Gitterrohrdobson im Einsatz mit Schülern

  • Hallo zusammen,


    ich ziehe in Erwägung, mir einen 12" Gitterrohrdobson mit einer EQ-Plattform anzuschaffen. Da ich Physiklehrer bin und auch Astronomie unterrichte, sollte der dann auch bei Beobachtungsabenden mit Schülern zum Einsatz kommen. Haltet ihr eine solche Kombination für diesen Zweck für geeignet ?
    Gibt es vielleicht jemanden im Großraum München (Ich wohne selber in Freising), der einen solchen Gitterrohrdobson mit EQ-Plattform nutzt und mir sein Gerät im Einsatz mal zeigen könnte ?


    Vielen Dank für eure Antworten.


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo Martin,


    An der Isartalsternwarte verwenden wir auf unserer Beobachtungsplattform mehrere Dobsons für öffentliche Führungen, oft mit Schülergruppen. Ein 12" Gitterrohrdobson ohne EQ-Plattform und ein 18" mit sind die beiden meist genutzten Instrumente. Wir haben Dazu noch 2 16-Zöller und kleinere mit 8" und einen 6" f/5, der von Kindern ab ca 10 Jahre selbständig genutzt werden darf. Zu öffentlichen Führungen kannst Du jederzeit unangemeldet vorbei kommen. "Leider" sind fast alle diese Instrumente Eigenbauten, daher hilft dir das natürlich nicht viel bei der Entscheidung für käufliche Geräte.


    Unsere praktische Erfahrung ist, dass 300mm Öffnung voll ausreichend sind, um Laien Himmelsobjekte zu zeigen. Befriedigend bis gut wird es dann bei etwa 400mm. Größere Teleskope würden mehr zeigen, aber der Aufwand steigt mit der Öffnung exponentiell an.
    Die Himmelsqualität am Beobachtungsort ist besonders für Deepsky entscheidend, und da sieht es ja in deiner Region etwas ungünstig aus. Wenn Ihr fast nur helle kompakte Objekte beobachtet, bringt mehr Öffnung oberhalb 300mm nicht so viel Gewinn.


    Eine EQ-Plattform finde ich speziell bei über 200x Vergrößerung sehr hilfreich. Läuft sie gut, dann läge einfache Spektroskopie in Reichweite mit Gitter oder Prisma und Kamera.


    Eine Alternative zur EQ-Plattform wären noch elektronische Teilkreise, entweder autonom wie das Argo Navis, oder was einfaches, evtl selbst gebaut, mit Bluetooth-Übertragung der Encoderpositionen zum Smartphone und Berechnen der Himmelskoordinaten per App.


    Gruß,
    Martin

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