Schupmann vs. Kutter Schiefspiegler?

  • Hallo Richard!
    Danke für das Link. Das Observatorium ist sehr schön. Das Aussehen des Kutter-Teleskops ist imposant. Ich gratuliere Guntram zur ausgezeichneten Qualität des Sekundärspiegels. Weitere gute Arbeit!
    Viele Grüsse:
    Sándor

  • Hi Sándor,


    danke für deine Antwort. Wenn's sich nur lohnen soll, dann lohnt nichtmal der Selbstbau eines Newtons, da man heute recht günstig wirklich brauchbare Teleskope kaufen kann. Ich sehe es ähnlich, dass beim Schiefspiegler das Teleskop als solches seinen Reiz hat.



    Wie hieß nochmal das Programm zur Strahlenrechnung, von dem oben ein Screenshot gezeigt wird? Ich kann's gerade nicht finden. Vor einiger Zeit hatte ich zumindest in der Theorie mal Strahlen damit durchgerechnet. Besonders schön und sehr interessant empfand ich die Intensitätsverteilung des austretenden Lichtbündels in der Fokusebene. Wenn das Abbild noch weitgehend innerhalb des Beugungscheibchens lag, sollen die Systeme in der Theorie sehr gut abbilden.





    (==>)Richard. Gibt es die Bilder auch außerhalb von Facebook? [:)]
    Edit: Die google Bildersuche brachte einige Treffer. [;)]






    Beste Grüße
    Christian

  • Hallo Christian,


    wenn alles fertig ist, dann wird es natürlich auch einen entsprechenden Bericht jenseits von Facebook geben. Vorab aber schon ein paar Bilder dazu.
    Zur Info: Der Linsenkorrektor hat 2 Stück Linsen mit 150mm Durchmesser. Der Hauptspiegel hat 350mm, und der Sekundärspiegel 175mm Durchmesser. Die Gesamtlänge des Instruments beträgt ca. 3200mm.




  • Hallo Sándor!


    Die Testbilder zu deinen Spiegeln sehen meiner Ansicht nach sehr gut aus! Der kleine Randdefekt am Sekundärspiegel spielt keine Rolle, weil er für die Abbildung in der Bildmitte nicht gebraucht wird. Dieser Teil des Sekundärspiegels würde nur für die Abbildung am äußersten Feldrand benutzt. Also kein Problem.


    Es wäre vorteilhaft, wenn der Kippwinkel des Hauptspiegels etwas größer gewählt würde. Dann ragt er nicht mehr in die Lichtstrahlen, die auf den Hauptspiegel fallen. Etwa 2,7 Grad würden völlig genügen. Der Entwurf muss dann wieder neu optimiert werden. Die Bildqualität ist so gut, dass der etwas größere Kippwinkel keine nennenswerten Auswirkungen hat.


    (==>) Christian P: Das Programm heißt Winspot, geschrieben von David Stevick. Wenn es jemand braucht, bitte melden. Es wird nicht mehr weiterentwickelt, läuft aber auch noch unter Win10.



    Viel Erfolg, Sándor!



    LG,


    Guntram

  • Hallo Guntram!
    Danke für deine nützlichen Informationen. Die Spiegel werden die nächste Woche eine Aluminiumschicht bekommen. Dann fange ich den Teleskopbau an. Es wird für mich sehr spannend, weil ich noch kein solches Teleskop gemacht habe. Ich habe deine frühere Zusammenfassung über das Justieren des Schiefspieglers und die ähnlichen Themen auf dem Astrotreff studiert. Ich werde über die ersten Ergebnisse berichten.
    Viele Grüsse:
    Sándor

  • Hallo!
    Seit einer Woche habe ich schon die Spiegel mit der Aluminiumschicht. Sie sind sehr schön geworden. Am Wochenende habe ich eine Probenzusammenstellung gebaut. Ich habe ausprobiert, was ich mit den zwei Kugelspiegeln sehe. (Ich werde noch jetzt die mechanische Toroidverspannung machen und das Teleskop bauen.) Der Mond ist schon mit den zwei Kugelspiegeln herrlich gewesen. Wegen der großen komatischen Aberration ist die Vergrößerung max. 100x, aber der Kontrast ist wunderbar. Aber ich habe einige Probleme. Das Kippen des Hauptspiegels ist leicht für mich, ich sehe den Strahl des Lasers in der Mitte des Fangspiegels. Aber das Kippen des Fangspiegels ist für mich nicht eindeutich. In der Wahrheit kann ich das pünktliche Kippen nicht einstellen. Ich weiss aber nicht, was für eine Entfernung die Mitte des Okulars zu der Mitte des Hauptspiegels haben soll. Ich habe das auf dem Bild mit einer roten Linie gezeichnet.


