"Klassischer Cassegrain" von TS wer kennt ihn ?

  • Hallo John,


    Ist zwar Off-Topic, aber ich frage mich schon länger: wie macht es die Meade ACF Serie eigentlich? Ist das ein RC mit planer Glasplatte als Fangspiegel-Halter?

    Ich glaube es nicht.

    Oder ist es ein RC-ähnliches System, bei dem zwar der SP hyperbolisch ist, aber die Hyperbolizität des Hauptspiegels in die Korrektorplatte gesteckt wird, bei sphärischem Hauptspiegel?

    Der SP ist bei den Meade ACF eine prolate Ellipse ( cc größer -1) typisch ist eine cc von etwa -0,8 und der HS ist eine Sphäre.

    Das macht es erforderlich die SA genau wie beim einfachen SCT über die Schmidtplatte zu korrigieren.

    Die Korrektur von Koma und SA kommt bei den ACF durch das Zusammenspiel von Schmidtplatte und cc des SP zustande.


    Grüße Gerd

  • In Mikes Zeichnung ermittelt er die Brennweite des HS anhand der Krümmung, und dieses Ergebnis ist für ihn wahr und Grund genug, mir zu widersprechen


    Nur noch mal zur Klarstellung.

    Ich habe nie die Brennweite des HS anhand einer eingezeichneten Krümmung aus einer Zeichnung bestimmt.

    Das hatte Ich auch schon mal deutlich gemacht.

    In der bunten Zeichnung wird aber der Krümmungsradius in einer Tabelle angegeben.

    Und natürlich weiß man dann auch die Brennweite

    Für mich ist hier aber nur die originale GSO Zeichnung relevant


    Die Brennweite des HS habe ich anhand der Abstände in der GSO Zeichnung für das System berechnet.

    Ein Cassegrain System lässt sich mit 3 Parametern eindeutig definieren.

    Die übrigen Parameter ergeben sich dann zwingend.

    Die GSO Zeichnung liefert bemaßt den Abstand HS – SP und den Fokus hinter HS.

    Der 3. Parameter ist die Systembrennweite.

    Hier gibt es eine kleine Unsicherheit von 1800mm glatt bis 1848mm.

    Damit lässt sich die Brennweite des HS auf 480mm bis 486,7mm eingrenzen.


    Die 2. Möglichkeit ist die Brennweite des HS direkt der GSO Zeichnung zu entnehmen da hier ja der Primärfokus eingezeichnet ist und man anhand der Relation dieser Länge zu einer bemaßten Länge auch die Brennweite des HS aus der GSO Zeichnung direkt entnehmen kann.

    Die GSO Zeichnung ist mit CAD erstellt und damit Pixelgenau.

    Es lässt sich das fragliche Maß damit also auch Pixelgenau bestimmen.


    Ich und 2 weitere Leute kommen so auf 486,7mm.

    In der optische Rechnung mit 486,7mm Brennweite für den HS ergibt sich mit den in der GSO Zeichnung angegebenen Abstand HS-SP 322,4mm und Fokus hinter HS 285mm eine Systembrennweite von exakt 1800mm.

    Wer eine Vorliebe für runde Werte hat der wird sehen das runde 1800mm und runde 150mm Öffnung runde F12 ergeben.

    Ganz offensichtlich hat GSO also einen 150mm F12 gerechnet und dabei einen HS mit 486,7mm Brennweite verwendet.


    Grüße Gerd

  • Hallo zusammen,


    wie zu Beginn dargestellt, können die Designwerte nur durch mehr oder weniger aufwändige Systemengriffe erreicht werden. Gönnt man anderen Teleskopen in der 150er Klasse auch mehr oder weniger aufwändige Systemeingriffe, wird der Quervergleich spannend.


    So konnte ich das Meade M6 150/1800 von seiner Konusblende am Meniskus befreien und so seine Obstruktion auf effektive (!) ~28,5% bringen. Ohne Eingriff liegt es mit meiner Meßmethode bei ~33,5%.


    Preislich ist das M6 OTA deutlich höher angesiedelt. Optisch kann ich die Unterschiede beider optimierter Teleskope nicht benennen.


    Der GSO- oder TS-CC6 sind ein reines Zwei-Spiegelsystem und können alle damit verbundenen Vorteile mitnehmen. Und schneiden nach Optimierung aus Obstruktionssicht visuell rein rechnerisch für mein Empfinden passabel ab.


    Grüße

    Reinhold

  • Hallo zusammen,


    damit hier nichts falsches rüberkommt.

