Planeten-/Mond-/Doppelstern-Spezialist

  • Hallo Leute,


    ich plane im Moment in Ergänzung zu meinem 4" Tak und 16"-Dobson einen
    Planeten-/Mond-/Doppelstern-Spezialisten. Das Gerät soll aus meiner Sicht
    folgende Voraussetzungen erfüllen:
    - schnell und leicht aufzubauen
    - gut transportabel verwendbar
    - gute Performance am Mond und Planeten (hoher Kontrast, Detailvermögen, etc.)
    - schnelles Abkühlverhalten
    - gerne eine käufliche Lösung, bin aber auch ATM nicht abgeneigt.


    Das Gerät soll im mittleren und hohen Vergrößerungsbereich, also ca. 150 - 400 fach (letzteres sicher nur in wenigen guten Nächten) betrieben werden. Als Standort kommt meistens unser Garten mit ca 5m0 fst in Betracht.


    Ich habe schon einige Optionen für mich durchdacht: 6" Schiefspiegler (z.B. Yolo), Maksutov-Newton, visuell optimierter Newton als Dobson.


    Derzeit wäre, inspiriert vom nicht mehr verfügbaren Ninja Dobson 200/1200, ein
    8" f8 Dobson mit teilbarem Tubus, 28 mm FS und HC1 OAZ mein Favorit.


    Gerne hätte ich als ersten Schritt eure Meinung dazu gehört. Habe ich in
    meinen bisherigen Überlegungen etwas Wichtiges übersehen? Bzw. seht ihr andere
    Alternativen?


    Gruß und CS,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    darüber hab ich auch schon gelegentlich nachgedacht.
    Dobsons mit rund 1200 mm sollten noch weitgehend gut transportabel sein. Eine Obstruktion von ca. 20% ist da auch gut, wobei es wichtig ist, dass es das Tubusseeing so gering wie möglich ist. Das ist sogar noch wichtiger. Die Dobsons bei ICS hören sich interessant an:
    https://www.intercon-spacetec.…ttes-dobson-teleskop.html
    Es gäbe auch diverse Reisedobsons (Martini, Christian Busch..) ab ca. 8" Öffnung. Ich bin da kein Spezialist, aber vermutlich ist so ein Dobson mit Volltubus am schnellsten auf- und abzubauen.


    Die andere Möglichkeit wäre, dass Du Dir den Dobson selber aus gängigen Komponenten zusammenstellst oder bauen lässt. Gute Spiegel kann man sich schleifen lassen (Nauris, Spacewalk Telescops, Martini ...). Den Tubus z.B. als Hartpapierlösung mit genügend großem Durchmesser (Spiegeldurchmesser +5cm) kann man bestellen und selber bearbeiten. Fangspiegelspinne kann man bei "Drehen und Mehr" bestellen. Spiegelzelle müsstest Du dann noch bauen oder bauen lassen und den OAZ anbringen.
    Rockerboxen gibt es z.B. bei Martini...
    400x wird sicher eng werden, aber so 300x bis 350x sollten mit einem 8" Newton gut möglich sein, wenn das Seeing es zulässt. Das ist meine Abschätzung, wenn ich mit 6" f/8 Newtons vergleiche, die ich öfters nutze.
    Servus,
    Roland

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten, für mich waren bereits einige interessante Anstöße dabei.


    (==>)Roland: Wenn es ein Newton wird, werde ich einen Selbstbau planen.


    (==>)Wolfgang: Den Mewlon hatte ich bisher überhaupt nicht aufm Schirm, aber in der Tat ein sehr interessantes Teleskop.
    - Wie würdest Du denn die Auskühlzeit des 210 Mewlon beziffern?
    - Wie würdest Du den Mewlon bzgl. seines Vermögens am Planeten gegenüber einem klassischen Newton einordnen?
    - Ich habe in anderen Beiträgen gelesen, dass der Mewlon recht anfällig bzgl. Dejustage beim Transport oder Erschütterungen ist. Kannst Du das bestätigen?


