Hallo Leute,
Nach Weihnachten war ich wieder unterwegs. 8 Nächte bis zum Neumond. Insgesamt ein sehr gutes Beobachtungsfenster, dass man mit Einschränkungen bis zum 11.01. mindestens hätte ausdehnen können. Die Einschränkungen sind eine schlechtere Transparenz und Kälte, die uns seit gestern auch in Spanien im Griff hat. Kälte heißt etwa -11 bis -14°C in 1900m üNN. Ggf. kommt Wind mit bis 50-60 km/h dazu. Als ich unterwegs war, war es meist windstill und -4 °C kalt.
Ich war auf dem Alto Tajo, dass ist ein Höhenzug mit 1900m üNN im Norden Spaniens etwa 200 km östlich von Madrid. Der Ort ist wohl neben dem „Pinar de Araceli“ einer der dunkelsten Beobachtungsplätze in Spanien und vermutlich auch in Kontinentaleuropa. In der Nähe befindet sich das Javalambre-Observatorium, dass aber schon von der Lichtverschmutzung, die von Valencia ausgeht, geplagt ist, wie man an Nachthimmel-Timelapses auf YouTube schön sehen kann.
Lichtverschmutzung heißt, dass diese am Horizont schwach bzw. z.T. deutlich wahrnehmbar ist. Dies liegt aber auch am konkreten Beobachtungsplatz den man wählt. Im Wald auf einer Lichtung macht sie sich dann kaum bemerkbar. Auf Gipfeln aufgrund der Kimmhöhe dann doch recht deutlich. Es hängt halt alles vom Standpunkt ab
Mit dem Wetter hatte ich großes Glück. Normalerweise sind nur kleine Beobachtungsfenster am Alto Tajo möglich, vor allem im Winter. Da ist der „Pinar de Araceli“ besser und vor allem herrscht im Pinar i.d.R. weniger Wind. Trotzdem bin ich froh es gewagt zu haben...
Der Himmel hatte bei klarem Himmel im Schnitt 21.82 mit dem SQM-L im Zenit. Um Polaris (40° Höhe) um 21.75. Das sind für Europa ausgezeichnete Werte. In einer Nacht wurden am frühen Morgen sogar mehrfach Werte um und über 22.0 erreicht. Hier abgebildet, eine typische klare Nacht auf einer Waldlichtung.
Später bin ich dann auf einem Parkplatz beobachtet, nach dem der Camper, der dort einige Tage stand, weg war.
Süden ist links von der Mitte. Westen in etwa da wo das Zodiakallicht zu sehen ist. Die größte Lichtverschmutzung geht von Valencia (SO) aus. Im Westen ist schwach Madrid zu erkennen. Im Norden Zaragossa. Rechts unten bin ich mit meinem Geraffel auch noch drauf [:D]
Die Region kann mit dem Wohnmobil gut erreicht werden. Den Parkplatz auf der Muela de San Juan muss evtl. mit anderen geteilt werden. Kann aber auch sein, dass man alleine ist.
Hier geht's zum vollständigen Bericht mit den einzelnen Nächten. Ich habe auch ein Timelapse Video (aufgenommen eine volle Nacht), das die Bedingungen recht anschaulich auch bei Zirrusbewölkung zeigt:
http://estelar.de/#Zwischen%20…20auf%20dem%20Alto%20Tajo
Gruß an die Leid geplagten Beobachter in D (zu denen ich ab morgen auch wieder gehöre)
Oliver