    FS ist geklebt, braucht angeblich keine zusätzliche Sicherung. Sonst kann man einen Faden drüber spannen: Kann ja machen, wer das toll findet. Ich sicher nicht.

    Ob der SP beim 150mm geklebt ist weiß ich nicht, beim 200mm ist es jedenfalls so.

    Einen Faden drüber spannen hab ich nie vorgeschlagen!

    Selbstverständlich wird die kleine Sicherungsschnur von hinten an den SP geklebt.

    So wie ich es auch glasklar und unmissverständlich geschrieben hatte.

    Das ist eine aktbekannte und bewährte Methode die auch schon in älterer Literatur beschrieben wird.

    Sollte sich ein SP oder FS der so gesichert ist tatsächlich mal lösen dann fällt er nicht auf den HS sondern hängt dann immer noch an der Sicherungsschnur.

    Heutzutage kann man bei modernem Aquarium Silikon oder doppelseitigen Klebepads aber auf so eine zusätzliche Sicherung durchaus verzichten.

    Ich selbst habe den FS meines 8“ Newton vor etwa 20 Jahren mit 3 Punkten Aquarium Silikon so wie hier geklebt.


    Womit Fangspiegel kleben?
    Hi, eine kurze Frage in die Runde: Es geht darum, einen FS auf einem geschrägten Rohr zu befestigen - also keine plane Fläche, sondern quasi nur ein "Ring" als…
    forum.astronomie.de


    Auf eine zusätzliche Sicherung habe ich verzichtet.

    Auch viele Newton mit geklebtem FS kommen mittlerweile ohne die hier früher übliche „Angstklammer“.


    Teleskop-Express: TS-Optics Newton Fangspiegel D = 62.5 mm mit Halter


    Was beim FS eines Newton funktioniert funktioniert beim SP eines Cassegrain natürlich genauso.

    Der SP hat dann halt noch den Becher zum Schutz vor Falschlicht für das System drum und liegt nicht so frei wie der FS beim Newton.


    Grüße Gerd

  • Hallo zusammen,


    ich benutze aktuell einen STP-Kleber, um Glasscheiben in einen Stahlrahmen zu kleben. Die Wahl fiel darauf, weil er angemessen dauerelastisch ist und gut unterschiedliche Wärmeausdehnungen abfangen kann.


    Da ich eine Scheibe wieder entfernen musste, weiß ich um die Klebekraft auf einer polierten Glasfläche. Andererseits lässt sich der Kleber sehr gut mit einem Skalpell oder sehr scharfem Cutter gut durchtrennen.


    Damit werde ich den Cassegrainspiegel meines CC8 auf seine neue Unterlage kleben.


    https://www.yachtcare.de/fileadmin/Technische_Merkblaetter/DE/YC_Uniflex_Marine_2019.pdf


    Grüße Reinhold

  • Wir waren stehengeblieben bei unklaren Brennweiten. Hier gibt es wohl Einige, die besser wissen, wie so Spiegel hergestellt werden. Deshalb die Frage:


    Kann es sein, dass bei der Produktion, wenn es auf eine bestimmte Oberflächenqualität ankommt, es leichter ist, eben diese Qualität zu erzeugen und dabei inkauf zu nehmen, dass am Ende der Spiegel nicht f/3,3 sondern nur f/3,2 oder f/3,4 hat. Und, wollte man genau f/3,3 herstellen die geforderte Qualität schwerer oder gar nicht herzustellen ist.

    Das würde erklären, warum GSO so viel Spielraum beim Spiegelabstand vorsieht, um eben Spiegel mit etwas variierenden Brennweiten leicht optimal korrigieren zu können.

    Das würde auch erklären, warum die Dinger mit verschiedenen Spiegelabständen geliefert werden.

    Das ließe sich auch auf Newtons übertragen, dass also ein f/4 oder f/6 auch ein f/3,9 etc sein kann, was ja nicht kriegsentscheidend ist. Ich glaube, die Meisten hätten lieber einen f/3,9 perfekt geformt als einen mit genau f/4, der Zonen- und andere Fehler hat.

  • Hallo Stephan,

    leider kann ich dazu keine eigene Erfahrung schreiben. Ja, die perfekte Oberfläche wäre den meisten wohl lieber, solang es noch gut mit dem Tubus nutzbar wäre.


