150mm Spiegel, Take two

  • Hallo werte Glasquäler,


    wie der eine oder andere vielleicht (vemutlich mit zunehmend verdrehten Augen) in mehreren Threads von mir gelesen hat bin ich seit mehr als einem Jahr daran, einen 155mm Borofloat Rohling von Stathis zu einem Spiegel zu transformieren. Letzter Eintrag im Tagebuch (bisher) vom 17.02.2019: "Rand nur noch 45nm zu hoch".
    Und dann wurden die Dinosaurier durch einen Meteoriteneinschlag ausgelöscht. Ah, sorry, falsche Geschichte: es sollte heissen:
    wurde der fast fast fertige Spiegel durch herumvagabundierendes grobes Karbo in der Vereinswerkstatt so schwer zerkratzt, dass ich ihn beinahe an die Wand geschmissen hätte. Habe ich dann aber doch nicht und ich bin froh drum. Nach 40h Schleif- und fast 26h Polierzeit ist es aber Zeit, mal über ein paar Dinge nachzudenken.


    Was ist in der Zwischenzeit passiert?
    1. Entscheid: es wird zu Hause weiter gearbeitet, die Werkstatt kann offensichtlich nicht sauber gehalten werden.
    2. Schleifmaterial ab K320 bei Stathis bestellt.
    3. PDI Material bei Michael bestellt und die mechanische Konstruktion für einen kombinierten Slitless Foucaulttester / PDI erstellt und das Material bestellt (den Tester stelle ich in einem eigenen Thread vor).
    4. Durchatmen, Berichte und Tipps anderer lesen um herauszufinden, was ich anders machen muss. Ergebnis: nichts, was ich nicht schon gewusst habe. Aber sonst viel gelernt.
    5. Weiter durchatmen und Mut fassen, weiter zu machen. Für die Lagerung des Schleif- und Poliermaterials braucht es geeignete Behältnisse. Im blaugelben schwedischen Waldfriedhof gibt es alles, was es dazu braucht.


    Am 8.3. gebe ich mir einen Ruck. Ich pack den Spiegel aus und mache eine Schadenaufnahme. Es sind insgesamt sechs Schäden vorhanden (plus einzelne Pits, wie von einem Schrotschuss), zwei sind darauf zurückzuführen, dass mir der Spiegel mal ins Waschbecken gestürzt ist. Ich erwähne dies deshalb, weil diese am Ende der Politur optisch kaum mehr zu sehen waren. Es sind aber einige kleine Muschelbrüche entstanden, die sehr wahrscheinlich auf die grossen Kräfte am Spiegelrand beim Polieren und die Schwächung des Glases an der Aufschlagstelle zurückzuführen sind. Ich dokumentiere diese nun bei jeder Schleifstufe und während des Polierens. Mal sehen, ob da was abbricht...


    Also: Hier sind die durchnummerierten Schäden auf dem Spiegel:



    Mikroskopaufnahmen derselben zeigen das Ausmass der Schäden:



    Die Vergrösserung ist ca. 60fach, unten ist ein Massstab beigefügt. Ein kleiner Teilstrich entspricht 0.1mm.
    Schaden 1 bis 4 sind deftige Kratzer, die Form lässt auf Karbo schliessen. Der scharze Fleck bei Schaden 3 ist ein Fussel.
    Schaden 5 ist der eine Aufschlagschaden. Es sind deutlich die ca. 0.1 bis 0.4mm breiten Muschelbrüche an der Kante zu sehen.
    Schaden 6 ist der andere Aufschlagschaden. Er hat weit *im* Spiegel einen Riss verursacht und sollte kein Problem darstellen.


    Am 9.3. gehts los. Da die Rückseite des Spiegels (schon ziemlich von Anfang an) üble Kratzer hat, wird diese erst mal mit K320 gegen die Rückseite des Tools geschliffen. Das geht ganz gut, es hat aber immer noch Randbereiche, die glänzen.


    Also auf zum Glaser. Auf meine Frage, ob er ein Stück Bruchglas in geeigneter Grösse hätte kommt ein bedauerndes nein, das fliege sofort in den Container. Auf die Idee, mich da reingucken zu lassen kommt er nicht aber er will mir ein 30x30cm Stück schneiden. Preis: umgerechnet 30€ [:(!] . Ich lehne dankend ab. Auch so kann man potentielle Kunden abschrecken.
    Also wieder auf zum Schweden und ein 4-er Pack Spiegel für etwa 6.50€ plus weiteres Material besorgt. War ein schöner Nachmittagsausflug (alles mit ÖV) mit der Kleinen inklusive Kaffee und Kuchen und das für weniger Knete.


    Am 11.4. wird der Ikeaspiegel mit meinem Spiegel malträtiert. Nach ca. 3min ist die Rückseite meines Spiegels homogen aufgerauht, es sind keinerlei Kratzer mehr zu sehen. Mission accomplished.


    Nun zur richtigen Seite.
    Ich beherzige den Rat von Kurt in einem anderen Thread, in Wets zu denken. (Generell werden meine Wets zwischen 2 und 3min lang sein. Ich verlass mich ausschliesslich auf mein Ohr. Wenns ruhig wird wird nachgeladen).
    5 Wets TOT, dann sauber machen und ein Blick mit dem Mikroskop. Die Kratzer sind flacher geworden, aber immer noch da. Also nochmals 5 Wets MOT und nochmals Kontrolle: Alle Kratzer sind weg. Das ging ja schnell!



    Jetzt habe ich Blut gerochen [8D] .
    Alles sauber machen (ich habe das draussen auf dem mit einem alten Duschvorhang verkleideten Gartentisch gemacht, Reinigung mit Gartenschlauch reicht). Zum Festhalten von Spiegel oder Tool dienen übrigens Stücke einer Antirutschmatte.Ein Stück direkt auf dem Tisch (und unter dem Duschvorhang), ein Stück drüber.


    Am Nachmittag dann die nächste Stufe mit 15u.


    Nach 20 Wets TOT und 16 Wets MOT sind alle K320 Pits bis auf einen weg. Ich lass den, mal sehen wie er sich entwickelt. Die Kleine darf Papa helfen, den Spiegel (von dem er seit über einem Jahr berichtet) zu schleifen. Sie will endlich Magneten (Planeten) anschauen [:D] .



    Interessant auch Schaden 5. Die Muschelbrüche sind teilweise abgetragen, es werden vertikale Risse sichtbar.


    Am Abend dann 9u. Ab hier arbeite ich am Esstisch drinnen. Mann ist das bequem, sitzend zu arbeiten. Kein Veitstanz um den Opferstock. Einfach (un)regelmässig Tool und Spiegel drehen und mit 1/3 Strichen und Kreisen (so in der Art von Zykloiden) schleifen.
    Wieder 15Wets TOT und 15 Wets MOT. Das Resultat kann sich sehen lassen (die weisse Spur auf dem oberen Bild sind Reste von Schleifschlamm):



    Das einsame Pit ist immer noch da, es ist aber kleiner geworden.
    Die Muschelbrüche bei Schaden 5 sind weg! Einzig die vertikalen Risse sind noch zu sehen (auf diesem Bild ev. nicht so deutlich wie im Originalbild).


