"Klassischer Cassegrain" von TS wer kennt ihn ?

  • jetz passemalacht

    Der Regenschirm ist aus Ballonseide und nen halben Meter über dem Teleskop. Du kannst gerne diese Ballonseide auf den Tubus kleben und hoffen, die funzt. Ich weiß aber schon, das tut sie nicht. Und deshalb funzt auch keine Isolierung besser als ein übergehängter Regenschirm.

    Der Grund ist einfach: Mit dem Regenschirm oder unter der Wolkendecke ist die Strahlungsbilanz oben und unten gleich, es gibt überhaupt keine Ursache für Temperaturschichtung.

    Mit der aufgepappten Isolierung aber sehr wohl. Diese mildert nur den Effekt.

    Das muss ich nicht verstehen wollen, das weiß ich.


    Finden ist effektiver als Suchen

  • Hallo Gerd,


    das sind offenbar geschlossene Tuben und einem Fall geht es um die Temperierphase!


    Wir sind hier bei einer Topfkonstruktion. Unten geschlossen, oben offen.


    Völlig andere Thermodynamik und anderes Strömungsgeschehen.


    Die Topfkonstruktionen haben eine eigene Betrachtungsweise verdient.


    Beste Grüße, Reinhold

  • Hallo Gerd und Reinhold,

    ich sag doch nicht, Isolierung hilft nix. Im Gegenteil hab ich gute Erfahrung mit der Isolierung eines SCT. Ich sage aber auch, wie gut die Isolierung hilft und ob überhaupt, hängt vom Tubusmaterial ab und auch davon, ob der Tubus vorne offen ist.

    Und: wenn man über das Teleskop einen Schirm hängt, brauchts keine Isolierung. Ist aber umständlich, obwohl technisch einfacher und besser, weil es eben die Ursache beseitigt und nicht nur die Symptome mildert, und manchmal möchte man auch nach oben gucken. Deshalb gibts für mich keine Frage bei der Frage nach Isolierung von geschlossenen Tuben aus Alu. Bei offenen, nicht belüfteten Stahltuben zweifle ich eben. Aber des Schermsche, das wirkt egal ob Stahlblech oder Alu, ob offen oder geschlossen

    Gruß

    Stephan

  • Hallo,

    Bei offenen, nicht belüfteten Stahltuben zweifle ich eben.

    Im Grunde genommen kannst du das nur herausfinden, wenn du das versuchst. Diese Entscheidung liegt ganz alleine bei dir.

    Im diesem Thread wurde schon viel vorgeschlagen. Ich habe etwas von Löchern bohren in den Tubus gelesen und so weiter. Ehrlich gesagt, würde ich in meine Teleskope auch nicht unbedingt Löcher bohren wollen.

    Die Isolierung mit der Heizkörpertapete ist reversibel, denn die Heizkörpertapete wird nur um dem Tubus gelegt und die Enden mit Klebeband verschlossen.


    Wenn du es versuchst, kannst du auch herausfinden ob es eine Verbesserung, eine Verschlechterung oder einen gleichbleibenden Zustand ergibt.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Du kannst gerne diese Ballonseide auf den Tubus kleben und hoffen, die funzt. Ich weiß aber schon, das tut sie nicht.

    Natürlich funktioniert das nicht da die Luft dazwischen fehlt.

    Luft ist ein sehr schlechter Wärmeleiter und deshalb ist Luft der Hauptbestandteil der meisten Isolierungen.

    Entfernst du die Luft indem du die Seide direkt auf den Tubus klebst isoliert die natürlich sehr schlecht.

    Lässt du etwas Luft dazwischen und stülpst über den Tubus eine Socke aus Ballonseide mit ein paar mm Abstand zum Tubus isoliert das nun entstandene System dank der Luft dazwischen wesentlich besser und du hättest den gleichen Effekt wie mit dem Regenschirm.


    Der Grund ist einfach: Mit dem Regenschirm oder unter der Wolkendecke ist die Strahlungsbilanz oben und unten gleich, es gibt überhaupt keine Ursache für Temperaturschichtung.

    Mit der aufgepappten Isolierung aber sehr wohl. Diese mildert nur den Effekt.

