
    Blickrichtung Osten,
    fand ich auf der Summenaufnahme dieses Objekt:



    Da sich wärend der Aufnahmedauer (ca. 130s) das Objekt keine Relativbewegung
    zeigte, vermute ich, es handelt sich um einen geostationären Satelliten.
    Es war auf allen Aufnahmen am relativ gleichen Ost.
    Welcher Art, weiß ich nicht.
    Ich gehe davon aus, dass es sich nicht um ein UFO handelt :)
    Bei dem hier gezeigten Bild handelt es sich um einen 1:1-Ausschnitt aus dem Original.
    Eingefügt ist eine 400%-Ansicht des Objektes.


    Hat jemand eine Idee?
    Dank im voraus.

  • Hi,
    öhm. Also ich hätte ja fast UFO gesagt. Aber die Warscheinlichkeit das sie mich endlich nach Hause holen ist doch recht gering. [:D]


    Nein Spaß. Könnte es sich dabei vielleicht um einen Nebel handeln, oder vielleicht ein Wölkchen?

  • Wölkchen (ein sehr kleines) wäre eine Möglichkeit.
    Ich kann sie nicht ausschließen.
    Aber die Gesamtbelichtungszeit betrug rund 2 Minuten.
    In der Zeit hätte die Wolke verwaschen (verwachener?)
    erscheinen müssen und nicht strukturiert.
    Und ausreichend Wind gibt es hier oben genug.

  • Hi Wolfgang,


    ein geostationären Satellit würde ja als heller Punkt abgelichtet und da er anders als die Sterne stationär ist, müsste er eine dünne helle Linie bilden. Wenn du die einzelnen Bilder vergleichst (blinken, wechselweise ansehen) müsste ein kleiner Sprung zu sehen sein.


    Was mich stört- das "Objekt" ist unscharf und hat eine gelbliche Farbe. Kann es ein Lichtreflex gewesen sein?


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,
    ein geostationärer Satellit sollte sich doch sychron mit der Erdrotation bewegen.
    Da ich keine Nachführung habe, werden beim Stacken die Einzelbilder so verschoben,
    dass scheinbar keine Bewegung der Sterne bzw. geostationärer Objekte am Himmel erkennbar ist.
    Weshalb auch bei meiner Aufnahmetechnik - ich habe es ausprobiert - diese Satelliten als
    Punkte erscheinen. Andere Satelliten oder Objekte (ISS z.B. oder Iridium-Flares) erzeugen
    in der Tat Spuren.
    Auf Lichtreflexe versuche ich schon vor der Aufnahmeserie zu achten.
    Die gelbliche Farbe könnte daher eher auf ein Wölkchen deuten, wenn da nicht die Überlegungen
    wären, die ich zu Simbathedog geschrieben wären.

  • Hallo Wolfgang,


    das Objekt muß ja nicht während der vollen 130 Sekunden Licht in Deine Richtung abgestrahlt haben. Wenn das nur ein paar Sekunden gedauert hat, dann ist die Spur viel kürzer, ist aber trotzdem auf der 130 Sekundenaufnahme zu sehen.
    Das könnte also irgendwas gewesen sein.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    wenn das Objekt nur 2-3 Sekunden lang im Gesichtsfeld war, muss es doch recht hell gewesen sein,
    es muss doch genügend Licht etwa in meine Richtung reflektiert haben.
    Dann wäre es keine Wolke,
    aber in der Tat irgend etwas zumindestens Festes.
    Und jetzt kann man wild spekulieren: Ein Bruchstück eines ehemaligen Satelliten z.B. .
    Oder eben Irgendwas.

  • Also doch ein UFO (Unbekanntes Flug Objekt)...Oder ist es ein USO (Unbekanntes Schweb Objekt).
    Oder ist es gar mein Raumschiff...von meinem Heimatplaneten und sie holen mich endlich wieder nach Hause? Neee, ich glaube nicht...die haben mich bestimmt vergessen [:(]


    Nein Spaß. Ich halte es zwar nicht für unmöglich das es Ausserirdische gibt, aber es ist doch recht unwarscheinlich das sie uns "besuchen" kommen. [:)]


    Aber wie gesagt, ich vermute fast ein kleines Wölkchen oder ähnliches

  • Hi Wolfgang, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein geostationärer Satellit sollte sich doch sychron mit der Erdrotation bewegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau das tut er auch, daher steht er von uns aus gesehen ja immer an der gleichen Position, im Gegensatz zu den Sternen, die bewegen sich "scheinbar" von Ost nach West.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich keine Nachführung habe, werden beim Stacken die Einzelbilder so verschoben, dass scheinbar keine Bewegung der Sterne bzw. geostationärer Objekte am Himmel erkennbar ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie sollte das funktionieren? Die Stacking-SW legt die von Bild zu Bild verschobenen Sterne übereinander. Der geostationäre Satellit hat aber auf deinen Bildern immer die gleiche Position. Damit kann er nicht deckungsgleich im Summenbild sein.