    Am 12.4. am Abend ist 5u dran. Wieder 15Wets TOT und 15 Wets MOT.
    Wieder: keine 9er Pits mehr, keine neuen Kratzer. Noch eine Stufe, dann ist der Feinschliff durch.
    Das darf doch nicht wahr sein, was mach ich falsch? Keine Kratzer, Bleistiftspuren nach nach einer Runde homogen weg. Wofür die 6 Monate letztes Jahr bis Ende Feinschliff? Ok. Nicht grübeln... Weitermachen.



    Am 13.4. am Abend: Endspurt mit 3u. 15 Wets TOT, dann eine Blick durchs Mikroskop:
    <Loriot> Alles sehr sauber </Loriot>.
    Ich mach noch 4 Wets MOT, dann höre ich auf. Ich will das Schicksal nicht herausfordern und erkäre den Feinschliff nach 6.5h für beendet.



    Das erste Bild ist der alte Bekannte: das einzige Pit [:p] .
    Das zweite Bild ist irgendwo in der Mitte des Spiegels. So sieht auch der Rest des Spiegels aus.
    Das dritte Bild ist wieder Schaden 5, in diesem Bild nicht mit Durchlicht, sondern mit Auflicht beleuchtet. Es sind deutlich die vertikalen Risse zu sehen. Ich bin gespannt, wie sich diese beim Polieren entwickeln, ob es wieder Muschelbrüche gibt, oder ob sich diese Risse füllen werden.




    Fazit bisher:
    Inklusive Grobschliff lässt sich das in weniger als 12h durchziehen.
    Ich bin sicher, dass die sehr kurze Runde K320 darauf zurückzuführen ist, dass ich einen Schritt zurück gemacht habe. Kommt man von K180, dauert das sicher etwas länger. Ab dann sollte es aber passen. 30-40 Wets (nicht länger als 3min) scheinen recht effizient zu sein. Ideen von 20min/Wet halte ich für unsinnig, das ist Zeitverschwendung.
    Ab 9u habe ich überigens keinen Druck mehr auf Tool oder Spiegel ausgeübt. Einzig das Eigengewicht hat für den nötigen Anpressdruck gesorgt. Ausserdem habe ich ab 15u die Suspension in einer Spritzflasche vorbereitet (schätzungsweise 1:5 - 1:7). Ein bis zwei Tropfen Glyzerin dazu (keine Diskussion bitte, in der Schweiz kriegt man das in jeder Drogerie), dann klebt sicher nichts an. Ich werde das bei der CeO Suspension auch wieder so machen.


    Sauberes Material und Arbeitsbereich vorausgesetzt sollten Kratzer wirklich kein Thema sein (ich kann nun wirklich nicht behaupten, dass in unserem Haushalt mit 5-jährigem Kind und aktivem Hund Reinraumbedingungen herrschen, auch nicht, dass ich nach jeder Schleifrunde alles geschwemmt und anschliessend mit Staubsauger gereinigt hätte).
    Die Kratzer letztes Jahr sind also auf eine unglückliche Kombination von Nachlässigkeit und Pech (no Pun intended) zurückzuführen.


    Mal sehen, wie es nun beim Polieren aussieht.


    So, das wars vorerst. Nun ist erst mal Osterpause. Nächster Schritt ist, den Tester fertig zu stellen (ein Teststand für den Spiegel ist schon fertig), dann Pechhaut herstellen.


    Und dann gehts los mit dem Fitnesstraining [8D] .


    Ich berichte weiter.



    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert,


    feut mich, dass der Spiegel wieder auf der Spur ist! Verfolge die Geschichte schon eine Weile.
    Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ab jetzt nur noch mit Kleidung vor den Spiegel, die garantiert nicht bei irgendwelchen gröberen Körnungen getragen wurde.
    Selbst wenn diese schon mehrfach gewaschen wurde. Noch nicht einmal die Socken! Karbo kann auf diesem Weg z.b. unter den Fingernagel geraten.
    Ich hab mir bei meinem 18" im Finale eine schöne 10cm Spur eingefangen. Nach langer Suche fand ich am Kragen eines T-Shirt feines Karbo, trotz mehrfacher Wäsche.


    Gruß Dirk

  • Hallo Dirk,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    feut mich, dass der Spiegel wieder auf der Spur ist! Verfolge die Geschichte schon eine Weile.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, es hat mich zeitweise selbst erstaunt, dass ich nicht schon längst aufgegeben habe. Aber eben, man wächst mit Krisen und der Selbstschliff eines Astrospiegels war seit der Schulzeit ein Traum von mir.
    Ich habe bei all den Rückschlägen auch sehr viel gelernt. Die jetzige Runde Feinschliff habe ich glaube ich ziemlich routiniert durchgezogen. Das unsichere Gefühl für Strichlänge, Sound (Schleifmittel noch ok, schon durchgeschliffen?) und Reaktion des Glases auf Schleifmaterial und Strichführung ist nach nunmehr bald 40h (kaum zu glauben!) Feinschliff einer gewissen Erfahrung, was ok ist und was nicht, gewichen.


    Ich bin gespannt, wie das nun beim Polieren aussieht. Da habe ich ja in Take one auch schon einige Zeit verbraten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ab jetzt nur noch mit Kleidung vor den Spiegel, die garantiert nicht bei irgendwelchen gröberen Körnungen getragen wurde.
    Selbst wenn diese schon mehrfach gewaschen wurde. Noch nicht einmal die Socken! Karbo kann auf diesem Weg z.b. unter den Fingernagel geraten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wird (im Moment) schwierig sein. Ich habe keine Ahnung, welche Kleider ich beim Schleifen an hatte. Da ich aber schon hoffe, dass nun endlich der Frühling ausbricht und die Temperaturen steigen, kommen sockenfreie Zeiten. Kurz geschnittene Fingernägel sind sicher auch keine schlechte Idee.
    Aber danke für den Tipp, muss man sich immer mal wieder in Erinnerung rufen, dass ein einziges vagabundierendes hartes Korn ausreicht. "Vor dem Polieren, nach dem Schleifen, Händewaschen nicht vergessen". Oder so.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    "Time to take a BATH!"
    (Mel Bartels)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehr schön [:D]


    Material liegt schon rum, hat sich aber bisher geweigert, sich selber zusammen zu bauen [:p] . Erst mal aber Foucault / PDI fertig bauen, da geht es nur noch um die Endmontage.