    Das muss ich nicht verstehen wollen, das weiß ich.

    Auch der Regenschirm kann die negative Strahlungsbilanz nicht vollständig auszugleichen.

    Er mindert sie aber so stark das sie keine Relevanz mehr hat.

    Der Regenschirm kühlt auch ab, das hast du selber gemessen und selber schon die richtigen Schlüsse gezogen.


    So, hab mal 20 min n Regenschirm drübergehalten, der zeigte oben -13, unten -10. Und das Teleskop oben wie unten -7, vorn wie hinten, gut, was? Wie gesagt, Strahlungsdifferenz zwischen -7 und -10 ist unerheblich, da macht die Luft und Wärmeleitung mehr, nicht aber -7 und -----


    Aber des Schermsche, das wirkt egal ob Stahlblech oder Alu, ob offen oder geschlossen

    Und ganz genauso ist es auch bei einer Isolierung des Tubus.

    Die Temperaturunterschiede des darunter liegenden Blechs werden hier genauso verschwinden.

    Wer es nicht glaubt kann es ja ausprobieren.


    Grüße Gerd

  • Hallo Stephan,

    die dünne Ballonseide braucht ein Luftpolster um wirken zu können. Mit dem Luftpolster kann mit der aufsteigenden warmen Luft sich die Ballonseide etwas erwärmen und strahlt wieder etwas Wärme nach unten ab. Ein Teil der von unten ankommenden Wärmestrahlung wird auch wieder zurückreflektiert.

    Und wie ist es bei der Isolation. Auch da ist in der Isolation ein Isolator (braucht kein Luftpolster sein) der sich von unten erwärmen kann und die Wärme nach unten strahlen kann. Auch da kann ein Teil der ankommenden Wärmestrahlung zurückreflektiert werden. Der Vorteil ist, dass Du halt net mit einem Schirm über dem Teleskop dasitzen musst.


    Ich kann ansonsten dem Gerd nur zustimmen. Es wurden Vorschläge gemacht, die Du sehr einfach und teilweise sogar ohne finanziellen oder mit geringem finanziellen Aufwand ausprobieren kannst, wenn Du es willst.

    Servus,

    Roland

  • Zitat von CorCaroli

    [Anm. es ging um Topfkonstruktion]


    Auch dafür gibt es hinreichend dokumentierte Berichte.

    Und viele weitere...

    Hallo Gerd,


    jenseits der Kaufhaus-Newtons habe ich noch nie einen spiegelseitig luftdichten Newton-Tubus gesehen. Und bei den diskutierten handelt es sich offenkundig nicht um Kaufhaus-Newtons.


    Die Threads sind stellenweise dennoch wertvoll und hochinteressant. Da hat sich sogar jemand die Mühe gemacht und zwischen Infrarotstrahlung und Wärmestrahlung zu unterscheiden und den Unterschied zu vertiefen. Und [Kalle66] geht auf die Bodenstrahlung ein. Genial! die Bodenstrahlung spielt nämlich eine offenbar ab und an übersehene und nicht unbedeutende Rolle.


    Zitat von quilty

    […] Ich sage aber auch, wie gut die Isolierung hilft und ob überhaupt, hängt vom Tubusmaterial ab und auch davon, ob der Tubus vorne offen ist. […]

    So sehe ich das auch. Und kann kontraproduktiv werden, je nachdem welche persönliche Erwartungshaltung man an Teleskop und Beobachtung hat.


    Zitat von quilty

    […] Deshalb gibts für mich keine Frage bei der Frage nach Isolierung von geschlossenen Tuben aus Alu. Bei offenen, nicht belüfteten Stahltuben zweifle ich eben […]

    Die Zweifel kann ich nachvollziehen, jetzt weniger wegen des Werkstoffes als vielmehr wegen des Grundsatzes.


    Eine nicht ventilierte, sich selbst überlassene Topfkonstruktion steht vor ganz besonderen Herausforderungen, die in anspruchsvollen Witterungssituationen hier und da mal nicht bewältigt werden können.