    Aus Ingenieursicht wird in der Massenproduktion bei GSO sicher nicht auf die Oberflächengenauigkeit optimiert. Ich erwarte, dass das Ziel eine bestimmte Brennweite ist und dass nach einem Verfahren die Spiegel geschliffen und poliert werden um dieses Öffnungsverhältnis mit einer Durchschnittsgenauigkeit zu erreichen. Wie groß da das bei der Brennweite Spiel ist, weiß ich nicht. Wenn es zu Brennweitenschwankungen kommt, dann aber bestimmt nicht zu Optimierungszwecken, sondern im Rahmen von kleinen Ungenauigkeiten.


    Ich hab ja einen GSO 153/1200 Parabolspiegel. Leider hab ich mir nicht die Mühe gemacht, dass ich die Brennweite genau mess. Groß dürfen die Brennweiten der 153/1200 (wenn man die Phase am Spiegelrand abzieht, dann ist man bei 150/1200) nicht schwanken, da man schnell nicht mehr in de Fokus kommt.

    Servus,

    Roland

  • Hallo zusammen,


    Der Krümmungsradius und damit die Brennweite eines Spiegels wird bereits beim Schleifen definiert.

    Durch die anschließende Politur wird er nicht mehr nennenswert verändert.

    Aber erst mit der Politur wird die Qualität bestimmt.

    Außerdem ist es heutzutage maschinell kein Problem Krümmungsradien sehr exakt einzuhalten.

    Man kann daher davon ausgehen das es keine nennenswerte Streuung bei den Krümmungsradien der Spiegel und damit natürlich auch bei der Brennweite gibt und diese sehr genau der Designvorgabe entspricht.

    Das also im Falle des HS vom CC6 die Brennweite recht genau bei 486,7mm liegt und zwar bei allen Exemplaren.


    Ganz anders verhält es sich bei dem Abstand HS –SP.

    Der ist ja ganz einfach verstellbar und es wird sich keiner die Mühe machen den ganz exakt nach Design einzustellen weil das so exakt auch gar nicht nötig ist.

    Entscheidender ist das die Justage ordentlich passt und es zu keiner Koma auf der Achse kommt.

    Hier dürfte es daher mehr oder weniger Zufall sein welcher Wert sich nun ganz exakt bei dem jeweiligen Exemplar ergibt.


    Grüße Gerd

  • Das ließe sich auch auf Newtons übertragen, dass also ein f/4 oder f/6 auch ein f/3,9 etc sein kann, was ja nicht kriegsentscheidend ist.

    Das ist sehr wohl kriegsentscheidend. Ein 200 f/4 hat 800mm Brennweite, ein 200/ f/3,9 hätte dagegen nur 780mm- also würden diesem Spiegel satte 20mm Brennweite fehlen. Der Tubus sowie OAZ sind in den mechanischen Maßen jedoch fest bestimmt, damit läge die Fokusebene des f/3,9 um diese 20mm zu tief und über solche Problemen wäre längst was zu lesen gewesen.


    Und die korrekte Pfeiltiefe und damit die richtige Brennweite zu erreichen ist beim Anfertigen eines Spiegels vermutlich noch die einfachste Übung.

  • Hallo Roland,

    ich meine nicht die Fase aber die Brennweite. Die müsste man beim einfachen Newton einfach direkt messen können, als Entfernung HS-Okular. Ich hab keinen, aber vielleicht hat der nur 1170 oder 1230 mm Brennweite. Das könnte man vergleichen, indem man guckt, ob die Fokussierer aller gleichen Newtons mit dem selben Okular gleich weit ausgezogen sind im Fokus.

    Gruß

    Stephan

  • Das Ding wird von mir ja nurmehr zu Abschreckungszwecken benutzt, aber ich hab es noch mal versucht.


    Dabei habe ich festgestellt, dass beide Spiegel innerhalb einer Stunde beschlagen können, auch wenn das Teil nicht direkt nach oben guckt und das schon am Abend. Beim Messen der Oberflächentemperatur des Tubus stellte sich heraus, dass er auf der Oberseite bis zu drei Grad kälter als die Luft war. Das wird allgemein damit erklärt, dass er oben im Strahlungsgleichgewicht mit dem ziemlich kalten Weltraum steht, die Luft offenbar nicht (warum eigentlich nicht?) Nun aber:


    1. Wieso reichen diese 3 Grad zum Beschlagen, dann muss die Luftfeuchte nahe 100% sein, um den Taupunkt bei dieser geringen Differenz zu unterschreiten.


