Euer eigene Himmelsqualität vor Ort ?

  • Servus canis lupus und die Anderen,


    mein bester SQM - Wert lag bei 22 mag/arcsec² um Mitternacht und das war 2010 auf dem Sichelberg (Höhe 1048m) in Kroatien, mein Lieblingsplatz zur Urlaubszeit. Seit dem gab es keine so wirklich transparente Nacht, die ich von damals kenne. Messungen hatte ich an verschieden Nächten und Jahreszeiten durchgeführt, mal lagen sie bei 21,75, dann 21,7 oder 21,5 und letztes Jahr bei 21,6 mit Linse. Grund dafür ist die häufigere Sättigung mit lichtstreuenden Teilchen, ferner dürfte auch das airglow sämtliche SQM – Werte trüben.
    Erhebliche Abweichungen der Werte ergeben sich je nach Messpunkt am Himmel. Milchstrasse und Zodiakallicht erhellen den Himmel, ebenso Planeten, helle Sterne oder Sternkonstellationen, die in den Öffnungswinkel fallen. Man sollte diese Werte immer kritisch betrachten und die Hintergründe der Messung kennen.
    Letzte Woche gleicher Ort, gleiche Stelle s.o. 21,7 im Zenit vor Mitternacht, so gegen 21,30 Uhr waren es 21,4. Einen zeitlichen Gradienten von 0,1 mag/arcsec² pro Stunde von abends bis etwa 1 Uhr hatte ich in den letzten Jahren mit unterschiedlichen Methoden festgestellt. Eine leichte Neigung des SQMs je nach Wetterlage war auch bis 0,1 mag… dunkler, wenn ich das SQM nach Norden weg von der Hauptstadt Zagreb neige.
    Es sollte vieles berücksichtigt werden, wenn man mit SQM – Werten um sich wirft.
    Übrigens bedeutet eine größere Altitude nicht zwangsläufig einen dunkleren Himmel: der Grund Extinktion. Dass natürlich auch die Sterne dementsprechend abgeschwächt werden, liegt auf der Hand.


    Es gibt Overlays für Google Earth und hier http://www.lichtverschmutzung.de/seiten/karten.php
    kann man sie sich herunterladen. Benutze ich sehr gerne.


    Lichtverschmutzung betrifft uns alle und hier http://www.darksky.org gibt es Berichte und Hinweise.


    Es schadet nichts, wenn man sich in seiner lokalen Umgebung wenigstens in Form von Leserbriefen, Vorträgen u.a. Aktivitäten engagiert, um die Öffentlichkeit auf das Problem der Lichtverschmutzung zu sensibilisieren. Nur meckern bringt nix, denn auch die guten Ecken werden von den Gegenden drumrum beleuchtet.


    Mein Wohnort ist Berlin und es weiß der Himmel, warum ich ihn von hier aus net sehen mag, wenn man ihn schon von Kitt Peak und Portugal aus gesehen hat ;)


    CDS


    Anar Wynn

  • Ich habe das Glück in einer eher ländlichen Gegend am Ortsrand zu wohnen, dadurch kann ich von meinem Vorplatz aus die Milchstrasse wenigstens noch grob erkennen. Allerdings sieht man auch hier gegen NE hin deutlich den von Basel und Agglo aufgehellten Himmel.


    Beleuchtung und Lichterketten der Nachbarn scheint zumindest bei mir kein Problem zu sein; mein Übeltäter ist die Gemeinde. Ich verstehe nicht weshalb in einer Sackgasse sämtliche Strassenlaternen die ganze Nacht über leuchten müssen, zumal alle Hauseingänge einen Bewegungsmelder hätten falls sich doch mal jemand in tiefster Nacht hierhin verirren sollte.

  • Servus Nighteyes, Gruß in die Schweiz.


    Nachbarn , die da selber noch ihren eigenen Beitrag dazu leisten, um die Lichtverschmutzung noch zu verschlimmern hab ich zum Glück zwar nicht in meiner Nähe. Immerhin Nachbarn ( mit denen man noch darüber etwas reden kann).