    Es fängt an mit der Temperierphase, und der Frage, in welcher Stellung es sich temperieren darf. Wenn der Spiegel gegen den Weltraum „abstrahlen“ darf, auf der Rückseite aber durch ein Luftpolster isoliert ist, und „kalte“ Luft nicht so gerne aufsteigt, der Wind, von dem wir ja gerne hoffen, dass er nicht weht, da unten nicht hinkommt …. und so weiter und so weiter.


    Thermischer Schwung kommt in diese enge Bude nur über ordentliche Temperturunterschiede mit entsprechender Energie dahinter. In der Temperierphase können große Temperaturunterschiede zwischen oben und unten möglicherweise sogar hilfreich sein.


    In der Beobachtungsphase, in der die Luft im Strahlengang hoffentlich homogen geworden ist, ist eine Tubuswandung, welche rundum die gleiche Temperatur wie die Lufttemperatur im Strahlengang hat, außerordentlich hilfreich.


    Die Spiegel freuen sich ebenso über diesen Sachverhalt.


    Eine Betauung der Spiegel ist witterungsabhängig und irgendwann ohne zusätzliche Maßnahmen nicht mehr vermeidbar. Hier helfen zwei Strahlungsheizungen nach bekanntem Muster.


    Bis zum Thema Betauung sollte das mit blankem Metall und einem hinterlüfteten Rundum-Strahlungsschirm am einfachsten unter einen Hut zu bringen sein.


    Und ja, feel free …


    Beste Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    was möchtest Du hier im Thread aktuell mit Deinen letzten Kommentaren erreichen?


    Willst Du dem Stephan helfen, wie er sein Tubusseeing in den Griff bekommen kann oder willst Du ihn gezielt in seinen Zweifeln bestärken (neue Zweifel säen), so dass er Lösungsmöglichkeiten nicht einmal ausprobiert und damit keine Lösung findet oder ....?


    Aussagen wie folgende, führen für mich auf jeden Fall vom Lösungsweg weg: "jenseits der Kaufhaus-Newtons habe ich noch nie einen spiegelseitig luftdichten Newton-Tubus gesehen. Und bei den diskutierten handelt es sich offenkundig nicht um Kaufhaus-Newtons."

    Und ja. Auch Dein und mein 6" f/8 Orion UK Newton ist spiegelseitig zumindest dann luftdicht geschlossen, wenn wir den Tubusdeckel unten an der Spiegelzelle dranlassen. Ich habe mit und ohne diesen Deckel beobachtet und Tubusseeing erlebt. Die Tatsache bringt uns aber vermutlich nicht weiter und wir können da herumdiskutieren ...


    Viele Grüße,

    Roland

  • Hallo Roland,


    oder, um es konfrontativer und damit hoffentlich verständlicher auszudrücken.


    Wir sind keine geistig oder sozial behinderten Menschen, die deiner kaum merk-würdigen Begleitung bedürfen.


    Viele Grüße aus dem palmenbedeckten Süden

  • Hallo Gerd und Reinhold,

    natürlich fehlt unter der Ballonseide die Luftschicht, aber mit Luftschicht durch Socke gibt es nur eine Isolierung,, aber keine keine gleiche Wärmestrahlung oben und unten.

    Das Gedankenexperiment sollte zeigen, dass diese dünne Seide als "Strahlungsschutz" viel besser wirkt als nur als Isolator. Der Schirm strahlte auf der Unterseite mit -10° der Himmel unter -25, wahrscheinlich viel kälter. Der Boden strahlte auch mit -8 oder so. Und diese kleinen Unterschiede haben am Teleskop keine messbare Temperaturverteilung mehr erzeugt.

    Wenn aber irgendeine Isolierung direkt um den Tubus liegt, ist die Strahlung unten und oben noch immer ungleich, nur jetzt außerhalb der Isolierung. Und dann hängt es eben von der Effizienz der Isolierung, von der Wärmemenge darunter und von der Wärmeleitfähigkeit des Tubus ab, wie gut sich die Temperatur ausgleichen kann.

