Wieviel Beobachtungsnächte habt Ihr pro Jahr?

  • Hallo zusammen,


    man liest hier öfters von erlahmenden Interesse. Bei mir ist es nicht anders. Aufschwung erhält das Hobby bei mir, wenn ich mir mal wieder etwas neues zum Hobby kaufe, z B ein
    Instrument.
    Meines Erachtens wäre es sehr hilfreich, wenn man nicht als Einzelkämpfer unterm Sternenhimmel stehen würde, sondern in einer Gruppe regional mit Gleichgesinnten beobachten würde,
    ohne gleich zu einem Teleskoptreffen zu fahren, dergestalt, dass eine Gruppe von Sternenkuckern sich kurzfristig verabreden um gemeinsam an relativ dunklen Standorten
    sich zu treffen und zu spechteln. Gleichsam wie ein Whatsup oder Facebookgruppe, die sich kurzfristig verabredet und das macht (selber kein Facebook oder Whatsup User).


    Wahrscheinlich finden sich nicht genügend Interessenten in den jeweiligen Landkreisen, so dass ein solches Modell unpraktikabel ist.
    Und die vorhandenen Sternwarten z B hier in Schleswig Holstein sind in den Großstädten angesiedelt, dort gerade wo die Lichtverschmutzung am größten ist und nicht an der See
    oder auf dem Land zwischen den Meeren, wo wir in SH noch recht dunkle Verhältnisse haben.
    So hat jeder sein Päckchen zu tragen.


    VG


    Michael

  • Hallo,


    ja, da hat Michael recht. Es ist schwierig in manchen Gegenden Gleichgesinnte zu finden. Ging mir auch so. Bis es mich an eine Volkssternwarte verschlagen hatte, war ich ein Jahr allein unterwegs. Aber an der Vstw. habe ich eine ganze Anzahl an "Kolleginnen und Kollegen" gefunden, die das gleiche Interesse teilten. Ohne den Kontakt zur regionalen Szene, die sich nun mal an den Sternwarten trifft, wäre ich wohl noch allein unterwegs. Auch die Chance mit Technik zu beobachten, die man sich selbst wohl nie leisten könnte, war verlockend. Weiterhin habe ich an der Vstw. Kontakt zu astronomischen Fachgebieten bekommen, an die ich nie gedacht und wahrscheinlich nie Zugang dazu bekommen hätte. Das betrifft die Beobachtung von Kleinplaneten, die Photometrie, die Spektroskopie. Auch Astrofotografie auf hohem Niveau kann ich erleben und selbst praktizieren. Obwohl ich da auch noch in der "Lehre" bin.


    Verabredungen unter uns gibt es jetzt zum gemeinsamen Beobachten an der Vstw. Wobei ich auch 40 min Anfahrt habe. Aber selbst drei Stunden unter Gleichgesinnten machen riesig Spass und ich habe es noch nie erlebt, dass man nicht irgendeinen "Gewinn" aus dem gemeinsamen Aktionen gezogen hätte. Sei es eine tolle Beobachtung, die Bewältigung eines technischen Problems, 21 Positionen von Near Earth Objects, die erst vor Stunden entdeckt wurden oder eine schöne Lichtkurve eines pulsierenden Sterns.


    Ich kann nur den Tipp geben, tut Euch zusammen. Nutzt die Volkssternwarten und stärkt sie durch Eure Mitarbeit. Auch ein Beobachtungsabend mit den Besuchern kann inspirierend sein. Man ist unter Unseresgleichen und lebt sein Steckenpferd um so intensiver.


    Klaren Himmel für alle
    Guido

  • Hallo, Grüß euch


    Also ich finde durchaus beides "interessant"-doch,wenn man jetzt mehr nur für sich alleine beobachten will- warum nicht ?


    Mach ich eigentlich auch nahezu immer (alleine beobachten)..und die Leute, die "bei mir" hin und wieder auch mal eine halbe Stunde mal mit "beobachten" und "durchschauen" haben nicht so wirkliches echtes Interesse an dem Hobby, eher ist das nur etwas Neugier.


    Nach einiger Zeit flaut das Interesse dann wieder ab.


    Aber , das ist ok, nicht jedem und jeder muss die Astronomie als Hobby und Freizeitbeschäftigung gleich ansprechen.


    Wär ja auch wieder etwas langweilig.