    Geht ja nicht nur darum , auch zum Beispiel darüber ob man das Glück noch hat , ob man mit dem Nachbarn noch drüber reden kann, ob er vielleicht nicht dazu bereit ist zum Beispiel, eine ohnehin kranken Baum auf seinem Grundstück auch zu fällen..wenn man dem Nachbarn hilft bei der Sache,


    Früher oder später würde der Baum so und so eingehen und möglicherweise gefährlich umstürzen und dann hat der uneinsichtige Nachbar da selber ein Problem.


    ( In meinem Fall war es ein längst todkranke große Esche), die am Tag die Sonne weggenommen hat, im Herbst viel Mist produziert hat und in den Nächten den Blick nach Westen auch vollkommen verstellt hat.


    Aber das gravierenste Problem war die akute Gefahr, das die kranke Esche plötzlich umstürzt oder bei Sturm und auf das eigene Hausdach fällt und gewaltigen Schaden dann angerichtet hätte.


    Wären da im Augenblick dann Leute drin, schlimmer als nur Sachschäden stürzt so ein Baum einem ins Haus.


    Ist erledigt , in meinem Fall hatte der Nachbar schließlich doch ein Einsehen, der Baum ist nun weg, ( wäre so und so bald von selber umgestürzt) aber leicht ist es da meinem Nachbarn nicht gefallen.


    Brauchte schon auch Überzeugungsarbeit.


    Mit Nachbarn muss man halt versuchen zu reden..ich weiß, ist oft sehr schwierig bis fast unmöglich.


    Manchmal geht es aber auch doch.


    Mit Gemeinden .. naja das ist vielleicht noch schwieriger.



    Bei mir verläuft eine Bundesstraße nahe Ortsgebiet , eine Kreuzung von der Bundestraße in die Ortseinfahrt .


    Sind immer wieder auch schwere Unfälle vorgekommen, gegenüber der Bundesstraße kreuzt ein Radweg..der da zehn Kilometer das ganze Tal langführt.



    Den Radweg entlang der Bundesstraße gibt es zwar schon lange, aber vor etwa zwei Jahren hat man da überall Verkehrsinseln gebaut mit jeweils zwei Straßenbeleuchtungen an den Verkehrsinseln, bei jeder Kreuzung aus der Bundesstraße raus.


    Und die brennen die ganze Nacht durch, eine so Verkehrsinsel mit der dazu gehörigen durchgehenden Straßenbeleuchtung ist ganz in meiner Nähe und stört doch .


    So ganz hab ich mich noch nicht daran gewöhnt stört schon etwas.. aber das muss ich wohl leider hinnehmen , vor zwei Jahren war das noch gut.


    Mittlerweile sind es schon vier Verkehrsinseln samt durchbrennender zwei Straßenbeleuchtungen geworden, die in meiner unmittelbarer Nähe und drei weitere im Umkreis von fünf Kilometern..


    Stören tut mich eigentlich nur die direkt nächste etwas.


    Es ist nicht so das dadurch die Himmelsqualität so merklich viel schlechter seit Ende 2017 geworden ist, aber das Streulicht ist dochein Problem...etwas kann ich mich dem entziehen, aber nur in den Monaten in denen die Sträucher und kleine Bäume belaubt sind.


    Im Winter ist es aber seither schon schwieriger geworden...das Streulicht ist da ein Problem.


    War eben auch ein "Sicherheitsargument" aufgrund mancher Unfälle entlang der Straße diese Verkehrsinseln zur Geschwindigkeitsbegrenzung samt durchgehend nächtlicher Beleuchtung zu installieren ...allerdings waren diese Unfälle alle tagsbüber.


    Und in der Nacht fährt da mal alle halbe Stunde da mal ein Auto ..und dann aber genau so schnell rasend als früher bevor das ganze installiert wurde.


    Aber ist nun mal seit zwei Jahren so ..und daran muss ich mich eben anpassen, schmecken tuts mir natürlich nicht..und wirklich einen wirklichen Nutzen ( in der Nacht) hat es auch nicht.


    War aber schon super vorher , bevor man das vor zwei Jahren gemacht hat...aber als Hobbyastronom muss man sich wohl ständig anpassen im Bezug auf immer mehr Lichtquellen und immer mehr Streulicht.


    Auch am Land.


    Ich hoffe wenigstens es wird nicht noch schlimmer.


    Noch geht es.


