ATM: Schwarzer Mattlack

  • Moin Jungs,


    sagt mal, was für schwarzen Mattlack....ich meine WIRKLICH schwarz und richtig matt verwendet ihr?


    Derzeit quäle ich den Pinsel mit Schultafel und Tischtennisplattenlack schwarz matt von Albrecht, wie auch von einigen Astrohändlern angeboten.
    Leider ist er eher irgendwie grau und beim nachstreichen wird alles recht unschön fleckig.....bin allerdings nicht der Pinselmeister[V]


    Früher gabs mal irgendwelchen Fotolack, der - soweit ich mich erinnern kann - extrem tiefschwrz matt war.


    Ich suche vernünftigen hastejanochniegesehn supermatten totaldunkelschwarz Lack, der auch in geschlossenen Tuben (z. B. Mak) eingesetzt werden kann - sollte also gut haften, insofern ist Abtönfarbe nicht so ratsm oder?


    Hat da einer ´nen Rat[:p]

  • Moin Ekkehard,


    ich nutze auch schwarzen Schultafellack, (Marke Hagebau).
    Schön matt ist er ja, aber Du hast recht, richtig Schwarz ist das noch nicht.


    Ich habe folgendes probiert, auch für Lackfarben gibt es ja Abtönfarbe.
    Davon zwei kleine Fläschchen in Schwarz gekauft, (gibt es als Konzentrat, ist wirklich tiefschwarz), und untergemischt.
    (ein Fläschchen reicht vielleicht auch, je nach Menge).


    Vergleichsfläche bestrichen, und, tatsächlich, es ist doch ein Unterschied.
    Ich weiss nicht, ob es Dir so reichen würde, denn es bleibt trotzdem ein wenig das Gefühl, es müßte doch noch dunkler gehen.


    Das Abtön-Konzentrat allein für kleinste Flächen wäre auch noch eine Möglichkeit, allerdings ist es nicht matt und dazu auch nicht ganz billig. Auch wäre die chemische und mechanische Beständigkeit wohl nicht gegeben. Schließlich ist das Konzentrat kein "richtiger" Lack, dazu fehlen noch einige andere Komponenten.


    Probiers einfach mal mit Abtönen.



    Gemischte Grüße,


    Michael

  • Hallo ekkehard,


    schau mal hier das 2. Bild
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=24106


    da habe ich das Blech mit Auspuff Farbe "lackiert" da ich nichts anderes zur Hand hatte. Die ist schön matt und topf-schwarz. Ich habe die Sprühdose aber jetzt nicht hier in der Wohnung, so kann ich Dir nicht sagen was genau draufsteht. Bei Interesse kann ich Dir auch ein Foto machen[:D][:)]

  • Hallo Ekki.


    Ich habe für die (R)evolution den Schultafellack RAL 9005 mit feinem und Holz- Schleifmehl vermengt bis er so dickflüssig war, dass ich ihn fast schon mit'm Spachtel hätte auftragen können.
    Dann einen "Gutsch" Verdünner drein, nochmals gut umgerührt und die nicht mehr ganz gel-artige Masse mit dem groben Pinsel gleichmässig "aufgetupft".


    Etwas feiner Staub (etwa so, wie wenn Du Multiplex mit'm 150er Papier schleifst) sorgt für genügend "Welligkeit"-
    und die gröberen Körner (etwa wie von 40er-Papier) sorgen für gute Rauhheit der Oberfläche.


    Das Schleifmehl-Gemisch hat wohl etwa den selben Effekt wie grobschrotiges Vollkormnehl, vermischt mit etwas "normalem" Mehl[^]


    Die Farbe selber könnte zwar auch noch schwärzer sein, aber von Reflexen ist absolut garnichts mehr zu sehen..[8D]
    So dass ich Scheue, da noch mit mattschwarz aus der Spraydose drüberzusprühen.
    (habe ja auch noch n'paar Blenden im Tubus[;)])


    Noch n'Tipp: nicht zuviel Mehl (oder was auch immer) auf's mal in die Farbe geben, sondern den "Mattmacher" in mehreren Schritten in die Farbe einrühren. Wenn das Zeugs nämlich als Klumpen in der Farbe plumpst, ist dieser in der öligen Farbe sehr schwierig zu verrühren.