    Viele Grüsse
    Sándor

  • Hallo Sandor.


    Das sind gute Neuigkeiten!
    Der Abstand, den du suchst, wird üblicherweise mit dem groß geschriebenen griechischen Buchstaben Delta bezeichnet. Es gilt folgende Formel:



    Am Beispiel deines Entwurfes in Winspot, den du weiter oben eingefügt hast, komme ich auf 407,6mm.


    Achtung! Dieser Abstand gilt von der Mitte des Hauptspiegels - rechtwinklig zur Verbindungsline Sekundärspiegel zu Fokus.
    Bitte die Skizze genau beachten!




    Das ist nicht die Linie, die du eingezeichnet hast!


    Der Abstand, auch zweite Achsdistanz genannt, lässt sich nicht direkt messen. Du musst dich ein wenig behelfen. Aber es ist nicht notwendig, diesen Abstand ganz genau einzuhalten. Wenn der Abstand etwas ungenau ist, etwa ein Zentimeter, wird das beim Justieren automatisch und völlig korrigiert. Normale Genauigkeit und Sorgfalt beim Bau ist ausreichend. Keine Angst!


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Hallo Guntram!
    Vielen Dank für deine schnelle und ausgezeichnete Hilfe. Ja, ich habe wirklich das Delta von der Mitte des Hauptspiegel gesucht. Ich habe den Abstand auf dieser Skizze gesehen: http://www.corcaroli.de/Info/Ssp/Info_Ssp.html
    Aber die Skizze, die du mir geschickt hast, ist besser eindeutiger. Ich sehe, wie man den Winkel Phi2 messen muss.
    Ich habe schon ein bisschen den Entwurf in Winspot verändert. Ich möchte, wenn du mir deine Meinung darüber schreiben würde.
    Der Mond ist wirklich wunderbar gewesen, solche tiefe Tönungen habe ich in einem Teleskop noch nie gesehen.

    Viele Grüße:
    Sándor

  • Hallo Sandor,


    herzlichen Glückwunsch zum ersten erfolgreichen Test der Optik. Das sind ja schon gute Fortschritte. [:)]




    Ich hätte noch einige Fragen zum Design.


    Bei deinem letzten Design sieht es so aus, als wenn der Hauptspiegel die Torus-Form bekommt (aber ich glaube die Auflistung der optischen Flächen im Screenshot täuscht). Ich habe das Design mal in PointSpread simuliert. Beide Krümmungsradien wurden der Einfachheit halber auf 4200mm gesetzt. Die Torus-Konstante des sekundären Spiegels ist hier ~ -0.02450. Ohne eine toroidale Verformung des Sekundärspiegels bekomme ich überhaupt keinen brauchbaren Spot simuliert. Deswegen wundere ich nicht, dass die Abbildung am Mond schon so gut war. Liegen hier Praxis und Theorie doch soweit auseinander? [:)] Aber gut, schön, dass es schon so gut geht.



    Beste Grüße
    Christian

  • Hallo Sandor.


    Ich habe heute in der Mittagspause nochmals deinen Entwurf angesehen.
    Dein Hauptspiegel hat vermutlich den gleichen Krümmungsradius wie der Sekundärspiegel, also 4190mm. Wenn du ihn durch Spannen in ein Toroid umwandelst, müsste, denke ich, der sagittale Krümmungsradius gleich verändert werden wie der tangentiale Krümmungsradius.
    Bei deinem Entwurf ist der Unterschied aber ungleich: 8mm bzw. 6,57mm. Ist das Absicht? Vielleicht denke ich falsch.


    Jedenfalls habe ich unter der Annahme, das die Veränderung der Krümmungsradien gleichmäßig erfolgt, einen leicht veränderten Entwurf gerechnet, bei dem die Koma auch noch weiter reduziert ist. Man könnte das Spiel noch weiter treiben. Das hat dann aber keinerlei praktische Bedeutung mehr. Ich schätze, dass der Strehlwert bei diesen Entwürfen schon im Bereich 97% - 98% liegt.