    Nette Grüße

  • Ich habe immerhin das Glück, mit ein paar hundert Metern in dunkle Gegenden einzutauchen. Ist mit einem 16" dann aber auch schon wieder mit Aufwand verbunden.
    Ich überlege schon, mir mal so einen Kinder-Bollerwagen zu besorgen und damit der Beleuchtung zu entgehen.
    Mein Plan ist ehr, wenn ich in Rente bin, in der Gemeinde eine Jugendastrotruppe zu organisieren. Ob das klappt, sei mal dahingestellt.
    Aber Kinder können ihre Eltern ganz wunderbar mit ihren jungen, belastbaren Nerven auf den Geist gehen.
    Einer meiner jungen Nachbarn ist Physiklehrer und er meinte, das Astronomie in der Schule (Physikunterricht) keine Rolle spielt.
    Die Jugendlichen werden also in keinster Weise darüber unterrichtet, wo sie sich denn, astonomisch gesehen, befinden.
    Eigentlich ein Skandal, oder bin ich da zu vorbelastet? Mein Astronomieinteresse ist mit 14 Jahren in der Schule gelegt worden, von einem astronomiebegeistertem Lehrer. Na ja, anderes Thema! Auf jeden Fall....ich arbeite daran!
    Gruß
    Udo

  • Na dann will ich auch mal …


    Auch ich kann/muss berichten, dass die Helligkeit in den letzten 10 Jahren hier im Süden von Oberösterreich stark zugenommen hat.
    Ich habe einen recht guten und (früher) dunklen Beobachtungsort, denn ich wohne auf 1400m Seehöhe am Alpenrand.


    Nachdem in den letzten Jahren jedoch mehr und mehr Gebäude (vor allem Lifte für den Wintersport und Garagen für Pistengeräte) direkt vor unserer Terrasse gebaut wurden und diese (der Sicherheit wegen - heißt es zumindest) nächtliche Lichtquellen haben ist es viel schlechter geworden.
    Und im Winter gibt es mittlerweile Nächte in denen der Hang gegenüber voller Beschneiungsanlagen ist - alle mit Beleuchtung! Dann geht gar nichts mehr!



    (Vor 20 Jahren hatte ich bei diesem Rundumblick von der Terrasse genau eine Almhütte und einen Lift im Blick - sonst nichts.)


    Dennoch habe ich es wohl besser als viele andere, denn zwischen mag. 5,5 und mag. 6 hab ich eigentlich immer. Milchstraße ist kein Problem.
    Dennoch merke ich an Objekten wie der Andromedagalaxie einen starken Unterschied, wenn ich vergleiche was ich noch vor 15 Jahren an Details mit dem 8'' Dobson sehen konnte und was jetzt zu sehen ist.


    Aufhalten kann man es leider kaum.
    Ich habe nun auf der Terrasse von der ich in der Regel beobachte in den Ecken Holzsteher errichtet und hänge beim Beobachten blickdichten Stoff rundherum auf, so habe ich zumindest direkte Lichteinfälle beseitigt, was der Dunkeladaption sehr zu Gute kommt.


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einer meiner jungen Nachbarn ist Physiklehrer und er meinte, das Astronomie in der Schule (Physikunterricht) keine Rolle spielt.
    Die Jugendlichen werden also in keinster Weise darüber unterrichtet, wo sie sich denn, astonomisch gesehen, befinden.
    Eigentlich ein Skandal, oder bin ich da zu vorbelastet? Mein Astronomieinteresse ist mit 14 Jahren in der Schule gelegt worden, von einem astronomiebegeistertem Lehrer. Na ja, anderes Thema! Auf jeden Fall....ich arbeite daran!
    Gruß
    Udo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Udo,


    Da hast du wohl leider Recht; ich kann mich jedenfalls nicht erinnern jemals etwas in der Schule über Astronomie gelernt zu haben. Evtl. lernten wir noch die Namen der (damals noch 9) Planeten, aber das war es dann schon auch. Meine Älteste hatte im letzten Jahr (in der 4. Klasse) zumindest mal das Thema "Wetter und Sonnensystem" (weshalb das zusammengepackt wurde weiss der Geier), aber auch hier beschränkte sich die Schule primär auf die Namen der Planeten.


    Gruss, Markus

  • Hallo Canis lupus,


    ich wohne in Schleswig Holstein und hier haben wir abseits der Städte noch eine übersichtliche Lichtverschmutzung, d. h. ich schätze mal so 6 mag und besser.