    2. Wieso werden die Spiegel überhaupt so kalt? Sie gucken nicht direkt nach oben, stehen also nicht im Strahlungsgleichgewicht. Und sie sind verspiegelt, also ziemlich reflektiv, wenigstens im Sichtbaren. Wie sieht es im IR aus? Also warum werden auch die Spiegel innert einer Stunde so kalt?


    Nach verschiedenen Ratschlägen, 1. Isolierung funze nicht, aber 2. eine weitere Taublende hab ich eine sehr schöne gemacht und angebracht, der Tubus ist jetzt 70 cm lang also ca. wie ein 150 mm f/5 Newton.


    Und damit geht gar nichts mehr, wenigstens in der ersten Stunde. Totales Ofenrohrseeing. Auch wenn die Blende eine Stunde ab war und das Seeing einigermaßen klappt, wird es sofort sichtbar schlechter, sobald ich die Taublende wieder dran mache. Diesen Unterschied kann man sofort deutlich sehen, so dass ich dann doch lieber ohne das Ding gucke. Aber nun:


    3. So müsste es doch allen gehen mit so einem f/5 oder f/6 Newton, oder? Wenn nein, warum nicht?


    Das Wetter war in den letzten Tagen so besch..., dass wenn überhaupt nur minutenweise was ging (außer letzten Freitag, aber den hab ich nicht mit dem Teil verplempert). In so kurzer Zeit ist mit dem Ding nichts möglich, wohl aber mit dem 5"Mak und auch mit dem eingepackten 2080 und zwar von der ersten Minute an manchmal gleich mit 260x

  • Hallo Stephan,


    es ist nur ein Verdacht, den ich habe. Der originale Tubus des CC6 stellt bereits eine Taukauppe für den Hauptspiegel dar. Wenn man das so herum sehen will.


    Eine Verlängerung des Tubus mit dem Hintergedanken einer Taukappenfunktion verschafft dem CC6 einen relativ langen Tubus.


    Der Tubus des CC6 (und deren baugleichen Kollegen CC8, RC6, RC8) sind rückseitig luftdicht. Wenn im (langen) Tubus feuchte Luft steht und kein Wind weht …. das könnte (Vermutung!) eine Konstellation sein, wo Wand und Spiegel schneller auskühlen als die feuchte Luft darin.


    Ich nehme an, du hast die Kunststoffblenden im Tubus bereits entfernt. Ich würde sie gegen langhaariges Velours austauschen und die Rückwand in den drei Mulden ausbohren. Ventilatoren und eine zusätzliche Taukappe halte ich für entbehrlich.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    Das war ja meine Anfangsidee, weshalb ich das Ding auch gekauft habe. Taublende schon eingebaut, aber die reicht eben nicht. Mit der zusätzlichen Taublende ist das wie gesagt so lang wie ein 150 mm f/5 Newton. Sind die denn üblicherweise hinten offen?

    Ich hab beim letzten Versuch nicht die Taublenden rausgenommen, aber anfangs mehrmals ohne die Verlängerung die warme Luft ausgefächert und erst nach einer Stunde die Verlängerung dran gemacht, dabei wurde das Seeing schlechter. Beschlagen sind die Spiegel dabei nicht. Ich versuchs nochmal, anfangs die warme Luft auszufächern und zu gucken, was ohne Taublende passiert.

    Aber trotzdem: Was machen die alle mit den Newtons, die ähnliche Form haben und hinten geschlossen sind? Warum haben die keine Probleme?

    Ich hatte schon den Verdacht, dass auf den Spiegeln eine hygroskopische Schicht ist, wo auch immer die herkommt. Die Oberflächentemperatur der Spiegel kann man leider mit einem Strahlungsthermometer nicht messen (was für mich ein Hinweis darauf ist, dass die Verspiegelung auch Wärmestrahlen reflektiert).


    Und am Freitag wurde es nachts eisig mit Eisschicht auf dem Teleskop, aber dem SCT. Das ist hinten genau so geschlossen wie das CC und vorn auch ziemlich, wenn auch nicht luftdicht. Die warme Zimmerluft innen kann kaum ausgetauscht werden, aber da beschlagen die Spiegel nicht. Das Gerät ist zwar isoliert, aber ich glaube nicht, dass es nach 5 Stunden noch messbar wärmer ist als die Luft. Da sind nur Schmidtplatte und Okulare beschlagen, die hab ich regelmäßig abgewischt. Die Isolierung soll nur große Temperaturunterschiede innerhalb des Teleskops verhindern, und das tut sie, solange die Wärmeleitung durchs Alu schneller läuft als die Wärmeabgabe durch die Isolierung.