    Hier ist der Kippwinkel des Sekundärspiegels etwas vermindert. Dadurch wird das Instrument etwas weniger ausladend, und auch die Bildfeldneigung konnte ein wenig verbessert werden, von etwa 6,9 Grad auf 6,7 Grad. Das ist ein Vorteil wenn mit 2 Zoll Großfeldokularen beobachtet wird.



    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo Christian!
    Ich hoffe, dass es sich bald herausstellt, ob Praxis und Theorie zustimmen. Im Praxis hätte ich jetzt nach der Theorie mit zwei Kugelspiegeln ein schlechteres Ergebnis bekommen müssen. :)


    Hallo Guntram!
    Vielen Dank für die Verbesserung meines Entwurfes. (Ich hoffe, dass du auch zu Mittag essen konntest. [:)]) In meinem Entwurf waren die Toroid-Parameter wirklich nicht entsprechend, aber ich konnte keine bessere bekommen. Ich denke, dass ich im Praxis mit einem Stern oder Kunststern prüfen muss, wie das Diffraktionsbild verändert. Wenn das Airy-Disc pünktlich ist, ist die Einstellung gut. Ich habe noch nie Spiegelverspannung gemacht, ich hoffe, dass sie mir gelingt. Die Entwürfe habe ich auf dieser Webseite gesehen: http://www.astroattack.eu/
    Die Lösung kommt mir gut vor. Ich möchte über meine Erfahrungen bald berichten.
    Viele Grüße:
    Sándor

  • Hallo Sandor.


    Ja, ich habe gut gegessen, danke!
    Beide Entwürfe werden funktionieren. Die Unterschiede sind nicht groß.
    Du kannst durch die Verspannung ja das Toroid stufenlos regeln. Dadurch stellt sich beim Justieren dann automatisch das richtige Toroid ein.
    Diese Entwürfe sind sehr gutmütig. Das wird schon!


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Hallo Sandor, Guntram, Christian


    Das gibt ein hervorragendes Teleskop! Die Korrektur von Asti um Coma wird gut möglich sein. Soweit ich in meinem alten Programm von Sasian rechnen kann, bleibt dann nur noch sphärische Aberration von etwa 0.75 des AD im Seidel Fokus, d.h. noch weniger im „balanced“ Fokus. Ich hätte Lust, es einmal dann mit einem meiner 6 Zoll Yolos zu vergleichen.


    Dass Dein Teleskop, Sandor, auch ohne Korrektur des Asti ordentliche Bilder am Mond gibt, hängt damit zusammen, dass Du beim Kollimieren automatisch die Kippwinkel optimierst. Das Sasian Programm hat eine Optimierungs Routine. Habe ein Beispiel gerechnet: Bei Kippwinkeln von 3.27 bzw. -8.58 komme ich auf 0.71 AD Asti und 2.14 AD Coma. Das dürfte bald einmal an ein nicht optimal kollimiertes SCT (wie wir sie häufig antreffen) herankommen.


    Was mich Wunder nimmt: Wie wird die Spiegelfläche im Foucault aussehen, wenn Du die Verspannung auf die nötigen 13 mm Radiusdifferenz einstellst. Du müsstest den Spiegel einfach in der Verspannung „übers Kreuz“ testen.


    Ob das Teleskop die Kollimation und die Verspannung am Himmel hält, ist eine weitere spannende Frage. Da wäre eine objektive Testung mit WinRoddier z.B. an Vega ohne grossen Materialaufwand möglich.

    Mit Gruss, Beat

  • Hallo!
    Ich kann jetzt nach mehreren Tagen gemachten Experimenten euch über sehr gute Ergebnisse berichten. Ich habe ein fast perfektes Bild mit dem Spiegel mit der Toroid-Verspannung bekommen. Nur am Rand des Okulars mit 82 Grad ist eine kleine komatische Aberration. Aber sie ist viel kleiner, als sie in meinem 150/700 Newton-Teleskop. Ich kann leider mit einem Stern nicht testen, weil ich jetzt das Teleskop auf eine EQ-Plattform nicht aufstellen. Daher habe ich auf das Porzellan eines Leitungsmast für Strom aus meiner Werkstatt gezielt. Das ist ein ausgezeichneter Kunststern mit dem darauf aufgeblitzten Sonnenstrahl. Man kann mit einer großen Vergrößerung schön sehen, wie das Difraktionsbild während der Spiegelverspannung verändert. Man muss überraschend wenig im Vergleich zum Kugelspiegel verändern. Das beste Ergebnis habe ich mit einem einfachen Verspannungsaufbau bekommen, den man sehr sanft einstellen muss. Die aufsteigende warme Luft stört ein bisschen das Bild. Ich habe Fotos gemacht, aber die Bildqualität ist durch das Okular sehr schlecht. Ich kann so das im Teleskop gesehene Bild nicht zeigen. Das Airy-Disch kann man nicht sehen. Man müsste dazu eine Planetkamera haben. Ich habe mit einem Foucault-Gerät das Toroid geprüft.Ich habe auch darüber ein Foto gemacht. Ich denke, dass ich jetzt das Teleskop bauen kann.
    Viele Grüße
    Sándor