    Schleswig Holstein ist zum Vergleich mit den Ballungsgebieten in der BRD, sozusagen mit sehr wenig Industrie und dünn besiedelt (relativ wenig Licht- und Luftverschmutzung).


    Daher ist die Himmelsdurchsicht recht gut fürs Flachland.


    VG


    Michael

  • Grüß dich Michael,


    Schön zu lesen, und wie du auch beschreibst, das es ganz im hohen Norden von Deutschland, zum Beispiel jetzt in deinem Bundesland Schleswig-Holstein , da etwas abseits im ländlichen Raum in Schleswig-Holstein da noch so gut ist, selbst noch im tiefen Flachland.


    Mir ist das auf "sogenannten Lichtverschmutzungskarten" - jetzt mal Mitteleuropa schon häufiger aufgefallen.


    Ein paar dunklere Flecken gibt es immer noch.


    Die sollten auch bewahrt werden.


    Auch die Berliner scheinen im Verhältniss dazu noch recht viel Glück zu haben , ein paar hundert Kilometer nördlich bzw. nordöstlich der deutchen Hauptstadt scheint der Himmel (laut den Karten) noch immer ganz brauchbar und dunkel genug, auch für visuelles astronomisches Beobachten zu sein.


    Wenn wir schon grob bei Mitteleuropa bleiben, Nordrhein-Westfalen, Ruhrgebiet, allgemein entlang des Rheins, auch Luxemburg, Niederlande Belgien, da scheint alles eine gewaltige riesengroße zusammenhängende Lichtglocke zu sein, da sicher auch "am Land" über weite Strecken schlechte bis miserable Himmelsqualität..schon schade, das da wohl kaum mehr was noch verbessert werden kann.


    Aber auch im südlichen Mitteleuropa, jenseits der Alpen direkt anschliessend, Norditalien ( die Poebene) ein einziges riesiges Lichtermeer, und auch rund um den Alpenbogen selber.


    "Inneralpin" auch höchst verschieden, etwas dunkler wirken ( den Karten nach) noch die österreichischen Alpen als die Schweizer Alpen..je weiter Richtung Osten, desto mehr "dunklere Fleckchen" werden es inneralpin.


    Naja, ein paar dunkle Fleckerl gibt es sicher schon noch in Mitteleuropa, rundum zerstreut, aber es schaut aktuell schon mager aus ( oft auch im ländlichen Bereich) und wird ganz sicher nicht besser- sondern eher das Gegenteil ist der Fall.


    Für Hobbyastronomen leider nicht mal so tolle Aussichten.


    Aber ist eben leider auch Tatsache.


    Nette Grüße an dich Michael - und schätze das als Privileg ein, wenn du selber noch einen brauchbaren Himmel hast, ich bin da ebenfalls auch sehr froh, das es bei mir auch noch ganz gutgeht , ( trotz auch schon Einschränkungen) aber, wenn ich da manchmal lese, unter welch schlechter künstlich verursachten aufghellter Himmelsqualität, da manche Spechtler trotzdem teils noch beobachten. oder auch ewig weit und lange irgendwo hinfahren, ( an Wochenenden).. Ich weiß nicht, ganz ehrlich, ob ich mir das auch antun würde oder eher die Astronomie als Hobby doch eher aufgeben würde.

  • Hallo ihr anderen Sterndlschauer,[;)]




    Um das ganze nicht einschlafen zu lassen, würde ich mal vorschlagen, das ihr , wenn ihr andere wenn ihr so eine Art Beobachtungsnacht macht, und das hier reinschreiben wollt , ( ich finde die Beobachtungsberichte aller Art von anderen Hobbyastronomen immer wieder sehr sehr interessant).


    Für mich auch sehr gut zum Vergleichen wenn ich selber dann beobachte was ich nun sehe - oder auch nicht.


    Aber wenns geht immer wieder auch die Himmelsqaulität im Beobachtungsbericht dazu angeben, grob visuell eingeschätzt oder auch mit dem SQM oder SQM-L.