    Sucht man eher die Gesellschaft anderer Hobbyastronomen und auch lange interessante geteilte Beobachtungsnächte in Gesellschaft Gleichgesinnter, gibt es überall, aber nahezu überall in unseren Breiten, quer durch Europa durch hobbyastronomische Vereinigungen , die auch ihre Standardbeobachtungsplätze an öffentlichen Plätzen irgendwo in der Nähe haben wo man selbst nicht all zu weit weg wohnt.


    Da braucht man doch nur mit der eigenen transportablen Gerätschaft dann nur hinfahren, sucht man auch die Gesellschaft "Gleichgesinnter" beim Beobachten.


    Ohne das man gleich zu einem HobbyAstro-Verein beitreten "muss". [;)]


    Teleskoptreffen wären da auch nicht ganz so meine Sache, eher mehr das "normale" Beobachten Im Alltag , eigentlich müsste ich ja "Allnacht" schreiben und das in Gesellschaft anderer Hobbyspechtler.


    Mensch ist nun mal halt allgemein mehr ein "Gesellschaftstier"


    Man kann es sich ja aussuchen was man lieber macht.


    Ich bevorzuge momentan für mich beim Spechteln aber eher noch mehr das "Single-Beobachten". [:D]


    Ein guter Sternenhimmel, etwas Zeit, ich und das Teleskop - und gut ist es für mich.


    Nette Grüße

  • Mit diesen Volkssternwarten , da hab ich nicht viel am Hut.



    Warum sollte ich als Hobbyastronom diese "Volksternwarten" in irgendeiner Weise unterstützen ?


    Das ist mir doch vollkommen wurscht.



    Alleine die Standorte unter diesen Lichtglocken wo diese "Volkssternwarten" stehen, mitten drin in den Lichtverschmutzungsglocken...da geht doch nicht mal mehr der Hantelnebel oder Messier 27 , das man dieses leichte Deep Sky Objekt noch halbwegs visuell ansprechend sehen kann.


    Ganz gleich welche Öffnung diese Teleskope in diesen "Volkssternwarten" auch immer noch haben mögen, wenn der Standort unter der Lichtverschmutzung in den Standorten dieser Volkssternwarten und die Lichtverschmutzung dazu ins Extreme geht...


    Naja da seh ich mit dem Acht Zentimeter Kaufhausteleskop auf dem wackeligen Stativ da auch nur am mässigen Landhimmel auch noch mehr.


    Beste Grüße

  • Insgesamt kann man festhalten - für den der dafür empfänglich ist - wir haben ein wunderbares Hobby....
    (lesen über die Dinge die man sieht gehört natürlich in jedem Fall auch dazu, aber wem sag ich das)


    VG
    Michael
    [:)]

  • Da ich pro Beobachtungsnacht in der Regel auch Messwerte veränderlicher Sterne an die AAVSO melde kann ich im nachhinein genau nachvollziehen, wieviele Nächte ich pro Jahr genutzt habe (Standort ist in einem Dorf/Kleinstadt 20 km außerhalb von Hannover).


    In 2018, als wir von April bis weit nach August praktisch kaum Niederschläge hatten, kam ich auf fast 80 Nächte. Das war schon sehr außergewöhnlich, in 2019 habe ich bisher immerhin 68 Nächte beobachtet, auch nicht schlecht, aber es gab auch Jahre wo es nur 50 Nächte waren.


    Dinge die hilfreich sind um dieses Hobby möglichst oft ausüben zu können (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):


    * Die Möglichkeit vom Balkon oder aus dem Garten heraus zu beobachten. Wenn ich jedesmal die Ausrüstung erst ins Auto packen müsste würde ich nicht halb soviel beobachten


    * Geringer Ballast, gerade am Anfang: ich habe mit einer DSLR und Kurzzeitbelichtung ohne Guiding an einem 6" Newton angefangen, das minimiert den Overhead beim Auf- und Abbau. Inzwischen habe ich eine Astrokamera , Guiding und einen schwereren 8" Newton, aber inzwischen auch eine gewisse Routine beim Aufbau.


    * Dieses Jahr habe ich mir eine Minitrack LX2 gekauft mit der man auch sehr kurzentschlossen und wenig zeitlichem Aufwand Beobachtungen mit der DSLR anstellen kann.