    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hi Robert,


    ich bin zwar kein Spiegelschleifer- aber hast du am Spiegelrand keine Fase angeschliffen? Auf deinen Fotos ist da eine sehr scharf verlaufende 90° Kante zu sehen- das provoziert doch Muschelbrüche geradezu. [B)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    nein, nein, da ist schon ein Fase :)
    Alle Bilder der Kante zeigen einen Bereich mit gerichteten Riefen, das ist der Fasenbereich. Diese hat ungefähr 45°.
    Du hast diesen Bereich vielleicht mit der Spiegelseite verwechselt, die sieht man nicht auf den Bildern.
    Nicht vergessen, das sind Mikroskopbilder bei 60x, ziemlich genau von oben, d.h. das Bild zeigt nur ca. 6x4mm.



    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo werte Glasquäler,


    was, schon so lange her? Schon fast eineinhalb Jahre seit meinem letzten Eintrag?


    Nun, das Leben hat manchmal auch andere Überraschungen übrig und so bleiben "unwichtigere" Dinge liegen. Ausserdem sass die Angst über erneute Kratzer kurz vor Vollendung des Spiegels immer noch tief.


    Ende Juli waren wir eine Woche in den Bergen in den Ferien und ich habe mir einige Nächte um die Ohren geschlagen: Neowise, Milchstrasse, Andromeda. Anfängerbilder zwar, aber auch hier ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Vielleicht stell ich die Bilder mal ins Forum.


    Auf jeden Fall war klar, dass es nun keine Ausrede mehr gab, der Spiegel muss endlich fertig werden.


    Am letzten Donnerstag hab ich dann den Pechklumpen von Stathis in den Tiefkühler gelegt und am Freitag mit einem Hammer zerbröselt. Der Klumpen war sorgfältig in zwei Tüten verpackt, allerdings würde ich das nächste Mal eine dritte drüberstülpen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte die erste Riesensauerei gehabt [}:)] .


    Am Samstag hatte ich drei Stunden für mich alleine und legte los.
    Ich hatte schon vor längerem auf der Webseite von Ed Jones (https://opticaleds.com/) Filme über ATM auf Youtube gefunden, in denen er über diverse ATM Themen berichtet. Ein Film handelt von seiner "Ed's Pizza Method" zum Herstellen einer Pechhaut. Auch wenn im Film deutlich wird, dass er als Meister seines Faches alles locker aus dem Ärmel schüttelt, wollte ich diese Methode auf jeden Fall ausprobieren. Versuch macht kluch. Ich will da nicht in Details gehen, einfach den Film angucken:

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    Also hatte ich mir eine mobile Induktionsherdplatte mit Zusatzheizplatte (für nicht Induktionsherdtaugliche Pfannen) besorgt. Sollte das nicht gehen,
    hätten wir im schlimmsten Fall eine Kochplatte zum Campen [8D] .
    Also alles auf dem Tisch auf der Gartenterasse aufgestellt (Pech stinkt ja bekanntlich gewaltig, sagt man) und losgelegt.
    Herdplatte aufbauen, Schale aus Alufolie mit Tool als Form herstellen, Pechkrümel und Brocken reinlegen, einschalten:



    Erst mal ganz vorsichtig auf 80°C (man kann direkt die gewünschte Temperatur einstellen). Nach zwei Minuten wird das Pech flüssig,
    meine erste Befürchtung, dass die Alufolie sich nicht mit dem Induktionsherd verträgt, bewahrheitet sich nicht
    (für Insider, da es eine Folie ist, können wie bei Trafoblech kaum Wirbelströme entstehen). Das prinzip funzt also [8D] .
    Also ein bisschen mehr Dampf, 120°C. Das Pech fängt lokal an zu blubbern, Dämpfe steigen auf. Also zurück auf 100°C. Perfekt.
    Nach kaum 10min ist das Pech gleichmässig flüssig. Kein Rauch, kein Gestank, nur der typische Geruch.
    Notfalls könnte man das also mit dieser Methode auch drinnen machen, gute Belüftung vorausgesetzt. Die Temperatur des Pechs ist etwa 90°C:


    Etwas umrühren, dann die Platte vom Herd genommen und auf ein Kuchengitter gestellt:


    Bei ca. 60°C hole ich im Backofen auf ca 35°C
    vorgewärmten Spiegel und das Tool raus (nein, da glüht nichts orange, das ist die Backofenbeleuchtung [:D]):


    Spiegel, Pechsuppenteller elegant (so wie Ed) rüeberschieb. Sch...e, da klebt was . Beim Rühren mit einem Holzstab habe ich die Alufolie beschädigt.
    Also die ganze Chose in den Kühlschrank und dann Pech vom Alu trennen und die Pechresten auf der Induktionsplatte mit Benzin wegwischen.


    Ok, ein Feld zurück. Also doch eine zweite Alufolie drunter und Vorsicht beim Rühren. Resp, ich lass das rühren gleich. Dieses Mal klappt alles, bei ca. 90° abkühlen auf unter 60°C:


    Ist das Tool auf ca. 40°C vorgewärmt hält die Pechhaut bei ca 55°C perfekt.


    Ich versuche, die Alufolie abzuziehen. Bei Ed sieht das ganz einfach aus, bei mir endet das in einer endlosen Aktion mit Pinzette.
    War ja klar: das Pech muss *kalt* sein. Also nächstes Mal Geduld und das Tool erst mal in den Kühlschrank.
    Am Schluss ist aber alles Alu weg. Nun kommt doch noch ein stinkender Teil: mit dem Lötkolben Kanäle rausschmelzen. Das geht ganz gut,
    Ich muss nächstes Mal einfach tiefere Kanäle machen (nach einer h Polieren waren die ersten Kanäle zu). Überschüssiges Pech mit Stechbeitel abklopfen. Feddisch.


    Dann Pressen: Tool mit Pechhaut, Fliegengitter, Spiegel, 5kg Hantelgewicht. Nach ca. 1/2h trenne ich Spiegel und Fliegengitter von der Pechhaut und mach erst mal Pause:


    Fazit. Eds Pizza Methode zaubert bei etwas Übung in weniger als 1h eine gebrauchsfertige Pechhaut hin. Kein Gestank, kein Umgiessen von flüssigem Pech. Da die Alufolienschale dünn genug ist, dass sie sich dem Spiegel anpasst, ist der Aufwand fürs anschliessende Anpassen vernachlässigbar.