    Falls ihr so ein Gerät habt...aber auch ohne , es geht ja auch visuell mit dem bloßem Auge zum Beispiel am Wagenkasten des kleinen Bären...gibt da viele Beispiele


    Bringt anderen Hobbyspechtlern sehr viel, wenn man Beobachtungsberichte liest von anderen Hobbyastronomen und man weiß sofort grob die Himmelsqualität"


    Ich hab mich die letzten paar Nächte unter anderem "abgequält" um den aktuell hellsten Kometen am Himmel, "Africano" (C/2018 W2) aufzuspüren- bisher noch erfolglos.


    Obwohl mit etwa 9 Magnituden ??


    Kann doch fast gar nicht übersehen werden ?



    Im Sternbild Perseus war dieser Komet die letzten vergangenen Nächte ..rund um Gamma Persei ..rund um Tau Persei da hab ich rummgewühlt aber ..nichts bisher.


    Naja, Ende September vielleicht wieder ...nun kommt ja wieder langsam der nächste Vollmond , danch müsste es aber auch noch sehr gut gehen- der Komet nimmt auch noch weiter zu an Helligkeit.


    Nette Grüße

  • Den Störfaktoren kann ich an meinem Standort noch die <b>Luftverschmutzung </b> hinzufügen: Die in den Baumärkten angepriesenen Kamine zur Steigerung des Wohlgefühls und der Persönlichkeisaufwertung (obere Klasse) sorgen leider fast bei jeder Windrichtung für Beeinträchtigung des Seeings. Man muss das hinnehmen, kann sich aber wenigstens mit der Zeit nach Mitternacht trösten ...


    es grüßt Lutz

  • Um 1990 konnte ich vom Balkon in der Kieler Innenstadt (Stadtteil Südfriedhof) M31 noch freiäugig erkennen. Als ich dort 2010 auszog war das längst vorbei. Jetzt wohne ich außerhalb von Kiel, nicht weit vom Stadtrand und habe dort einen (Achtung Sarkasmus) tollen Himmel: Da kann ich sogar den Mond sehen. Und manchmal auch Venus und Jupiter.


    Ob das, was ich da gerade sehe, Hoffnung gibt? Der Kieler Ratsversammlung liegt für ihre Sitzung in der nächsten Woche folgender Antrag vor:


    "Antrag:
    Die Verwaltung wird aufgefordert, zu prüfen, ob es in der Landeshauptstadt Kiel möglich ist, eine Straße als Testfeld mit einem smart lighting System, das darüber hinaus zusätzlich mit Lademöglichkeiten für E-Autos ausgestattet ist, umzusetzen.
    ...
    Begründung:
    Durch eine intelligente Straßenbeleuchtung werden nicht nur die Energiekosten gesenkt, sondern auch Pflanzen, nachtaktive Tiere und der Mensch ohne zu Lasten der Sicherheit geschützt.
    Zum weiteren Ausbau der E-Mobilität müssen entsprechende Lademöglichkeiten geschaffen werden. Den Fahrern wird der Umstieg auf E-Autos erleichtert, wenn ausreichend und leicht zugängliche Lademöglichkeiten bestehen. Eine Möglichkeit für das Aufladen wäre z.B. der Ladeanschluss an Straßenlaternen am Straßenrand."


    Ob es da jemand begriffen hat? Oder ob am Ende nur mehr Licht dabei rauskommt? LED-Beleuchtung mit mehr Lux für mehr nächtliches Sicherheitsgefühl bei weniger Stromkosten ...


    Gruß
    mike

  • Hallo zusammen,


    ich lebe in einem Wohngebiet am Rande einer 50.000 Einw. Mittelstadt (NRW). Ja, die ganzen Lichteinflüsse, die beschrieben sind, habe ich auch zuhauf (Strassenlaternen, kreative Illumination an Nachbarhäusern und -gärten und und und). Manchmal frustriet dass, aber was nützt das klagen ich beobachte eben unter dem Himmel den ich habe.


    I.d.R. komme ich geschätzt bis 4.8/5.0mag, selten besser. Ich habe meine Ausrüstung bewusst mobil konfiguiert. GFK-Tubus, Rockerbox und dig. Teilkreise, was bedeutet, das ich reativ wenig Gewicht und wenig Gerätschaft wuchten muss. In 15-25 Min. sind akzeptable Plätze erreichbar (6.0mag +/-) und in 10 Min.steht die Technik.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Servus Mike,


    Danke für deinen Beitrag.