    Die lächerlich dünne Ballonseide hingegen über dem Teleskop wirkt quasi vollständig, da sie die Ursache, nämlich die ungleiche Strahlungsbilanz bis auf einen Rest von 3° (nicht im Teleskop sondern des schwarzen Strahlers) beseitigt. Noch einmal: Die Strahlungsleistung nimmt mit der vierten Potenz der Temperatur ab, da sind 3 K nicht viel, wohl aber 20, wahrscheinlich viel mehr wie 100 oder 150 K. Und die Unterseite des Schirms, die mit -10° strahlt anstelle von -25°, wahrscheinlich -100° oder weniger wirkt einfach besser als jede direkte Isolierung.

    Natürlich ist eine direkte Isolierung viel bequemer und praktischer, aber nicht so wirksam, vielleicht sogar in meinem Fall ziemlich unwirksam, aber Versuch macht klug.

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Reinhold,

    Hallo Gerd,


    jenseits der Kaufhaus-Newtons habe ich noch nie einen spiegelseitig luftdichten Newton-Tubus gesehen. Und bei den diskutierten handelt es sich offenkundig nicht um Kaufhaus-Newtons.

    Du magst viel gesehen haben, ich ebenfalls. Daher kann ich dich auch kaum als Referenz und schon gar nicht als alleinigen Wissensträger ansehen.


    Wir sind keine geistig oder sozial behinderten Menschen, die deiner kaum merk-würdigen Begleitung bedürfen.

    Das sind wir ebenfalls nicht. Wir haben alle hier unsere eigenen Erfahrungen mit den verschiedensten Teleskopen gemacht, mit praktischen Erfahrungen die durchaus von deinem Einlassungen abweichen.

    Ihr beide, Stephan und du, dürft natürlich weiter eure Gedanken um dem 6" Cassegrain kreisen lassen, eventuell kommt dabei noch etwas brauchbares heraus, vielleicht auch nicht.


    Mir drängt sich bei deiner Art und Weise wie du hier agierst und argumentierst eine überhebliche und besserwisserische Haltung auf. Zu Anfang hier im Astrotreff warst du noch interessant, mit deinen Einlassungen, nicht nur hier in diesem Thread, bist es mittlerweile nicht mehr.


    Viele Grüße und noch eine schöne Zeit, nicht nur hier im Astrotreff

    Gerd

  • Hallo Stephan,

    ich glaube zu verstehen, was Du meinst. Die Seide ist vielleicht auf -10°C im Vergleich zum Himmel bei -100°C. Dadurch kann in der Summe von Ab und Zurücstrahlen weniger abgestrahlt werden und die Teleskopoberseite kühlt weniger aus. Es gibt durch den Abstand zur Ballonseide nur durch die Luft als Isolator einen extrem kleinen Wärmefluss zur -10°C kalten Ballonseide, der praktisch 0 ist.

    Der Boden hat -8°C und damit ist der Unterschied nach oben und unten so gering, dass er "strahlungstechnisch" kaum eine Rolle spielt.

    Die Ballonseide hat also Isolator praktisch keine Wirkung. Wenn sie direkt auf dem Teleskop liegen würde, würde sie praktisch nichts bringen und die Wärmeleitung zur Oberseite der Seide wäre verglichen zum Fall mit dem Luftpolster sehr gut und damit hätte die Seide direkt auf dem Teleskop praktisch keine Wirkung.

    Wenn die Seide direkt auf dem Tubus liegen würde, dann würde die Seide zwar auch mit -10°C strahlen, aber durch die gute Wärmeleitung zur Seidenoberseite ist das unwichtig und es wirkt wieder die Strahlung Richtung Himmel.

    Soweit sehe ich es glaub ich wie Du.


    Danach unterscheiden sich offenbar unsere Annahmen.

    Jetzt kommt es für mich darauf an, wie gut die Isolationsschicht ist, die auf den Tubus kommt. Bei einer halbwegs guten Wärmeisolation ist die Wärmeleitung auch sehr gering. Ein Teil strahlt die Isolationsschicht nach innen in den Tubus zurück.

    Gehen wir davon aus, dass der Tubus eine bis 2 Stunden senkrecht stehend mit offenen Tubus auskühlen konnte und die Umgebungstemperatur auch -8°C ist. Dann hat der Isolatorschicht außen und innen anfangs vielleicht -6° und sinkt dann weiter auf -8°C im Laufe der Nacht ab. Durch die schlechte Wärmeleitung kann aber wenig Engergie in den Himmel abgestrahlt werden. Es gibt vielleicht auch einen kleinen Unterschied oben und unten, aber er sollte deutlich niedriger sein wie ohne gute Isolationsschicht.

