Was ist ein echter Apo (2019)

  • Hallo zusammen,



    wenn ich das korrekt erinnere wurde das AS-Objektiv kurz nach Einführung von Zeiss als "verbesserter Achromat mit veringertem sekundärem Spektrum" bezeichnet. Ist das jetzt ein Achromat oder ein APO oder was dazwischen? Und: warum ändert sich die APO-Definition immer wieder? Ich habe den Eindruck daß es diese Definition entweder gar nicht wirklich gibt oder jeweils nach Belieben (vom Hersteller) dem eigenen Produkt angepasst wird.




    Viele Grüße Felix

  • Hallo Felix,
    ja, es gibt verschieden Definitionen für APOs.
    Eine der Definitionen ist auch über den RC Wert. Bis zu RC = 1 redet man da von APO, zwischen 1 und 2 von Halb APO und darüber von Achromat.
    Zeiss hat die AS nicht als APO bezeichnet, da sie ja auch die farbreineren A Objektive ... hatten. Da manche Zeiss AS z.B. der Zeiss AS 100/1000 einen RC Wert einen 4" f/15 hatten konnte oder wollte man auch nicht allgemein von Halb APOs schreiben.
    Die "ED APOs" mit 6" f/8 kommen auf RC Werte zwischen 2 und 2,4 wären nach einer Defintion eher Halb APOs. Da der blaue Farbsaum dort aber offenbar nicht mehr auffällt und unter Halb APO die meisten sich nichts vorstellen können, schreibt man von APO. Da auch die Strehlkurve zu sehen ist, passt das meiner Ansicht nach. APO für deutlich farbreiner wie FHs in der Größenordnung ist ja auch erfüllt.
    Wer es noch farbreiner will muss dann halt entweder deutlich mehr Geld ausgeben oder ein Spiegelteleskop kaufen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Felix
    auf dem Zeiss-Blatt für Objektive von 1989 steht unter AS-Objektiv


    Halbapochromat nach Sonnefeld


    Woanders las ich auch Semi-Apochromat. Was ja nichts anderes bedeutet.


    Gruß Armin

  • Hallo Felix,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich das korrekt erinnere wurde das AS-Objektiv kurz nach Einführung von Zeiss als "verbesserter Achromat mit veringertem sekundärem Spektrum" bezeichnet. Ist das jetzt ein Achromat oder ein APO oder was dazwischen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei Zeiss spricht man bezüglich AS Objektiven von HA also Halbapochromaten.
    Nachzulesen zb. bei Laux Astrooptik S. 28 Kapitel 2 Halbapochromate und Apochromate.
    Zitat:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die neuen optischen Gläser von Otto Schott und Ernst Abbe für den Mikroskopbau entwickelt wurden auch gezielt für die Entwicklung der Fernrohrapochromate eingesetzt.
    Als Ergebnis dieser Arbeiten entstanden der 2 Linsige (Halb-) Apochromat aus KzF2/BaLK2 (A-Objektiv) und die dreilinsigen Apochromate wie Zeiss B- unds F-Objektive.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <font size="3">Achtung an die Linsenzähler der Hinweis.
    Das man damals für einen Apochromat der sehr hohen Ansprüchen an die Farbkorrektur gerecht wird 3 Linsen benötigte liegt nur an den damals verfügbaren Gläsern!</font id="size3">


    Das ED Glas kam erst viel später.
    Bei Laux findet man EDs im Kapitel 3.5 Fluorphosphatapochromate.


    <font size="3">Zu den Fluorphosphatapochromaten zählt auch das FK2 Objektiv (ED Doublet)</font id="size3">


    Die dort zu findende Aussage das ein FK2 Objektiv immer einem FK3 Objektiv unterlegen sei stimmt nur wenn Beide das gleiche ED Glas verwenden und die gleichen Eckdaten haben.
    Ein FPL53 FK2 Objektiv mit gutem Partnerglas zb. Lanthan. kann durchaus einem FPL51 FK3 Objektiv ebenbürtig oder gar überlegen sein.
    Das gleiche gilt wenn das FK 2 Objektiv eine größere Öffnungszahl als das FK3 Objektiv hat.
    Hier ein FPL53 FK2 und ein FPL53 FK3, Beide sind bezüglich Farbkorrektur auf gleichem Level.
    Das FK2 hat aber F12 während das FK3 F8 hat.


