Ist es egal, wo im Strahlengang der Filter sitzt?

  • Ich hab hier einen billigen 10-Zoll-Dobson. Im Okularauszug steckt eine 2"-Verlängerung ohne Filtergewinde, damit man in den Fokus kommt.


    In diese Verlängerung stecke ich einen 1,25"-Adapter, um kleine Okulare verwenden zu können. Dieser Adapter hat ein Filtergewinde, da schraub ich meinen 2"-Nebelfilter rein. Problem 1: Mein Lieblingsokular, so ein 11mm, ist einen Tick zu lang und stößt gegen den Filter. Problem 2: Ich kann mein 2"-32mm-Okular nicht mit Filter verwenden.


    Meine Idee ist jetzt, die ganz oben erwähnte 2"-Verlängerung mit teleskopseitigem Filtergewinde zu kaufen. Ich könnte dann alle Okulare mit Filter verwenden.


    Der Filter säße dann aber sehr "tief" im Okularauszug. Meine Frage: Ist es optisch von Bedeutung, WO der Filter sitzt?

  • Hallo Tanja,


    Es gibt dafür Velängerungen (z.B. bei TS) die Du in den 1,25" Adapter einschrauben kannst. Mess einfach aus
    wieweit das Okular übersteht. Diese Dinger gibt es in 10-30mm Stücken.



    Viele Grüße


    Bernhard

  • Hallo Tanja,


    Die von Bernhard vorgeschlagene Lösung wäre in der Tat die günstigste. Und wenn Du das 2"-Okular benutzen willst, schraubst Du den Filter halt in das Okular um.
    Deine Lösung mit der 2"-Verlängerung mit Gewinde hätte natürlich den Charme, dass Du alle Okulare durchwechseln kannst ohne den Filter umschrauben zu müssen. Ich finde das nicht schlecht und würde es vermutlich genauso machen. Wo der Filter im Strahlengang sitzt, ist ziemlich egal. Ihn unten in die Verlängerung zu schrauben sollte kein Problem darstellen. Es könnte eventuell zu ein bisschen Abschattung am äußersten Rand des Gesichtsfeldes des 2"-Okulares kommen, weil der freie Durchlass der Filterfassung etwas schmaler sein wird als der Durchlass der 2"-Verlängerung. Aber ob einem das bei der Beobachtung auffällt, ist mehr als fraglich.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wolkenhimmel</i>
    Es gibt dafür Velängerungen (z.B. bei TS) die Du in den 1,25" Adapter einschrauben kannst.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    - bitte um link, weiß nicht so recht wie ich danach suchen soll


    Am komfortabelsten wäre ja wohl irgendeine Art Filterschnellwechsler. Ich verstehe aber nicht ganz, an welcher Stelle das hinsoll.

  • Hallo Tanja,


    Gemeint sind 2“-Verlängerungsringe:
    https://www.teleskop-express.d…e-und-2--Durchmesser.html


    Als Filterwechsler könntest Du ein manuelles 2“-Filterrad nehmen und anstelle der 2“-Verlängerung in der OAZ setzen:
    https://www.teleskop-express.d…ad-fuer-5x-2--Filter.html
    Das oben mit einer 2“-Okularaufnahme und unten einer 2“-Steckhülse versehen. Da muss man aber wegen der Bauhöhe aufpassen, dass Du damit noch in den Fokus kommst. Ich habe ein Filterrad im Hut meines 16“ers integriert, das ist schon eine sehr praktische Sache. Vor allem weil man Filter wechseln kann (OIII, UHC, H-Beta) ohne das Auge vom Okular nehmen zu müssen.
    Alternative zum Filterrad wäre eine Filterschublade. Ist kompakter, aber dafür musst Du zum Filterwechsel das Auge vom Objekt nehmen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Hab ich das grade richtig gelesen, son Filterrad wiegt ein halbes Kilo?! (haha, Fragezeichen-Rufzeichen-Kombo geht!) Das ist ja schwerer als mein China-Fernglas!