    Und nochmal das alte, leidige Thema, die fehlende Öffnung: GSO hat angeblich auf Anfrage, warum sie den HS so abblenden geantwortet, dass so die Kontrastleistung besser wäre. Nun weiß man ja, dass man denen nicht alles glauben muss, aber wenn das stimmen sollte, dann noch nur, weil die Spiegelkanten nix taugen und eben abgeblendet besser abbilden. Dann würde so ein Tuning für die letzten, äußeren mm nichts Gutes bewirken.


    Gruß

    Stephan

  • […] Aber trotzdem: Was machen die alle mit den Newtons, die ähnliche Form haben und hinten geschlossen sind? Warum haben die keine Probleme? […]

    … je nach Beobachtungs-, Wetter- und Windsituation sowie Tubusinnengestaltung bereiten die dem Beobachter auch „Probleme“.

    […] Sind die denn üblicherweise hinten offen? […]

    … was ich so gesehen habe und offenbar zu den Guten gehört, ja, oft mit Ventilator, der dann mit anderer Absicht.

    Zitat

    […] …SCT… Die warme Zimmerluft innen kann kaum ausgetauscht werden, aber da beschlagen die Spiegel nicht. […]

    … bin mir nicht sicher, aber wenn die Luft im SCT „trocken“ ist, ist möglicherweise nichts da, was kondensieren könnte.


    Hallo Stephan,


    ich habe das hier am CC8 über schwebenden Staub im Sonnenlicht sehen können. Die Luft steht regelrecht im Tubus. Ich ziehe die Konsequenzen und bin dabei das gute Stück in offene Bauweise wie beim 10“ umzubauen. Das kostet natürlich … Zeit und Geld.


    Der Tubus des CC8 ist übrigens aus Stahlblech.


    Wenn dir Kollimieren gut von der Hand geht, würde ich keine Sekunde zögern, das Instrument zerlegen und in die Rückwand drei Öffnungen feilen, und so eine natürliche Konvektion im Tubus fördern.


    Und wenn du es ohnehin zerlegst und neu kollimieren musst, dann würde ich der Zylinderblende des Cassegrain-Spiegels auch noch viele kleine Löcher spendieren, damit die Luft im Zylinder abströmen kann.


    Ich habe gesehen, Hygrometer mit Taupunktanzeige sind für richtig kleines Geld zu haben. Damit könntest gezielter an die Ursachenforschung rangehen.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    klar ist der Tubus aus Stahl, aber sehr dünnes Blech, da ist nicht viel mit Wärmeleitung wie beim Alutubus. Das mit den Löchern kann vielleicht helfen. Ich glaube, die meisten Newtons in der Größe sind hinten nicht belüftet.

    Die Blende am Fangspiegel wollte ich schon lange gegen eine kürzere, dünnere, z.B. aus einer Bierdose ersetzen, hab sogar schon 25 cent investiert in eine Dose mit richtigem Durchmesser, irgend son isotonischer Quatsch.

    Das Kollimieren des Gerätes ist eine der guten Seiten, viel schöner als die wirklich sehr billige Konstruktion beim SCT. Gerade der Fangspiegel ist von den Kollimierschrauben entkoppelt, man kollimiert gegen Federkraft und es besteht keine Gefahr, dass man sich beim festen Anziehen da einen Asti reindreht. Aber, so schön das Ganze Ding aussieht, wahrscheinlich sind auch die Spiegel selbst ziemlich gut, wenn ich diesen ganzen Umbau mache, kommt am Ende doch maximal Mittelmaß raus und ich kann es nicht mehr loswerden mit solchen endgültigen Veränderungen. Deshalb behalte ich das so als Anschauungs- und Abschreckungsobjekt, denn ich bin inzwischen ziemlich sicher, mit offenen Tuben in der Größe werde ich nicht mehr glücklich, der Vergleich mit Mak und SCT ist einfach niederschmetternd. (Übrigens berichten Viele, dass sie mit dem CC überhaupt keine Probleme haben mit Tau und Seeing, vielleicht ist es bei mir besonders schlimm).

    Außerdem: Vielleicht bringt GSO irgendwann ein Upgrade raus, mit etwas kürzerem (und größerem) HS und stärkerem FS mit weniger Obstruktion und echten 154mm raus, und ich bräuchte nur die Spiegel auszutauschen, dann bemühe ich mich nochmal. Bis dahin sind Skymax 150 und 180 ziemlich verlockend, für den 180 bräuchte ich definitiv wenigstens eine GP oder EQ5. Gerade über den 150 hab ich in letzter Zeit so gute Sachen gelesen.