    (==>)Armin: Einen 10" f/6 oder gar einen 12" f/5 hatte ich bisher gar nicht auf dem Radar. Mir fehlt etwas die Erfahrung was die zusätzliche Öffnung eines 10" oder 12" Dobson im Vergleich zu einem 8" in einer durchschnittlich (schlechten, mitteleuropäischen) Nacht an Auflösungs- und Detailvermögen am Planeten/Mond bringt. Ich habe in der Vergangenheit für mich immer festgestellt, dass meine Bereitschaft einfach mal zu beobachten auch direkt mit dem Aufwand beim Aufbau einhergeht. Von daher bin ich sozusagen auf der Suche nach dem Optimum bzgl. Aufbauaufwand/Transportabilität und Leistungsvermögen.


    (==>)Wolfgang & Jürgen: Was würdet ihr für eine Montierung für den Mewlon oder den Intes MN ansetzen? Ich habe im Moment nur eine Vixen SP zur Verfügung und vermute, dass diese in beiden Fälle zu schwach auf der Brust ist.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    der Mewlon braucht zumindest 2 Stunden Auskühlzeit. Bezüglich Justierung kann ich nur sagen, dass ich meinen topjustiert geliefert bekam und noch nie nachjustieren musste. Ich betreibe den Mewlon auf einer AYO Digi II Montierung auf einer Betonsäule. Dies funktioniert super. Allerdings ist dieses Teleskop mehr seeinganfällig als mein Tak TSA 120. Deshalb verwende ich ihn bei sehr guten Verhältnissen.


    CS
    Wolfgang

  • Vieleicht noch ein paar Ergänzungen.
    Deine Anforderungen nach einem Doppelstern und Planetenspezialisten mit schneller Aufbauzeit und Auskühlzeit sind nicht leicht unter einen Hut zu bringen, wenn er deutlich mehr als ein 4" TAK zeigen soll.
    Vieles hängt auch von der gewählten Montierung ab.
    Für mich persönlich ist ein spezielles Gerät für längere Beobachtung von Planeten verbunden mit einer parallaktischen Montierung und lieber einer sitzenden Position hinter dem Gerät. Und eigentlich finde ich auch Spikes durch Fangspiegelstreben bei Planeten nicht optimal.


    Das ist meines Erachtens die erste Entscheidung die Du treffen musst, welche Art der Montierung? Willst Du Planeten mit einem Dobson beobachten, würde ich zumindest eine Nachführung auf einer EQ Plattform in Erwägung ziehen.
    Die vielelicht noch wichtrigere Frage ist, wie viel Geld willst du ausgeben? Für 10.000€ kommen auch ganz andere Geräte in Betracht als für 2500€. Ohne eine Preisangabe stochert man mit Empfehlungen sehr im Dunkeln.
    Du schreibst ja hier im Spiegelteleskope Forum, ansonsten haben eben auch 2.linsige Refraktoren eine akzeptable Auskühlzeit und sind durchaus Plantenspezialisten. Vielleicht wirfst Du mal einen Blick auf die 2-Linser ED von APM mit 140 und mit 152mm Öffnung.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Stefan,