    Ja uff ne, dann besser so eine Schublade. Hab ohnehin nur einen Filter!

  • Hallo Tanja,


    an die Filterschublade muss auch eine 2" Okularaufnahme angeschraubt werden in der Du dann den 1,25" Adapter steckst.
    Also wird Dein OAZ um diese Teile länger. Bei meinem 30mm Okular habe ich ca. 25mm um in den Fokus zu kommen. Mit der
    Schublade oder dem Filterrad wäre ich zu weit draußen.
    Ich habe mir den Ring gekauft der immer am 1,25" Adapter bleibt. An das Filterschrauben habe ich mich gewöhnt. Aber so
    oft wechsel ich nicht.


    Danke Marcus dass Du den Link für mich gesetzt hast, muss ich noch üben.



    Viele Grüße
    Bernhard

  • Hallo Tanja,


    an die Filterschublade muss auch eine 2" Okularaufnahme angeschraubt werden in der Du dann den 1,25" Adapter steckst.
    Also wird Dein OAZ um diese Teile länger. Bei meinem 30mm Okular habe ich ca. 25mm um in den Fokus zu kommen. Mit der
    Schublade oder dem Filterrad wäre ich zu weit draußen.
    Ich habe mir den Ring gekauft der immer am 1,25" Adapter bleibt. An das Filterschrauben habe ich mich gewöhnt. Aber so
    oft wechsel ich nicht.


    Danke Marcus dass Du den Link für mich gesetzt hast, muss ich noch üben.



    Viele Grüße
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    Auf der Webseite die Du verlinken willst einfach die Adresse kopieren und im Antwortfenster hier einfügen. Einfacher gehts nicht.
    Oder oben bei „Funktion“ Eingabeaufforderung auswählen. Wenn Du dann auf das Linksymbol kickst, bekommst Du zwei Eingabefenster angezeigt, mit denen Du den Link und den im Text anzuzeigenden Platzhalter eigeben kannst.
    Mit dem Link von oben sieht das dann so aus: 10mm Verlängerung bei TS


    Hallo Tanja,


    Das Rad ist natürlich für fünf 2“-Filter gedacht und zugleich stabil genug um eine schwere Kamera verkippungsfrei zu halten. So etwas wiegt halt.
    Ob das mit der Filterschublade fokusmäßig passt, müsstest Du vorher ausrechnen:
    miss deine 2“-Verlängerung aus, wieviel optischen Weg sie hat. Und dann wieviel Fokusweg der OAZ bei eingesetzter Verlängerung und Okular nach innen noch hat. Dann die Dicke des Schubladenträgers plus Bauhöhe der 2“-Aufnahme für die Schublade minus optischer Weg Deiner 2“-Verlängerung. Das Ergebnis darf nicht größer sein als der zur Verfügung stehende Fokusweg.
    Wenn das passt, kannst Du die Schublade nutzen. Wenn nicht, schau mal nach ob Du den Fokusweg hinreichend erhöhen kannst, indem Du den HS mit den Justageschrauben etwas höhere setzt. Das geht, wenn nur ein paar Millimeter fehlen sollten. Ansonsten müsstest Du den ganzen Spiegel im Tubus höher setzen oder den Tubus kürzen. Aber da wäre die von Bernhard vorgeschlagene Lösung oder einen neue 2“-Verlängerung mit Gewinde dann doch deutlich einfacher.


    Eine Alternative wäre noch ein 2“-Filterschieber im Inneren des Tubus unter dem OAZ. Aber der dürfte bei einem 10“er von der Stange in den Strahlengang ragen und obendrein kann damit das Auszugsrohr auf dem Schieber oder gar dem eingesetzten Filter aufsetzen. Das ist nicht optimal.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Super Kommentare, danke an alle. Ich machs jetzt mal einfach und bestelle eine 2"-Verlängerung mit Filtergewinde. Beim nächsten Einsatz wird sich weisen, ob das Filterschrauben praktikabel ist.