    Bei der Auseinandersetzung mit dem Teil hab ich natürlich Einiges gelernt, der einzige Nutzen für mich.


    Gruß

    Stephan


    PS: Die Oberflächen des Teleskops stehen natürlich nicht mit dem Weltraum im Strahlungsgleichgewicht, aber im -austausch, und können deshalb stark abkühlen. Aber die Spiegel nicht, die sollen ja gerade jeden Strahlungsverkehr unterbinden. Genau so müsste jede Alufolie schon dieses Abkühlen unter Lufttemperatur verhindern. Deshalb hab ich den CC zwar nicht isoliert aber mit Alupapier umwickelt, ist vielleicht auch nur Aberglaube. Das Papier an der Oberseite außen ist noch immer kälter als die Luft, oder sogar noch mehr, innen werde ich mal messen. Leider ist das Blech so dünn und hat kaum Wärmekapazität, deshalb wird ein Isolieren wohl nichts bringen.


    PS2: Vielleicht ist auch dieses die Quintessenz für mich: entweder ganz offen, mit Gittertubus oder ganz geschlossen, aber nix dazwischen. Und bei den kleineren doch lieber ganz geschlossen und voll isoliert. Beim SCT bitte vorn mit Dreifachverglasung mit Vakuum dazwischen. Das gibt auch noch Stoff für perfekte sphärische Korrektion :)

  • Hallo Stephan,


    die Öffnungsklasse 150mm finde ich für obstruierte Systeme grundsätzlich schwierig. Ich habe mich über 100mm, 125mm, 130mm und dann 150mm dorthin gehangelt. Der Konkurrenzdruck der Refraktoren ist da berechtigterweise sehr groß.


    Wenn es um Handling (Gewicht, Länge) und Beobachtungsfreude geht, spricht sehr viel dafür, den Zwischenschritt 150mm auszulassen und gleich auf die 200er SCTs zu springen. Ein 200er SCT mag aufgrund seiner Obstruktion „nur“ wie ein idealer 160er Refraktor gelten. Aber besser mit 6kg bezahlbare Beobachtungsfreude haben, als von einem unbezahlbaren 10kg Ideal-Refraktor zu träumen oder 8kg Maksutov mit ein bis zwei Stunden Temperierbedarf liegenzulassen.


    Ich habe mich an meinen eigenen Rat gehalten und zwei C8 „Classic“ (vor Fastar) gebraucht gekauft. Beide liefern im Rahmen dessen, was sie liefern können. Just for fun suche ich noch ein Meade 2080 OTA, weil ich eine „leere“ Gabel dazu habe.

    Das CC8 habe ich mir gegönnt, weil es ein reines Spiegelsystem mit seinen speziellen Vorteilen und ein offenes ;) Teleskop ist.


    Ich habe hier ein Meade Maksutov 150 OTA. Das exakte Gewicht habe ich nicht parat. Das Handling ist definitiv schwieriger als das für das C8 OTA. Und wenn das auf eine Deutsche Montierung sollte, muss die im Vergleich mehr Drehmoment bewältigen als mit einem C8/2080. Ein Vergleich der Öffnungen 150mm und 200mm gibt dann den letzten Ausschlag.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    vielleicht können wir tauschen. Ich hab einen 2080 OTA. Der wiegt nur 5,4 kg. Damit guck ich nun hauptsächlich. Warum ist das Handling des 150 Mak schwieriger? Drehmoment: Obwohl das 2080 sogar etwas leichter ist als das CC6, erzeugt es etwas mehr Drehmoment, weil es eben dicker ist, da bräuchte ich etwas mehr Gegengewicht. (ich habs nicht auf der Gabel sondern an die EQ3 gequetscht). Dann kommt noch das Trägheitsmoment, da geht die Dicke sogar quadratisch ein. Also, an der EQ3 ist es etwas wackliger als das CC6, aber es geht noch so gerade.

    Taugt das Meade Mak was? Ist das auch Syntha?

    Diese angebliche lange Akklimatisierung der Maks halte ich inzwischen für ein Gerücht, für eine politisch korrekte Pflichtübung, die immer kommen muss, wenn man darüber spricht. Ich glaube, gut eingepackt ist das Ding von der ersten Minute an einsatzbereit wie mein 2080, oft fang ich da mit 260x an und sehe sofort was, anders als im CC..