    Das ist das, was ich erwarte. Ob es jetzt besser oder schlechter wie beim Schirm ist, hängt vom Wärmewiderstand der Isolationsschicht ab.


    Vermutlich muss/kann man das im Versuch herausbekommen, wie gut oder schlecht es im Vergleich zum Schirm funktioniert.

    Ich sehe zumindest eine ähnliche Wirkunsweise.

    Ich werde es auch bei mir probieren und hab mir so eine Isoliertapete für meinen Newton bestellt. Was man schon vorweg machen kann, dass man eine gut isolierende Decke, vielleicht einen Winteranorak auf den Tubus legt.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Reinhold,

    ich sehe hier auch keine geistigen oder sozial behinderten Menschen. Es geht mir hier darum, dass eine Lösungsfindung beim CC6 Tubusseeingproblem von Stephan weiter geht. Manchmal muss man diskutieren um den anderen zu verstehen. Das finde ich auch gut. Wenn man dann bei dem Diskutieren vom hundersten zum tausendsten kommt und Lösungsmöglichkeiten "schlechtgeredet" werden, ohne dass es bei der Lösungsfindung weitergeht, dann finde ich das persönlich schlecht.

    Nachtrag:

    Man kann/soll durchaus Probleme bei der Isolation diskutieren, aber idealerweise im Rahmen einer Lösungsfindung. Du schreibst, dass man bei einer Topfkonstruktion eine Ventilator braucht. Das ist tatsächlich ein Vorschlag, der aber größere Eingriffe erforderlich macht.

    Ich habe als Vorschlag gebracht, dass man den Tubus in senkrechter Position (z.B. auf der Montierung) zum "Vorkühlen" vor dem Beobachten oben und unten öffnet. Unten ist der OAZ, den man öffnet und oben wird der Deckel abgenommen. Dadurch hat man zumindest in der Auskühlphase den Topfkonstruktionsfall nicht mehr.Es gibt beim Auskühlen eine Kaminwirkung, die aber zum Auskühlen meiner Meinung nach hilfreich ist. Nach ca. 1 - 2 Stunden Vorkühlzeit sollte der 6" Spiegel und auch der Tubus samt Isolation innen und außen die Umgebungstemperatur angenommen haben.

    Ob das ausreicht, gilt auzuprobieren. (Problematisch sind vermutlich stark fallende Temperaturen). Vielleicht kommt man um einen zusätzlichen Lüfter nicht herum. Vielleicht kann man aber zwischendurch auch mit einer "Kühlpause" das System wieder bei stärker fallenden Temperaturen stabilisieren.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Roland,

    das meine ich, wir haben unterschiedliche Erwartungen an die Isolation. Der Wärmeverlust oben ist durch Strahlung. Der wird durch den Schirm verhindert. Die Isolierung verringert die Wärmeleitung vom Teleskop zur Außenhaut, und für Temperatur des Teleskops kommt es nicht nur auf die Wärmedämmung an sondern eben auch auf die Wärmeleitung im Teleskop an und auch, welche Wärmemenge überhaupt isoliert wird. Das dünne Blech mit Pappe innen ist nicht viel. z.B. bleibt ein Ei unter seiner Strickmütze länger heiß als die heiße Strickmütze allein, obwohl die Strickmütze mit dem Ei drunter mehr Wärme nach oben abgibt als allein. Allein die Wärme der heißen Strickmütze ist so wenig, dass sie trotz Isolierung bald weg ist.

    Aber wie gesagt, Versuch macht klug.

    Der Winteranorak wird wahrscheinlich, wenn er nicht direkt anliegt, so gut wirken wie der Schirm, also eine gleichmäßige Temperierung des Tubus bewirken, genau wie diese Rettungsfolie, der Versuch ist ja schon gemacht worden, nur darf sie nicht direkt aufliegen.