  • Ein Nachtrag,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    ja, es ist praktisch egal wo der Filter sitzt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt, aber nur, wenn man von einer perfekten optischen Qualität des Filters ausgeht. Ist der nicht planpoliert, kann es zu Astigmatismus kommen, der auffällt, je weiter der Filter vom Okular entfernt ist. Habe ich auch erst vor kurzem lernen müssen: https://www.cloudynights.com/t…atism-with-filter-drawer/


    Ich habe sehr unterschiedliche Filter, mit unterschiedlichen Erfahrungen:


    Baader ND 0,6 Graufilter: Perfekt, gleiche Abbildung wie ohne Filter
    Lumicon OIII (alte Version): ok, aber schon Astigmatismus wenn im Filterschieber
    KSON UHC: Im Schieber völlig unbrauchbar, wenn man nicht auf strichförmige Sterne steht.


    Wichtig: Das betrifft die Nutzung im Filterschieber, direkt im Okular funktionieren alle Filter gut.


    Ist vielleicht wichtig zu wissen. Ich bestelle mir einen Baader UHC als Ersatz für den KSON.


    CS, Jan

  • Es ist ein Lumicon O-III-Filter, gekauft 2011.


    Ich werde bei einem guten Objekt mal den Filter erst vorne und dann hinten einsetzen und gucken, ob ein Unterschied feststellbar ist.


    Für den Test sollte es reichen, eine Gummidichtung oder ähnliches über die Steckhülse des 11mm zu stülpen, um zu verhindern, dass der Filter beschädigt wird. Übrigens, wäre das eine Dauerlösung, wenn ich so einen Feststellring für das 11mm nehme? Ich glaub ich hab sowas gesehen als "parfocal ring" auf China-bay. Zu befestigen mit drei Madenschrauben an der Steckhülse, damit das Okular weniger weit in den Adapter geht.


    Zusatzfrage, wenig überraschend hab ich am Filter grade den Abdruck der Okularunterseite entdeckt. Irgendwann ist es mir wohl doch mal dagegengerauscht. Schadet das? Der Kratzer scheint sehr oberflächlich zu sein.

  • Hallo Tanja,


    Jan hat grundsätzlich recht, je weiter der Filter vom Okular entfernt ist, um so höher werden die Ansprüche an die optische Qualität. Ein 2011 gekaufter Lumicon OIII dürfte aber schon nicht mehr die ganz alte Version sein, sondern die mittelalte (die neue ist erst seit ein, zwei Jahren auf dem Markt und schweineteuer). So einen habe ich auch und betreibe ihn an meinem 16"er im Filterrad im Hut unter dem Komakorrektor. Also gut 10cm unterhalb des Okulars. Beeinträchtigungen der optischen Qualität sind mir noch nicht aufgefallen. Allerdings sieht man bei dem recht harten Lumicon OIII ohnehin nicht mehr viel von den Sternen, deshalb dürften leichte Beeinträchtigungen der Sternabbildung am äußersten Rand kaum auffallen.


    So eine Abstandshülse ginge auch, wenn es wirklich nur ein paar Millimeter sind. Oder die oben genannte 2"-Verlängerung fest in der Reduzierung, ist im Endeffekt vom Handling her fast gehüpft wie gesprungen.
    Wenn der Filter nur minimal verkratzt ist, dürftest Du da visuell wenig bis gar nichts von merken. Bei den mittelalten Lumicons ist die Filterschicht auf einer Seite des Glases aufgedampft (wie bei fast allen anderen Filtern auch), deshalb äußerste Vorsicht bei eventuellen Reinigungsversuchen! Wenn Du bis jetzt nichts gemerkt hast, wirst Du es auch in Zukunft nicht tun. Also besser Finger vom Kratzer lassen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Tanja,
    es ist alles erlaubt, was hilft.