    Gruß
    Stefan

  • Dank für die Antworten!
    Bezüglich der geostationären Satelliten ist mir wohl ein Denkfehler unterlaufen.
    Entschuldigung.
    Also bleiben ein klitzekleines Wölkchen, das sich gerade zufällig sternensynchron bewegte,
    oder Unbekanntes ...
    Dank für eure Bemühungen!

  • Zum Thema,


    Ein Geostationärer Satellit steht fix unter dem Sternenhimmel. Wird auf die Sterne nachgeführt, dann wandert der Geostationäre Satellit von West nach Ost unter dem Sternenhimmel durch und erzeugt eine Strichspur, während die Sterne Punkte bleiben.


    In 130 Sekunden sind das ein wenig mehr als 0,5°.


    Zur Verdeutlichung:
    Die Erde rotiert in 24 Stunden einmal um die eigene Achse. Bei 360° der Himmelskugel sind das 15° in der Stunde. In einer Minute sind es 0,25°, nach deinen 130 Sekunden Belichtungsdauer erzeugt ein Geostationärer Satellit eine Spur von 0,5° am Himmel.
    Vermutlich ist dein Bild aus drei einzelnen Bildern aufgebaut, darum auch drei Spuren vom Satellit.


    Ein Geostationärer Satellit muss auch nicht unbedingt isoliert am Himmel stehen, sondern es können auch mehrere Satelliten auf engem Raum stehen, siehe die Astra-Satelliten.


    Wenn du uns jetzt noch den genauen Zeitpunkt der Aufnahme mitteilst, dann läßt sich auch herausfinden, um welche Satellitengruppe es sich handelt.


    Bis nächstes Wochenende.
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    Aufnahmedaten
    Beobachtungsort : 54,808°N 9,546°O
    Aufnahmezeitraum: 22:13:58 - 22:16:02 MESZ
    Beobachtungsrichtung: ONO 87° azimutal etwa 14,4°


    Vielleicht hilfts.

  • Hey Wolfgang,
    ob ein geostationärer Satellit als Punkt oder als Strich im Summenbild erscheint, wird nicht durch die Nachführung (ja/nein) bestimmt, sondern hängt davon ab, ob das Stacking auf die Sterne erfolgt.
    Wenn Stacking so, dass die Sterne Punkte werden, dann wird eine geostationärer Satellit eine Strichspur zeigen.
    Clear Skies
    Dietrich
    P.S. Ich habe auch vor einigen Jahren auf Uranus gehalten und dabei mehrere geostationären Satelliten auf das Bild bekommen.
    Dazu mein Link: http://blog.kr8.de/astrofotogr…stationare-erdsatelliten/

  • Hey Dietrich,


    das Stacking erfolgte auf die Sterne, weshalb die Sterne auf dem Bild als Punkte
    bzw. als runde Scheibchen erscheinen.
    Es könnte sich also bei meinem Bild um einen oder mehrere Satelliten handeln,
    die wegen der doch recht kurzen Belichtungszeit noch nicht zu einer ausgeprägten
    Strichspur geworden sind. Evtl. auch verursacht durch die Vorgabe beim Stacking,
    nicht auf Seeing zu achten. Also evtl. verschobene Mehrfachbelichtungen.
    Dank für den Hinweis.

  • Hallo Wolfgang,


    es wundert mich, daß noch keiner danach gefragt hat. Du schreibst, daß das ein Summenbild ist. Wieviele Einzelbilder hast Du denn zum Summenbild addiert und wie lange waren die? Sieht man auf allen etwas?
    Wenn Deine Kamera feststehend war und Du viele kurze Aufnahmen machst, dann bewegt sich der Himmel während der 130 Sekunden quasi unter dem Sensor weg. Beim Stacken mzeigen z.B. Hotpixel dann Spuren. Könnte das ein Sensorfehler oder ein "cosmic" sein?


