Meade 305 ( 80/1200 mm ) meets DDR

  • Hallo Freunde,
    nun ist Weihnachten vorbei und das gute Essen muss erst einmal "verdaut" werden, jetzt müssen die Pfunde wieder purzeln !


    Zu Weihnachten gab es bei mir kein astronomisches Geschenk, aber ich habe ein kleines Umbau-Projekt abgeschlossen. Wie ihr wisst, hatte ich mir ja einen Meade 305 ( 80/1200 ) angelacht. Das Gerät hat eine sehr gute Optik, aber wieder den typischen kurzen und recht engen OTA, dazu den Posaunenauszug. Dieser endet zwar beim 305er Modell in einem 1,25" Adapter, aber trotzdem ist der original Tubusinnendurchmesser bereits nur 79 mm, durch die Blendenanordnung und den OAZ wurde die freie Öffnung noch auf 76 mm beschränkt.


    Ich hatte vorübergehend mit M68 Hülsen eine OTA-Verlängerung erzielt und damit auch eine Vignettierungsfreiheit erzielt ( ich habe hier davon berichtet : http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=71918&whichpage=23 ) dennoch konnte mich das mechanisch und optisch nicht wirklich überzeugen.


    Dank meines Sammlerkollegen Harald war ich aber an einen sehr guten DDR-Selbstbau-Tubus gekommen, in dem ursprünglich ein Zeiss AS 80/1200 mm Objektiv verbaut war. Das Objektiv wurde von Harald erworben, den Tubus durfte ich behalten.
    Der Tubus ist sehr gut gearbeitet und hat einen großzügigen Durchmesser von AD 95 mm und ID 90 mm. Er scheint aus Hartpapier/Krüpax zu sein und ist enorm stabil. Dazu hatte der ursprüngliche Erbauer einen präzise gefertigten Aluminium Anschlussflansch für einen ebenso präzise gefertigten 2" Crayford OAZ angebracht. Das OAZ Rohr hat sogar einen freien Durchmesser von 60 mm und vor allem hat dieser Tubus rund 95 cm Länge ( der Meade Tubus hat nur 77 cm Länge ! ). Somit gibt es hier garantiert keine Vignetierung....im Inneren sind 3 Metallblenden korrekt berechnet verbaut.


    So habe ich also das sehr gute japanische Objektiv in diesen wertigen ATM Tubus verbaut. Etwas schleifen, lackieren, säubern und alles sieht vernünftig aus. Zwar ein eher "dicker" Tubus für ein 80 mm Objektiv, aber alles ist schön stabil und wertig. Den guten 6x30 Winkelsucher von Meade habe ich auch übernommen.


    LG Michael Aaron








  • Moin Micha,


    würd´ sagen, dass schaut sehr gut aus! hundertmal besser als mit dem ellenlangen Filigran-Auszug den die Japaner da verbaut hatten - allerdings gabs diese Geräteklasse manchmal auch mit kürzeren Auszug- und dafür längeren Tubusrohren - mein verflossener Sears 76/1200 war so einer.


    Was ist denn da für ein Crayford dran? ist das ein Selbstbau?


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Danke für dein feedback[;)] Der Crayford ist auch ein Selbstbau und wirklich gut gemacht mit einer schönen, umlaufenden Messingringklemmung.


    Dazu ist der Crayford auch noch zum Tubus justierbar, nach dem gleichen Prinzip wie beim Objektiv.


    Leider ist mir der Erbauer nicht bekannt, aber alles ist wirklich solide und gute ATM-Arbeit.Der Tubus ist insgesamt deutlich massiver und schwerer als der Meade / Towa 339 Tubus.


    Der Tubus ist es wert, noch einmal vernünftig lackiert zu werden ( momentan habe ich den nur schnell foliiert[:I] )- das wird noch nachgeholt.


    MfG Michael





  • Hallo,


    der Okularauszug wurde vom leider viel zu früh verstorbenen Daniel Arndt in Kleinserie gebaut und von ihm und der Mat.zentr. vertrieben. Es gab 2 bis auf die Länge des Auszuges fast baugleiche Modelle. Die kürzere Version für Newtons und die lange Version für Refraktoren, Cassegrains usw. Zur damaligen Zeit waren gute und preiswerte Okularauszüge noch relativ rar.


    MfG Thomas (VdS Mat.zentr.)

  • Hallo Michael,


    "Der OAZ ist wirklich sehr gut gefertigt."
    Da hast du Recht. Aber irgendwann hat sich die Sache vor allem bei den Refraktor-OAZ nicht mehr gelohnt, so dass wir die Fertigung eingestellt haben.


    MfG Thomas (VdS Mat.zentr.)

  • Hallo Michael und Thomas,



    einen solchen OAZ (bzw 1 1/2 dieser Teile) in der kürzeren Newton-Ausführung besitze ich seit einiger Zeit und hab mich immer gefragt woher das Teil wohl stammt - von einem zweiten OAZ habe ich die Grundplatte mit den drei Frästeilen sauber montiert aber ohne Lager bzw. OAZ-Rohr. Thomas, kennst Du etwa den Fertigungszeitraum?



    Michael Dir viel Vergnügen mit dem interessanten Gerät ich hab gerade etwas ähnliches zusammengebaut nur genau anders rum: Vixen 80L Tubus mit Zeiss AS-Linsensatz - individuelle Refraktoren machen einfach am meisten Spaß.



    Viele Grüße Felix

  • Hallo,


    Ausgangspunkt der Fertigung war ein OAZ, den ich mir um ca. 1995 zugelegt habe. Den haben wir uns genauer angeschaut und das Prinzip nachgebaut. Das hat aber auch nicht auf Anhieb gut geklappt. Es musste z.B. erst mal das geeignete Material gefunden werden und eine gute Firma zum Eloxieren.
    Richtig los ging es dann so ab ca. 1997. Mitte des letzten Jahrzehnts wurde es dann weniger. Wann Daniel Arndt die letzten verkauft hat, weiß ich nicht so genau. Aber das ist auch schon einige Jahre her.


    MfG Thomas (VdS Mat.zentr.)

  • Hallo Freunde,


    da Optik, Tubus und Mechanik es wert sind habe ich die billige Folie abgelöst und den Tubus vernünftig lackiert.


    Ich habe kein reines weiss gewählt, sondern eher einen klassisch gedeckten Weiss-Ton, nämlich RAL 9001. Damits auch dauerhaft und vernünftig ist, habe ich auf die Grundierung insgesamt 4 Schichten RAL 9001 aufgebracht und abschließend nochmal mit Klarlack nachgesprüht.


    So hat das Gerät schon mal wieder ein würdiges outfit, auch wenn noch ein paar Anbauten fehlen.[;)]


    MfG Michael


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