Spektroskopie

  • Hallo zusammen


    Ich wollte hier mal etwas über meinen Spektrometer reinschreiben, vielleicht interessiert es ja jemanden [:I] Ich habe das Ding für meine Maturitätsarbeit letztes Jahr gebaut. Hier einige Daten:
    <ul> <li> Auflösung: von ca. 5 Angström bis 0,9 Angström wählbar </li><li>Gitter: 1200 l/mm von Edmund Optics </li>
    <li>Einkopplung: Per 200 Mikrometer-Faser mit Lichtleiterokular vom Teleskop </li>
    <li>Kollimator: Parabol(?)spiegel mit f=300mm aus einem alten IR-Spektrometer</li>
    <li>Kameraoptik: Auswechselbare Spiegelreflexkameraobjektive, f=24 bis f=200mm</li>
    <li>CCD Kamera: CM7 von Finger Lakes Instrumentations mit KAF 0400er Chip </li>
    </ul>



    Hier als Beispiel eine Aufnahme der (atmosphärischen) O2 Bande bei 7621 Angström:


    Wenn euch die Arbeit interessiert; sie sollte unter
    http://astrosurf.com/suter/unt…omische_Spektroskopie.pdf abrufbar sein.


    Für Rückmeldungen bin ich natürlich dankbar!


    Viele Grüsse


    Yannick

  • Hallo Yannik,


    sorry, komme erst jetzt dazu deinen Bericht zu würdigen.


    Deine Arbeit ist wirklich sehr beeindruckend, allererste Sahne!!!


    Ich muß sie mir in einer ruhigen Stunde nochmal genauer zu Gemüte führen, bin bisher nur zum Querlesen gekommen, aber schon dabei bin ich von der Qualität begeistert.


    Vielen Dank fürs Einstellen und viel Erfolg bei deinen weiteren Messungen.


    Andreas

  • Hallo Yannick,
    willkommen im Astrotreff! So weit ich mich erinnern kann hat sich hier noch niemand mit Spektroskopie befasst. Ich selber hab auch fast Null- Ahnung bin aber nach dem ersten Durchblättern Deiner Arbeit der Meinung, dass Du damit eine handfeste Grundlage für interessierte Amateure geliefert hast. Was mich dabei fürs erste noch besonders interessiert das wären die ungefähren Kosten für die nicht selbst herstellbaren Komponenten:
    1. Kamera
    2. Gitter
    3. Lichtleiterkabel.


    Eine weitere Frage: In wie weit wäre für den Einstieg eine moderne Digital- Spiegelreflexkamera wie z. B. Mikon D70 o. ä. brauchbar?


    Ich hoffe, dass noch mehr engagierte Amateure Deine Arbeit gründlich lesen werden.


    Gruß Kurt

  • Ich finde das auch genial. Werde mir das in den nächsten 3 Wochen (Geschäftsreise) mal zu Gemüte zu führen. Mich interessieren die bereits gestellten Fragen auch brennend. Wollte schon lange mal fragen, ob und wie's für einen Amateur überhaupt möglich ist, eine Spktroskopie durchzuführen und was dabei mit welcher Ausrüstung möglich ist und was nicht. Wie gesagt, ich werde mir die Sache mal sehr genau anschauen.


    Auch von mir vielen Dank, dass du das hier bereistellst und würde mich sehr freuen, hier bald noch mehr von deinen Messungen zu erfahren.


    mfg
    Sebastian

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für eure Antworten! Hätte absolut nicht gedacht, dass einige sich sogar die Mühe machen, die Arbeit anzuschauen... Freut mich natürlich riesig, super!