    Gruß


    Heiko

  • Vielen Dank für eure Benühungen!
    (==&gt;)Thomas: Stellarium zeigte an der Stelle kein so aussehendes Objekt an.
    (==&gt;)Heiko: Wie ich weiter oben schon schrieb, hatte ich 100 Aufnahmen gemacht;
    jede einzelne 1,3s lang belichtet. In der Summe also etwas mehr als 2 Minuten.
    Einen Sensorfehler, insbesondere an der Stelle, habe ich weder vorher noch nachher beobachtet.
    Ein Hotpixel ergäbe zudem eher einen Strich und nicht die hier sichtbare Form.
    Das "Objekt" hat auf dem Sensor eine horizontale Ausdehnung von von etwa 43 Pixel.
    Die entsprechen etwa 362µm auf dem Sensor entsprechend (bei 135mm Brennweite) etwa 9 Bogenminuten.
    Entspricht etwa deiner Rechnung.
    Demnach müsste das "Objekt" etwa nur einen Teil der Zeit erschienen sein.
    Eine Flugzeugsspur z.B. oder ein Teil davon sähe auch anders aus.
    Nebenbei: Was ist ein "cosmic" ?
    Gruß Wolfgang

  • Hi Wolfgang, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nebenbei: Was ist ein "cosmic" ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein hochenergetisches Teilchen, das durch die Atmosphäre kommend irgendwo auf deinem Chip landet und dort als "Licht" detektiert wird.


    Das wäre dann aber nur auf einer einzigen Aufnahme zu sehen. Wenn das bei dir auf allen sichtbar ist bleibt für mich nur ein Lichtreflex als Erklärung. Ein geostationärer bewegt sich zwar auch minimal weil da ja häufig kleine Postitionskorrekturen gemacht werden, aber ich kann hier das unscharfe Bild und auch die Farbe nicht zuordnen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo!


    Ich danke für alle die Erklärungsversuche!
    Lichtreflexe sahen bei mir, falls sie überhaupt auftraten, so nicht aus.
    Ein cosmic würde ja nur einmal auf dem Chip landen und während weiterer Aufnahmen
    an der gleichen Stelle bleiben, also durch Stacken eine strichartige Spur hinterlassen
    und keine besondere Struktur haben. Vermute ich.
    Der äußerst seriöse Vorschlag mit dem Glühwümchen gefällt mir sehr :)
    Dieses Objekt bzw. seine Ursache werden wohl ewig ein Mysterium bleiben.
    Danke!
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    aber aus Spaß am Rätsel mach ich noch mal einen Erklärungsversuch:
    Eine Spur von 9' am Himmel macht ungefähr 2,6m pro 1 km Entfernung. Die Spuren sind 1'-2' Minuten auseinander, das ist eine Größenordung von 0,5m in 1 km Entfernung. Das Objekt stand ca. 13° hoch am Himmel nach deinen Angaben zur Zeit. Für 1 km Entfernung wäre das ungefähr 210 m Höhe. Wenn das Positionslichter an einer Drohne waren, die versucht hat stationär zu stehen und leicht gedriftet und sich gedreht hat, dann würden die Größen dazu passen. Die Zahlen skalieren sich natürlich mit der Entfernung. Könnte auch ein Hubschrauber etwas weiter weg gewesen sein. Ich tippe auf jeden Fall auf etwas terrestrisches.
    Wie Du aber sagts, es wird wohl ewig ein Mysterium blieben.


    Gruß


    Heiko


    PS: Oder ist es doch ein 500m großer Alienkreuzer mit Antigravitationsantrieb in 1000 km Entfernung der fast senkrecht zur Landung auf der Erde ansetzt und dessen Tarnvorrichtung versagt hat? Eins von beiden muß es sein!

  • Hallo zusammen,
    für gewöhnlich habe ich bei solchen Rätseln immer sofort eine Idee (was ja nicht heißt, dass ich damit richtig liege) , hier aber fehlt mir jede, auch nur ansatzweise, Idee. Auffällig ist zunächst die Farbe, im Verhältnis zu den Sternen extrem farbig. Die Form ist nicht trivial. Knoten oder Klumpen, und das in 2 "Linien". Bewegung ist nicht direkt sichtbar. Trotz erheblicher Farbe ist der Kontrastumfang sehr gering.
    Ich gehe davon aus, dass das Objekt nicht auf allen Bildern vorhanden ist. Zur Klärung müsste Wolfgang die Einzelbilder durchsuchen und weitere Anhaltspunkte generieren. Übrigens könnte das Objekt auch durch einen blöden Zufall in der Bildbearbeitung entstanden sein.
    Also, ein Einzelbild mit diesem "Objekt" würde sich mehr Licht uns Dunkle bringen.
    Viele Grüße,
    ralf

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