    Am Abend dann lege ich los. Wider alle Empfehlungen werde ich draussen im Garten polieren. Die Pechhaut sieht ganz gut aus, die Kanäle sind wie schon geschrieben, sehr knapp:



    Ich rühr die CeO Sauce an und lege los. Nach ca. 2min passt die Pechhaut perfekt, nach 10min 100% Kontakt.
    Kein Aquaplaning, kein kippen, flutscht einfach (Bild schlecht, das Licht in der Dämmererung war sehr schlecht:


    Es ist, wie gewünscht, anstrengend, es sind weiche Bewegungen möglich. Ich habe vor, 2h zu polieren.
    Erst 1h MOT (um die Pechhaut beobachten zu können), regelmässig ein paar Spritzer Wasser dazu, alle 20min ein paar Tropfen CeO.
    Nach 1h zieht ein Gewitter auf, ich muss mich unter den Balkon zurückziehen. Ausser einem jungen Igel, der das Gewitter in der Ecke der Terasse abwettert, traut sich niemand mehr raus...
    Nach einer weiteren Stunde TOT pack ich zusammen. Es schüttet wie aus Kübeln, ideal, um Duschvorhang (Tischschutz) und Antirutschmatten auswaschen zu lassen.


    Der Spiegel fängt schon an, zu glänzen, allerdings ist immer noch ein matter Schleier zu sehen. Der Lasertest zeigt noch deutlich an, in der Mitte allerdings schon weniger.
    Ich werde in nächster Zeit also v.a. TOT polieren (4 TOT, 1 MOT).


    Heute Morgen erster Foucaulttest (kein Bild, werde ich vielleicht heute Abend nachholen. Wie zu erwarten, der Rand ist noch nirgends,
    ansonsten sieht der Spiegel aber flach aus. Die Richtung stimmt!


    Stay tuned [:)]

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • So, es geht weiter.


    Gestern habe ich mal mein Slitless Tester Funktionsmuster hervorgekramt (das sich hartnäckig für ein Seriemodell hält), auf ein Stativ gestellt (selbstverständlich haben wir keine Schraubzwinge zur Hand), Spiegel in den Teststand gestellt (Ikea Holzkiste, zwei Igus Lager aus Kunststoff, drehbare Holzklammer als Absturzsicherung) und dann mit zartem Klopfen den Tester so "positioniert", dass ich glaubte, etwas zu sehen [:p]


    Nach 2h ist natürlich noch nicht viel zu erwarten, aber das Bild war beruhigend. Keine zerklüftete Landschaft, Zentrum so etwas wie flach, Kante matt und knapp als Kraterrand zu erkennen.
    Ok, also weiter mit TOT, wie geplant.
    Am Nachmittag mach ich kurz die zugeschütteten Kanäle auf, es sind nur drei Stück.
    Dann gestern Abend die Pechhaut warm gepresst. Tool kurz in warmes Wasser, CeO Suppe, auflegen, 2.5kg Hantel. Nach 5min Versuch, passt.
    1 1/2h TOT (wollte eigentlich 2-3h arbeiten, aber es wurde dann zu kalt draussen. Wie war das nochmal mit konstanter Arbeitstemperatur...?). Die Pechhaut sitzt perfekt und saugt richtig. Es ist ein deutlicher Widerstand zu spüren.
    Bin dann wieder wach, als das Tool einmal über den Spiegel abkippt [;)]. Ich mache 1/3 bis 1/2 W mit viel Überhang.
    Dann noch ein paar Mikroskopbilder. Die Oberfläche glänzt schon merklich mehr. Bilder immer von Kante nach innen.
    Bei 60fach:







    Bei 200fach:





    Ich würde mal sagen, aussen 1 Stathis, innen 1-2.


    Übrigens, lasst euch nicht beirren. Die Bilder wurden mit Jitsi bearbeitet. Ich habe einen Schatten (Südost) angewendet, so dass die Pits deutlicher sichtbar werden. Staub, Fussel und Wasserreste sehen dann natürlich auch schrecklich aus haben aber eine andere Struktur. Dies rote Farbe ist ein Permanentmarker zum fokussieren des Mikroskops.


    Heute Morgen wird der Tester besser auf ein Stativ geschraubt. Es ist immer noch Klopfen angesagt, aber es ist schon Welten leichter, ein vernünftiges Bild zu erhalten. Damit ich den ungefähren Stellort für das Stativ wiederfinde, zieren jetzt drei rote Kreuze den Linoleumboden [:p]


    Dann Kamera hinten angestellt und zwei Bilder gemacht.


    Normales Foucaultbild:



    Na also, geht doch [8D].
    Die Oberfläche ist, für den Anfang, ok. Die Mitte ist ok, da wird sich bei TOT ein grösserer Berg bilden. Der Rand braucht noch einiges an Arbeit, also weiter mit TOT mit den gleichen Bewegungen.


    Frage in die Runde der Experten: macht es Sinn, hier etwas Druck auf die Kante zu geben oder soll ich so weiter machen?


    Messung der Brennweite mit Massband (nicht sehr genau, das muss ich dann mal auf der optischen Bank im Verein genau machen, für den Moment reichts): 880mm. Die zweite Runde Feinschliff hat also etwas Brennweite gekostet (sie war bei 900mm). Passt also auch [8D]. Nachtrag: Krümmungsradius ist 1792mm, Brennweite also 896mm. Spot on [8D]


    Das zweite Bild ist der Linealtest:



    Scheint alles ok zu sein. Nach 3.5h ist der "zurückgebliebene" Rand sicher noch kein Thema, das sollte mit der weiteren Politur besser werden (erst mal alle Pits wegbügeln, vor 8-9 Stathis werde ich nur beiläufig auf die "Figur" (nein, nicht meine, da ist eh Hopfen und Malz verloren [:D]) achten).


    So, das wars vorerst. Es geht voran [:)]


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich nochmals 2.5h poliert (1.5h TOT, 1h MOT).
    Die Pechhaut saugt immer noch perfekt, ein kurzes warmpressen hat genügt.
    Nach nun 6h polieren (4h TOT, 2h MOT) sieht die Spiegeloberfläche so aus:



    TOT mit 1/3 und viel Überhang, MOT mit 1/3 mehr oder weniger mittig.
    Was meint ihr, 5 Stathis? Nochmals 4h, dann sollte der Spiegel durch sein.


    Was er auf jeden Fall ist: sphärisch:



    Der Linealtest zeigt eine etwas breitere Kante. Muss ich da schon aufpassen wegen abgesunkener Kante?



    Ich werde heute Abend nochmals eine 2h Runde polieren (1h TOT, 1h MOT) und dann sehen, was sich geändert hat.
    Welche Strichführung empfehlt ihr, um eine Abgesunkene Kante zu verhindern? Kurze Striche bei TOT? MOT habe ich keine Bedenken, das bearbeitet ja v.a. die Mitte.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert,


    schön, dass es bei dir weiter geht. Die Pechhaut sieht etwas unsymmetrisch aus, aber so lange sie funktioniert, passt es ja.
    Ich mache das Pech im heißen Wasserbad weich und drücke die Kanäle mit einer Metallschiene ins noch weiche Pech:
    http://www.stathis-firstlight.…gelschleifen/pechhaut.htm
    Mit dem Lötkolben stinkt mir zu sehr und dauert mir zu lange.