    (==&gt;)Kurt:
    Die ungefähren Kosten:
    <ul>
    <li>Gitter ca. 210 Euro (bei Edmund Optics; http://www.edmundoptics.de)Ich verwende ein quadratisches 5*5 cm Gitter mit 1200 Linien/mm.</li>
    <li> Kamera: Schätzungsweise 3000 Euro. Ich hatte mehrere Firmen mit einer Bitte nach einem guten Preis angeschrieben. Finger Lakes Instrumentation (!Achtung Werbung!)[:D] hat mir daraufhin eine gebaut - ich musste nur die Versandkosten übernehmen. Die Kamera hat einen KAF0400 Chip. Eigentlich ist ja jede Astro CCD geeignet. </li><li> Lichtleiter: 69.80 Euro für 3m; von Laser Components. Ich habe zwei Meter für die Verbindung Teleskop-Spektrometer gebraucht, ca. 80cm als Referenzfaser für eine Referenzlampe (in Planung [:p]) und den Rest um das Polieren zu üben.</li></ul>


    Ich denke, dass diese Kameras auch geeignet wären. Wenn mann damit super Astrophotos machen kann, geht Spektroskopie wahrscheinlich auch. Wenn du quantitative Analysen machen willst, wird's vielleicht kritisch. Das Abziehen von Dunkelstrom wäre sicher sinnvoll. Ein Flatfield erübrigt sich sowieso, wenn du später bei der Flusskalibration gegen die Empfindlichkeitskurve des ganzen Spektrometers korrigierst. Die verwendung dieser Kameras hätte sicher den grossen Vorteil des grossen Chips. Mit meinen 768*512 Pixeln muss ich bei der höchsten Auflösung 14 Aufnahmen machen, um den gesamten sichtbaren Spektralbereich abzudecken. Wird bei Sternspektren mit einer Stunde Belichtungszeit ganz schön aufwendig...


    Zum Beispiel Baader hat ja so ein Transmissionsgitter, das in ein Okular einschraubbar ist. Hat nicht eine so gute Auflösung, ist aber sicher spannend, um auch schwächere Objekte spektroskopieren zu können. Digitale Spiegelreflexkameras sind da meines Wissens verbreitet. Peter Stoffer hat glaube ich hier einmal über seine Maturaarbeit mit einem solchen Baader-Gitter und Spiegelreflexkamera berichtet


    Viele Grüsse


    Yannick

  • Hallo Yannik,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielen Dank für eure Antworten! Hätte absolut nicht gedacht, dass einige sich sogar die Mühe machen, die Arbeit anzuschauen... Freut mich natürlich riesig, super!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wir haben zu danken! Deine Arbeit anzuschauen und zu lesen ist allein schon deshalb lohnend, weil man zumindest mitbekommt wozu denn Spektroskopie in der Astronomie überhaupt gut ist. Um den praktischen Einstieg mit Amateurmitteln zu schaffen muss man wohl gründlich lesen, was ich auch noch garantiert tun werde.


    Gemäß Deiner Auflistung liegen die Kosten doch in Rahmen dessen was engagierte Amateure so auszugeben bereit sind. Wenn man wie ich bereits Teleskope und eine moderne Digi- Kamera besitzt könnte man eigentlich einsteigen.


    Während ich so kurz vor diesem Schrieb irgend etwas vor mir hingeschliffen habe, kamen Vorstellungen zum vermutliche Hauptproblem der Realisierung hoch. Mir scheint das liegt bei der Glasfaserkabelei. Dabei fiel mir wieder das schon oft bewährte Prinzip von den "guten Teilen" ein. (Das sind solche auf die man verzichten kann[8D] ohne dass die Funktionstüchtigkeit der Gesamtanordnung leidet). Mir kam die Idee Dein sichelich sehr leistungsfähiges Spektroskop direkt ohne Glasfaserkabel an das Teleskop anzukoppeln, welches liegend und feststehend montiert ist und von einem Coelostat gespeist wird. Liege ich damit grundsätzlich richtig oder hab ich etwas wesentliches übersehen? Die Einschränkung wäre nur, dass man mit dem Coelostaten einen grüößeren Sektor um den Himmelspol nicht erreichen kann. Falls ich sonst nichts wesentliches vergessen habe was würdest Du bevorzugen: ein 10" f/12 Newton oder ein 11" f/18 Cassegrain? Ein 12" Coelostat steht bei mir nämlich auch noch herum.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    Eine Anwendung ohne Glasfaserkabel ist natürlich wenn möglich immer vorzuziehen! Ich hätte auch gerne darauf verzichtet, aber meine Montierung würde bei diesem Gewicht wohl zusammenklappen. Schon die 20kg des Spektrometers wären wohl für die EQ6 schon definitiv zu viel... Wenn du keine Glasfaser brauchst, kannst du direkt im Fokus des Teleskops einen verstellbaren Spalt anbringen und die Auflösung noch weiter regulieren. Ausserdem könntes du etwa 40% mehr Licht verwenden...


