Hickson 44

  • Hallo Sternfreunde,


    vergangenen Samstag auf Sonntag konnte ich gleich noch eine zweite Beobachtungsnacht an diesem Wochenende nutzen, um doch noch eine Hickson-Gruppe im Löwen abzuhaken, bevor dieser sich bald - Sommer sei Dank - ganz verabschiedet...


    <b>Hickson (HCG) 44</b> ist eine relativ lockere und zwischen den mit bloßem Auge sichtbaren Sternen Zeta und Gamma Leo einfach aufzufindende Galaxiengruppe im Sternbild Löwe. Ihre Entfernung wird mit 80 bis 100 Millionen Lichtjahren angegeben.
    Die bereits für 8" Öffnungen interessante Gruppe besteht aus insgesamt 4 sichtbaren Komponenten bzw. Galaxien mit Helligkeiten zwischen 10,8 und 12,7 mag laut NASA/IPAC Extragalactic Database:


    Komponente <b>a - NGC 3190 mit 11,1 mag</b>
    Komponente <b>b - NGC 3193 mit 10,81 mag</b>
    Komponente <b>c - NGC 3185 mit 12,17 mag</b>
    Komponente <b>d - NGC 3187 mit 12,77 mag</b>



    Visuell im 14,5" Dobson erscheinen die beiden hellsten Komponenten a und b direkt als auffällige Nebelfleckchen, wobei NGC 3190 (a) deutlich elongiert bzw. balkenförmig erscheint und NGC 3193 (b) als deutlich kleineres, ovales Objekt wahrgenommen wird. NGC 3190 (a) ist das eindeutig dominante Objekt dieser Hicksongruppe. Etwa die doppelte Entfernung zwischen NGC 3193 (b) und NGC 3190 (a) weiter südlich kann NGC 3185 (c) als kleines, quasi rundes diffuses Fleckchen erkannt werden - bei dieser Beobachtung zwar nur indirekt, nach einiger Zeit jedoch dauerhaft zu halten.
    Eine echte Herausforderung war für mich schließlich die schwächste Komponente NGC 3187 (d) mit 12,77 mag. Möglicherweise lag dies auch am bereits tieferen Stand über Horizont und zeitweise verschlechterte Transparenz aufgrund dünner Zirren. Jedenfalls meine ich, diese an der "richtigen" Stelle etwa zwei Mal indirekt und sehr schwach lokalisiert zu haben. Mehr wollte beim besten Willen nicht gehen. Ein weiterer Versuch nach etwas Pause war dann nicht mehr erfolgreich.


    Meinen Eindruck konnte ich in folgender Skizze dokumentieren (um "d" zu erkennen, ist ggf. der Bildschirm zu kalibrieren oder Raum abzudunkeln):




    Die wichtigsten <b>Daten</b>:


    <b>14,5" ICS Dobson "GND", f/5,2
    10mm Televue Ethos</b>
    Seeing II-III
    Gemessene "Himmelsqualität" mit SQM-L: 21,20 mag/arcsec²
    Standort: Osterberg bei Pfünz, unweit BTM-Austragungsort (Oberbayern/Naturpark Altmühtal)
    Google-Maps: https://goo.gl/maps/SNKzymaAarvtbV2K7


    Schöne Grüße und klaren Himmel,


    Peter M.

  • Hi Peter,


    schön beschrieben und auch gezeichnet.
    Der Leo steht ja nicht mehr so günstig und so braucht man für Hickson 44 eigentlich mehr Öffnung.
    Beim ITV hatte ich auch mal draufgehalten und alle vier Galaxien gut erkennen können.
    Kein Kunststück mit 28 Zoll!


    cs
    Timm

  • Hallo Peter,


    diesen März in Geigersau hatte ich die Gruppe in meinem 9,5-Zöller drin: "Das ist wirklich ein tolles Quartett im Fünfling ! Zwei Galaxien sind um die 11 mag hell; deutlich am schwierigsten ist NGC 3187, nur etwa 13 mag hell und mit ziemlich niedriger Flächenhelligkeit - da musste ich genauer hinschauen, um indirekt dann aber problemlos ein längliches Objekt zu erkennen."


    Servus
    Ben

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