    Beim Linealtest hast du die Messerschneide zu stark eingfahren und die Fläche schon komplett dunkel gestellt. So siehst du nur die Kanten selbst. Die Fläche sollte noch etwas sichtbar sein, um zwischen Linealkante und Spiegelrand vergleichen zu können.


    Siehe bei Alois:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=11206
    oder bei mir an der fast Sphäre:
    http://www.stathis-firstlight.….3/pics/foucault_edge.jpg


    Auf dem Foucaultbild darüber sieht man schon einen Randabfall.
    Wie bist du zur Sphäre gekommen? Genau so würde ich weiter machen und den Randbereich weiter beobachten. Komplett scharf kriegt man ihn bei kleinen Spiegeln selten. Ein kleiner Randabfall ist jedoch nicht schlimm, da man ja ohnehin parabolisieren muss. Es darf nur nicht stärker sein, als es der Parabel entspricht.


    Wie viele Polierstunden hast du jetzt hinter dir? Wie schnell polierst du? (Striche/ Sekunde). Im Sommer sollte ein so kleiner Spiegel nach ca. 5-8 Stunden auspoliert sein.

  • Hallo Stathis,


    Ja, wurde auch Zeit, dass ich das endlich durchziehe :)


    Vielen Dank für Deine Erläuterungen.


    Zur Pechhaut: ich habe die Kanäle bewusst unregelmässig geschnitten. Vielleicht muss ich sie wieder vergrössern. Da sie aber zur Zeit sehr gut läuft, lass ich sie lieber, wie sie ist.

    Linealtest: ich stell noch ein weiteres Bild ein, das nicht so verdunkelt ist. Dort ist der Randabfall deutlicher zu sehen:



    Sphäre: ich habe als Resultat des ersten Foucaultbildes 1/2h TOT mit viel Überhang gearbeitet, dann war der Spiegel sphärisch.
    Die 1.5h TOT und 1h MOT haben daran nichts mehr geändert. Allerdings ist der Randabfall etwas grösser geworden.
    Ich werde heute Abend nochmals 1h TOT, aber mit kurzen Strichen und ohne Überhang und 1h MOT machen. Die Pits müssen ja überall noch weg, v.a. Am Rand. Danach wird sich zeigen, ob ich morgen nochmals 1-2h brauche.


    Bis jetzt habe ich 6h poliert, mit eher wenig Druck (Eigengewicht Tool + etwas Handdruck. Strichfrequenz 0.6-1Hz (hin und zurück). Das Gleiten fühlt sich sehr homogen an, weder Pfeifen noch ruckeln.
    Ich denke, dass ich bei TOT eher zurückhaltend bleiben muss (kurze Striche, kein Überhang), dann sollte der Randabfall nicht mehr werden.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert,


    ja, dieser Linealtest ist perfekt und zeigt schön den Randabfall.
    Das ist aber noch ein Moderater Abfall und sollte sich gut korrigieren lassen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke, dass ich bei TOT eher zurückhaltend bleiben muss (kurze Striche, kein Überhang), dann sollte der Randabfall nicht mehr werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann optimal sein, muss aber nicht. Eine gleichgroße Pechhaut wirkt am Rand naturgemäß schwächer, da das Pech zum Rand hin etwas mehr abfließen kann. Dadurch ist der effektiv wirksame Pechhautdurchmesser immer etwas kleiner als das Tool. Wenn man die Stiche gar zu kurz macht, kriegt der extreme Rand zu wenig Politur und bleibt mit einem zu langen Krümmungsradius zurück. Man muss also den richtigen Überhang finden und der kann sehr individuell sein.


    Ich poliere gerne etwas schneller, bei der Größe z.B. 1,5-2 HZ für ein Hin und zurück oder komplettes Oval. Zusätzlich drehe ich Spiegel oder Tool etwas mehr um die eigene Achse beim überfahren des Randes.
    Ich bilde mir ein, dass so die Pechhaut weniger Zeit hat, sich anzupassen und ausgleichender wirkt. Bei mir funktioniert das jedenfalls.


    Bin gespannt, wie es sich bei dir entwickelt. Ich würde immer nur eine Sorte Strichführung machen und das jeweilige Ergebnis im Foucault anschauen. Nur dann weißt du ja, wie der jeweilige Strich wirkt.

  • Hallo Stathis (und alle anderen auch :) ),


    besten Dank für Deine Nachricht.


    Ich habe vorgestern nochmals 2h poliert (1h TOT mit 1/4 "Strichen", also eigentlich eher oval mit kaum Überhang und 1h MOT mit 1/3 Strichen gerade)
    gestern morgen je eine 1/2h TOT und MOT mehr oder weniger 1/3 Striche.


    Das Resultat der ersten Runde kann sich sehen lassen, die abgesunkene Kante hat abgenommen! Ausserdem haben die Pits erheblich abgenommen, so zwischen 5 - 6.




    Die Runde gestern Morgen hat nochmals was gebracht, es ist deutlich zu sehen, dass die Pits abnehmen (aussen immer noch 5, da braucht es noch was, innen 6 - 7, im Zentrum 6).



    Der Spiegel ist ziemlich sphärisch, die Kante schön scharf.



    In der Mitte scheint sich ein Berg zu bilden, da sind auch noch etwas mehr Pits.
    Ausserdem scheint die Oberfläche etwas unruhig zu sein (die geraden Störstellen sind Schlieren der Reinigung mit Isopropylalkohol). Ich vermute, dass das mit der höheren Poliergeschwindigkeit zu tun hat.


    Ich werde in diesem Stil weitermachen, dass es jetzt noch so viele Pits hat, ist sicher dem Umstand geschuldet, dass ich nur eine kurze Endrunde Feinschliff gemacht habe (aus Angst, mir wieder Kratzer einzufangen). Das rächt sich jetzt. Ist aber ok, es bessert ja sichtbar.


    Wenn ich keine (als fast keine) Pits mehr vorfinde, werde ich noch je eine 1/h TOT und MOT neutral gaaanz langsam und mit dünner Emulsion polieren, um die Oberfläche zu glätten.
    Dann gehts ans Parabolisieren.




    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    und weiter gings. Ams Samstag 1h, am Sonntag zwei Stunden.
    Was definitiv etwas bringt, um eine (schwache) abgesunkene Kante zu behandeln: TOT mit kurzen (1/4 - 1/5 Strichen, oval und ohne Überhang).


    Ein Berg in der Mitte lässt sich sehr schnell (!) mit 1/2 Strichen MOT mit viel Überhang und Druck auf die Spiegelkante abbauen. Ich hab mich auf 10min beschränkt, zum Glück. Mehr und ich hätte eine Tagebaugrube erhalten.


    Und so sieht der Spiegel jetzt aus:



    Knallsphärisch, Kante (fast) sauber. Das müsste sich beim Parabolisieren erledigen.