    Wow, ein 12" Coelostat! Das wäre natürlich eine super Lösung. Hast du ihn selbst gebaut?
    Hm, was ich bevorzugen würde? Ähm - ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Beim 11" bräuchtest du wegend der grossen f/-Zahl kleinere Optiken im Spektrometer, was natürlich die Kosten ziemlich senken würde. Ausserdem hättest du mehr Öffnung... Solche Fragen könnte die Fachgruppe Spektroskopie der VdS sicher kompetenter beantworten. Diese haben mir auch vor dem Bau die Pläne durchgesehen und vor einer viel zu hohen Auflösung bewahrt.
    Auf der Homepage von Chr. Buil unter http://www.astrosurf.com/buil hat er viieeele Infos über Spektroskopie und über die Berechnung und Bau von Spektrometern bereitgestellt. Ausserdem gibts da ein Excel-File wo du mit verschiedenen Parametern für den Spektrometer etwas herumspielen kannst. Das Original gibt's unter http://www.astrosurf.org/buil/us/compute/compute.htm, ich habe das Teil ein bisschen (leider nicht vollständig) übersetzt und ein bisschen ergänzt: http://astrosurf.com/suter/unterseiten/Spektrometer.xls.
    Beim "Astronomical Ring for Access to Spectroscopy" unter http://www.astrosurf.com/aras gibt's schon fertige Baupläne für Spektrometer verschiedener Auflösungsstufen.


    Sorry, ich habe ein bisschen ein Chaos zusammengeschrieben...


    Viele Grüsse


    Yannick


    P.S.: Wenn das Auflösungsfieber schon unheilbar geworden ist: http://www.spectrashift.com. Die Amateure haben da Exoplaneten (!!!!) nachgewiesen, die Auflösung würde ich da schon als makaber einstufen ;)

  • Hallo Yannik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sorry, ich habe ein bisschen ein Chaos zusammengeschrieben...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">mach Dir deshalb keine Sorgen. Ich hab noch nie so viel Infos zum Thema Spektroskopie für Amateure in kurzer Zeit gefunden wie in diesem Thread. Jetzt werde ich erst einmal gründlich nachlesen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">P.S.: Wenn das Auflösungsfieber schon unheilbar geworden ist: http://www.spectrashift.com. Die Amateure haben da Exoplaneten (!!!!) nachgewiesen, die Auflösung würde ich da schon als makaber einstufen ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Eines scheint mir sicher. Die meisten Exo- Planeten sich noch gar nicht entdeckt. Vielleicht bleiben noch einige mehr für Amateure übrig[:p].


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Yannik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sorry, ich habe ein bisschen ein Chaos zusammengeschrieben...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">mach Dir deshalb keine Sorgen. Ich hab noch nie so viel Infos zum Thema Spektroskopie für Amateure in kurzer Zeit gefunden wie in diesem Thread. Jetzt werde ich erst einmal gründlich nachlesen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast du ihn selbst gebaut?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, genau wie die Teleskope auch. Für den Einsatz zur Spekroskopie muss ich aber den Antrieb der Nachfühtung noch verbessern. Jedenfalls ist es wesentlich einfacher einen Planspiegel prallaktisch zu montieren als ein mitteldickes Teleskop, inbesondere wenn man mit der Konfiguration des Spektoskop mit dem Teleskop fest verbinden kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">P.S.: Wenn das Auflösungsfieber schon unheilbar geworden ist: http://www.spectrashift.com. Die Amateure haben da Exoplaneten (!!!!) nachgewiesen, die Auflösung würde ich da schon als makaber einstufen ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Eines scheint mir sicher. Die meisten Exo- Planeten sich noch gar nicht entdeckt. Vielleicht bleiben noch einige mehr für Amateure übrig[:p].