    So ein Stoppring, den man auf die Hüsle aufschraubt ist ganz sicher eine Lösung. Ich habe mir meine Okulare damit homofokal gemacht und die Ringe sind da teilweise seit Jahren angeschraubt. Es muss halt ausreichend "Fleisch" zum Einstecken in den Auszug bleiben. An einem Okular kam deshalb noch eine 20mm Hülsenverlängerung dran. Pech hat man nur, wenn die Hülse genau auf Höhe der Klemmung dann mit einer Verjüngung endet, die manche als Schutz gegen Herausrutschen auf der Hülse haben.


    Ach ja, Filtergewinde ... Filtergewinde ist nicht gleich Filtergewinde. Die Okularhersteller haben im 2"-Bereich im wesentlichen zwei unterschiedliche Gewindemaße (ich glaub 48*0,75 mm und 48*0,6 mm), die sich nur minimal unterscheiden. So passen in der Regel 2"-Filter auf beide, aber nur, weil sie nur zwei volle Gewindegänge haben und das zuwenig ist um zu verkanten. Bei Verlängerungshülsen könnte das aber problematisch werden. Das musst man dann ausprobieren oder wissen.


    Ohne Werkzeug teste ich das immer aus, indem ich ein Papierabdruck vom Gewinde mache (Streifen Papier einfach mal dagegen drücken) und es mit einer Lupe und Millimeterlineal "vermesse". Im Grunde reicht ein normales Lineal unter der Lupe schon aus. Beim 48*0,6-er sind 3 Gewindegänge weniger als 2 mm, beim 48*0,75-er sind es knapp mehr als 2mm.

  • Hi zusammen,


    zu dem von Jan angesprochenen Punkt- <i>Ist der nicht planpoliert, kann es zu Astigmatismus kommen...</i>- wenn das Glas nicht planparellel ausfällt ist das eh Glasabfall. [}:)] Dann darf man auch nicht erwarten, das die Durchlasskennlinie halbwegs passt. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist vielleicht wichtig zu wissen. Ich bestelle mir einen Baader UHC als Ersatz für den KSON.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Baader UHC-S ist vom Durchlass her sehr breit, dadurch verliert man an Kontrastgewinn. Derzeit gibt es eigentlich nur einen wirklich guten UHC-Hersteller und das ist Astronomik.


    Alternativ kann man noch den Explore Scientific OIII nehmen, als OIII vom Durchlass zu breit, aber als UHC genutzt halbwegs passend.


    Zu Filtergewinde siehe auch hier- http://www.rudolf-reiser.de/astro_atm_gewinde.html


    Gruß
    Stefan

  • Ja, das Okular hat so eine Vertiefung an der Steckhülse. Ich werde den Stoppring in diese Vertiefung setzen, sodass die Klemmung des Adapters direkt an der "Schulter" greifen kann.


    Es geht um weniger als einen Millimeter.

  • Hi Tanja, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es geht um weniger als einen Millimeter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In dem Fall wäre vielleicht kein (teurer) Stopring nötig, da würde auch ein simpler O-Ring ausreichen. Mit 30mm Durchmesser und 2mm Dicke dürfte da was im Baumerk-Sanitärbereich oder bei einer Sanitärfirma zu finden sein.


    Über die Steckhpülse gezogen würde der einfach als Abstandshalter dienen.


    Gruß
    Stefan

  • Sowas hatte ich in der Vergangenheit offenbar schonmal realisiert. Finde hier nämlich grade zwei Kunststoff-Dichtungsringe (?) in der Okulartasche und erinnere mich auch dunkel, die zeitweise verwendet zu haben.


    Irgendein kleines Problem gabs damit aber in der Praxis. Entweder haben sich diese Ringe gelöst oder verdreht oder irgendsowas.

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