    Nur aufgrund diese Bildes könnte ich geneigt sein, die erlösende Meldung abzusetzen. Wenn nicht, ja wenn nicht auch noch folgendes Bild zu zeigen wäre:



    Man sieht, in der Mitte bin ich fast durch, der Rand aber zeigt noch einige, wenn auch flacher werdende, Pits, die natürlich weg müssen. Der Lasertest zeigt das auch deutlich. Der Riss auf den Bildern der Kante ist vom Sturz des Spiegels ins Waschbecken und wird wohl nicht ganz weggehen. Er ist aber so klein, dass man das grosszügig ignorieren kann. Einzig das Verhalten des Sturzschadens beim Beschichten ist mir noch nicht ganz klar. Wir werden sehen...


    So, Frage in die geneigte Runde: wie weiter? Ich würde jetzt nochmals je 1 - 2h TOT und MOT mit neutralem Strich, etwas Überhang und ohne Zusatzdruck polieren.
    Nach der Hälfte und am Ende messen und dokumentieren. Ist das sinnvoll?


    Abschliessend noch: es ist wirklich verblüffend, wie der schon länger glänzende Spiegel so gegen Ende zu nochmals einen Zahn zulegt. Die Messungen gestern am Foucaulttester waren so empfindlich, dass deutlich auch kleinste Luftbewegungen zu sehen waren. Ich werde mir da vermutlich noch was überlegen müssen. Ground Zero des Treppenhauses stellt sich nun als suboptimal heraus. Ich musste mich, nach notwendigen Manipulationen, wegbewegen und dann ein paar Minuten warten, bis ich eine Aufnahme machen konnte. Sonst hätte man ausser Schlieren nichts gesehen.


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    Weiter gehts: 1h TOT 1/3 mit Überhang, 1/2h MOT 1/3. Es bessert [8D][8D]:



    Nur die Kante hat noch Pits (8 - 9 Stathis), innen ist "alles sehr sauber" (tm Loriot [:D]) (9.9 - 10 Stathis). Nochmals 2h, dann sollte ich durch sein (ich werd jetzt keine Spielchen mit Druck oder anderem mehr starten, ich nehm mir die Zeit, so wie es jetzt läuft, stimmt die Richtung [:)]).


    Die abgesunkene Kante ist zurück:



    D.h als nächstes 1h 1/3 TOT mit Überhang, 1h TOT mit 1/5 TOT ohne Überhang zum Putzen der Kante. Dann wieder Messen.


    Mehr als 2h am Stück gehen im Moment nicht, mein rechtes Handgelenk rebelliert.


    Keine Ahnung, weshalb ich so lange brauche für den Rand, aber ich habe die Vermutung, dass weitere 20 - 30 Wets 3u Schleifen geholfen hätten. Aber eben, da war die Angst, sich wieder Kratzer einzufangen...


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    Es geht voran, allerdings nicht ganz überall so, wie ich mir das vorstelle.
    Bis auf wenige Stellen am Rand ist der Spiegel auspoliert. Ausserdem ist er sphärisch und der Rand flach (ohne spezielle Massnahmen).
    Die Pit-Nester machen mir allerdings zu schaffen. Ich habe den Eindruck, dass diese Stellen nicht wirklich drankommen beim Polieren und ich auf der Stelle trete. Nicht ganz, der Lasertest zeigt auf jeden Fall Fortschritte, aber im Gegensatz zu Mitte bis ca. 1cm vom Rand, wo keine Reflexionen mehr sichtbar sind, ist es am Rand doch deutlich heller. Nach gut 3h polieren TOT würde ich aber mehr Wirkung erwarten.


    Ideen, Tipps? Soll ich den Rand härter drannehmen (TOT, 1/2)? Die Kante zeigt mir verdächtig kaum Randabfall (mehr), ich vermute mal, dass da etwas beherztere Herangehensweise drin liegen müsste.


    Wenn der Rand dann soweit sauber Ist, kann ich tatsächlich ans parabolisieren gehen. So weit war ich noch nie [:p]


    Vielen Dank für Tipps und Tricks und herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert,
    der leichte Randabfall ist ein Überbleibsel vom Feinschliff.
    Um sowas zu verhindern sollte man darauf achten dass die Politur immer
    den Rand mitnimmt - z.B. mehr TOT als MOT polieren. Wenn die Sphäre
    erst mal drin ist, ist es sehr zeitaufwendig mit dem Volltool on Top
    den Rand scharf zu kriegen (lange Striche und Druck auf die Kante kann
    da leicht schiefgehen) Falls du mit dem Rand noch nicht zufrieden bist
    würde ich empfehlen in die Pechhaut einen Stern mittig einzupressen
    damit bei relativ kurzen Strichen ( 1/4) der Rand stärker poliert wird.
    Der entstehende Berg in der Mitte lässt sich mit einem Sterntool leicht
    wieder abtragen (Richtung Parabel)
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo Joachim,


    Danke für die Antwort.
    Ich habe überwiegend TOT 10.5h TOT, 6h MOT) poliert, der (zeitweise) Randabfall Ist eher besser geworden.
    Das mit dem Stern wäre eine Möglichkeit.
    Ich muss noch erwähnen, dass die Pits nicht mehr tief sind, sie haben sich seit 2h TOT einfach kaum mehr verändert.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • So, hier noch Bilder.


    Das ist die Stelle mit den meisten Pits (sieht aus, wie mit der Schrotflinte gestreichelt...). Vergrösserung 60 fach, ein Teilstrich sind 0.1mm:



    Das ist wie gesagt die schlimmste Stelle, der Rest hat vereinzelt Pits und ein paar kurze Kratzer.
    Kratzt das nur noch am Ego oder brauchts da noch etwas Randbearbeitung?


    Hier noch zwei Foucaultbilder. Die Schmierereien sind Spülmittelreste, die ich auch mit Isopropylalkohol nicht weggebracht habe. War wohl etwas grosszügig beim waschen. Wird nicht mehr passieren, versprochen :)


    COC:



    Sieht ziemlich flach aus.


    Linealtest:




    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    ich habe mal etwas abgewartet, damit sich der Spiegel etwas beruhigen kann und dann nochmals eine Messreihe durchgeführt. Das Resultat ist hier zu sehen (von links nach rechts und oben nach unten:
    -3mm -2mm -1mm
    0mm 1mm 2mm
    3mm "Rand "gerade"" Linealtest




    Mir ist nun nicht mehr ganz klar, was ich hier eigentlich sehe:
    - Schaut man sich das 0mm Bild an, haben wir einen Berg und einen etwas abfallenden Rand
    - Schaut man sich das 1mm Bild an, haben wir eine flache Mitte und einen aufsteigenden Rand
    - Ist der "Fokus" für den Linealtest korrekt?


    Was bedeutet das für die weitere Politur? Kann ich nun herzhaft am Rand arbeiten und damit wenigstens einen Teil der verbleibenden Pits weghobeln oder wäre das eine schlechte Idee?