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Yannik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sorry, ich habe ein bisschen ein Chaos zusammengeschrieben...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">mach Dir deshalb keine Sorgen. Ich hab noch nie so viel Infos zum Thema Spektroskopie für Amateure in kurzer Zeit gefunden wie in diesem Thread. Jetzt werde ich erst einmal gründlich nachlesen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast du ihn selbst gebaut?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, Planspiegel und die Teleskope mit Optik auch.
    Bericht siehe z. B. :
    http://www.astrotreff.de/topic…418&SearchTerms=Coelostat.
    Falls es Dich näher interessiert findest Du mehr unter der Suchfunktion, archivierte Beiträge, Stichwort Coelostat. Damals hab ich allerdings noch nicht an die Verwendbarkeit in Verbindung mit einem Spektroskop nachgedacht. Für diese spezielle Anwendung Spekroskopie muss ich aber den Antrieb der Nachfühtung noch verbessern. Jedenfalls ist es wesentlich einfacher einen Planspiegel prallaktisch zu montieren als ein mitteldickes Teleskop, inbesondere wenn man dadurch das Spektoskop mit dem Teleskop fest verbinden und beides fest und unbeweglich lagern kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">P.S.: Wenn das Auflösungsfieber schon unheilbar geworden ist: http://www.spectrashift.com. Die Amateure haben da Exoplaneten (!!!!) nachgewiesen, die Auflösung würde ich da schon als makaber einstufen ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Eines scheint mir sicher. Die meisten Exo- Planeten sich noch gar nicht entdeckt. Vielleicht bleiben noch einige mehr für Amateure übrig[:p].


    Gruß Kurt

  • Hallo Yannick, hallo Kurt -


    In den letzten Tagen wars etwas hektisch...und das wird auch noch bis zum WE so sein. Dann fahre ich in den dringend nötigen Urlaub - diesmal vollkommen ohne Astro. Naja - fast...


    Vielleicht liegt es an mangelnden Fähigkeiten, sich mit dieser recht komplexen Materie auseinanderzusetzen, weshalb nur wenige das alles ganz genau durchlesen. (Ich hätte es getan, wenn mehr Zeit geblieben wäre..[xx(] )


    Leider lässt mein Budget den Kauf einer weiteren Kamera nicht zu, und die ST9 ist nicht geeignet dafür. So werde ich mir aber die Arbeit speichern und zu gegebener Zeit mal überlegen, ob sich sowas bauen und nutzen lässt. Denn die Spektroskopie ist eine der ertragreichsten Messmethoden in der Astronomie - ohne sie wüßten wir fast garnichts über das Universum.


    Viele Grüße


    ullrich

  • Hallo Yannick,


    sehr gute Arbeit und gut ausgearbeitet, hat aber durch die Größe und Schwere einen deutlichen Nachteil.
    Habe in den 80-igern selbst so ein ähnliches Gerät gebaut und eingesetzt (ohne Glasfaserkabel).
    Mir liegt eine Arbeit vom Abtei-Gymnasium in Brauweiler vom Schuljahr 2002/2003 vor, die meinem Gerät damals sehr nahe kommt, nur dieses ist besser (sind auch 20 Jahre dazwischen).
    Dieses Gerät ist DIREKT am Teleskop montierbar, hier an einem Meade LX200/10", und in einem leichten Transportkoffer zu transportieren. Eher etwas für Amateurastronomen die wissenschaftlich arbeiten und nicht nur Bilder von XYZ machen wollen. Wissenschaftlich arbeiten, sei es nur mit den bescheidenen Mitteln eines Amateurs, bedeutet etwas anderes. Deine Arbeit und die Anderer auf diesem Gebiet können dazu beitragen etwas Wissen der Allgemeinheit, gerade den Anfängern, zu übermitteln. Zu übermitteln wie spannend die Astronomie sein kann und man vor ihr nicht mehr los kommt auch wenn Jahre des Nichtstuns da zwischen sind. Der "Virus" bleibt immer, für mich zumindest.


    Deine Arbeit ist sehr gut, nur zu schwer und unhandlich.


    MfG


    Oldman

  • Hallo zusammen


    Wieso ist eine ST9 nicht geeignet? Du könntest das ja auch mit einer Spiegelreflexkamera machen, das Fokussieren ist dann etwas schwieriger...