    nach meiner Einschätzung kommst du für den besonderen Fall mit einem optimierten ca.8" f/6 Newton auf einer Alt- Az Monti zum besten Preis/ Leistungsverhältnis. Optimierung heißt hier: Zwangsbelüftung und Iso- Tubus. Dobson- Monti ist zwar wesentlich billiger und handlicher, taugt aber weniger bis garnix wenn du hoch aufgelöste Fotos produzieren oder bei Höchstvergrößerung beobachten möchtest.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    das wundert mich fast, dass Du die Dobsonmontierung nicht empfiehlst. ;) Ich höre immer wieder, dass hohe Vergrößerung am Dobson problemlos nachgeführt werden können ...;)
    Die Dobsonlösung hat freilich den Charm, dass der Aufbau schneller und einfacher ist, aber ich bevorzuge auch eine Nachführung.
    Wie ist es mit dem EQ Platformen für den Dobson. Hast Du da Erfahrung?
    Das hört sich zumindest von der Idee gut an, aber ich hab es selber noch nicht ausprobiert.
    Zum thermisch optimierten 8" f/6 denk ich, dass es eine gute Lösung ist, um die volle Leistung der 8" immer ausschöpfen zu können. Ansonsten verschenkt man öfters einiges an Leistung durch nerviges Tubusseeing. Da spielt dann die Obstruktion die kleinere Rolle, wobei man die sicher beim 8" f/6 als Planeten, Mond und Doppelsternspezialist auf ca. 20% drücken kann. Hab ich beim 6" f/8 Newton auch gemacht.
    Das Tubusinnere hab ich mit Velourfolie ausgekleidet. Isoliert vielleicht auch etwas. Annsonsten hab ich nur einen saugenden Lüfter und leider keinen isolierten Tubus, sondern eine Blech- und einen massiven Alutubus. Der saugende Lüfter bringt aber schon Verbesserung wenngleich es noch nicht ideal ist.
    Wenn ich komplett alles neu bauen würde, dann würde ich über einen Hartpapiertubus nachdenken. Beim 200 mm - 203 mm Hauptspiegel würd ich 253 mm Innendurchmesser vom Hartpapiertubus nehmen. Der Spiegel aus Borofloat oder Quarz wäre schön.
    Zum Tubusschwärzen entweder Velourfolie oder schwarzer Tafellack und mit Sägespäne vermischen oder auf den noch feuchten Tafellack Sägespäne streuen, so dass möglichst viele kleben bleiben und die Oberfäche möglichst "rau" wird. Wenn die festgetrocknet sind, nochmal drüberstreichen...
    An Fangspiegelanbieter fällt mir Edmund Optics und Antares Optics ein.
    Fangspiegel Spinne würd ich bei "Drehen und Mehr" bauen lassen.
    Bei der Hauptspiegelzelle müsste man sich noch etwas überlegen. Das wäre für mich das größte Problem.
    Okularauszug würd ich auf kurzbauend achten, um die Obstruktion so auf umara 20% halten zu können. Da muss man auch ausrechnen, an welcher Stelle über dem Hauptspiegel der Fangspiegel und OAZ optimal sind.
    Das wären meine Gedanken zum Selbstbau.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Stefan


    Ein Planeten-/Mond-/Doppelstern-Spezialisten?!


    Das wäre ein 8-10" APO, leider nur sehr, sehr teuer.


    Ein 10-12" Schiefspiegler leider etwas unhandlich und auch nicht gerade ein Schnäppchen.


    Ein 10-12" Maksutow-Newton, leider auch teuer und sehr schwer.


    Ein 10-12" Planetenoptimierter Maksutow mit geringerer Zentralabschattung.


    Das ganze auf einer Montierung.


    Dazu gehört meiner Meinung nach ein Binokular mit guten Okularen.


    Also so 15.000-20.000€ solltest du schon einplanen[:D]


    Der Newton hat halt durch seine FS-Halterung nicht den absolut schwarzen Himmelshintergrund, direkt an der Planetenscheibe so wie die oben genannten Teleskope und auch die Doppelsterne werden je nach Helligkeit nicht als ein Beugungsscheibchen mit einem Ring abgebildet, sondern mit Spikes.


    Dafür hat der Newton das beste Preis-Leistungsverhälnis und zeigt dir quasi das gleiche wie die oberen Teleskope bei gleicher Öffnung.


    Ich persönlich würde nicht unter 10" Öffnung gehen. Meine Erfahrung für meinen Standort ist das die Wahrheit meist zwischen 10" und 12" Öffnung liegt.


    Leider sind die vergangenen Jahre und die kommenden nicht gerade die Referenz der Planetaren Hochgenüsse, da die Planeten sehr tief stehen. Aber man kauft sich ein Teleskop auch nicht für ein Jahr...


    CS

  • Hi,Stefan
    Ich würde mir ein 8-10 "f8 Newton mit fangspiegelobstruktion unter 20% bauen und spiegel mit strehl 95-99% Zerodur als Dobson mit Equatorial Plattform .


    Oder 5-6"f7-8 (ED) Apo.
    schnell und leicht aufbaubar ne betonsäule bzw. stahlsäule mit Fundament im Garten-geeignete Montierung drauflassen-nur Teleskop raus und rein tragen.

  • Vielen Dank für die vielen Anregungen!
    Nachdem ich würde das maximale Budget mit ca. 3.000 € festlegen. Von daher geht die Tendenz im Moment stark zu einem Newton. Der Mewlon fasziniert mich und man liest sehr viel gutes darüber, aber angesichts der öfters erwähnten Seeing-Anfälligkeit kommt er für mich nicht in Frage. Dafür ist das Seeing in meinem Garten denke ich zu wenig oft ausreichend gut.