  • Hallo Sandor,


    das wird sehr gut. Du wirst ein tolles Planetenteleskop bekommen. Und das ging jetzt auch ganz schön schnell, gefällt mir :) Bin gespannt auf die ersten Beobachtungsberichte.


    Wirst Du auch mal direkt mit dem 150/700-Newton vergleichen? Das wäre interessant. Ich hatte das auch schon länger vor, aber dann doch immer lieber mit dem Schiefspiegler weiterbeobachtet, als den Newton zusätzlich aufzubauen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Sandor


    Habe mal gerechnet wie weit die Punktquelle (Porzellan der Leitung) entfernt sein soll, damit der Durchmesser des "ray fan plots" einen Airy Disc Durchmesser nicht überschreitet. Du hast dann in etwa eine "beugungslimitierte" Abbildung.


    Bei einer Distanz von 500 Metern hat Asti (die limitierende Aberration) etwa ein Airy Disc (AD) Durchmesser.

    Bei 100 Metern Distanz ist die Coma etwa ein AD gross, Asti natürlich viel mehr, aber das könntest Du für den Test mit einer grösseren Radiusdifferenz (die Du ja einstellen kannst) kompensieren. Wenn nützlich, kann ich Dir die nötige Radiusdiffenrez rechnen. Messen könntest Du sie recht präzise im Foucault Test.


    Bei 100 Metern Distanz würde sich anbieten, die Messung bequemer, Sonne- und ziemlich Wetter unabhängig mit einer Laser Diode durchzuführen.


    Dies im Sinne einer Anregung mit Gruss,
    Beat

  • Hallo Guntram und Sandor


    Habe noch nie versucht bei einer Oeffnung von mehr als 4 Zoll ein Beugungsbild im Enzelbild an einem Stern oder einer Punktquelle wie einem Isolator zu dokumentieren. Ich glaube nicht dass die PSF damit schlüssig beurteilt werden kann. Oder Hast Du, Guntram, das schon gemacht?


    Visuell geht das, bei perfektem Seeing an einem Stern im Zenith. An einem 500 m entfernten Isolator bei Sonne kann man es auch visuell (für eine High End Optik, wie sie Sandor herstellt) vergessen.


    Ich habe brauchbare Bilder der PSF nur im Keller nach Temperaturausgleich in Autokollimation. Die Art der Kamera ist dabei nicht entscheidend.
    Was mich aber bei jedem Test mit WinRoddier verblüfft ist, wie die gerechnete PSF mit der beobachteten übereinstimmt. Darum glaube ich auch an die Testresultate. Hier braucht es aber eine kleine CCD Planetenkamera, die vorzugsweise mit FireCapture läuft.


    Dein Statement, das es schon sehr gut aussieht, scheint mir etwas aus der Luft gegriffen. Ich hoffe es für Sandor!


    Mit Gruß, Beat

  • Hallo Beat.


    Ja, ich habe vor Jahren versucht, das Beugungsbild meines damaligen 110mm Schiefspieglers zu dokumentieren. Ich habe eigens eine Christbaumkugel in der Nähe der Bergstation der Karren-Seilbahn in etwa 3,5 Kilometer Entfernung angebracht. Und ich erinnere mich noch heute an die Schwierigkeiten, unsere damals erste, primitive Sucherkamera so über der Austrittspupille des Okulares zu positionieren, dass zumindest der Reflex der Sonne zu sehen war!
    Auf einem der vielen Bilder war dann auch ein zerfranstes Beugungsbild sichbar, aber ohne jede Aussagekraft.


    Bei Tag, über aufgeheizten Dächern, ist es visuell nicht möglich, genaue Justierarbeiten an so einem Reflex durchzuführen. Für Vorarbeiten könnte es reichen, zumindest, wenn man früh am Morgen arbeitet, bevor sich die Turbulenz voll ausbildet.
    So sehe ich auch die Bilder, die Sandor hier zeigt: Als Aufnahme des derzeitigen Standes der Dinge, durch ein noch nicht fertiges Teleskop, unter ungünstigen Umständen, mit nicht optimaler Ausrüstung aufgenommen. Sandor schreibt das ja selbst, Zitat: Ich kann so das im Teleskop gesehene Bild nicht zeigen.