    (==&gt;)oldman: Ich musste einen Lichtleiter verwenden, da ich nur ein 5" Teleskop mit entsprechend schwächerer Montierung habe. Ausserdem finde ich, dass die Einkopplung per Lichtleiter einfacher überwacht werden kann. Ich habe leider die Fertigkeiten und das Werkzeug für eine konsequente Leichtbauweise nicht.
    Hast du damals den Spektrographen an verschiedenen Teleskopen verwendet? Hast du die Kollimatoroptik jeweils an der veränderten f/-Zahl angepasst, oder hast du den Lichtverlust in Kauf genommen?


    Viele Grüsse und vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!


    Yannick

  • Hallo Yannick,


    ---
    (==&gt;)oldman: Ich musste einen Lichtleiter verwenden, da ich nur ein 5" Teleskop mit entsprechend schwächerer Montierung habe. Ausserdem finde ich, dass die Einkopplung per Lichtleiter einfacher überwacht werden kann.
    ---


    Hatte damals einen 6" Refraktor der oberen Preisklasse mit Leitrohr und schwerer Montierung. Die Montierung hat klaglos noch eine Spiegelreflex mit Supertele getragen. Nachführung erfolgte über meine Diplomarbeit die ich an der TFH Berlin gemacht hatte. Die Feinregulierung erfolgte zuerst über das Leitrohr manuell bei sehr hoher Vergrößerung und später über ein optisches Sensorensystem (Digicamms gab es damals noch nicht). Software wurde in Assembler (Intel 8086, die gab es schon 1979 für die Steuerung und 8085 für den PC) geschrieben mit DCF77 und 16-Bit BCD Rechenroutine.
    Ist leider fast alles beim Umzug 1988 "verdunstet".


    ---
    Hast du damals den Spektrographen an verschiedenen Teleskopen verwendet? Hast du die Kollimatoroptik jeweils an der veränderten f/-Zahl angepasst, oder hast du den Lichtverlust in Kauf genommen?
    ---


    Alles war für dieses Skope angepaßt.
    Heute könnte ich mir in A.... beißen, daß ich mir die Rechte Steuerung/Regelung nicht habe sichern lassen. Telavive, so ist das Leben, ich bin halt kein Verkäufer das ist meine Frau. Will halt immer nur wissen ob ich es kann. Heute passiert mir das nicht mehr.


    MfG


    oldman


    Lichtleiter:
    Das Problem per Lichtleiter ist der Lichtverlust bei schlechter Ankoppelung. Ich habe da meiner Erfahrungen im Netzwerkbereich und viele Fehler da schon beseitigen müssen.


    ---

  • Das ist ja super, hier auch mal was Substantielles zu finden. Ich hatte auch schon mal daran gedacht, den (Quarz-)Lichtleiter meines Bentham-Spektrometers in das Okular des Vixen-Refraktors zu stecken. Weiß jemand, ob das Bentham DTMc 300 dafür geeignet ist?
    Dein Selbstbau ist wirklich klasse!

  • Hallo Yannick


    ich konnte deine Arbeit bis jetzt zwar nur überfliegen, gratuliere aber schon jetzt. Ich bin gerade im Maturstress, in etwa zwei Wochen werde ich aber Zeit haben, die Arbeit genauer anzuschauen.
    Interessant, dass wir beide zur gleichen Zeit unsere Maturaarbeit über (mehr oder weniger) das gleiche Thema geschrieben haben. Da mir ein paar Formulierungen in deiner Arbeit bekannt vorkamen, scheinen wir auch ähnliche Quellen verwendet zu haben. [;)]
    Unsere Arbeiten ergänzen sich gegenseitig: Während du Sonne und Mond spektroskopiert hast, beschäftigte ich mich mit verschiedenen Sternen und PNs.