    Im Moment sehe ich einen Dobson auf einer EQ-Plattform als für mich beste Lösung. Als Optionen sehe ich für mich:
    - 8" f/6: das kompakteste Gerät, maximale Transportabilität, höchste Obstruktion
    - 8" f/8: geringere Obstruktion (ca. 15 %) möglich, weniger kompakt als 8" f/6, wenig okularkritisch
    - 10" f/6: ähnliche Brennweite wie 8" f/8, mehr Öffnung, dafür am wenigsten transportabel


    Es gibt ja schon unzählige Beiträge zu Volltubus-Newton-Projekten.
    - Entscheidend ist sicherlich das thermische Management. Ich werde mich auch selbst noch in das Thema einlesen, bin aber über jeden Tipp/Link dankbar.
    - Würde es aus Eurer Sicht in diesem Falle eine Drahtspinne einen Vorteil gegenüber einen konventionellen Spinne bringen?
    - Hr. Kohler schreibt auf seiner Seite zum 8" f/6 Ninja Dobson (http://www.aokswiss.ch/d/tel/s…inja200/hauptspiegel.html), dass der Tubus im Bereich des HS verbreitert und mit einer zusätzlichen Blende versehen ist. Das habe ich in der Form sonst nirgendwo anders gesehen. Kann mir jemand den Vorteil erklären?


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan


    F/6 ist meiner Meinung nach ausreichend. Damit kommt man je nach Fokuslage locker unter 20%.
    Ich würde zum 10" tendieren damit hast du mit Bino auch bei höheren Vergrößerungen von 300-350fach noch genug Lichtreserven und ein helles Bild.
    Da würde der 8" schon schlapp machen.
    Darüber wirst du wohl nur selten kommen.
    Ein Dobson mit Volltubus und Schupkarrengriffen,wäre Justage stabil und schnell hingestellt. Eine Drahtspinne macht erst ab 16" Sinn.


    CS

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: QED</i>
    Ich würde zum 10" tendieren damit hast du mit Bino auch bei höheren Vergrößerungen von 300-350fach noch genug Lichtreserven und ein helles Bild.
    Da würde der 8" schon schlapp machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Grundsätzlich sind die Planeten hell genug, dass sie im 8" auch bei 300x noch recht hell sind. Natürlich hab ich auch schon im 6" mit 300x geschaut. Zu wenig Helligkeit war für mich beim 6" mit 300x bei Jupiter kein Problem. Das Bild hat aber anderweitig nachgelassen. Das Bild war bei 250x besser. Ich bin schnell wieder auf 250x zurückgegangen. Klar mehr Öffnung bietet mehr Helligkeit und dadurch sich auch bei hoher Vergrößerung Farbnuancen besser sichtbar. Die theoretische Auflösung steigt auch. Das würde für einen 10" sprechen.
    Es existiert aber auch ein 14" Dobson.
    Fragen, an die ich denke sind: Wie sperrig ist ein 10" f/6 verglichen zum 14"? Wäre das noch in Ordnung?
    Wie lang sind die Auskühlzeiten beim 10" f/6 verglichen mit 8" f/6.


    Eine Obstruktion von 15% ist sicher schön. Der Unterschied zu 19% Obstruktion ist aber sicher eher gering. Schön beim 8" f/8 ist auch, dass die Koma geringer ist wie bei f/6.
    Allerdings ist die Länge auch so lang wie der 10 f/6.
    Ist die Größe noch in Ordnung? Immerhin ist der Tubus zumindest schmäler.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Stefan,


    ein Freund von mir wird sich vermutlich von folgendem Gerät trennen.
    Ich meine, es könnte passend für dich sein.
    Was meint das Forum?


    Newton 8" f/6.1.
    Das Teleskop hat einen 8" Hauptspiegel aus Pyrex von Intes Micro mit einem Strehl von 97.3% sowie einen 46.5 mm Fangspiegel aus Pyrex mit einem Strehl von 99.7%.
    Also ein optisch perfekter Newton mit 23.3% Obstruktion.


    Der Tubus ist aus 4 mm dicken Buchensperrholz in Leichtbauweise (8- und 16eckig). Innen befindet sich eine komplette Auskleidung aus schwarzen Samt.