  • Hallo Schwarzmaler, was Grundsätzliches:
    Zur Streulichtunterdrückung kommt es auf möglichst geringes Reflektionsvermögen an und nicht auf möglichst schwarz. Ein sehr mattes grau ist z.B. besser als glänzendes schwarz.


    Da jede Fläche bei streifendem Licht zu glänzen beginnt, hilft aufrauen der Oberfläche. Weltfirma TeleVue ist ja auf die grandionse Idee gekommen, das mit Schmirgelpapier zu machen[V], geht aber auch sicherer mit Sägespänen, oder sonstigem Füllmaterial.


    Ich nehme Schultafellack. Mit der fleckigen Oberfläche lebe ich. Bei den ganz kritischen Stellen wie z.B. im Okularauszug nehme ich Velour oder blocke streifednes Licht durch eine Okularauszugsblende.


    Von den Profi- Großteleskopbauern weiss ich, dass es einen ultra reflektionsarmen Lack geben soll, komme aber nicht mehr auf den Namen. Das Zeug soll aber sau teuer sein, muss mit einem bestimmten Verfahren gesprüht werden, um eine mikrorauhe Oberfläche zu erhalten, und ist mechanisch sehr empfindlich, geht also nur für geschlossene Flächen wo keine Finger hinkommen. Weiss jemand was ich meine?

  • Hallo Stahis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Von den Profi- Großteleskopbauern weiss ich, dass es einen ultra reflektionsarmen Lack geben soll, komme aber nicht mehr auf den Namen. Das Zeug soll aber sau teuer sein, muss mit einem bestimmten Verfahren gesprüht werden, um eine mikrorauhe Oberfläche zu erhalten, und ist mechanisch sehr empfindlich, geht also nur für geschlossene Flächen wo keine Finger hinkommen. Weiss jemand was ich meine?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hasselblad hat früher in den Kameras was verwendet, was "Palpas" hieß - ich habe aber keine Ahnung, ob sie das heute noch verwenden oder mittlerweile was besseres haben. In meinen Bronica-Objektiven wird übrigens Samt (oder so) verwendet.

  • Ich habe mal schwarzen Schultafellack (der z.B. von Gerd Neumann vertrieben wird, Name fällt mir nicht ein) und schwarze Abtönfarbe (ganz normale Abtönfarbe auf Wasserbasis) verglichen. Beide schenken sich nichts in Dunkelheit und in ihrem Reflexionsvermögen unter streifendem Einfall. Die Abtönfarbe hat den Vorteil, dass sie einfach zu bekommen ist und der Pinsel mit Wasser zu reinigen ist. Meine Wahl ist seither die Abtönfarbe. Zumischen von Mehl, Sägemehl, etc. verbesserte in allen Fällen noch einmal die Reflexunterdrückung.


    Grüße
    Reiner

  • Vor Jahren habe ich beruflich mal mit schwarzem Kameralack von Tetenal gearbeitet. Das gab eine schöne schwarze und matte Oberfläche.
    Die Farbe wurde aufgepinselt, bzw. mit Sprühpistole aufgetragen. Die besten Ergebnisse konnte man erzielen wenn man auf eine erwärmte Oberfläche mit ca 40cm Abstand sprühte. (Argument für ein &gt;40cm Spiegel[:D][:p] )



    Der Anwendungszweck war damals eine Meßkamer in der LED`s und Laser mit unterschiedlichen Wellenlänge (Blau bis IR) in verschiedenen Winkel rum funzelten. Dabei stellte sich heraus, das dieser Lack sogar das langwellige IR gut absorbierte.[:p]


    Ich denke mal, daß man den Lack noch immer über einen ordentlichem Fotoladen beziehen kann.


    Lack: Fotolack matt schwarz
    Firma: Tetenal


    Falls schon einer Ergebnisse, Erfahrungswerte oder Bezugsquellen hat kann er es ja mal posten.


