ASI 294 Farbkamera (Pro)

  • Hallo
    Meine ALCCD 6c ist in die Jahre gekommen. Deshalb habe ich in eine ASI 294 investiert. Sie soll im Wesentlichen neben dem Hauptinstrument mit einer Atik 460m an einer kleineren Linse oder auch Foto Objektiv mitlaufen.
    Ich habe jetzt mal die ersten Aufnahmen mit einem 600 /90 gemacht. Belichtet habe ich wie von der ALCCD gewohnt an NGC 7023 mit 900 Sekunden und den Standardeinstellungen von ZWO für Langzeitbelichtungen.
    Übel aufgefallen ist mir dieses Verstärkerglühen. Geht das bei kürzeren Belichtungszeiten weg oder ist es notwendig mit darks zu arbeiten? (Habe ich bisher bei meinen CCD nie gebraucht).


    Macht man da Bias Aufnahmen und wenn Ja mit welchen Einstellungen?


    Wenn ich mal einen ersten subjektiven Vergleich zu der ALCCD ziehen soll muss ich feststellen das die Uraltkamera bei Langzeitbelichtung nicht abgehängt wird.



    Grüße
    Karl

  • Hi Karl,
    kann Dir jetzt nicht wirklich helfen,
    ausser natürlich den Rat dann doch Darks zu machen zu geben.


    Verfolge das aber gespannt weil ich mit dieser Cam auch liebäugele.
    Du hast/hattest bei der ALCCD kein Amp Glow?
    Also ich hab das bei meiner 8L schon und es war unverzichtbar Darks mit einzupflegen.


    Ist ja aber eigentlich kein Ding sich davon eine Serie anzulegen[^]


    Peter (pete xl) berichtete neulich auch in einem Beitrag von starkem Glühen.
    Auch wenn ich nach dem Thema google werd ich leider sehr schnell fündig.


    MfG
    Chris

    WO RedCat 51 / Omegon veTec533 / UMI 17 Harmonic Mount / SVBony SV165 & SV 305M Pro ;)

  • Hallo,
    ich habe die ASI294MCpro und bin von dieser Kamera schon begeistert. Sehr empfindlich und im Vergleich zur 183MMpro viel weniger AmpGlow.
    Erst bei hohem Gain tritt es vermehrt auf, lässt sich jedoch mit Darks sehr gut neutralisieren. Je länger man belichtet umso stärker tritt es auf.
    Ich arbeite daher mit 30 oder 60 Sek Einzelbelichtungen und einem Gain von 199 mit bestem Erfolg.


    Trotz allem Lob, ist eine CMOS (ich hab 4 davon) niemals im Gesamtfeld so homogen, wie eine CCD (Atik 460mono und Moravian).
    Auch brennen die Sterne mit der 12/14 Bitrate rascher aus (je höher der Gain, umso mehr)
    Die H-alphaempfindlichkeit kommt mir auch weniger vor, als bei meinen CCD-Kameras (noch nicht exakt verglichen)


    Der schnelle Download und die hohe Empfindlichkeit sind auf der Habenseite zu verbuchen und daher verwende ich diese Kamera lieber um schnell an sehr brauchbare Bilder zu kommen. Auch das Rauschen ist deulich geringer.


    Hoffe, das hilft ein wenig.

  • Hallo,


    ich hab einen CMOS der zeigt selbst bei kurzen Belichtungszeiten Verstärkerglühen und einen anderen der überhaupt keins hat auch nicht bei längeren Belichtungszeiten. Ich denke es kommt also eher auf den jeweiligen Sensor drauf an.
    Warum belichtest du überhaupt 900 Sekunden lang? Das scheint mir sehr viel, die CMOS sind ja viel empfindlicher als CCD. Probiers doch mal mit viel kürzeren Belichtungszeiten, da sind auch die Darks schnell gemacht.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Karl,


    CMOS Kameras haben allgemein Verstärkerglühen das aber mit Darks sehr gut entfernt werden kann.
    Ich habe auch eine ASI294MC PRO und arbeite meistens mit Unity Gain (= Verstärkung 120). Die Standardeinstellung von 390 finde ich etwas überzogen.
    Ich habe mir eine Bibliothek von Darks und BIAS gemacht die ich immer wieder verwende.
    Bei Darks muss man beachten das die Belichtungszeit, die Temperatur und auch die Verstaärkung gleich ist.
    Bei BIAS mache ich kürzeste Aufnahmezeit bei gleicher Temperatur und Verstärkung und davon sehr viele (50+). Geht mit USB3 auch blitzschnell.
    Natürlich mache ich auch Flats um den optischen Pfad zu korrigieren. Geht mit Flatfolie und ein paar Lagen Papier auch sehr schnell.

  • Hallo
    vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Nochmal zu der 6C. Es war nicht nötig Darks zu verwenden. Aber die Kamera hatte auch eine andere Konstruktion und einen anderen Chip als die 8L. Mit der Belichtungszeit kann ich nur sagen das ich bei der 6C immer 600-900 Sekunden belichtet habe.
    Ich habe auf die schnelle eine Darkbibliothek angelegt. Damit bekomme ich das Verstärkerglühen wohl Weg. Allerdings ,wie von ZWO vorgegeben ohne Bias und Darkskalierung.


    Ich habe nicht vor bei den Langzeit Aufnahmen die Verstärkung anzuheben da 14 Bit schon recht wenig sind. Bei der Erstellung von Luminanz Masken habe ich festgestellt das sich das Histogramm sofort zelegt. 16K Graustufen ist nicht viel wenn man überlegt wo bei Nebelgebieten der Nutzbereich des Histogramms liegt. Ich habe mal nachgesehen .Selbst bei M31 und f5 lagen die hellen Bereiche der Galaxie bei 400 Sekunden Rotfilter mit der Atik 460 deutlich unter 6k Graustufen Bei maximal 64k. Und M31 ist ja nicht dunkel.


    Die Bilder scheinen ziemlich streifig zu sein. Das kenne ich von CCD eigentlich nicht.


    Mein Fazit bisher ist. Mechanisch ist die Kamera recht gefällig. Das geringe Auglagemaß ist nur schwer zu nutzen weil alles was ich so habe an der Kameraseite ein männliches Gewinde hat. 14 -12 Bit sind recht wenig. Und gegen eine CCD bei Langzeitaufnahmen spricht nur der Preis. Eine für mich passende Atik kostet fast das Doppelte.


    Ich habe mir nochmal Vergleichsbilder angesehen. Meine ALCCD werde ich auf jeden Fall weiter nutzen. Trotz des Alters von 11 Jahren braucht sie sich nicht hinter der ZWO verstecken.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,


    CMOS-Kameras sind in der Handhabung schon deutlich anders als klassische CCD-Kameras. Für mich war der Umstieg nicht leicht, vor allem dann, wenn man seinen "gewohnten" Workflow ansetzt.


    Im Netz findest Du gute Anleitungen zum Handling.


    P.S. Darks musst Du in jedem Fall machen und bei richtiger Anwendung, ist das Verstärkerglühen auch beseitigt.

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