    Das Teleskop hat folgende Besonderheiten, die so bei anderen Teleskopen schwer oder gar nicht zu finden sind:
    * geteilter Tubus, so dass er sich für den Transport ineinanderstecken lässt und dann nur 72 cm lang ist.
    * oberer Tubus mit dem Okularschlitten drehbar (immer optimaler Einblick), unterer Tubus fest mit der Montierung verbunden
    * Verstellweg Okularschlitten 99 mm
    * Filterschubladen


    Technische Daten:
    - Material: Holz
    - Spiegeldurchmesser:
    Hauptspiegel: 202 mm (8") von Intes Micro, Pyrex, Strehl 97.3% (Bildgenauigkeit RMS-Wavefront 1/34), Dicke 21 mm und 91% Verspiegelung
    Fangspiegel: 46.5 mm, Pyrex, 99.7% Strehl (Bildgenauigkeit RMS-Wavefront 1/110), 95% Verspiegelung (dielektrische Beschichtung mit Quarzschutzschicht)
    - Brennweite: 1235 mm
    - Länge:
    aufgebaut: 120 cm
    für Transport: 72 cm (74 cm mit Schrauben)
    - Gewicht: 7.5 kg
    - Höhe Fokus über opt. Achse: 165 bis 264 mm

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_Rgbg</i>
    <br /> inspiriert vom nicht mehr verfügbaren Ninja Dobson 200/1200,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    ich bin mir nicht so sicher, dass der 20cm f/6 "Planetary Ninja" nicht mehr verfügbar ist. Auf der Kasai Trading - Webseite wird er nach wie vor zum Verkauf angeboten und wenn Du bei AOK Swiss mal anfragst, kann er Dir evtl. einen Newton liefern. Das Teleskop heisst bei Kasai Nero-200N/DX, vgl. http://www.kasai-trading.jp/stockstatuse.html .


    Leider bauen die neuerdings keine Astrosib-Spiegel mehr ein sondern Orion UK-Spiegel mit Lambda/8 in der Wellenfront. Einige der Orion UK-Spiegel sind nach meiner Erfahrung recht gut bis sehr gut, aber man kann sich wohl nicht darauf verlassen, wie einige hier berichtet haben. Du könntest zumindest einen Orion UK Lambda/10 separat bestellen und den im Nero einbauen.


    Ich habe Beat von AOK Swiss mal auf den Planetary Ninja oder eben Nero-200N/DX angesprochen (ich mache das im Jahresrhythmus immer wieder) und er sagte, er habe ihn nicht mehr im Angebot, da er einfach zu teuer geworden sei. Aber ich hatte das Gefühl, wenn man ihn unbedingt wollte, würde er ihn bestellen.


    Ansonsten bin ich der Meinung, dass ein 20cm f/8 eine exzellente Wahl wäre (ich kenne so ein Teleskop und es ist tatsächlich ein wundervolles Beobachtungsgerät), aber halt selbst mit teilbarem Tubus ziemlich gross. Ein guter 20cm f/6 sollte deutlich kompakter und ähnlich gut sein.


    Die Vorschläge für 25cm-Newtons halte ich bei Deiner Beschreibung nicht für die ideale Wahl, obschon ich ein grosser Anhänger von 25cm Newtons bin (habe fast zwei Jahrzehnte mit zwei verschiedenen 25cm-Teleskopen beobachtet). Selbst in der Ausführung f/4.8 sind das keine Teleskope zum schnell Aufstellen. Die Geräte sind schwer und brauchen ihre Zeit, um auszukühlen. 20cm ist da meiner Meinung nach die Obergrenze, aber andere mögen anderer Meinung sein.


    Ich habe momentan einen 20cm f/4.5 Traveldob zum "Schnell-Aufstellen" und der Spiegel, da sehr dünn, kühlt schnell genug aus, um bei milden Temperaturen praktisch instantan, bei kühleren Temperaturen nach ca. einer halben Stunde beobachten zu können (im Winter braucht es etwas mehr). Es ist ein Orion UK mit Lambda/10 in der Wellenfront und liefert sehr schön Bilder.


    Leider hat de Traveldob mit seinem Truss-System ein Problem mit dem Streulicht in meiner Umgebung und es ist fast unmöglich, für dieses Gerät einen brauchbaren Lightshroud schneidern zu lassen (unkonventionelle Geometrie), deshalb sehne ich mich auch nach einem schnell aufstellbaren 20cm-Gerät mit Volltubus.