    Ich fände es schade, so viele Pits am Rand (auch wenn es "nur" etwa 1mm ist) stehen zu lassen, wenn ich die mit einer gezielten Bearbeitung des Randes entfernen oder zumindestens noch wesentlich verkleinern könnte. Ich hatte nämlich weiter innen (und an anderen Stellen des Randes) ebenfalls solche Pits und die sind nun weg.
    Was sicher bleiben wird sind Reste des Sturzschadens, aber die sind kaum mehr zu sehen an der Oberfläche.
    Anderseits würde es mich zienlich angurken, mir einen abgesunkenen Rand einzufangen, den ich dann nur noch mit däumeln wegkriege (hatte ich in Take one schon mal versucht. Geht gut, ist aber eine Plackerei, auch bis die Grobarbeiten wieder weg sind).


    Ich wäre dankbar für Interpretationshilfe, ich steh da im Moment etwas auf dem Schlauch. (Originalbilder gerne per Email, wenn jemand genauer hinschauen will).


    Vielen Dank und herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert,


    der Foucaulttest zeigt dir keine Höhen und Tiefen direkt an, sondern Krümmungsradius Unterschiede (relative Schnittweiten). Erst Messwerte der relativen Schnittweiten und deren Auswertung (Integration) machen daraus ein Höhenprofil. Mit genug Erfahrung kann man auf die Auswertung verzichten und im Kopf aus den Krümmungsradius Unterschieden ein Profil interpretieren.


    Ich sehe:
    1. Im Zentrum einen etwas längeren Krümmungsradius (am besten zu sehen im vorletzten Bild "Rand gerade"). Das ergibt einen leichten Berg im Zentrum
    2. Einen ca. 4-8 mm breiten Randbereich mit längerem Krümmungsradius (am besten zu sehen bei Bild 0mm und 1 mm). Das ergibt einen "abgesunkenen Randbereich"
    3. In der ca. 70-85% Zone einen kürzeren Krümmungsradius als bei 1 und 2 (am besten zu sehen im vorletzten Bild "Rand gerade").
    4. Scharfe Kante (am besten zu sehen im Linealtest)


    Dieses Gesamtbild hat sich seit deinem Posting Erstellt am: 22.08.2020 : 10:53:09 Uhr nicht wesentlich geändert. Im Großen und Ganzen sehe ich einen nicht ganz sphärischen Spiegel, aber zonenfrei genug zum parabolisieren.


    Ein gut bis 3 my ausgeschliffener Spiegel dieser Größe poliert mit gutem Ceroxid nach ca. 4-8 Stunden aus. Wenn es so deutlich länger dauert, ist dies ein Zeichen, dass der Feinschliff nicht optimal war. Wenn die Mitte schnell genug auspoliert, der Rand jedoch so weit hinterher hinkt, kann es auch an einer zum Rand hin schlecht passenden Pechhaut liegen. Oder die Strichführung ist ungünstig und poliert den Rand zu wenig mit. Bei dir vermute ich eine Kombination aus all dem.


    Wenn du diese Randpits weg bekommen möchtest, bleibt dir nichts anderes übrig, als TOT mit ca. 1/3 bis maximal ab und 1/2 Strichen weiter zu polieren.


    Du kannst die Pits natürlich auch ignorieren. Wie Joachim schon schrieb, ist es nur Kosmetik und wirkt ähnlich wie etwas Staub auf dem Spiegel. Wirklich wichtig ist am Ende die genaue Parabelform.

  • Hallo Stathis,


    vielen Dank für Deine Erläuterungen.


    Es kam vielleicht nicht so klar rüber: mir ist schon klar, dass der Foucaulttest die Differenz (die Ableitung) zur Kugeloberfläche anzeigt. D.h. Berge und Täler sagen ohne Zusammenhang erst mal nicht viel aus.
    Was mich etwas unsicher gemacht hat war die exakte Position für eine sinnvolle Aussage über den Rand. Und da mir die verbleibenden Pits aufgefallen waren hat mich insbesondere dieser Bereich interessiert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    1. Im Zentrum einen etwas längeren Krümmungsradius (am besten zu sehen im vorletzten Bild "Rand gerade"). Das ergibt einen leichten Berg im Zentrum
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist schon mal nicht schlecht, der Zentralberg ist ja (noch) kein Problem.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    2. Einen ca. 4-8 mm breiten Randbereich mit längerem Krümmungsradius (am besten zu sehen bei Bild 0mm und 1 mm). Das ergibt einen "abgesunkenen Randbereich"
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das erklärt auch die verbleibenden Pits. Wenn die Pechhaut da nichts tut, ändert sich natürlich auch nichts...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Dieses Gesamtbild hat sich seit deinem Posting Erstellt am: 22.08.2020 : 10:53:09 Uhr nicht wesentlich geändert. Im Großen und Ganzen sehe ich einen nicht ganz sphärischen Spiegel, aber zonenfrei genug zum parabolisieren.


    Ein gut bis 3 my ausgeschliffener Spiegel dieser Größe poliert mit gutem Ceroxid nach ca. 4-8 Stunden aus. Wenn es so deutlich länger dauert, ist dies ein Zeichen, dass der Feinschliff nicht optimal war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da schein ich wirklich noch einiges nicht im Griff zu haben. Ich war eigentlich der Meinung, die Pechhaut passt. Ich werde sie vor der nächsten Runde nochmals aufbereiten (Kanäle wieder weiter öffnen und dann warm pressen. Eine neue möchte ich eigentlich nicht machen, dafür ist sie doch zu wenig schlecht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn die Mitte schnell genug auspoliert, der Rand jedoch so weit hinterher hinkt, kann es auch an einer zum Rand hin schlecht passenden Pechhaut liegen. Oder die Strichführung ist ungünstig und poliert den Rand zu wenig mit. Bei dir vermute ich eine Kombination aus all dem.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Feinschliff: einverstanden.


    schlecht angepasste Pechhaut: gegen Schluss zu vermuten. Vielleicht habe ich die letzten Male zu wenig lang warm gepresst.


    Strichführung: denke ich nicht, 1/3 TOT mit Überhang müsste ja eigentlich den Rand bearbeiten.


    Dass die Politur insgesamt so lange gedauert hat (auch für die Mitte) ist wirklich nur mit zu wenig 3u Feinschliff zu erklären. Nach 3h haben sich erste grössere Bereiche unter dem Mikroskop gezeigt, die glatt und glänzend ausgesehen haben, es waren also definitiv tiefe Ausreisser, die für die restlichen Stunden gesorgt haben.
    Ich war da zu optimistisch mit dem, was ich am "Ende" des Feinschliffs im Mikroskop gesehen habe.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn du diese Randpits weg bekommen möchtest, bleibt dir nichts anderes übrig, als TOT mit ca. 1/3 bis maximal ab und 1/2 Strichen weiter zu polieren.