    * Gleichgesinnte finden. Die Kritik an Volkssternwarten weiter oben im Thread kann ich so gar nicht teilen. Was eine funktionierende Volkssternwarte ausmacht ist IMHO eben nicht in erster Linie die Hardware sondern die Leute die man dort trifft (Grüße an die Volkssternwarte Paderborn an dieser Stelle)


    CS
    HBE

  • Hi allerseits,


    Zeit für 2019 Bilanz zu ziehen. Ich war jetzt (nur) 7x "draussen" für eine Deep Sky Beobachtung. "Draussen", also etwa eine Stunde Fahrt in eine halbwegs dunkle Ecke/Feld. Zuletzt so im August 2019.


    Dazu kommen 26x auf dem Balkon (3.3-4.1 mag Himmel), logischerweise nur für Mond und Planeten und dann und wann: Sterne.


    Und meine Reise nach Südafrika//Hottie: 7x konzentriert auf zwei Wochen.


    Man sieht sehr klar: eine Afrika Reise wog meine gesamte Bilanz aus 2019 aus. Traurig, aber ist so.


    Ich habe ja noch einen Gitter-16"er geplant (meine Ausrüstung: 8" max). Aber ich denke ich lasse das...


    Guten Rutsch und mit Urban Priol (Tilt!, gestern gesehen) - "Wetten, das kommende Jahr wird genau so verrückt wie dieses Jahr ;-)".


    In diesem Sinne: Guten Rutsch Allen, bleibt gesund, und... CS!
    Walter

  • Hallo


    Ich habe es im letzten Jahren auf 35x geschafft. Dazu habe ich 5x den 12" Newton, 5x das 8" SC und 25x den 120mm FH-Refraktor benutzt.
    Wenn immer die Frage auftaucht, weshalb sich jemand einen dieser chinesischen Farbwerfer zulegt, kenne ich zumindest meine Antwort. Jemand, der spät von der Arbeit nach Hause kommt, dann erst mal zwei Kinder ins Bett bringt und sich dann mal überlegt, was das Wetter und der Himmel so machen. Da fehlt die Zeit für gemütliches Auskühlen. Fernrohr raus, ab in die Garderobe um sich warm anzuziehen, auf dem Vorbeiweg bei den Kinderzimmern noch kurz eine Frage über Gott und die Welt beantworten, und schon ist das Fernrohr ausgekühlt. Ist das schön, diese frische kühle Nachtluft und dazu das Licht, welches vor 2.6 Mio. Jahren losgeschickt wurde in sein Auge rieseln zu lassen. Was sind dagegen schon ein paar Farbsäume?


    Gruss in die Runde


    Roman

  • Hey Roman,
    absolut cooles statement![8D][8D]
    Wenn ich nicht Junggeselle ohne Kinder wäre, hätte ich 2019 bestimmt nicht 20 Fotonächte in der Gartensternwarte geschafft ohne:
    "muß das heute sein, kannste das nicht ein andermal machen?"
    Farbwerfer?
    Die Nächte mit perfektem Himmel und highend gedöns haben sich die letzten Jahrzehnte in meiner Erinnerung genauso eingeprägt wie die Nächte mit Fernglas und spassgucken mit "fragwürdigen" Farbwerfer Optiken!
    "ride on, keep on truckin"


    Viele Grüße
    Dirk

  • Hallo Zusammen !


    Also ich war 2019 gerade mal 24x an die Frische Luft um Photonen zu sammeln.


    10x bei mir im Nahbereich 65km Autofahrt.
    9x aus dem heimischen Garten, wo Schmalband gerade noch so geht.
    5x in Österreich.


    Da ich nun Vorruheständler bin könnten dieses Jahr mehr Nächte dabei herausspringen.
    Mal sehen was geht.


    Ein Astrokollege wollte dieses Jahr anfänglich zur Schweiz, wo der Himmel auch ganz gut sein soll.
    Er änderte sein Vorhaben bzgl. besseren Himmels und Klimas Richtung La Palma.
    Er lud mich dorthin ein.
    Nun vielleicht wird 2020 doch etwas stressiger.;-)



    Was mir Sorgen bereitet ist kurzum "Starlink"


    Die Dinger könnten in Zukunft die Anzahl der nutzbaren Nächte nach unten korrigieren.
    Egal wo man sich gerade befindet.


    Ich hoffe, die Jungs pinseln die Teile mit Schultafellack an.


    Dennoch...Klare Nächte für 2020.


    In diesem Sinne.....CS


    M.f.G.
    Thomas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!