    https://forum.astronomie.de/th…uper-apo-geht-das.219620/


    Und auch das das ist für Linsenzähler wichtig.
    Kapitel 4.1 Zweilinsiger Flußspatapochromat AP-Typ


    Also auch 2 Linser können APOs sein!
    Besonders eindrucksvoll zeigt das ja AGEMA die mit ihren Doublets selbst bei gleichen Eckdaten so manches erstklassige Triplet einschließlich Zeiss APQ sogar noch toppen können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Und: warum ändert sich die APO-Definition immer wieder? Ich habe den Eindruck daß es diese Definition entweder gar nicht wirklich gibt oder jeweils nach Belieben (vom Hersteller) dem eigenen Produkt angepasst wird. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Eindruck täuscht nicht, die allgemeinverbindliche APO Definition gibt es nicht und kann es auch nicht geben.
    Das liegt daran das wir es hier mit einer fließenden Entwicklung zu tun haben, es gibt da keinen Punkt wo ein Schalter umgelegt wird und plötzlich ist die Optik völlig farbrein.
    Das Level der Farbkorrektur ab dem man von einem APO spricht kann daher nur rein willkürlich festgelegt werden.


    Das ist zb. auch bei der Definition über den RC Wert so.
    Die Grenze wurde hier auf RC 1 gelegt, das rührt natürlich aus der geometrischen Überlegung das ein Farbfehler der kleiner als das BS ist nicht mehr sichtbar ist.
    Was man dabei aber nicht berücksichtigt.
    Der Spektralbereich den man betrachtet und der entscheidend für die Höhe des RC Wertes ist muss ja auch festgelegt werden und das kann nur willkürlich geschehen.
    Und zum anderen ist aus wellenoptischer Sicht bei RC1 eben keine Grenze wie aus geometrischer Sicht.
    Das bedeutet hat man eine Optik mit RC1,1 und eine mit RC 0,9 und die Lage der Schnittweiten zueinander ist vergleichbar wird man im direkten Vergleich nebeneinander keinerlei Unterschied zwischen beiden erkennen können.
    Dazu ist der Unterschied von 0,2 zwischen Beiden einfach viel zu klein.
    Das eine soll aber ein APO sein das Andere nur ein HA.
    Na ja irgendwo muss man natürlich eine Grenze setzen aber man sieht sehr schön das diese Grenze eben nur rein willkürlich gesetzt werden kann.


    Grüße Gerd

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />Eine der Definitionen ist auch über den RC Wert. Bis zu RC = 1 redet man da von APO, zwischen 1 und 2 von Halb APO und darüber von Achromat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auch der RC-Wert hat das große Problem, dass er ausschließlich von der Wahl der Wellenlängen abhängig ist. Wenn mir lediglich ein RC-Wert vorliegt, weiß ich nicht, welche Wellenlängen zur Berechnung der Schnittweitendifferenz und der Schärfentiefe verwendet wurden. Und selbst wenn ich diese Informationen habe, wurden noch keine spektralen Empfindlichkeiten gewichtet. [B)]


    Wenn man nun für den RC-Wert eines Achromaten die gleichen Wellenlängen wie bei einem Apo verwendet (was für einen Vergleich sinnvoll ist), glaube ich auch, dass der gewählte Spektralbereich nicht mehr ausreicht, um die guten Apos untereinader vergleichen zu können.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hallo Roland.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die "ED APOs" mit 6" f/8 kommen auf RC Werte zwischen 2 und 2,4 wären nach einer Defintion eher Halb APOs.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    im RC Wert wird die Lage der Schnittweiten zueinander leider nicht berücksichtigt.
    Ursprünglich geht man hier davon aus das meist nimmt man F und C einen gemeinsamen Fokus haben.
    Das kommt so in der Praxis aber kaum vor und ist auch nicht optimal so.
    Bei diesem Korrekturzustand ergibt sich ein deutlicher Nachteil bei Blau.
    Optimal ist es wenn F deutlich kürzer als C fällt.
    Es ergibt sich dann eine deutlich bessere Farbkorrektur die auch spürbar Polystrehl und die polychromatische Kontrastübertragung verbessert.
    Das bedeutet eine Optik mit optimierter Lage der Schnittweiten zueinander wie die von dir erwähnten Doublets weisen eine Farbkorrektur auf die dem Level einer Optik mit klassischer FC Korrektur bei deutlich kleinerem RC Wert entspricht.
    Von daher passt hier der Vergleich der RC Werte bzw. des daran geknüpften Levels der Farbkorrektur nicht mehr.
    Damit verschiebt sich dann eigentlich auch die Einteilung APO- HA nach RC Wert für Optiken mit optimierter Lage der Schnittweiten.