    (==&gt;)Kurt: Spektroskopie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera zu betreiben, ist eigentlich unüblich. Genau dies habe ich aber in meiner Arbeit getan (ich habe auch eine Nikon D70). Die Möglichkeiten mit dieser Ausrüstung sind grösser, als man glauben möchte. Siehe unter http://www.peter.stoffer.ch/Spektroskopie oder VdS Journal II & III/2005.
    Falls du wirklich in die Spektroskopie einsteigen möchtest, kann ich dir auch nur empfehlen, mit den sehr freundlichen und hilfsbereiten Leuten der FG Spektroskopie in Kontakt zu treten.

  • Hallo Peter


    Gratuliere ebenfalls! Ich habe deine Arbeit gleich nach meinem Abgabetermin letzten November hier gefunden und wollte dir eigentlich schon lange schreiben... Das vom Maturastress kommt mir verdächtig bekannt vor; bin auch mitten in den Prüfungen.


    Ja, ich denke auch, dass wir nicht nur den "Kaler" beide im Literaturverzeichnis haben [:D]. Es gibt ja nicht unbegrenzt Literatur zum Thema...


    Ich musste mich leider mit Sonnenspektren begnügen, da ich den Spektrometer erst im Oktober fertigstellen konnte. Die Planung und Materialbeschaffung dauerte unerwartet lange. Wenigstens funktionierte das Teil auf Anhieb[:p]. In der Zwischenzeit habe ich natürlich auch Sterne spektroskopiert.


    Aufzeichnungen im grossen Stil wie du es mit deiner Ausrüstung machen kannst sind für mich leider etwas utopisch; die Dispersion ist für schwächere Objekte einfach zu idiotisch... 14 Aufnahmen mit je 1.5 Stunden Belichtungszeit um den ganzen sichtbaren Spektralbereich abzudecken sind etwas viel... Ich hoffe immernoch auf WR-Sterne mit 2-3mag[:D]. Ich werde mich eher auf Be Sterne u.ä. spezialisieren müssen. Oder ein grösseres Teleskop kaufen...


    Die Hilfsbereitschaft der FG Spektroskopie kann ich bestätigen! Die haben sich sogar zum Durchsehen meiner Pläne Zeit genommen. Ohne ihre Ratschläge hätte ich jetzt eine mit einem 5" Teleskop unbrauchbare Auflösung (Exoplaneten, ich komme!).


    Viele Grüsse


    Yannick


    P.S.: Die Spektren 15 und 16 deiner Arbeit haben bei mir gleich ein unkontrolliertes Sabbern ausgelöst [:I]. Spektraltyp WC, traumhaft...


    Wie wär's mit einer FG Spektroskopie in der Schweiz?

  • Hallo Yannick


    die Spektroskopie ist sehr vielseitig. Dies bedingt, dass man sich für ein bestimmtes Anwendungsgebiet, das für einen praktisch umsetzbar ist, entscheiden muss. Unsere Ausrüstungen sind sicher sehr unterschiedlich: Während ich mit der meinigen PNs und WR-Sterne fotografieren kann (obwohl ich anmerken muss, dass die Suche nach den doch recht schwachen WR-Sternen ziemlich mühsam ist), hat deine Ausrüstung dafür eine deutlich höhere spektrale Auflösung.


    Zum Thema FG Spektroskopie Schweiz: Das müsste natürlich über die SAG laufen. Man müsste sich zuerst umsehen, wie viele Amateurastronomen es in der Schweiz gibt, die Spektroskopie betreiben, ob überhaupt Interesse an einer solchen Gruppe vorhanden ist. Und dann käme erst die grosse Arbeit... Willst du die FG gründen? [:)] Ich glaube, ich überlasse das besser dir.


    Jaja, die WC-Sterne. Als ich erstmals von denen las, musste ich nur grinsen, doch sie dann erfolgreich abzulichten, war eine ziemliche Knacknuss.
    Ich freue mich auf den Sommer, wenn die Matur vorbei ist und ich endlich wieder anständig Zeit habe, mich der Spektroskopie zu widmen.

  • Hallo oldman


    Danke für den Hinweis, da ich SuW abonniert habe bin ich auch über den Artikel gestolpert. Ich war mit Herrn Stober bei der Planung des Spektrometers in Kontakt. Er bietet seine Pläne für einen Littrow-Spektrometer Interessierten an.


    Ein schönes Wochenende


    Yannick

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