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,


    stimmt, an einer Deutschen Montierung zählt der Abstand des Schwerpunktes zur Rektazensionsachse (von der Deutschen Montierung hatte ich mich verabschiedet).


    Das Meade M6 (150/1800) hat laut diesen Angaben einen Durchmesser von 190mm bei 5,6kg Eigengewicht. Die Schwalbenschwanzschiene sitzt eng ohne Luftspalt am Tubus. Sehr gut!


    Es hat im Lieferzustand keine Angriffspunkte, um es sicher zu greifen und sicher auf die Montierung wuchten zu können. Zu allem Überfluß ist die Befestigung des Objektivdeckels nicht rastbar. Fingerabdrücke auf dem Meniskus sind leicht die Folge, weil irgendwie muss ich ja das Teil packen. Für ATMs kein Problem, bohrt zwei Löcher und schraubt einen Griff an ihm genehmer Stelle an.


    Noch kurz zwei Gedanken zur Temperierung. Das gute Stück ist luftdicht verpackt. Bedeutet für den Hauptspiegel, der sitzt im Luftbad und geht langsam mit der Temperatur der Luft im Tubus mit. Solange er nicht ungleichmäßig mit der Lufttemperatur mitgeht, solange wird er sich nicht verziehen und liefern können. Beim dicken Meniskus schaut die Sache anders aus.


    Aber ja, der ist von der ersten Sekunde an einsatzfähig. Wie ein Refraktor. Ich denke, auch ein 150er APO-Triplett bräuchte seine Zeit, bis es durchtemperiert ist. Was zählt, ist meine persönliche Zufriedenheit mit dem Bildergebnis über die Einsatzzeit hinweg gesehen.


    Tausch? Wenn der Gedanke ernst gemeint war, überlege ich. Zu meinem M6 gäbe es noch dies und das zu sagen, das passt aber nicht in diesen Thread.


    Viele Grüße, Reinhold

  • Noch kurz zwei Gedanken zur Temperierung. Das gute Stück ist luftdicht verpackt. Bedeutet für den Hauptspiegel, der sitzt im Luftbad und geht langsam mit der Temperatur der Luft im Tubus mit. Solange er nicht ungleichmäßig mit der Lufttemperatur mitgeht, solange wird er sich nicht verziehen und liefern können

    Der Tubus kühlt auf der Oberseite schnell ab, dadurch sinkt kalte Luft auf der Innenseite nach unten, die Warmluft des HS, der als "Heizung" wirkt, steigt nach oben- nennt sich schlichtweg Tubusseeing. Dieses Problem haben alle geschlossenen Optiken, daher sind diese auch nicht von der ersten Sekunde an einsatzfähig, wenn der HS nicht ausreichend ausgekühlt ist.

  • Den Effekt des sogenannten Tubusseeings kennen alle Optiken, die einen Tubus haben. Die einen mehr, die anderen weniger.


    Das Zitat passt nicht zum Statement.

  • Den Effekt des sogenannten Tubusseeings kennen alle Optiken, die einen Tubus haben. Die einen mehr, die anderen weniger.

    Tubus hinten und vor geschlossen- die Luft kreiselt im Tubus => Tubusseeing mit starker Auswirkung


    Tubus hinten und vorne offen - die vom HS angewärmte Luft steigt im Tubus nach oben raus => geringe Auswirkung Tubusseeing

    Beim offenen Tubus kann das noch durch einen Lüfter verbessert werden, dadurch erreicht man eine laminare Luftbewegung => Null Tubusseeing


    Bei SC und Mak kommt zusätzlich zum geschlossenen Tubus noch hinzu, das Licht geht 3x durch die verwirbelte Luft, daher stört Tubusseeing erheblich mehr als z.B. bei einem Newton


    Nachtrag: Diese störenden Auswirkungen wurden unzählige Male von erfahrenen Leuten bestätigt, durch Messungen nachgewiesen, ebenso die helfende Wirkung einer richtigen Tubusdurchlüftung und auch die Wirkung durch richtige Isolation des Tubus. Die Suchfunktion des Forums dürfte jede Menge an Beiträgen dazu bringen.

  • Bei SC und Mak kommt zusätzlich zum geschlossenen Tubus noch hinzu, das Licht geht 3x durch die verwirbelte Luft, daher stört Tubusseeing erheblich mehr als z.B. bei einem Newton

    Inzwischen ists weit vom Ufer weg.