    Dennoch stimmt mich das mittlere Bild optimistisch: Ein helles, rundes, scharf begrenztes Beugungsscheibchen, das von seeingbedingte Ringfragmenten umgeben ist.




    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo zusammen,


    Beat hatte recht. Es gibt ein Optimum für rein sphärische Spiegelflächen mit einer einigermaßen brauchbaren Abbildung. Die MTF ist zwar nicht ganz auf Höhe einer perfekten 150mm Öffnung aber schon recht gut. Mit thorischer Verformung wird's dann natürlich (theoretisch) fast perfekt. Die MTF ist dann nur noch minimal unter der eines perfekten Teleskops.


    Also danke für die Hinweise.



    Viel Erfolg weiterhin Sandor!




    Gruß
    Christian

  • Hallo zusammen,


    um dem mal noch einen Zahlenwert hinzuzufügen: bei einer Verkippung des Hauptspiegels von 3° (also etwas mehr als oben) komme ich bei perfekter Justage auf > 99.5% Strehl für die Feldmitte, bei 500 nm Wellenlänge. Das ist perfekt. Jetzt ist die Aufgabe nur noch, mit der Justage da möglichst nahe hinzukommen...


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger


    Du kannst einen Spiegel etwas verkippen, musst dann aber mit dem Kippwinkel des zweiten die entstehenden Aberrationen, vorab Asti, kompensieren. In Deinem Fall mit 3 Grad muss der Kippwinkel des Sekundärspiegels auch grösser sein, etwa 11,4 Grad. Du kannst den entstehenden Asti aber auch mit grösserer Radiusdifferenz des Toriods korrigieren. Dann hast Du das System wieder optimiert, weil du den Kippwinkel des Sekundärspiegels für die Korrektur der Koma "reserviert" hast.
    Sinnvoll ist es aber generell, die Kippwinkel so klein wie möglich zu halten, gerade so, dass der Sekundärspiegel nicht in den Strahlengang hineinragt.


    Mit der Justage kann man, weil man den obgenannten Spielraum hat, beliebig nahe ans Optimum kommen. Man braucht dafür einfach ein perfektes Seeing oder noch bessser Autokollimation.


    Hast Du bei der Berechnung Deines Strehl Wertes die sphärische Aberration berücksichtigt?


    Mit Gruss, Beat

  • Hallo Beat,


    ja, genau so - Kippwinkel des Primärspiegels groß genug, dass keine Vignettierung auftritt, Koma über den Kippwinkel des Sekundärspiegels rausgestellt, Astigmatismus über die torische Verspannung (im Optikdesign aber natürlich einfach gemeinsam optimiert). Meine Aussage ist dann: selbst bei 3° am Hauptspiegel ist man noch über 99.5% Strehl - auch wenn man den Winkel tatsächlich so klein wie möglich wählen würde, schon damit die Verkippung des Bildfeldes kleiner bleibt. Dann wird es auch auf Achse noch besser.

    Der Restfehler ist sphärische Aberration und Dreiwelligkeit zu etwa gleichen Teilen, wenn ich mir das richtig gemerkt habe. Die anderen Zernikes waren irrelevant.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo!
    Ich bin schon seit einem Monat mit meinem Kutter-Teleskop fertig und ich bin mit ihm sehr zufrieden. Die Toroidverspannung funktioniert ausgezeichnet, nach einer pünktlichen Einstellung ist der Sterntest perfekt.
    Wenn Seeing ruhig und entsprechend ist, ist das Bild über den Mond sehr kontrastvoll, und erscheinen tiefe Tönungen und viele Teile.
    Ich stellte vor kurzem das Teleskop im Nationellen Amateurastronomenlager vor. In mehreren Nächten konnten viele Menschen die Planeten und den Mond mit ihm sehen. Sie verglichen sein Bild mit dem Bild der Maksutov, Newton, SC usw. Teleskope, die im Lager waren. Alle fanden die Bildqualität des Kutters viel besser. Im Lager wurde ein Film gemacht, in dem ich das Teleskop und den Bau des Teleskops ausführlich erzähle.
    Vielen Dank für die Hilfe.
    Viele Grüße,
    Sándor




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