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,

    ja, das kann sein, dass ich die Isolation zu gut einschätze. Davon hängt es wohl ab, wie gut das funktioniert. Ein Luftpolster wäre auf jeden Fall ein zusätzlicher guter Isolator. Eventuell kann man eine Isoliertapete und eine Luftpolsterfolie kombinieren... Ich würde es aber erstmal mit einem probieren und man kann auch den Anorakt so legen, dass er möglichst gut aufliegt und wenig zusätzliche Luftpolster hat. Aber auch dann weiß man noch nicht, wie gut oder schlecht der anliegende Anorakt im Vergleich zur Isolierfolie mit Luftpolster und Isoliertapete ist.

    Man muss es vermutlich einfach ausprobieren.

    Viel Erfolg :)

    Ich werde meine Versuche erst im neuen Jahr machen.

    Servus,

    Roland

  • Ist ja nicht mehr so lang. Mit dem Anorak kann schon gut sein, aber dafür wirst du dann nach oben mehr Wärme verlieren :) Im neuen Jahr, ganz zu Anfang kann man vielleicht einige Sternschnuppen sowie bewegliche und farbige Sternhaufen sehen. Wir haben in Münster im Zoo schöne Kugelsternhaufen und die nach oben gerichteten Strahler machen richtiges Zodiakallicht, passend eben zum Zoo.


    Diese Heizungsfolie ist n Murks. Ich würde versuchen, sowas auf Rolle zu kriegen, womit man die Windschutzscheiben abdeckt, also PE-Schaum mit Alufolie, das ist viel flexibler. In Amerika nehmen die alle Reflectix


    Gruß und guten Rutsch

    Stephan

  • natürlich fehlt unter der Ballonseide die Luftschicht, aber mit Luftschicht durch Socke gibt es nur eine Isolierung,, aber keine keine gleiche Wärmestrahlung oben und unten.

    Das Gedankenexperiment sollte zeigen, dass diese dünne Seide als "Strahlungsschutz" viel besser wirkt als nur als Isolator.


    Aber selbstverständlich sind die Strahlungsverhältnisse mit der Socke praktisch die gleichen wie beim Regenschirm.

    Die Ballonseide der dem Weltraum zugewandten Seite der Socke hätte unter den gleichen Bedingungen deiner Messung am Regenschirm auch vergleichbare Temperaturen wie der Regenschirm.

    Damit wären auch die Strahlungsverhältnisse vergleichbar.

    Mag sein das durch Konvektion der Luft unter der Socke noch ein minimaler Unterschied zum Regenschirm besteht aber der ist bei lediglich 3°C Temperaturdifferenz von der Innenseite der Socke zum Tubus derart winzig das dies völlig irrelevant ist.

    Wenn man nicht gerade am Institut für Irrelevanz arbeitet muss das einen also nicht interessieren.


    Du hast dich offenbar von dem Unsinn den Reinhold erzählt hat irritieren lassen.

    Sein Vorschlag einer Tubus Isolierung mit einem 2. Blech ist vergleichbar mit der Socke.

    Es ist das Prinzip Doppelfenster wie es jeder Zuhause kennt.

    Mans bringt ein isolierendes Luftpolster zwischen 2 schlecht isolierende Materialien um die Wärmedämmung zu verbessern.


    Das Prinzip Thermoskanne ist das Gleiche, hier wird durch entfernen der Luft aber auch noch der geringe Verlust durch Konvektion der Luft beseitigt.

    Dennoch bleibt auch bei der Thermoskanne ein Strahlungsverlust.

    Eine perfekte Isolierung ist also auch das nicht.

    Der Heiße Kaffee erwärmt die innere Wandung.

    Diese gibt IR Strahlung an die 2 Wandung der Thermoskanne.

    Damit erwärmt sich auch die 2. Wandung der Thermoskanne, wenn auch wesentlich geringer.

    Damit strahlt auch die 2. Wandung der Thermoskanne Wärme aus dem Inneren an die Außenwelt ab und der Kaffee kühlt mit der Zeit aus.

    Auch wenn es wegen der guten Isolation recht lange dauert.

    Aber eine vollständige Unterbrechung des Wärmeflusses wie von Reinhold behauptet gibt es nicht, das ist Quatsch und seiner Phantasie entsprungen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,

    Nö, ist nicht dasselbe mit der Socke. Weil durch die Socke durch (gehemmte) Wärmeleitung Wärme an die Außenhaut abgegeben wird, die nach oben abstrahlt.