    Grüße Gerd

  • Abbe, Zeiss und Schott haben einen Fehler gemacht ... sie hätten "Apo" bzw. "Apochromat" markenrechtlich schützen müssen. Dann würden wir heute darüber nicht so feinsinnig diskutieren. Dann wäre ein Apo nur, wenn Zeiss ihn auch so bezeichnet.


    So ist es heute leider so, dass ein "Apo" dann ein Apo ist, wenn er vom Hersteller bzw. Händler so bezeichnet wird. Im Ergebnis wird mit dem Begriff ein "gutes farbreines Objektiv" suggeriert, aber eben nicht definiert. Niemand hat da nämlich die Meinungshohheit über diesen Begriff. Praktische Relevanz hat das übrigens durchaus, denn man kann nicht eine Mängelhaftung beim Kauf erstreiten, weil ein Objektiv die persönlichen Erwartungen an ein Apo nicht erfüllt. Maßgeblich wäre da die Verkehrsanschauung und die ist - ich sach mal - <i>vielfältig</i>.

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Abbe, Zeiss und Schott haben einen Fehler gemacht ... sie hätten "Apo" bzw. "Apochromat" markenrechtlich schützen müssen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn APO eine geschützte Marke von Zeiss wäre gäbe es heute im Astro Bereich gar keine APOs mehr.
    Mit der Abwicklung der Astro Abteilung von Zeiss wäre dann auch der APO verschwunden.
    Gut vielleicht hätte man die Marke APO dann an die Chinesen verkaufen können.
    So wie man ja auch etliche andere Marken die früher mal in Deutschland für Qualität standen an Chinesische Billigproduzenten verkauft hat.
    Ob das nun auch im Falle der APOs besser wäre als die jetzige Situation wage ich doch sehr zu bezweifeln.


    Grüße Gerd

  • Hallo Kalle,
    für mich ist ein APO ein dreilinsiger Refraktor. Da gibt es natürlich Qualitätsunterschiede. Je teurer halt, desto besser.
    Ein Zweilinser ist kein APO.
    Ein sehr guter APO hat dann noch eine Fluoridlinse in der Mitte.
    Neuerdings gibt es aber auch hervorragende APOs mit ED-Elementen, z. B
    von TEC oder TMB.


    Beste Grüße
    Hermann

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HvE</i>
    <br />Hallo Kalle,
    für mich ist ein APO ein dreilinsiger Refraktor.
    Ein Zweilinser ist kein APO.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das erzählste mal den Jungs von Agema. [:D]


    Viele Grüße
    Dominik

  • Hallo Hermann,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HvE</i>
    <br />Hallo Kalle,
    für mich ist ein APO ein dreilinsiger Refraktor. Da gibt es natürlich Qualitätsunterschiede. Je teurer halt, desto besser.
    Ein Zweilinser ist kein APO.
    Ein sehr guter APO hat dann noch eine Fluoridlinse in der Mitte.
    Neuerdings gibt es aber auch hervorragende APOs mit ED-Elementen, z. B
    von TEC oder TMB.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Och nö, da wäre ja der Takahashi FC-100DL Fluorit Doublet Apo kein APO und der Takahashi FS 102-820 wäre auch keiner, ist ja jeweils "nur" ein Doublet, aber halt eine mit einer Line aus Flourit im Objektiv. Und es gibt noch eine ganze Reihe weitere 2-Linser, die deutlich die Ansprüche APO erfüllen und deutlich besser sind als viele der "ED-APOs" mit ihren 3 Linsen.