    Gruss, Markus

  • Hallo Stefan,



    ich besitze einen 8"f6 Newton mit 33mm Fangspiegel und gebogener Fangspiegelspinne(ca. 16,5% Obstruktion) und einen 8"f6 Maksutov-Newton von Intes mit 40mm Fangspiegel. Der Newton hat Pyrex Spiegel der Intes welche aus Sitall. Beide Teleskope haben einen innen gedämmten Hartpapiertubus, einen saugenden Lüfter und eine sehr flache Fokuslage.


    Im Hochvergrößerungsbereich am Mond, an Planeten und Kugelsternhaufen schenken sich beide Teleskope praktisch nichts wenn man am Newton eine komakorrigierende Barlow einsetzt. Wichtig ist es dafür zu sorgen daß sich das Tubusseeing in Grenzen hält sonst kann man das Auflösungsvermögen von 8" so gut wie nie nutzen. Blenden oder ähnliches braucht man nicht wenn der Tubus von innen komplett mit Velours ausgekleidet ist, das dämmt auch ein wenig und hilft Tubusseeing zu vermindern. Blenden oder Lichtfallen können die Strömung im belüfteten Tubus stören wenn sie nicht optimal und sparsam ausgeführt werden. Ein Tubus aus Hartpapier oder CFK bringt die nötige Steifigkeit und erübrigt evtl eine weitere Dämmschicht aus Heizkörpertapete.


    Das sind zwei von mehreren Möglichkeiten wobei der Newton die deutlich bezahlbarere Alternative darstellt.



    Viele Grüße Felix

  • Vielen Dank für die zahlreichen hilfreichen Kommentare. Nach längerem Abwägen tendiere ich im Moment sehr stark zum 8-Zöller als Dobson auf einer EQ-Plattform und da ich in diesem Falle auch vorhabe den Spiegel selbst zu schleifen wird es wohl ein 8" f/8 werden.
    Ich werde die nächste Zeit mal dazu nutzen, um ein paar Designs durchzurechnen und euch dann meine Idee mit der Bitte um kritische Kommentare im Detail vorstellen.

  • Moin Stefan, Du hast doch einen potentiellen solche Spezialisten ... verpasse Deinem 16er doch einfach mal eine 7“ Off-axis-Blende. Dann steht ein obstruktionsfreuer 7“ (Vermutlich) f8-9 bei Dir, der dann für die erwähnten Ziele sicher gut taugt. Ist zudem billig, Du hast das Teleskop samt Zubehör ja schon ... musst eben nur die Blende bauen (ist bestimmt mal ein Versuch wert ;)


    Greetz Hannes

  • Hallo Hannes,
    ja mit einer Off-axis Blende hätte man ein obstruktionsfreies System.
    Die Frage ist halt, wie gut man den großen 16" Spiegel thermisch und vom lokalen und "Tubusseeing" im Griff hat und ob ein weniger sperriges leichtes Gerät nicht auf jeden Fall fein wären. Es ist ja explizit ein schnelles Abkühlverhalten auf der Wunschliste. Von daher wäre so ein 8" f/6 Newton vermutlich interessanter. Die Off-Axislösung wäre ansonsten sicher mal interessant und die kostengünstigste Alternative, wenn man überhaupt etwas am 16" ändern möchte.
    Servus,
    Roland

  • Der off axis newton hat wieder erwarten eine geneigte Bildfeldebene. Um das Optimum heraus zu holen müsste man den OAZ je nach Größe und Öffnungsverhältnis neigen.


    CS

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />Hallo Hannes,
    ja mit einer Off-axis Blende hätte man ein obstruktionsfreies System.
    Die Frage ist halt, wie gut man den großen 16" Spiegel thermisch und vom lokalen und "Tubusseeing" im Griff hat und ob ein weniger sperriges leichtes Gerät nicht auf jeden Fall fein wären. Es ist ja explizit ein schnelles Abkühlverhalten auf der Wunschliste. Von daher wäre so ein 8" f/6 Newton vermutlich interessanter. Die Off-Axislösung wäre ansonsten sicher mal interessant und die kostengünstigste Alternative, wenn man überhaupt etwas am 16" ändern möchte.
    Servus,
    Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Roland,


    da hast Du natürlich Recht mit Tubusseeing, Auskühlverhalten und Co. Aber, da eine solche Blende zu bauen keinen großen Aufwand markiert, wäre es doch sinnvoll, es zumindest mal zu probieren, bevor man dann das Portemonnaie zwecks Neukauf zückt ...[;)]


    Greetz Hannes

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