    Gruß Matthias

  • Hallo,
    kann mir mal jemand erklären, warum die Beimischung von Staub/Sägemehl o.ä. in Schultafellack etc. die Reflexion vermindern soll? Ich kann mir das physikalisch nicht erklären. Das einzige, was mir einfällt ist, das Punktlicht-Reflexionen an den Partikeloberflächen (im Sinne eines Milchglases) in verschiedene Richtungen gestreut werden, was subjektiv als "verbessertes Schlucken von Licht" gedeutet wird.
    Gruß Kalle

  • Hallo Kalle, ich erkläre mir das so:
    Das Reflektionsvermögen hängt vom Einfallswinkel ab. Je spitzer der Winkel, um so mehr Reflektion. Ein mit microgrit 9 my geschliffender Spiegel ist noch matt, fangt aber bei streifendem Lichteinfall bereits an zu glänzen. Bei Karbo 80 tut er dies noch nicht.


    Das Aufrauhen der Oberfläche bewirkt, dass mehr Licht im stumpfem Winkel auftrifft ==&gt; weniger Reflexe.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hallo,
    kann mir mal jemand erklären, warum die Beimischung von Staub/Sägemehl o.ä. in Schultafellack etc. die Reflexion vermindern soll?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ganz einfach: Licht, das von einer glänzenden, also glatten Oberfläche in unerwünschter Richtung, nämlich innerhalb der Optik, reflektiert würde und so Reflexe verursacht, wird an den unregelmäßigen Teilchen so wirr verstreut, dass nur noch ein kleiner Bruchteil in der ursprünglichen Richtung weiterkommt. Das meiste strahlt zu anderen matten Stellen, wo es wiederum abgeschwächt wird... usw. Im Endeffekt - kaum noch Reflexe, mehr Kontrast.

  • Hallo Ekkehard,


    ich nimm immer Schultafellack von Gerd Neumann und mische Microballons bei, das ist ein Füllstoff für Laminierarbeiten, gibts im Modellbauladen.
    Die Fläche bekommt dadurch eine gleichmäßige Microrauhigkeit und reflektiert fast gar nicht mehr.


    Gruß Ulli

  • Hallo,


    ich habe auf der letzten Photokina einen Speziallack entdeckt, der für Lampenhäuser von Videobeamern und für Optik verwendet wird und ein 7 mal geringeres Reflexionsvermögen haben soll als alles übliche. Ich habe ihn erstmal an einer Taukappe innen ausprobiert. Er reflektiert nur sehr schwach im extrem flachen Winkel und ist tiefschwarz. Der Firmenname ist Goo aus Kanada, es gibt aber auch einen deutschen Vertrieb. Die genaue Adresse kann ich bei Bedarf gerne mitteilen. Ich habe für 250ml 10 Euro bezahlt. Ich trage ihn mit einer sehr einfachen Airbrush Pistole auf. (Von Rewell ca. 35Euro!) Das Ergebnis ist sehr schön und gleichmäßig, einziger Nachteil: Der Lack ist nicht sehr Abriebfest, aber normalerweise Ausreichend.


    Joachim (Tel.: 0171-6425718)

  • Ich glaube Bedarf besteht[:p]


    Kannst Du mal die Adresse, Artikelnummer usw. einstellen??? Ich denke die Frage nach "dem kleinen Schwarzen " wird hier noch öfters auftauchen.


    Gruß Matthias

  • Hallo Ekki,


    ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich habe in einem Physikbuch was von Platinschwarz bzw. Platinmohr gelesen. Das ist stark poröses Platin. Entsteht wohl durch Abscheidung von Platin auf Platin.


    Das hat einen Reflexionsgrad von 0,1 %. Samt wird in der Tabelle mit 0,5 % angegeben. Es ist also 5-mal besser.


    Das Problem könnte nur sein, dass das Zeug ziemlich teuer und schwierig zu bekommen ist. [:(] Wahrscheinlich würdest du den Wert des Teleskops verviiiielfachen!


    Und wie man das in deinen Tubus bekommt, ist mir auch nicht klar.


    CU,


    Thomas

  • Hallo,


    Ich kann die Adresse vom Kanadischen Lack leider erst am Sonntag einstellen, da ich erst dann an die Adresse und wieder an einen Computer mit Internet komme.


    Gruß Joachim


    P.S. Ansonsten einfach mich anrufen: 0171-6425718 ab morgen früh

  • Hallo Randolf,


    das mit dem Platin war auch nicht ganz so ernst gemeint. Aber vielleicht ist das ja in den ganz teuren Optiken der Profis. Wer weiß?


    Ciao,


    Thomas

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