    ED-Elemente sind übrigens immer im Spiel, egal ob 2- oder 3-linsing, wenn es ein APO werden soll geht es nicht ohne ED-Glas



    Hallo Dominik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das erzählste mal den Jungs von Agema.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Deren APOs bringen ihre Leistung bisher nur auf dem Papier, in den gängigen Foren ist jedenfalls noch kein einziger belastbarer und objektiver Testbericht zu finden. [:)]


    Hallo Gerd, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn APO eine geschützte Marke von Zeiss wäre gäbe es heute im Astro Bereich gar keine APOs mehr.
    Mit der Abwicklung der Astro Abteilung von Zeiss wäre dann auch der APO verschwunden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Markenschutz hat eine Laufzeit von 10 Jahren und kann dann jeweils um 10 Jahre verlängert werden. Wäre wohl schon abgelaufen oder für gutes Geld mit Ende Astro Abteilung Zeiss verkauft worden.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Deren APOs bringen ihre Leistung bisher nur auf dem Papier, in den gängigen Foren ist jedenfalls noch kein einziger belastbarer und objektiver Testbericht zu finden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das weiß ich nur zu gut, weil ich das Geschehen mit Spannung verfolge. Ich habe trotzdem Agema als beispiel herangezogen, weil deren optisches Design zeigt, dass ein Zweilinser prinzipiell auch mit Oberklassen-Tripletts mithalten kann und eine Klassifizierung nach Anzahl der Linsen nicht zielführend ist.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Moin,


    bei dem Begriff APO handelt es sich um eine nicht schutzfähige technische Spezifikation, nicht mehr. Die Debatte gleitet immer mehr in einen Markenvergleich ab, das hat mit der Ausgangsfrage nichts zu tun. Marken sind wie ein Mercedes-Stern auf der Haube, braucht man, oder braucht man nicht, das liegt am eigenen EGO. Was zählt ist die Spezifikation. Wie die erreicht wird, mit 1 - x Linsen, ist vollkommen unerheblich. Es gibt auch mehrlinsige Systeme mit mehr als einer Linsengruppe, die die - wie wir leider gelernt haben, etwas unscharfe - Spezifikation schaffen...


    CS
    Jörg

  • Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Markenschutz hat eine Laufzeit von 10 Jahren und kann dann jeweils um 10 Jahre verlängert werden. Wäre wohl schon abgelaufen oder für gutes Geld mit Ende Astro Abteilung Zeiss verkauft worden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    seit wann ist ein Markenschutz befristet? Verwechsle das nicht mit Patenten. Markenschutz ist auch nicht teuer (Wortmarke Eintragung ~300 Euro, Verlängerung um je 10 Jahre ~750 Euro)


    Exkurs
    Markenschutz ist zeitlich unbeschränkt. Man muss sie nur regelmäßig benutzen und die wiederkehrenden Gebühren (für die Verlängerungen) bezahlen. Das heißt, man muss immer wieder mal (alle vier Jahre) eine mit der Marke verbundene Ware in Verkehr bringen. Und dazu reicht es, wenn die Ware aus der gleichen Klasse (siehe Nizza-Klassifikation Klasse 9 **) stammt.


    Richtig ist, dass bei Nichtbenutzung die Marke "untergeht", so geschehen Sony mit ihrer Marke "Walkman" in Österreich. Die haben da einfach nicht aufgepasst.


    Übertragen auf einen Zeiss-Apo hätte das bedeutet: Alle vier Jahre ein 30mm-Mini-Apo (5 Stk je Region) und der Schutz bleibt. Oder ein Mikroskop oder Objektiv für ein Fotoapparat oder ein APO-Feuerlöscher [:D]


    Das teuerste an einer Marke ist deren Überwachung, sprich die Verfolgung von Verstößen durch andere, bei etablierten Marken seltener die Abwehr von Löschungsanträgen. Bei neuen Eintragungen muss man selbst prüfen, ob ein anderer nicht ältere Rechte hat, das Patentamt prüft selbst nichts. Deswegen ist die Überwachung des Markeninhabers so wichtig.