    Ist schon erstaunlich, das du im Jahr 1990 aus der Innenstadt von Kiel heraus Messier 31 noch mit dem bloßem Auge sehen konntest und nun knapp 30 Jahre später ist selbst M 31 auch im Umland von Kiel selbst mit dem bloßem Auge , nicht mehr möglich.


    Schon traurig so eine Entwicklung und das innerhalb von so kurzer Zeit von gerade mal drei Jahrzehnten.


    M 31 ( die Andromeda Galaxie) "der große Nachbar" unserer Milchstraße, die springt doch sofort als Nebelfleckerl am herbstlichen Sternenhimmel ins Auge - so hell ist diese große Nachbargalaxie.


    Schöner sogar im Fernglas oft die Andromeda als durchs Teleskop.



    Wenn auch der Mond ( Halbmond) am Himmel steht ( möglichst weit weg von M31) kann ich bei mir vorm Haus das diffuse Nebefleckerl trotzdem noch immer mit dem bloßem Auge sehen...so markant ist M 31.


    Das ist schon ein miserabler ganz schlechter Himmel dann, wenn selbst Messier 31 ( ohne Mondlicht) und hochstehend auch nicht mehr mit dem bloßem Auge , nicht mehr zu erahnen ist.


    Tut mir leid , aber ist so.


    Vielleicht gibt es ja doch noch "Ausweichmöglichkeiten" für dich Mike , nicht all zu weit weg um wenigstens ein etwas "besseren" Himmel noch zu haben.


    Unter solchen "natürlichen" Bedingungen wenn in einer Neumondnacht nicht mal mehr M 31wenigstens mit bloßem Auge noch zu "erahnen" ist , lohnt es sich nicht mal mehr, ein Teleskop ( ganz gleich welcher Öffnung, Filter und so weiter) überhaupt noch aufzubauen.


    Unter so einem "Sternenhimmel" wird man nicht viel sehen.


    Mondbeobachtungen, und helle Planeten wie Jupiter und Saturn und hin und wieder auch Venus und Mars gehen da und ganz helle offene Sternhaufen ( Plejaden und der Doppelsternhaufen im Sternbild Perseus mals als Beispiel).


    Aber sonst ist da eigentlich ( bei visueller Beobachtung) bald "Ebbe" unter solch schlechten Bedingungen.


    Sollten sich Amateurastronomen aber vor die allem Einsteiger genau vorher überlegen, bevor sie sich auch nur irgendein ein Teleskop ( auch ein kleines Teleskop) sich anschaffen.


    Wie ist die Himmelsqualität bei mir vor Ort ?


    Kann ich wo ausweichen wo es besser ist ?


    Kann ich mein Teleskop transportieren da hin ?



    Und muss ich da 15 Kilometer wo hin fahren oder doch 150 Kilometer ?


    Nette Grüße

  • Wenn jeder der sich mit dem Sehen der Andromedagalaxie schwer tut das Hobby aufgeben würde, könnte wohl gut die Hälfte der Astrohändler Konkurs anmelden.
    So drastisch sehe ich das nicht. Ich kann selbst in besten Nächten die Andromedagalaxie nur gerade so indiekt erahnen, trotzdem einiges auch an schwächeren Nebeln bereits mit 12" recht gut sehen.
    Man muss halt bescheiden werden. In meiner Kindheit bot mein Haushimmel mehr, als jetzt der nächstgelegene Sternenpark. Und das liegt nicht nur an nachlassender Sehstärke...


    Ich hoffe kommende Generationen drehen in dieser Hinsicht (und einigen anderen auch) das Rad wieder etwas zurück.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Also , ich muss zugeben , ich schäme mich fast ein wenig dafür , das ich diesen Thread "jammernd" wegen ein paar in meiner direkten Nähe nächtlich die ganze Nacht durchbrennender neu installierter Straßenbeleuchtung zum Teil auch aufgemacht habe.


    Sicher ist das für mich etwas lästig, das neue Streulicht vor allem, war eben bis vor kurzem noch nicht.


    Aber ich habe trotzdem noch so viel Glück,und ich brauch nur vor die Haustüre gehen und wenn der Mond weg ist..wow, die ( Sommer) Milchstraße ist immer noch sehr eindrucksvoll und wirklich schön strukturiert.


    Je nach Nacht und Wetterlage.