    Aufgeklebte Isolierung isoliert (hemmt) nur, während der Schirm wie eine Wolkendecke die Ursache des Wärmeverlustes beseitigt (bis auf den kleinen Rest der Differenz der Strahlung eines schwarzen Körpers entsprechend der Temperaturdifferenz von 3K). Das hat der Versuch mit dem Schirm gezeigt.

    Und natürlich gibt es eine vollständige Unterbrechung des Wärmeflusses, wenn nämlich wie hier der einzige störende Wärmefluss durch Strahlung geschieht. Es muss nur der Himmel über dem Teleskop genau soviel strahlen wie der Boden, und das tut eben der Schirm. (3K Temperaturdifferenz bei der Strahlung gehören da wirklich ins IVI).

    Ist einfach genial, die vergleichende Irrelevanz. Man muss nur gucken, was vergleichsweise irrelevant ist und das weglassen. (eventuell z.B. die Isolierung eines offenen Blechtubus, aber so weit bin ich noch nicht).

    Gruß

    Stephan


    PS: Ich konnte natürlich nicht abwarten und hab die Veloursfolie schon reingemacht. Ist echt dunkler als die originale Schwärzung . Und ich hab eine auflegbare Isolierung gemacht. Die soll ja nach eurer Theorie sicher helfen, nach meiner wenigstens halbwegs, schaden tut sie nicht. Dann sind ja alle zufrieden.

  • Aufgeklebte Isolierung isoliert (hemmt) nur, während der Schirm wie eine Wolkendecke die Ursache des Wärmeverlustes beseitigt (bis auf den kleinen Rest der Differenz der Strahlung eines schwarzen Körpers entsprechend der Temperaturdifferenz von 3K). Das hat der Versuch mit dem Schirm gezeigt.

    Die Ursache des Wärmeflusses ist die Temperaturdifferenz und die beseitigt auch der Regenschirm wie du selber gemessen hast nicht sondern er mindert sie nur.

    Es gibt also durch die dadurch entstandene negative IR Strahlungsbilanz von Tubus zum Regenschirm glasklar einen Wärmefluss zum 3°C kälteren Regenschirm.

    Damit unterscheidet sich der Regenschirm nicht von einer am Tubus angebrachten Isolierung.


    Grüße Gerd

  • Doch. Der Regenschirm (man sollte ihn Strahlungsschirm nennen) hat die Ursache soweit beseitigt, dass das Teleskop rundherum dieselbe Temperatur von -7 ° hatte, wie ich geschrieben habe und du hättest lesen können.


    Gruß

    Stephan

  • Doch. Der Regenschirm (man sollte ihn Strahlungsschirm nennen) hat die Ursache soweit beseitigt, dass das Teleskop rundherum dieselbe Temperatur von -7 ° hatte, wie ich geschrieben habe und du hättest lesen können.


    Gruß

    Stephan

    Statt beseitigt solltest du gemindert schreiben.

    Ansonsten gilt.

    Genau das gleiche macht auch eine direkt am Tubus angebrachte Isolierung.

    Es gibt in dem Punkt also keinerlei Unterschied zum Regenschirm.

  • Also wenn der Schirm von -? auf -10 bessert ist das für mich beseitigt, quasi. Weil die Strahlungsdifferenz zwischen Boden und Himmel dabei von -? auf 2 ° gesunken und das Teleskop gleichmäßig temperiert ist. Wenn man jetzt auf oder unter? den Schirm noch ne Rettungsfolie macht, sind wohl auch die 2° weg.


    übrigens, ich nehm ja wie gesagt entweder nur Alutapete, also dünnes Papier mit Alu beschichtet oder noch zusätzlich 4 mm PE-Schaum. Und kann mich nicht entscheiden, ob die Aluseite nach außen oder nach innen soll. Die Logik sagt, nach innen, denn von innen kommt ja die Strahlung, das Gefühl sagt, nach außen, aber von da käme ja nur kalte Strahlung, die es nicht gibt. Ist vielleicht auch irrelevant.

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