    **
    KLASSE 9 Wissenschaftliche, Forschungs-, Navigations-, Vermessungs-, fotografische, Film-, audiovisuelle, optische, Wäge-, Mess-, Signal-, Detektions-, Prüf-, Kontroll-, Rettungs- und Unterrichtsapparate und -instrumente; Apparate und Instrumente zum Leiten, Schalten, Umwandeln, Speichern, Regeln oder Kontrollieren der Verteilung oder Nutzung von Elektrizität; Geräte und Instrumente zur Aufzeichnung, Übertragung, Wiedergabe oder Verarbeitung von Ton, Bild oder Daten; aufgezeichnete und herunterladbare Medien, Computersoftware, leere digitale oder analoge Aufzeichnungs- und Speichermedien; Mechaniken für geldbetätigte Apparate; Registrierkassen, Rechengeräte; Computer und Computerperipheriegeräte; Taucheranzüge,
    Tauchermasken, Ohrstöpsel für Taucher, Nasenklemmen für Taucher und Schwimmer, Taucherhandschuhe, Atemgeräte zum Tauchen; Feuerlöschgeräte

  • Finde ich richtig, Jörg, wir können diese Diskussion wie ein periodischer Komet laufend wiederholen, letztlich ist es ein Fakt, dass es kein Gesetz gibt, was "APO" heißen darf und was der für messbare Spezifikationen haben muss. Dadurch ist es zu einem Marketing-Begriff geworden, nochmals technisch aufgeweicht durch "ED-APO" und "Fast-APO" und "Voll-APO"... als Techniker fällt mir der Bleistift runter, wenn ich das lese. Kein einziger optischer Wert ist hier relevant, und nachmessen muss sowieso der Kunde, wenn er etwas nicht glauben wollte...


    Es ist so, als würde ich darüber diskutieren, ab wann ein Stoffbär ein "Kuschelbär" sein darf, wie weich er sein muss und wie groß. Oder welche Farbe er haben darf. Sind nur Braunbären zugelassen? Oder auch Eisbären? Steht nirgends. Darf der Händler festlegen.


    Und wenn ein Händler festlegen darf, ob etwas ein APO ist, dann ist es Marketing und eine sehr freie Bezeichnung. Solange die Kunden das so akzeptieren und sich damit wohlfühlen und sich nur in Foren die Finger wundschreiben ist wohl alles in Ordnung. Sonst müssten sie die technischen Spezifikationen verlangen, statt der Schwamm-Wörter "ED-APO", "Halb-APO" und "APO". Da das niemand macht, und die Händler das ebenfalls aber sowas von tunlichst vermeiden (müssen - weil das dann garantiemäßig der Supergau wäre!), wird alles so bleiben, wie es ist, muss alles so bleiben, wie es ist, und jeder darf sich freuen, sich darunter vorzustellen, was immer ihm beliebt. :)


    lg
    Niki

  • Hallo Jörg,
    ich finde es nicht so schlimm, solange zum Namen APO auch noch eine Tabelle oder ein Diagramm gibt, wie farbrein das System ist z.B.:
    https://www.apm-telescopes.de/…hp?page=product&info=3765
    https://www.teleskop-express.d…53---optischer-Tubus.html
    oder noch schöner:
    https://www.astro-theke.de/ast…tur/visueller-apochromat/
    https://www.astro-theke.de/ast…ualitat-von-apochromaten/
    https://www.astro-theke.de/sit…eich_visuell.500x0-is.jpg
    https://www.astro-theke.de/sit…flt1051000_web.1200x0.png


    Da kann dann der Kunde erkennen, was mit APO beim konkreten Produkt gemeint ist.
    Servus,
    Roland

  • Hi Kalle,


    https://www.markenservice.net/markenschutz.html


    Zitat: <i>Wie lange währt der Markenschutz?


    Ist eine Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt registriert, besteht der Markenschutz zehn Jahre lang. Anschließend kann der Markenschutz gegen eine Verlängerungsgebühr für weitere 10 Jahre verlängert werden. Damit ist der Markenschutz das einzige Schutzrecht, dass bei regelmäßiger Verlängerung nie verfällt</i>



    Hallo Jörg,


    Zeiss hätte sich den Begriff APO durchaus als Herstellermarke oder Handelsmarke eintragen lassen können. In Zusammenhang mit den damals neuen Gläsern und der damit erreichbaren Farbreinheit für ihre Produkte- siehe Ausführungen von Lars. Ob es das Markenrecht in dem Sinn damals schon gab weiß ich aber nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Nikki: guter vergleich mit "Kuschelbär"[:D]
    meiner ist ein Eisbär,weiss natürlich mit Knopfaugen und Nase,37 cm hoch-kennt mich seit über 43 jahre-Liebe auf den ersten Blick[^]



    zum Thema Apo:


    Ralf Mündlein (Astrotheke)hats doch mit den visuellen Zweilinser ganz gut auf den Punkt gebracht.


    mein neuer APM SD Apo 140 f7 hatte wenigstens in der Anzeige eine strehlkurve-bisschen vertrauensvorschuss must Händler schon leisten, sein Ruf als seriöser Händler vorausgeeilt.



    ein anderer Händler verkauft teure sogenannte Apochromaten ohne jegliche Infos zum Optikdesign,nicht mal Feedback zum jeweiligen Hersteller und das online bei Sümmchen jenseits von Gut und Böse-will sagen ein Click aufs Kaufbutton und man ist z. Bp. 25.000 € los.
    was sind das für Geschäftsgebaren,aber scheinbar wollen die Kunden heut so behandelt werden..kopschüttel

  • Hallo nochmals,


    Bezüglich Apos, im Sinne von Highend Apos hat sich mMn nicht viel geändert, wer solch ein Teleskop will, muss nach wie vor tief ins Geldbörsel greifen und sollte dann auch eine entsprechend hervorragend korrigierte Optik bekommen. Für den Sternfreund, der nicht diese hohen Summen ausgeben möchte hat sich mMn aber sehr wohl etwas geändert, denn durch die wesentlich günstigeren "ED Apos" bekommt man häufig eine gut korrigierte und nur mit einem geringen Farbfehler behaftete Optik, sofern diese vom Händler seines Vertrauens auch zuvor inspiziert wurde. Das nun ED Apos in der Regel nicht die Abbildungsleistung von sogenannten "High End Apos" liefern, darf einen aber auch nicht verwundern, sollte das doch der Fall sein kann sich der Käufer über ein sogenanntes "Schnäppchen" freuen. Ob eines meiner Teleskope seitens des Herstellers als Apo oder nicht als Apo bezeichnet wurde ist mir persönlich egal, entscheidend ist für mich welche Abbildungsqualität ich im Okular zu sehen bekomme und hierfür ist die Farbkorrektur nur eines von mehreren Kriterien.


    Viele Grüße
    Ernst Chritian

  • Hallo Singularity,


    ein APO ist für mich ein Refraktor, der knackscharf, mit hohem Kontrast und absolut farbrein is. Mir persönlich ist es egal, wieviele Linsen der hat oder aus welchem Material diese bestehen.
    Sobald ich über alle Vergrösserungsbereiche und Objektklassen ein sehr gutes Bild sehe ---&gt; das ist meine persönliche APO-Definition.


    CS


    Matthias

  • Hallo Stern/Optikfreunde,
    das Wetter hier im Westen ist total verregnet und so komme ich dazu hier wieder einmal reinzuschauen und eure Meinungen zum Thema APO zu lesen.Vieles interessantes ist geschrieben worden , was fehlt sind Berichte - Erfahrungen von Sternfreunden die einen "echten" APO nutzen und auch Durchschauen!Ich kann Matthias nur zu stimmen, egal wie viele Linsen , aus welchem Material, ja und ich füge noch hinzu:" Es ist und war mir auch immer egal was für ein Name draufsteht!" Entscheidend ist was man sieht!
    Ich habe mehrere Jahre einen Takahashi FS 128 genutzt und war allemal zufrieden, ein klasse Teleskop! Dann hatte ich das Glück und konnte einen 130 Zeiss APQ im direkten Vergleich über längeren Zeitraum nutzen und vergleichen,der Unterschied war schon beachtlich! Ihr dürft mal raten in welchem Teleskop die Farben z.B. an Jupiter oder Saturn real und besser rüberkamen ;) Farbrein waren ja beide z.B. an Wega, aber eben diese Nuancen am Planeten und dieses klaren kalten Farben am Mond u.s.w.waren einfach nicht zu toppen!
    Meine Empfehlung, wenn möglich ein Treffen organisieren und alle APO / APQ unter gleichen Bedingung mit dem gleichem Zubehör vergleichen!
    Hierbei sollte man aber auch die jeweilige Sehfähigkeit des "Testers" mit einbinden ;)
    CS
    K.Heinz

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