    Auch die schwächere Wintermilchstraße ist mit bloßem Auge noch schön zu sehen.


    Messier 35 kann ich mit dem bloßem Auge sehen und Messier 13 geht auch im Zenit, der Andromeda Nebel oder Messier 31 springt so und so ins ( bloße) Auge, aber auch der Doppelsternhaufen im Perseus mit dem bloßem Auge, am Frühlingshimmel sticht auch M 44 heraus .


    Messier 41 geht auch mit dem bloßem Auge.


    Na, ich hab da immer noch wirklich guten Himmel.


    Bessere Bedingungen wären(für mich auch) leicht erreichbar und nicht wirklich weit weg .( vielleicht eine gute halbe Stunde mit dem Auto)



    Auch etwas schwächere Sternbilder aller Jahreszeiten kann ich noch sehr gut mit dem bloßem Auge erkennen.


    Da werde ich doch etwas klein, wenn da Leute ( wie Mike zum Beispiel) aber auch viele andere darüber geschrieben habe , wie "schlecht" die Himmelsqualität bei ihnen vor Ort leider schon geworden ist.


    Ich habe da so großes Glück noch, wo ich daheim bin.


    Schäme mich da fast ein bisserl.


    Schreibt aber weiter eure "Bedingungen" rein wenn ihr möchtet.


    Ganz nette Grüße

  • Kein Grund sich zu schämen, und unnötiges Störlicht darf einem auch unter sonstigen Topbedingungen stören.
    Aber freu Dich über einen so guten "Haushimmel". Dafür müssen andere sehr weit raus fahren.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Servus Horst,


    Nein, ich bin auch sehr froh das ich noch so viel Glück habe.



    Auch im Herbst vor allem... ist es eindrucksvoll.


    "Top- Bedingungen" sind es bei mir auch nicht , aber durchaus gut - aber für "Top-Bedingungen" vor allem im Herbst da müsste man weiter in den Alpenraum rein..und oder bzw. vor allem höher rauf.


    Wie ich ja schon geschrieben habe, etwa 40 Kilometer südlich von Salzburg-Stadt, in einem Seitental, das sich vom Salzachtal südöstlich abzweigt da bin ich daheim.


    Das Haupttal ( das untere Salzachtal) samt Salzburg-Stadt und auch Hallein liegt im Herbst und Winter immer wieder oft unter einer dichten Nebelglocke.


    Hier knapp ober der Nebelgrenze dann im Herbst und Winter oft der beste Sternenhimmel , wenn Salzburg Stadt und direktes Umland unter der Nebeldecke liegt.


    Sehr selten , das der Nebel in den Herbst und Wintermonaten in sternklaren Nächten ein Problem ist und ins Tal wirklich weit reinzieht - obwohl ich auch nur auf etwa nur gut 600 m Seehöhe liege.


    Schottet aber unter der Nebeldecke die Salzburger Lichtglocke samt Umland immer sehr gut ab.


    Der beste Sternenhimmel eigentlich , wenn Salzburg Stadt unter der Nebelsuppe liegt.


    Freundliche Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie schlecht oder gut schaut "euer" Sternenhimmel vor Haus oder Wohnung aus ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Öhm... 10 min Fußweg:



    [8D][:D]


    CS
    Norman

  • Hey Leute,
    alles wird gut.
    Ich wohne in Hamburg - mitten in der Stadt.
    Die Bedingungen:
    1) Lichtverschmutzung Bortle 9 (Großer Wagen: Delta UMa nicht sichtbar [:D] )
    2) 5-stöckige Häuser im Süden, freie Sicht auf den Polarstern.
    Clear Skies
    Dietrich

  • Bei mir in der Strasse in Norderstedt, vor den Toren Hamburgs, sind gerade neue Straßenlaternen gesetzt worden. LED-Technik, aber recht zielgerichtet nach unten leuchtend. Eine Verschlechterung kann ich nicht feststellen, zum Filmen von Meteoren und Beobachtung von Kometen reicht mein Himmel aus. Das konnte ich vorher in Hamburg nicht behaupten.


    Viele Grüße und cs
    Andre

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>


    Öhm... 10 min Fußweg:


    [8D][:D]


    CS
    Norman
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...und wieviele Minuten S-Bahn/RE-Bahn/Gondelbahn ?


    CS,
    Walter

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