    Du kannst die Pits natürlich auch ignorieren. Wie Joachim schon schrieb, ist es nur Kosmetik und wirkt ähnlich wie etwas Staub auf dem Spiegel. Wirklich wichtig ist am Ende die genaue Parabelform.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es geht ja nur um den äussersten mm und auch nur bei wenigen Stellen. Ich überleg mir mal, was ich da mache.


    Grundsätzlich bin ich nicht unzufrieden mit der Entwicklung: ich habe einen fast auspolierten Spiegel mit annähernd sphärischer Kurve. So weit weg wie das erste Mal bin ich also definitiv nicht [;)] .


    Dieses Mal endet es mit einem guten Spiegel! Bin auf jeden Fall gespannt, wie das Parabolisieren läuft.


    Vielen Dank nochmal für die Hilfe, ich freue mich auf jeden Hinweis, auch auf kritische Bemerkungen (fördert das kritische Denken [8D])


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Robert


    Bin neu dabei: Bin ich richtig, dass Du einen 150er Spiegel machst, was ich eine sehr gute Idee finde. Wie gross ist der Krümmungsradius? Habe ich vielleicht übersehen.


    Eine abgesunkene Kante wurde wiederholt erwähnt und ist sichtbar. Dass es am Rand noch Pits hat passt gut dazu und lässt vermuten, dass sie ausgeprägt ist. Ich finde es anhand des Foucault sehr schwierig, dies nur einigermassen zu quantifizieren.

    Wenn Du einen Sterntest machst mit Deinem noch sphärischen Spiegel (Punktquelle z.B. Laserdiode statt Spalt, Okular statt Schneide) kannst Du gut sehen, wie "ernst" die Situation ist und Du kannst den Rand des Spiegels abdecken soweit bis die intra- und extrafokalen Bilder identisch sind. Am parabolisierten Spiegel wirst Du vermutlich ebenso viel abdecken müssen. (Wenn ich das auch noch genauer wissen will, mache ich einen Roddier Test in derselben Konfiguration.)


    Mit Gruss, Beat

  • Hallo Beat,


    besten Dank für Deine Antwort.


    Du hast recht, es ist ein 150mm Spiegel, Krümmungsradius soll 1800mm, ist 1792mm ([:o)]).


    Ich denke, wie Stathis schon geschrieben hatte, dass die abgesunkene (resp. zurückgebliebene) Kante die Folge mehrerer Probleme waren (die ich im übrigen schon in meiner ersten Runde hatte):
    - 3u Feinschliff nicht lange genug
    - Pechhaut nicht gut angepasst
    - weitere "Anfängerfehler"


    In der Zwischenzeit ist einiges passiert (siehe nächste Nachricht), die Probleme sind nun (fast) behoben.


    Herzliche Grüsse


    Robert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: BeatK</i>
    <br />Hallo Robert


    Bin neu dabei: Bin ich richtig, dass Du einen 150er Spiegel machst, was ich eine sehr gute Idee finde. Wie gross ist der Krümmungsradius? Habe ich vielleicht übersehen.


    Eine abgesunkene Kante wurde wiederholt erwähnt und ist sichtbar. Dass es am Rand noch Pits hat passt gut dazu und lässt vermuten, dass sie ausgeprägt ist. Ich finde es anhand des Foucault sehr schwierig, dies nur einigermassen zu quantifizieren.

    Wenn Du einen Sterntest machst mit Deinem noch sphärischen Spiegel (Punktquelle z.B. Laserdiode statt Spalt, Okular statt Schneide) kannst Du gut sehen, wie "ernst" die Situation ist und Du kannst den Rand des Spiegels abdecken soweit bis die intra- und extrafokalen Bilder identisch sind. Am parabolisierten Spiegel wirst Du vermutlich ebenso viel abdecken müssen. (Wenn ich das auch noch genauer wissen will, mache ich einen Roddier Test in derselben Konfiguration.)


    Mit Gruss, Beat


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    darf ich vorstellen?


    Ihre Majestät, Odysseus:



    Nach 30 Jahr^^^^Monaten Irrfahrt hatten die Götter endlich ein Erbarmen und aus dem gequälten Stück Glas wurde doch noch ein Spiegel.


    Eine Aufgabe haben sie ihm aber noch aufgetragen: den parabolischen Magier zu bezwingen. Dann geht es endlich nach Hause [:D]


    So, jetzt im Ernst, wie bin ich zu diesem Resultat gekommen nach abgesunkener Kante und jeder Menge Restpits bis 1mm vom Rand?
    Manchmal braucht es etwas Nachdenken (Hundespaziergänge eignen sich dazu ausgezeichnet) und ein paar gute Tipps (Danke an Stathis und weitere helfende Foristen!).


    Also:
    - zuwenig bearbeiteter Rand und Pits. Da war doch mal was? Genau: Daumen. 30 Runden däumeln später sah es so aus im Foucaultbild (erstes Bild):



    Mein Daumen ist im zweiten Bild zu sehen. Na ja, sooo hatten wir nicht gewettet. Also eine alte Idee doch mal ausprobieren. Selbstklebende Filzgleiter und ein Kaffeelöffel. Filzgleiter sind eigentlich zu weich und raffeln die Kante weg. Nicht aber, wenn man ihn präzise und mit einigem Druck mit dem Stiel eines Kaffeelöffels und dem Zeigefinger der anderen Hand am Spiegelrand entlang führt.
    Resultat nach weiteren 15 Runden, Bild 3. Ein furchtbarer Rübenacker, aber das hatte ich in Take one auch schon mal. Das geht wieder weg [:p] . Die Methode funktioniert, mit einem Drehteller wäre es noch bequemer und super präzise.


    Dann Pechhaut regenerieren:
    Kanäle neu, warm pressen, dann relativ lange kalt pressen mit Fliegengitter. Sie hat nun wirklich 100% Kontakt, Versuche, ein kippeln zu spüren, scheitern (war vorher ganz schwach spürbar).


    Nach einer weiteren Stunde TOT 1/3 - 1/4 kreisende Bewegungen und es war so weit. Pits fast weg (nun lassen wir es wirklich mal gut sein):



    Spiegel bis auf etwas Unruhe um die Daumenpiste flach, Kante scharf, scheint fast wie eine Klinge. Das wird beim Parabolisieren noch weggehen:



    3mm, 2mm, 1mm
    0mm, 0mm abgeblendet, Linealtest
    -1mm, -2mm, -3mm



    Uff, das war eine Tortur. Aber eine, die sich gelohnt hat. Ich habe unglaublich viel gelernt aus diesen Fehlern und Problemen und ich bin durchaus etwas stolz, es nun geschafft zu haben.


    So, nun gehts los mit parabolisieren. Jetzt aber erst mal ein Bier [:D]


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

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