    Wenn du das vergleichst, dann sollte der Vergleich auch stimmig sein. Ein klassischer 8“ SCT oder Mak sollte dann mit einem 8“ f10 Newton verglichen werden. Und dessen Tubus ist dann 2m lang. Wie wären dann die Weglängen des Lichtes?


    Und wenn ich bei dem einen ein Ventilator einbauen darf, dann darf ich auch einen Mak oder SCT mit Velours auskleiden. Nach reichlich Meinung wäre dann Ruhe im SCT oder Mak. Mein M6 ist mit Velours ausgekleidet.

  • Ich kann aus direktem Vergleich sagen: CC6: fürchterliches Tubusseeing welches sich noch verschlimmert, wenn eine zusätzliche Taublende dran kommt. SCT8 und Mak 5: Nichts dergleichen. Ich kann sofort gucken mit hoher Vergrößerung. Stefan h, du kannst ja so lange warten wie du willst, ich gucke lieber sofort. In den Foren gibt es inzwischen genug Erfahrungsberichte, wie schnell gut isolierte Maks einsatzbereit sind. Dazu kommt: Es gibt nicht DIE Akklimatisierung. Oft sinkt die Temperatur die ganze Nacht lang, und durch die ungleiche Strahlungsbilanz unten und oben bleibt ständig ein Temperaturgefälle von unten nach oben, wenn das Gerät nicht genug isoliert ist. Der dicke Meniskus ist dabei hilfreich, da er ziemlich gut isoliert. Deshalb sind isolierte Maks mit Alutubus in dieser Beziehung wahrscheinlich am besten, da sie sich so langsam und gleichmäßig akklimatisieren, dass keine großen Temperaturgefälle entstehen. Das wird immer klarer. Der einzige Nachteil des Alutubus ist, dass man wegen der hohen Wärmeausdehnung öfter nachfokussieren muss.


    Und: "Bei SC und Mak kommt zusätzlich zum geschlossenen Tubus noch hinzu, das Licht geht 3x durch die verwirbelte Luft, daher stört Tubusseeing erheblich mehr als z.B. bei einem Newton" Nein, da gibts bei mir keine verwirbelte Luft, wenigstens kein Tubusseeingproblem. Wohl aber wie oben beschrieben beim CC und da ist der Effekt ganz stark und vielleicht deshalb auch stärker als beim Newton.


    Reinhold,

    überlegs dir, wir können auch probeweise tauschen, einfach mal gucken, wie die Teile funzen. Das M6 ist das von Synta, also baugleich mit dem Skymax?

    Am Meade 2080 sind übrigens auch keine Griffe dran, nur eine selbst gefaltete Vixenschiene aus Alublech. Ich finde es etwas mühsam, den Frontdeckel abzunehmen, er sitzt sehr stramm. Beim CC ist es besser, nachdem da ein Griff dran ist. Von mir aus können wir auch über einen anderen Kanal darüber reden.


    Gruß

    Stephan

  • Wenn du das vergleichst, dann sollte der Vergleich auch stimmig sein. Ein klassischer 8“ SCT oder Mak sollte dann mit einem 8“ f10 Newton verglichen werden. Und dessen Tubus ist dann 2m lang. Wie wären dann die Weglängen des Lichtes?

    Oh, klassischer 8" f/10 Newton- wo sind die zu bekommen und wer benutzt diese? Sorry, wenn du Äpfel mit Birnen vergleichen willst, solltest du auf den Wochenmarkt gehen.

    Und wenn ich bei dem einen ein Ventilator einbauen darf, dann darf ich auch einen Mak oder SCT mit Velours auskleiden. Nach reichlich Meinung wäre dann Ruhe im SCT oder Mak. Mein M6 ist mit Velours ausgekleidet.

    Verbietet dir niemand, nur innen Verlours schützt das Metall des Tubus nicht vor Auskühlung. Wenn schon isolieren, dann außen, innen hilft das bisserl Verlours nur marginal.

  • Oh, klassischer 8" f/10 Newton- wo sind die zu bekommen und wer benutzt diese? Sorry, wenn du Äpfel mit Birnen vergleichen willst, solltest du auf den Wochenmarkt gehen.

    … dem „Oh“ entnehme ich, dass ich ins Schwarze getroffen hab. War eigentlich nicht die Absicht. Ich wollte, dass du bei Vergleichen die gleichen Parameter benutzt .


    Birnen und Äpfel zu vergleichen ist zulässig und hilfreich. Das Ergebnis wäre ein unterschiedliches Geschmackserlebnis. Aber beide könnten gleich genussbereit erscheinen.

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